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Rabenauer Anzeiger : 01.04.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191504019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19150401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19150401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-04
- Tag 1915-04-01
-
Monat
1915-04
-
Jahr
1915
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Sic lieg Stock, Bündel und Blumenstrauß aus die Erde fallen dein Anblick der Kinder, die ganz eigen an die Schwester mahnten und küßte, und herzte sie und drückte die Köpfchen an ihre Brust. Als sie die großäugig sie anstarrenden Kinder genug abgeherzt hatte, frug sie: „Wo ist Eure Mutter?" Die Kinder sahen sie noch immer an und gaben keine Antwort. „Kennt Ihr mich nicht, ich bin die Susi-Muhme!" Der kleine Knabe ging in eine Ecke und fing zu wei nen an, aus Scheu, Furcht und Weh, die im Kinderherzen noch wirr durch einander gehen und sich noch nicht von einander unterscheiden. „Ist die Mutter im Feld oder bei Nachbarn?" Der verneinend schüttelnde schwarze Kopf des Mädchens gab eine gegenteilige Auskunft. „Da hast Du einen Lebkuchen von der Susi-Muhme. Geh, Engerl, sag mir doch, wo ist Deine Mutter?" „Gestorben!" sagte mit weinerlicher Stimme das Mädchen. „Was?" — Susi traute ihren Ohren nicht. „Was?" wiederholte sie stärker, grellstimmiger, nach dem es ihrem Herz einen Stich wie mit einem heißen Eisen gegeben hatte und ihr glühendes, feuchtes Auge ruhte auf dem Kinde. In demselben Augenblicke, als das Auge Susis wie der forschend umhersehen wollte, trat ein altes VUb in die Stube. „Wem suchst Du denn?" fragte die Alte. „Gehört Ihr in das Haus?" „Wohl." „Wo ist meine Schwester, die Enzgarberin?" „Schwester?" — Die Alte schwieg eine Weile. „Was ist denn — was ist denn — redet." „O mein . . . tröst Dich Gott . Der Weltkrieg. Im Westen ruhen die erfolg- und aussichtslosen Angriffsversuche der Feinde augenblicklich. Engländer wie Franzosen scheinen danach endlich zu der Erkenntnis zu gelangen, daß sie auf dem Wege der Offensive nichts gegen den mächtigen deut schen Gegner auszurichten vermögen und froh sein müssen, wenn sie sich in der Verteidigung einigermaßen behaupten können. Abgesehen von unbedeutenden Gefechten an den Maashöhen südlich von Verdun und am Hartmannsweiler kopf, die noch fortdauern, gab es nur Artilleriekämpfe. Die Engländer lassen nach ihren schweren Verlusten bei Neu- Kapelle überhaupt nichts mehr von sich hören. Um so eigenartiger berührt das überschwengliche Lob, das sie ihrem Oberbefehlshaber in Frankreich, dem Feldmarschall French, zollen. Sie nennen ihn den englischen Hindenburg und dichten ihm wahre Wundertaten an. Für uns ist es schmeichelhaft, daß die Engländer keinen höheren Ehrentitel für einen Heerführer finden als den Namen unseres großen Feldmaischalls. Daß French in Wirklichkeit kein Hindenburg ist und die ihm unterstellten Truppen mit unseren herrlichen Soldaten im Osten nicht zu vergleichen sind, braucht nicht erst gesagt zu werden. Der Dreiverband bettett um Hilfe. Die Diplomatie des Dreiverbandes macht zur Zeit wieder riesenhafte An- strenguugen um Italien und Griechenland, möglichst auch Rumänien und Bulgarien zum Eingreifen in den Krieg gegen Deotschland und Osterreich-Ungarn zu veranlassen. In Parts wurde ein Propagandaoerein gegründet, der be rühmte Schriftsteller und" Unioersitätsprofefforen in die neutralen Länder sendet, um diese für den Dreiverband zu