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Amtsblatt für den Stadtrat zu Wabena». Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag unchm. Aboiluementspreis 1,5,0 NU. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltcnzeile oder deren Naum 10 Pf., für auswärtige Inserenten l5 Pf., Neklaiuen 20 Pf., iin amtlichen Teil 50 Pf., tabellarischer Satz entsprechend hoher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muss oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgcgebencn Inseraten übernehmen wir keine Berantwortnng. »M»>>««0WWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWM»WW«II«WWWMMWIII!I«MIIM««IIII»»M«I«M Nummer 82. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 15. Juli 1915. Fernsprecher: Amt Denven 212» 28. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau, — Druck und Berlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Diejenigen unserer Abonnenten, welche mit ihren Abonnementsbcträgen für das 2. Vierteljahr noch im Rückstände sind, bitten wir um nunmehrige baldige Begleichung der selben. Die Expedition Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Ani 15. Juli dieses Jahres hat verordnungsgemäß eine allgemeine Erhebung über die Vorräte au Oelen und Fette» stattznsinden. Bestände von weniger als einem Doppelzentner (---- l 00 kx) sind nicht anzugcben. Anzeigepflichtig sind alle Besitzer von Oelen und Fetten in Mengen von über 1 Doppelzentner, insbesondere sämtliche Händler, Spediteure, Lagerhalter, Oclmühlen, Stearin- und Seifenfabriken, Margarine- und Speisefettfabriken, Talg- schmelzer, Lack- und Farbenfabriken. Den Anzeigepflichtigen werden, soweit sie zn ermitteln sind, Anzeige-Vordrucke zngestcllt werden. Anzeigepflichtige, die keines Anzeigevordrucl erhalten haben, sind verpflichtet, sich einen solchen am 15. dieses Monats im Rathause (l Trcppc) zu holen. Am l 6. dieses Monats sind die ausgesüllten Anzeigc- vordrncke zur Abholung bereit zu halten. Wer vorsätzlich die Auskunft uichl in der gesetzten Frist erteilt oder wissentlich unrichtige und unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monate» oder mit Geldstrafe bis zu 100Ö0 Mark bestraft; auch können Vor räte, die verschwiegen sind, im Urteil für den Staal ver fallen erklärt werden. ' Wer fahrlässig die Auskunft nicht in der gesetzten Frist erteilt oder unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Geldstrafe bis zn 3000 Mart oder im Unver mögensfalle mit Gefängnis bis zn 6 Monaten bestraft. Rabe u a n, am 13. Jnli 1915. Der Bürgermeister. Die Besteller von Kartoffeln werden in Kenntnis gesetzt, das, nnr ein Teil der bestellten Kartoffeln geliefert werden kann, so das; nnr die Bedürftigsten r/2 bez. l Zentner er hallen können. Die Abgabe der Kartoffeln au die Bedürftigsten erfolgt Freitag, den 16 d. M. vormittag st Uhr im Rathaus. Rabenau, am 13. Juli 1915. — Der Stadtrat. Bekanntmachung. Rach 8 I ^s Gesetzes vom 13. August 1363 sind Hunde, wenn dieselbe» nicht nicht inehr gesaugt werden, zu verstcmer». Es werde» daher die Besitzer etwaiger, für Vas latt- seuve Jahr noch nicht versteuerter Hunde hiermit »»fgesoroerl, solche zur Persteuern»g für das zweite Halb jahr 1915 dis längstens den 15. Jnli dieses Jahres anznmelden und sür diese Hunde die Hälfte der Jahres- stener zu erlege». Hinterziehung der Hnndestener wird mit de», dreifache» Betrage der Letztere» bestraft. Rabenau, am 5. Jnli 1915. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. Grosics Hauptquartier, 13. Juli 1913. Westlicher Kriegsschauplatz. Ein französischer Hand- grauatenangrifs hei der Zuckerfabrik Svnchez wnrde abge- wiese». Jin Auschlus, an de» Sturm aus den Kirchhof wurde darüber hinaus unsere Stellung in einer Breite von 603 Metern vorgeschoben und auch das an der Straße nach Arras gelegene Cabaret Ronge genommen. Die Zahl der Gefangenen hat sich ans drei Offiziere nnd 215 Man» erhöht. Verschiedene Ansätze z„ feindlichen Gegenangriffen nmrden nnter Feuer genommen; ihre Durchführung wurde dadurch verhindert. Zwischen Akans und Mosel entwickelte der Feind lebhafte Artillerietätigkeit. Viermal griff