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abemuer Anzeiger ?kit»H fir Thnrandt> SriserÄdors, Wla, Ellkkünnndli^ NlllUi- Sptchlntz chn. Amtsblatt für de» Stadtrat zu Aaöenau. Erscheint Montag, Nkitlwvch und Freitag nachm. Aboiiuementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate lasten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf„ Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Sai', entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezvgen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 53 Fernsprecher: Amt Deuben 212« Donnerstag, den 6. Mai 1915. Fernsprecher: Amt Deuben 212« 28. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Marbeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Mgem. Omkrankenirasse Ademu is. Umg. in Adenau. Sonnabend, den 13. Mai 1S1S abends 8 Nhr außerordentliche MzzchusL-Zitruug im „Sängerheim. Tagesordnung: Beitritt zur Ruhegehaltskasse und entsprechende Aende- rnng der Diensiordnnng nebst Satzung. Um beschlußfähig zu sein, ist das Erscheinen Aller dringend nötig. Rabenau, den 5.'Mai 1915. Der Kassenvorstand. Költz s ch, Bors. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier 3. Mai 1915- W e st l i ch e r Kriegsschauplatz. In Flandern griffen wir gestern nordöstlich von Ipern beiderseits der Straße Poelcapelle-Ipern mit Erfolg an und nahmen die Gehöfte von Fortuin, südöstlich von St. Julien. In der Champagne richteten wir durch erfolgreiche Mineuspreugungen erheblichen Schaden in der fcinolichcn Stellung zwischen Sonain and Perthes an. Zwischen Maas nnd Mosel fanden gestern nur Artille riekämpfe statt. Ain Hcmmannsweilerkvpf machten die Franzosen heute nicht vergebliche Angrisfsversnche gegen unsere Gipfelslellung. Ein französisches Flugzeug landete gestern bei Hand lingen, westlich Saargemünd. Die beiden Insassen wurden gefangengenommen. Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff gestern die Luft- schiffhalle und den Bahnhof Epina! mit anscheinend gutem Erfolge an. O e st l i ch e r Kriegsschauplatz. Ans der weiteren Ver folgung der auf Riga flüchtenden Russen erbeuteten wir gestern vier Geschütze, vier Maschinengewehre und machten südlich Mitan wieder 1700 Gefangene, sodaß die Gesamtzahl ihm Gefangenen auf 3200 gestiegen ist. Russische Angriffe südwestlich von Kalwarja mißglückten unter starken Verlusten für den Gegner; die Russen wurden Über die Szeszupa zurückgeworfen und lreßeu 330 Gefangene -in nuferer Hand. Auch nordöstlich Skierniewice zogen sich die Russe» eine schwere Niederlage zu, wobei sie neben einer großen Anzahl an Toten 100 Gefangene verloren. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Im Beisein des Oberbefehlshabers Feldmarschall Erzherzog Fri e drich und unter Führung bcs Generalobersten v. Mackensen haben die verbündeten Truppen gestern nach erbitterten Kämpfen die g a n z e r u s s i s el! e F r o nt in W e st g alizien von nahe der ungarischen Grenze bis zur Mündung des Dunasc in die Weichjel an zahlreicben Sielten durchstoßen und über all eingedrückt. Diejenige» Teile des Feindes, die entkommen komtteu, sind im schleunigen Rückzüge nach Osten, scharf ver folgt von den verbündete» Truppen. Die Trophäe» des Sieges lasse» sich noch nicht annähernd übersehe». Großes Hauptquartier, 4 Mai 1915. We st l i ch e r Kriegsschauplatz. In F la » der » setzte» wir unsere Angriffe von Nordeif und Osten mit großem Erfolge fori. Heute morgen fiele» Zevenkote, Zonuebeke, West- Hoek, der Polygoncveld-Wald, Nonne-Bosschen — alles scir vielen Monate» heißumstrittene Orte — in unsere Hand. ' Der abzwhende Feind steht unter dem Flaukenfeuer unserer Batterien nördlich »»d südlich von Iper». I» de» Argonnen versuchten die Franzose» nördlich Von Le Foelir de Paris vergeblich, einen von »ns am 1. Mai eroberten Graben zurückzunehmen. Die Artilleriekämpfe zwischen Maas nnd Mosel nahmen auch gestern ihren Fortgang. , Ö e st l i ch e r Kriegsschauplatz. Die Zahl der in der Verfolgung auf Milau gefangengenommeneil Russen ist auf 4 0 00 gestiegen. Erneute russische Angriffe südwestlich von 5k alwarj a wurden abgeschlagen: 170 Gefangene bliebe» bei uns. Ebenso scheiterte» r » ssis ch e Angriffe südöstlich von Augustowo unter