gewinnen. Auch der Kinematograph, der französische Kriegs- silms vorführen soll, wird dazu herangezogen. Die franzö sische Regierung bewilligte der neuen Liga zur Ausübung ihrer Tätigkeit einen Kredit von einer Million Francs. England versuchte es mit der Musik. Die noch zögernden Freiwilligen sollen durch schmetternde Musikkorps, die eigens zu diesem Zwecke gebildet wurden, für die Kitchener Armee ge wonnen und in sie eingesührt werden. Der König besich tigte diese Korps. Die Engländer wissen nicht, wofür sie tämvfen. Einer der englischen Heerführer sagte einem ZettungLoertreter: Unsere Soldaten rekrutieren sich bisher aus den ärmeren Klassen, den niederen Schichten der Bevölkerung. Mit der neuen Armee verhält sich das ganz anders. Sie geht aus den mittleren Klassen des Landes hervor und nähert sich in sihrer sozialen Zusammensetzung dem französischen Heer. Er warten Sie nun aber nicht, daß der Engländer der mittleren Klassen, der, um zu kämpfen, nach Frankreich und Belgien kommt, dieselbe Geistesverfassung hat wie der Franzose, der an die Grenze zieht, um fein Gebiet zu verteidigen. Denn der Engländer aus den mittleren Klaffen begreift nicht viel von diesem Kriege. Ec fühlt nur, daß er etwas tun muß, daß es unangebracht ist, zu Hause zu bleiben, und gut, in die Armee einzutreten. Und dieses dunkle Gefühl genügt ihm. Im Osten flaut die Angriffslust der Russen gewaltig ab, wir hatten nur unbedeutende feindliche Vorstöße bei Augustow und nordöstlich Prasznysz abzuweisen. Das zeigt, wie wenig Vorteil dem Feinde die Kapitulation Przemysls gebracht hat, und wie gering auch der Einfluß des französischen Gene rals Pau auf die Stoßkraft der Russen geblieben ist, obwohl man von diesem General Wunderdinge erwartet hatte. — Die vergeNungsmatznahmen für Memel werden prompt durchgeführt. Wie dem Gonvernement Suwalkt, so hat Feldmarschall von Hindenburg auch den übrigen Teilen des von ihm besetzten feindlichen Gebietes Kontributionen auserlegt, als Strafe für den Nusseneinbruch bei Memel und die dabei verübten Plünderungen und Mordbrennereien. U. a. wurde der Stadt Lodz die Summe von einer Million auferlegt. — Oer Gesamlschaden, den die Gebiete des ehemaligen Königreichs Polen während der ersten i fünf Kriegsmonate erlitten, wird auf 2360 Millionen be- i Siffert. S Prinz Joachim in Memel. Der jüngste Sohn des deutschen Kaiserpaares, der im Sommer verwundete Prin; Joachim, der inzwischen genesen und längst wieder auf den Kriegsschauplatz zuructgekeyrt hl, uEzeugte sich un nu,- trage deS Feldmarschalls Hindenburg persönlich von den in Memel durch die Russen angerichteten Verwüstungen. Der Prinz hielt hierbei eine Ansprache, worin er sagte: Der Generalfeldmarschall von Hindenburg hat mich beauftragt, mich sofort hierher zu begeben, um mich persönlich von dem Mißgeschick, welches die königstreue Stadt Meinel betroffen hat, zu überzeugen, um dann Seiner Majestät und dem Feldmarschall berichten zu können. Seien Sie überzeugt, daß es im ganzen deutschen Vaterlande keinen gibt, der nicht empört ist über die ruchlosen Taten, die Ihnen und Ihrer Stadt zugefügt worden sind. Wir werden nicht eher ruhen, bevor der F^ind hierfür genügend bestraft ist. An gesichts der traurigen Eindrücke und im Rückblick auf die Geschichte schloß der Prinz mit einem Kaijerhoch. Die Dardanellen. Vie Kampfpause in den Dardanellenkämpfen hält noch an; den feindlichen Geschwadern scheint der Mut voll ständig vergangen zu sein. Dafür suchen sie sich jetzt