er im Laufe des Abends und der Nacht unsere Stellungen im Prieslerwalde an. Die Angrisfe brache» »»ter grosse» Ver lusten vor unseren Linien im Feuer zusammen. Oestlicher und s ü d ö st l ich e r Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 14. Juli 1915. * Erntebegi n n. Auch in unserer Gegend hat nun mehr die Ernte ihren Anfang genommen. Auf den höher gelegenen Feldern steht der Roggen bereits in Garben. * Die Sächsische Ticfbangesellschaft hat ihr ans dein Lande der Weißcritztalsperren-Genossenschaft seitlich unterhalb der Klingenberger Sperrmauer unmittelbar am Walde stehendes HauS, das während des Baues als Büro- nnd Beamtenwohnhans benutzt worden ist, den, Amtshauptmann von Dresden-Altstadt kostenlos zu gemeiiniützigcn Zwecken überlassen. Von der Weißeritztalsperreii-Genvssenschaft ist eine größere Garten- und Waldflüche auf längere Zeit hinzu er- pachtet worden. Dieses seiner Lage nach ganz besonders zur Aufnahme erholungsbedürftiger Kinder geeignete Grundstück ist bis auf weiteres nnter Zuhilfenahme von Kriegsmitteln als Heim für Kinder von 5 bis 14 Jahren der Kr i e gs te i l n e h merf a m i li eu aus dem Bezirke der Amtshauptmauuschaft Dresden-Altstadt eingerichtet worden nnd soll am 19. Juli 1915 eröffnet werden. Vierzig Kinder solle» allemal auf 4 Wochen Aufnahme finden. Der tägliche Verpflegungssatz beträgt 1,20 Mk. und wird den unter- l'ringenden Gemeinden von der Amtshauptmannschaft zur Hälfte aus Kricgshilfsmittcln erstattet. Die Verwaltung führt Gemeindevorstand Heinrich in Döhlen, an den Aufnahme anträge zu richte» sind. Zur Einrichtung des Heims haben gespendet: Der LandcsanSschnß der Vereine vom Roten Kreuz 60 Wolldecken, das Elektrizitätswerk für de» Plcmcn- sche» Grund die elektrische Lichteinrichtmig nebst Beleuchtungs körpern, Königlicher Hoflieferant Busche - Dresden einen Küchenherd, Fabrikbesitzer Knötzsch - Pmschappel Porzellan geschirr nnd Schlossermeister Günther-Deuben eiserne Kleider ständer. Eine rege Benntznng des Heims ist im Interesse der Kriegerfamilieu warm zn empschlem " Privatpakete alt die deutsche Südarmee dürfen bis ans weiteres von de» Postanstalte» nicht angenommen werden. Dippoldiswalde. Der Winklersche Damenchor ans Dresden-Plauen unternahm am Sonntag eitlen Ausflug in Stärke von 50 Mitgliedern nach Dippoldiswalde, nm in dein Genesungsheim Dippoldishöhe die in Dippoldiswalde auf hältlichen Verwundeten durch eine Gesangsanfführung, be stehend in dreistimmigen Chören nnd Einzelvorträgen, zn erfreuen, sowie durch einen reiche» Gabentisch zn beschenke». Kreisch». Vo» wesentlichem Einflüsse ist die Kriegs lage anch sür unsere Lockwitztalbah». Obwohl die Freifahrten für Militürpersonen eingeschränkt bez. ganz anfgehobeii sind, betragen die Verkehrscinnahmen im l. Halbjahr 1915 mir 44 276 .Mk. gegen 55 037 Mk. im gleiche» Zeitraum des Vorjahres, also IO76I Akk. weniger. Deuben. Am Somltag i» der Mittagsstunde brach in der Roßhändler Ehrlich, hier, gehörigen Feldschemie Feuer ans, das rasch nm sich griff nnd das Gebäude nebst Inhalt (einige Maschinen, Wage», liebst Heu und Stroh) in kurzer Zeit vollständig cinascherte. Dresden. (Landtag.) Die Erste Kammer faßte zum Gesetzeutwurs über die Hstmnsschiebnng der Landtags- »euwahleu einen von der Zweiten Kammer abweichenden Beschluß, so daß ei» Vercinigungsverfahre» notwendig wird. — Die Zweite Kammer lehnte den sozialdemokratischen An trag auf Reform des gesamte» Staatssteucrwesens gegen die sozialdemokratischen Stimme» ab. — Vor einige» Woche» wnrde der Kassierer bei dem Verbands-Clektrizitätswerk „Elbtal" namens Janke miter dem Verdacht der Unterschlagung in Uuterstuhuugshast ge nommen. In der Zwischenzeit sisto mm behördliche Er- örlernngen ersahst, die ergebe» habe», daß Janke seit dem Jahre 1907 zum Schade» des Gemeindeverbandes mi»dcstc»s 60 0)0 Mark unterschlagen hat. Wahrscheinlich dürste sich diese Summe noch erhöhen. Ehemuitz. Gegen die Paar sozialdemokratischen Flan- macher wendet sich sehr energisch der jetzt als Soldat in F l a 11 d e r n stehende Schriftleiter der sozialdemokratischen „Chemnitzer