starken Verlusten für den Feind, der dort außerdem an Gefangenen vier Offiziere, 420 Mann und zwei Blaschinengewehre verlor. Auch bei Jedwobno, nordöstlich von Lomza, wurde ei» russischer Nachtangriff abgeschlagen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Offensive zwi schen Waldkarpatheu und oberer Weichsel nahm guten Fort gang. Die Beute des erste» Tages beläuft sich auf 21 500 Gefangene, 15 Oieschütze, 47 Maschinengewehre und zurzeit noch unübersehbares Kriegsgerät aller Art. Oefterreichisch-ungarifcher Kriegsbericht. Wien. Amtlich ivird verlambart den 3. Mai, mittags: Vereinte österreichisch-ungarische und deutsche Kräfte haben gestern den Feind in seiner seit Monate» hergerichteten und besetzten Stellung in Westgalizie» angegriffen und haben ihn auf der ganze» Front Malastow—Gorlice—Grommk und nördlich davon geworfen, ihm schwere Verluste zugefügt, über 8 0 00 Gefangene gemacht, Geschütze und Maschinengewehre in bisher noch nicht festgestellter Zahl erbeutet. Gleichzeitig erzwange» unsere Truppe» den Uebergang über den unteren Drmajee. An der Karpathenfront, in de» Beskiden, Lage unver ändert. In den Waldkarpathen haben wir in neuerlichen Kämpfen östlich Kozivwa Raum gewounen, den Feind aus Stellung geworfen und seine Gegenangriffe blutig abge schlagen, dort mehrere hundert Gefangene gemacht und drei Maschinengewehre erbeutet. Auch nördlich Osmaloda wurde der Feind von mehreren Höhe» zurückgeworfe» n»d erlitt schwere Verluste. Auch dort »och Kampf im Gange. An der russischen Grenze zwischen Pruth und Dnjestr nichts Neues. Wien, 4. Mai. Amtlich wird verlautbart, den 4. Mai 1915 mittags: I» treuer Waffenbrüderschaft habe» Dentsch- iands und Oesterreich-UngaruS verbündete Truppen eine» neuen Sieg erfochten. Die seit dem Rückzüge der Russen »ach unserer siegreichen Schlacht bei Limanowa in West- galizicn haltende, stark befestigte feindliche Front zwischen Weichsel und dem Karpathen Hauptkamm wurde in ihrer ganzen Ausdehnung erobert. I» Fortsetzung des Angriffes haben die österreichisch-ungarischen und die deutschen Streitkräfte auch gestern an der ganzen Front unter den Augen des Armee-Oberkommaudanteu Feldmarschalls Erzherzog Friedrich neue Erfolge erkämpft, sind unaufhaltsam weiter »ach Osten vorgedruuge» und habe» starke russische Kräfte erneut zum schleunigen Rückzüge gezwungen. Di« Bedeutung des Gcsamterfolges läßt sich noch nicht annähernd übersehen. Die Zahl der bisherigen Gefangene» ist aus über 30 000 gestiegen und nimmt stündlich zn. In de» zahlreich eroberte» russischen Stellungen wurde eine Unmenge Kriegsmaterial erbeutet: 22 Geschütze und 64 Maschinengewehre sind bei der ersten Beute. An allen übrigen Fronten ist die Situation im großen unverändert. Vorpostengefechte zur See. Berlin. (Amttich.) An: 1. Mai nachmittags hat ein deutsches Nntericebvt bei Gailoper-Fcuerschiff den englischen Torpedobootzerstörer „Rcccnit" durch Torpedoschnß zum 'Sinken gebracht. An gleiche» Tage sand in der Nähe von Novrdhinder- Feimschisf ein Gefecht zwischen zwei deutsche» Vorposten booten und einigen bewaffnete» englische» F schdampfer» statt, bei de»en ein englischer Fischdampfer vernichtet wurde. Eine Division englischer Torpedobootzerstörer griff in das Gefecht ein, das mit dem Verlust unserer Vorpostenbvvte endete. Laut Bekanntgabe der britischen Admiralität wurde der größte Teil der Besatzungen gerettet. Kampf zwischen Luftschiff uud Hl-Booten. Am 3. Mai hat ein deutsches Marine-Luftschiff in der Nordsee ein Gefecht mit mehreren englischen Unterseeboote» gehabt. Es bewarf Boole mit Bomben und brachte eines von ihnen zum Sinken. Die U-Boote beschossen das Luftschiff mit Geschütze», ohne es zu treffen. Das Luftschiff ist wohlbehalten zurückgekehrt. Lokales and Liichsisches. Rabenau, 5. Mai 1915. Bei der Sparkasse Rabenau wurden im Monat April dss. Ihrs. 271 Einzahlungen im Betrage von 36 029,58 Mark geleistet, dagegen erfolgten 207 Rückzahlungen im Betrage von 62 690,94 Mk.; davon 34 000 Mk. erste Rate auf von Sparer» gezeichnete Neichsaitleihe. * Den Heldentod fürs Vaterland erlitt bei einem Sturmangriff der Ersatzreservist Paul Kurt Gersten berger, Sohn des Tischlermeisters Gerstenberger in Rabe nau. Ehre seinem