ange sichts der bisherigen Erfolglosigkeit ihrer Bemühungen mit billigem Ruhm zu bedecken. Der Kommandant des eng lischen Panzers „Amethyst", der erklärt hatte, bis Nagara vorgedrungen zu sein, muß sich von den türkischen amt lichen Stellen eine kräftige Zurechtweisung gefallen lassen. Der Kommandant des genannten Schiffes, heißt es dann, der zweifellos die außerordentliche Gefahr kennt, in die er sich begeben würde, wenn er sich dem erwähnten Orte nähert, will sich mit billigem Ruhm bedecken, indem er sich eine solche Kühnheit zuschreibt. Das Ende des „Bouvet", der in den Grund gebohrt wurde, ohne vatz er Nagara auch nur von ferne gesehen hätte, bildet die beste Widerlegung dieser kindischen Vehauplung. Dom Handelskrieg. Fünf englische Schiffe durch etn deutsches U Book versenkt. Auf der Fahrt nach Neu-Fundland wurde die französische Bark „Jacques Coeur" von einem deutschen Unterseeboot, welches fünf englische Schiffe versenkt hatte, angerufen und ersucht, die Mannschaft eines durch einen Torpedo versenkten englischen Dampfers an Bord zu nehmen. Der französische Kapitän nahm die Mannschaft auf und erhielt dafür die Erlaubnis, weiterzusahren. Diese Meldung, die aus englischer Ouelle stammt und deshalb nicht angezweifelt werden kann, zeigt die Tätigkeit unserer Tauchboote in bestem Lichte, und es ist bezeichnend für die Gemütsverfassung der Engländer, daß sie sich jetzt keine Mühe mehr geben, ihre Erfolge zu verbergen. Eine eigenartige Wirkung hat die unermüdliche Tätigkeit unserer U-Boote gehabt. Die niederländischen Postdampser der Dampsergesellschaft Zeeland, die schon lange den Güterverkehr von und nach England eingestellt hatten, werden jetzt auch ksins Engländer, Belgier, Russen oder Franzosen im militärpflichiigen Alter von 13 bis zu 45 Jahren mehr befördern. Die holländischen Schiffe hoffen durch diese Maßnahmen zu vermeiden, daß ihre Dampfer von den deutschen Unterseebooten angehalten und untersucht werden, wie dies jüngst bei den Dampfern „Zaanstrom" und „Batavicr 6" der Fall war. An Bord dieser beiden Schiffe sind mehrere Belgier und Engländer gefangen genommen worden. MunikionslransporlL unter der Flagge des Rolen Kreuzes. Die deutsche Meldung, daß von Portsmouth aus Munition in Hospilalsrhiffen nach Frankreich be fördert werde, hat in den englischen Blättern etn seltsames Zugeständnis gefunden. Sie geben sich nämlich nicht ein mal die Mühe, diese Behauptung anzuzweifeln, sondern sprechen nur ihren Aerger darüber aus, daß es den Deutschen gelungen sei, hinter diese neue Völkerrechtsoer« letzung zu kommen. Die Tatsache, daß selbst die geheimsten Vorgänge in einer englischen Stadt uns nicht verborgen j bleiben, läßt in ihnen wieder die Furcht vor deutschen Spionen wach werden und es ist sicher, daß bald wieder eine jener lächerlichen Spionenjagden in England ihren Anfang nehmen wird, die die „stolzen Engländer" in ihrer ganzen FurchtsamkeUzeigen. Die Streitunruhen i,y Innern Englands nehmen noch immer nicht"ab. Von den Behörden werden alle An« firenaunaen aemacbt um alle Differem-n bekuleaen pM '-vr allem möglichst wenig von den Unruhen durchsickern zü lasten. Die versteckte Drohung Lord Kitcheners an die Dock« aroetter in Liverpool und Birkenhead, die bewirken sollte, baß die Streikenden ohne Bedingung die Arbeit aufnehmen sollten, war seinerzeit mit einem Hohnlachen beantwortet worden, und auch die Bitte an die kleine Zahl der Ar beitenden, den Sonnabend nicht mehr zu feiern, verhallte ungehört. Die