Volksstimme", E. Heilmann. Er schreibt seinem Blatte ans dem Felde einen Artikel, in dem er n. a. sagt: „Unsere Feinde sind weit davon entfernt, uns zu sagen: „Behaltet, Ivas ihr vor dem Kriege hattet!" Deshalb ist recht voreilig nnd aufdringlich, ihnen mit der Versicherung »achzulanfen, daß wir ihnen nichts wegnehmeii wolle». Vor sicht n»d Verminst gebieten, im einmütige» Kampf nicht nachznlassen, bis der Feind sich als besiegt bekennt. Dann möge» sich meinetwegen Kautsky, Bernstein undHaase in den Vordergrund der Weltgeschichte drängen. Sind einmal alle feindlichen Angriffe abgeschlagen, dann solle» unsere Feinde es büßen, daß sic Deutschland überfalle» habe». Den Banditen emeii Freibrief ansstellen, daß sie uns an die Gurgel springen können, so oft sie wollen, ohne befürchten zu müssen, daß sie dabei etwas verlieren, wäre (nicht mehr Politik, sondern selbstmörderischer Wahnsinn. Wir habe» im Gegenteil schon jetzt unseren Feinden zu sagen, daß ihr Spiel verloren ist, und daß jeder Tag länger, den sie zögern, ehe sie es aufgeben, ihnen teuer zu stehen kommen wird, Nur durch diese ernste Drohung können wir die Wiederher stellung des Friedens beschleunigen, den wir von der Gercch- tigteit und Friedensliebe unserer Feinde wahrhaftig vergeblich erbeten haben." Hohenstein-C. Hier macht sich bereits ein Rückgang der Fleischpreife bemerkbar. Die Fleischer setzen den Preis für Kalb- und Schweinefleisch um 10 Pfg-Pro Pfund herab. Zittau. Ein frecher Feldpostbriefmarder, der nicht weniger als 25 Feldpostbriefe eröffnete und das Geld daraus stahl, ist hier in der Person des jugendlichen Postanshelfers Kurt Kaspar verhaftet worden. Rostwein. Der Anshilfsbricfträger Robert Hcynert, der beim hiesigen Postamt eine Anzahl Feldpostpaketc gestohlen hat, wurde vom Köingl. Landgericht Freiberg zu einem Jahr sechs Monate» Gefängnis vetmrteilt. Leipzig. Fischgernch und Vaterlandsliebe. Der Brief einer patriotischen Mutter an eine Lehrerin lautet folgender maßen: „Geehrtes Fräulein! Ich möchte Sie ein für alle Mal warnen, meine Kinder nicht zu belästigen, wegen daß sie nach Fische stinken. Erstens sollen sic kein Fleisch essen, damit Deutschland siegt und nicht unterliegt. Also wir essen täglich Fisch zur Ehre Deutschlands. Da müssen Sie sich mit abfinden, sonst wir uns ans General-Kommando wenden, daß wir uns nicht so einschräuken könnten wie wir möchten nnd nur Wege» Lehceri», die »ns darau hindert. Hochach tungsvoll " — Na also. ver AeNbranck. Der Serbe hat ihn augebrannt, Gleich kam anch nun der Rnß gerannt. Er wollte auch mit Stifter sein, Und Frankreich stellte sich mit ein. Jetzt kam der Brite schnell Und dachte: „Wir mache» Deutschland heiß die Höll." lind schon am zweiten Anglist, Wnrde anch in Deutschland der Krieg bewußt. . Ma» rüstete sich zn Land, Luft nnd Meer, Und stand an den Grenzen mit seinem Heer. Scho» in den ersten Tagen, Ließ sich »icht nmsonst nach Siegen fragen, Lüttich, Namnr nnd Antwerpen vor allen, Waren die ersten Festungen, welche gefallen. Anch schritten niffcre Truppen nach Rnßland ein, Und schlugen die Armee» groß n»d klein. Und schlugen die russische» Horde», Das es ihnen jemals verging, wieder Deutsche zu morden. Man trieb sie ans Ostpreußen hinaus, Mit ihrer Zerstörungswut war es ein für allemal aus. Und dieses alles habe» wir zu verdanke» unserem werten Feldmarschall, Hindenburg! Er ist bekaiint ja überall, A»ch ans dem Wasser ging es grimmig zu, Unsere U-Boote vernichteten englische Kreuzer ohne Ruh. In England lebte man in Angst nnd Pein, Ma» dachte: „In jeden Angenlsticl eine Zeppelinbombe Italien, das falsche Land, jschlägt ein." Zerriß das geschworene Trencband. Es stellte sich in die Mitte unserer Feinde, Als es sich mit ihnen vereinte. Verfasser Schüler Alfred Lorenz, Kl. la. , ! «W„t I«WMN«»I»M1s I «MI Kirchliche Nachrichten für Rabenau. Mittwoch, 8Uhr Kriegsvetstmide ».Gefallenengedenkfeier, Doiinerstag, 8 Uhr Jnngfrauenvcrcin (an der oberen Turnhalle). Kirchliche Nachrichten für Oelfa. Freitag, 16. Juli, abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Mittwoch, 14. Inti, 1/28 Uhr Kriegsbetstunde.