Andenken! " Eine Verordnung, die Vornahme einer Erhebung der Vorräte von Getreide und Mehl am 9. Mai 1915 betreffend, ill in Nr. 99 der Sächsischen Staatszeitung enthalten, auf die hiecbnrch besonders hingewiesen sei. Seifersdorf. Bei der hiesigen Gememdeverbands sparkasse wurvcn im Monat April 79 Einzahlungen im Betrage von 8661,28 Mk. gemacht, dagegen erfolgten 24 Rückzahlungen im Betrage von 10437,79 Mk. Coßmaunsdorf. Am 3. Mai starb hier Gärt uereibesitzer Carl Wild im 76. Lebensjahre, Mitkämpfer von 1866. Dresden. Als mutmaßliche Kandidaten für den neuen Oberbürgermeister komme» in Frage der Vortragende Rat im Ministerium des Innern, Geheimer Rat vr. Koch, ferner der Landtagsabgeordnete Oberverwaltungsgerichsrat Blüher, der zweite Bürgermeister von Dresden i)r. Kretzsch mar und der Oberbürgermeister von Plaue» vr. Dehne. — C e n t r a l t h ea t er. Die Schlierseer sind wieder- ! gekommen! Eine erfreulich zu hörende Tatsache dem, der vor vielen Jahren diese Bauernspieler und Schauspielerbauern sah uud liebgewanu. Nnd mm gar erst Xaver Terofal, der vielgestalteude, vielgcwandtc, auch wen» er, wie diesmal, mit Katarrh sich herumschlügt. Viel an ihm, seine schnelle Sprech weise, sein Gesicht, sein listig-schlaueS, seine Stimme erinnert an Schweighofer; sicher, daß er dem im Lauf der wachsenden Aufgabe» noch ähnlicher wird. Ohne daß er das Besondere, was die Genialität dieses Humoristen ausmachte, erreichen könnte. Besonders müßte er Witze nnd Possen, für dörfliche Zuschauer berechnet, nicht für alle Fälle, alle Orte verwenden. Daher kam es wohl auch, daß mau nicht mehr die starken Eindrücke hatte wie vordem. Auch sind wir eruster, an spruchsvoller bezüglich der Stücke geworden. Doch wird sich der alte Jubel wieder zeigen, wenn die Truppe recht vielerlei spielt. Das erste Stück: „Jägerblut", ei» leicht und lebhaft hinfließendes Bild oberbayrische» Jäger-, Wildschützen- und Liebeslebcns. Das unvermeidliche gehüpfte Schnaderl, der ! Schuhplattler, und als herrlichster Ohrenschmaus ein Zwischen- konzerr bodenständiger, virtuos gehandhabter Instrumente. Nur die Rauferei fehlte, die haben die Boyern »ach der Westfront verlegt, und Terofal bot dafür seinen unerschöpf liche» Reicht»»i an Humor, an sicher auch selbsterstmdenen Partien seines geläufigen Redeflusses. Gott sei Dank, gibls noch solche Originale, echte Naturkinder, in der Provinz wie diese» Bader. Unter den Mitspielern ragen heraus der Förster Pleithners, der Hias Schullers, die Loni von Maria Vogelfang und Therese von Therese Dirnberger. Während Fritz Greiner zwar sehr sympathisch, aber doch weniger naiv spielt. Viel Beifall und mächtige Kränze waren Lohn des vollen Hauses. Plauen. Mit dem städtische» Fleischverka»f für die nnnderbemittelte Bevölkerung sind hier recht gute Erfolge erzielt worden. Der für einen Tag berechnete Vorrat von 71/2 Zentner Fleisch war »ach 3 Sttmdeu auSverkanft. Das Pstmd Schwemepökelsleisch wurde mit 90 Pfg. verkauft Der Verlauf ivll auch in den nächsten Woche» fortgesetzt werden. Oelsnitz i. B. In einer hiesigen Gastwirtichaft hatte der Weber Gottwalt Penzel erzählt, er sei neun Wochen als Armierungsarbeiter mit in Ostpreußen gewesen, da habe er genug gesehen, und könne behaupten, unsere deutschen Sol daten seien genau so schlecht wie die Russen; sic plünderten genau so wie diese. Sogar einem Schutzmann gegenüber, der von über das Penzelsche Verhalten empörten Gäste herbcigcholt worden war, erhielt er diese ungeheuer lichen Beschuldigungen aufrecht. Er wurde mit Rücksicht auf die Schwere der öffentlichen Beleidigung zu 3 Monate» Ge fängnis verurteilt. Zwickau. Das Landgericht Zwickau verurteilte eine Gutsdesitzerswitwe Dix in Seelingstädt, die von ihren für die Kriegs-Getreide-Gcsellschaft beschlagnahmten Roggcnvor- räten zwei bis drei Zentner an ihre Kühe verfüttert -hatte, zu 300 Mark Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis. — Ferner erhielt der Buchdrnckcreibesitzer Rohland in Crimmit schau 20 Mk. Geldstrafe, weil er in der von ihm gedruckten und verlegten „Deutschnationalen Arbeiterzeitung" in Crim mitschau einen Feldpostbrief veröffentlicht hatte, ohne die erforderliche Genehmigung des Generalkommandos eingeholt zn habe».