Gewerkschaftsbeamten veranstalten Versamm lungen, in welchen sie die Arbeiter zum Nachgeben zu über reden suchen; die Gewerkschaft fleht die Lage als sehr ernst an und beabsichtigt, eine eindringliche Aufforderung an die Arbeiter zu erlassen. Es ist jedoch außer Frage, daß diese ebensowenig Erfolg haben wird. Schlimmer noch als die Arbeitsverweigerung der Dock- arbeiter ist die Unlust der Arbeitsklaffen, in den staatlichen Fabriken zur Lieferung von Munition und Kriegsmaterial zu arbeiten. Die Äußerung des Feldmarschalls French, daß Vie Fortdauer des Krieges in erster Linie von dem yerbeischoffen von Munition abhängig sei, zeigt zu. Genüge, welchen Umfang die Ausstandsgefahr in England angenommen haben muß. Vie sauberen Absichten der englischen Diplomaten, Deutschland nicht nur so lange zu bekämpfen, bis es zer schmettert am Boden liegt, sondern es zu zerstückeln und dauernd zu besetzen, stoßen selbst in England auf Kopf- fchütteln. Die englischen Blätter verurteilen es, den Deutschen jetzt schon klar zu machen, daß man die Existenz ihres Landes vollständig vernichten will, weil, wie sie schreiben, dann zu befürchten ist, daß sie sich zum Äußersten entschließen würden. Die Länge deS Krieges könnte sich dann leicht um zwei bis drei Jahre ausdehnen l Es ist bemerkenswert, baß die Herrschaften jenseits des Kanals uns plötzlich die Fähigkeit zutrauen, den Krieg noch Jahre lang auszuhalten, obwohl sie täglich versichern, daß der Hungertod jeden Augenblick zu erwarten sei! Jetzt wird's geheimnisvoll. In den englischen Städten an der Küste von Suffolk haben die Bewohner eigenartige Beobachtungen gemacht, die auf eine Seeschlacht oder ein großes Seeunglück htndeuten. über eine Strecke von Somhwold bis Oxford wurde der Donner gewal tiger Explosionen gehör», die von der Seesetie her er- tönten. Anfangs glaubte man an die Explosion einer Mine oder eines Torpedos, bald aber mischten sich schwere Kanonenschläge dazwischen. Die Erschütterungen waren in den Städten so heftig zu spüren, daß die Bewohner teil weise aus den Beiten geschleudert wurden, Fensterscheiben zersplitterten und die Haustiere und Vögel von einer wilden Angst ergriffen wurden. Bei Hastings in einer Entfernung von drei Meilen vom Strande wurde nach den Detonationen ein Unterseeboot gesichtet. Die Küstenbevölkerung ist der Meinung, daß es sich hier um ein sür England ungünstiges Seegefecht oder ein tragisch verlaufenes Flottenmanöver handelt. Eine neue englische Schande. Die überlebenden des Kreuzers „Emden", die auf dem gecharterten Schoner „Ayesha" sich retten konnten, sind den Engländern ein Dorn im Auge. Am liebsten hätten sie auch diese Helden in ihrer Gewalt und führten sie in ihrem billigen Triumph« zug durch das englische Land. Weil ihnen das nicht mög lich ist, geifern sie auf andere Weise. Sie verbreiten jetzt die Verleumdung, daß die Landungsabteilung der „Emden" an Bord des Schoners „Ayesha" einen Aeberfall ousge- führt habe auf Vic holländische Telegraphenstatton in padang auf Sumatra und sich aller Vorräte bemächtigt hätte. In Wirklichkeit hat die „Ayesha" kaum 24 Stunden im Hafen von Padang gelegen, hat mit Erlaubnis der holländischen Behörden Proviant eingenommen und ist dann wieder in See gegangen. Die holländischen Blätter selbst weisen diese gemeine Verleumdung energisch zurück und erklären, daß der tapferen „Emden"-Mannschast eine solche Handlung nicht zuzuirauen ist und auch die tatsäch lichen Meldungen nichts von diesem „Überfall" wissen. Vermischte Nachrichten. Der erste Diener des deulschen Vokkes. Kaiser Wilhelm erklärte im Anschluß an das Wort Friedrichs des Großen „Ich bin der erste Diener des Staates" in seiner Danksagung an das deutsche Volk aus Anlaß des glänzen den Ergebnisses der jüngsten Kriegsanleihe; es erfülle ihn Oer Menscd üeukt. Roman von A. Silberstein. Nachdruck verboten. S Sle war heute bereits eine gute Strecke, mehrere WeUeo Wegs gegangen und schritt noch immer rüstig aus. Wie sie so zwischen der nickenden Saat dahinschritt, machte es sich hübsch und es sieht sich immer gut an, wenn die Dorfieüte in der Natur wandeln. Ihr Rot und Blau, oder Weiß und Grün steht der umgebenden Natur am nächsten und zuweilen schaut es sich an, als wandle eine riesige Blume. Wer hat bei den Mädchen und Frauen mit ihren roten Kopftüchern nicht zuweilen schon an eine riesige, wiide Mohnblume mit dem Purpurhaupt gedacht? Oder bei dem wallenden Blau an einen Bund Kornblumen? Obwohl das Mädchen nicht hübsch und frischjugend lich war, so gab ihr der Widerschein des roten Kopftu ches über Stirne und Wangen einen Reiz, den die Dorf mädchen kennen und ausnutzen. Und ihre Augen leuch teten aus dem Schatten desto mehr und mit gesunder Frische heraus. Sie hatte, wie sie sich dem Dorfe genähert, einen Blumenstraus aus dem Korbe genommen und trug ihn nun am Stocke, um die einzelnen Blüten von der Luft ausfachen zu lassen, oder als wolle sie zierlich vor dem Dorfe anlangen. Wie sie bereits aus dein Fußsteig schritt, der in die ersten Häuser mündete und sic lächelnd, innig vergnügt an den Derghang hinsah, als erblicke sie dort ein Längst ersehntes und endlich Liebgesundenes — da rief es sie plötzlich aus den Feldern an. „Susie!" Susanna, die Angerufene sah von dem, was ihr Aug-l jo sehr beschäftigte Wwes und wch der rufenden Person. Diese war em Arbeiter im Felde, der eben Unkraut ausrodete. „Susie, wie kommst Du hierher?" „Grüß Gott, Kasper, bist Du auch noch da?" Und der starke Mund wies lächelnd zwei kräftige weiße Aahn- ! reihen. „Ja, Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber die Leute!" „Wie Du aber hübsch geworden bist und gut aus- siehst!" „Deinen Spott kann ich schon ertragen!" „Was macht der Niklas? Und was willst Du hier?" „Wir sehen uns schon wieder — adjc einstweilen." Das Mädchen Filte, ohne ein Wort weiter zu sagen, davon, zehn Schritt weiter drehte sie sich noch einmal um und nickte dem Arbeiter zu, der auf seine Hacke gestützt dastand und ihr nachschaute. Er stand sinnend und sah ihr, nicht ohne leises Kopf bewegen nach, so lange er nur vermochte. Eine Weile verschwand sie ihm in der Tiefe, zwischen Buschwerk und Häusern, dann sah er sie bei einer Bie gung hervorkommen — richtig viel kleiner geworden, eine sanfte Anhöhe hinausgehen, emporgehoben, scharf in der Luft abgezeichnet I Ihr Ziel war die Häuslerhütte der Enzgarberin, der Wittwe Valentins. Sie nahm den Straus vom Stocke, als sei jetzt der rechte Augenblick gekommen ihn zu überreichen, ihr Herz ! wallte höher und stärker, sie wollte ihre Schwester, die Enzgarberin besuchen und sich nach Jahren mit ihr freuen. Ihr Bündelchen barg verschiedene Geschenke, die sie auszuteilen gedachte und sie freute sich schon auf diesen erhebenden Augenblick. Sie ging lächelnd durch das Lattentürchen am Zaun, sie ging durch die Küche in die Stube — die beiden Kin der standen an einer Bank und bauten Holzstöße aus MsiMMen.
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