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Rabenauer Anzeiger : 23.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191503230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19150323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19150323
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-03
- Tag 1915-03-23
-
Monat
1915-03
-
Jahr
1915
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Der Weltkrieg. Rußlands erlahmende Stoßkraft. An der Narewlinie, deren Schicksal von entscheidender Bedeutung für Warschau und den Ausgang des Krieges im Osten ist, erlahmt die russische Stoßkraft zusehends. Wohl werden die russischen Scharen noch immer zu Angriffen vor getrieben; jeder feindliche Vorstoß bricht jedoch unter den schwersten Verlusten für den Gegner in unserem Feuer zu sammen. So war es bei den russischen Angriffsoersuchen zu beiden Seiten des Orzyc nordöstlich von Prasznysz. Sie wurden überall mühelos von uns abgewiesen. Be sonders erbitterte Kämpfe gab es bei Iadonorozek, das un weit Prasznysz gelegen ist. Die Russen ließen dort 2000 Gefangene in unseren Händen. Südlich der Weichsel ist nichts Wesentliches zu berichten gewesen. Nach den Vorbe reitungen unseres Feldmarschalls v. Hindenburg werden wir auch von dort hoffentlich bald Wesentliches' und Er freuliches zugleich zu hören bekommen. Auch in den Karpathen zeigen sich die Russen er schöpft und bekunden bei ihren neuen Angriffen nicht mehr die gleiche Kraft wie bei den früheren. Im Opertal, das in die wichtige nach Lemberg führende Straße mündet und deshalb das Ziel besonders heftiger russischer Vorstöße war, scheiterten alle Bemühungen des Feindes vollkommen, so daß die Angriffe dort als völlig erledigt gelten können. In Südwestgalizien gewannen dte Truppen unseres Ver bündeten weiter Raum, nachdem sie einige russische Angriffe zurückgewiesen hatten. Auf der mehr als 400 Kilometer langen karpalhea- ron» sind die Kämpfe zu einer großen Schlacht zu- ammengewachsen, in der noch erbittert gekämpft wird. Ob- sleich die Kämpfe einen stehenden Charakter zu tragen cheinen, sind doch unsere Verbündeten die Angreifer. Daß sie nach Erreichung gewißer Abschnitte innehalten und den Feind zum Gegenstoß heranlassen, ändert an der Lage nichts. Die Russen sind durch dte österreichischen Flügel fronten am Dunajec und am Pruth sichelförmig umfaßt, während ihre Front dort vor drei Monaten eine Klammer für die Österreicher bildete. Unsere Verbündeten sind heute nach einer Meldung des Wiener Kriegsberichterstatters des „Tag" so weit, daß die in Ungarn gelegenen Eingangstore zu den Karpathenübergängen durchweg in ihren Händen sind. Sie haben auch alle Paßhöhen in diesem Gebirgslande durchweg fest im Besitz und sind namentlich am rechten Flügel bis an die Ausgangstore der Karpathen auf galizischem Boden vorgedrungen. Die Karpathen sind daher für ven Feind vollständig gesperrt; er muß, will er irgendwo einen Durchstoß versuchen, ganz von vorn anfangen. Eine Ausnahme machen nur noch einige Räume in den Ostbes- ktden und in den westlichen Karpathen, wo den Russen zwar nicht die Paßhöhen, aber doch die auf galizischer Seite gelegenen Zugänge zu den Aufstiegen ins Gebirge verblieben sind. Auch die heftigsten Gegenangriffe des Feindes, das verlorene Gebiet wiederzugewinnen, werden zurückgewiesen und es wird ein Stück Boden nach dem andern von den Österreichern gewonnen. Russische Mißerfolge in der Bukowina. In Czer nowitz ist fast täglich Kanonendonner zu hören. Die Ruffen versuchen, die österreichische Front anzugreifen, aber ver geblich. Häufig finden Patrouillengeplänkel statt. Durch erfolgreiches Schießen der Österreicher wurden mehrere russische Batterien, die in einem Bergwalde verborgen waren, vernichtet. Die Russen versuchen, das Bukowina gebiet nördlich des Pruth wieder zurückzugewinnen, eS ist ihnen aber bis jetzt mißlungen. Den Kämpfen um Grovno und Ossowiecz messen dte Petersburger Militärkritiker mit Recht hohe Bedeutung bei. Das heftige Bombardement von Ossowiecz, so sagen sie, zeigt, baß die Deutschen entschlossen sind, den Boden zu weiteren energischen Unternehmungen gegen die Festung zu ebenen. Ossowiecz sei abgeschnilten. Gegen Grovno richteten die Deutschen ihren Vormarsch deshalb, weil sie hier einen schwachen Punkt der Russen vermuten. Zwischen Weichsel und Njemen tobe eine Schlacht, von der mög licherweise das Schicksal der gesamten Operationen im Osten abhängt. Man müsse mit der Möglichkeit eines Hinden» burgischen Millionenheeres rechnen. Vielfach wird über den Mangel an Offenfivgeist in der russischen Armee ge klagt und betont, daß trotz der Umwertung des russischen Heeres im japanischen Kriege die Neigung zur Defen sive, die auf taktische Ungeschicklichkeit und mangelnde Initiative zurückzuführen sei, noch immer fest einge wurzelt sei. Rußland hat mit seinen Generalen außerordentliches Pech. Das Verfahren gegen die infolge der Vernichtung der zehnten russischen Armee in Masuren zur Disposition gestellten 19 russischen Generale hat zur Dienstentlassung von 12 Generalen, darunter 2 Divisiionsgeneralen, ge führt. Die Unfähigkeit gerade der höchsten russischen Offi ziere ist ein sprechender Beweis für die im Zarenreiche herrschende Korruption. Allmählich aber muß doch eine Knappheit an Generalen in dem russischen Riesenheere etn- treten. Wett über eine Mandel russischer Generale befindet sich in deutscher Gefangenschaft, mehrere sind gefallen, einige begingen Selbstmord. Führer größerer Truppenetn- Helten, und solche sollen doch die Generale sein, lassen stch aber nicht aus dem Boden stampfen. Den „Teufel Hindenburg", wie sie unseren Oberbe? fehlshaber im Osten nennen, fürchten auch die Franzosen- entsetzlich und trauen ihm übermenschliche Leistungen zu. Er besitzt, so sagt ein bekannter Pariser Militärkritiker, eine außergewöhnl'che Kühnheit, in deren Dienst er seinen so sehr gefürchteten Willen stellt. Er versucht jetzt, das russische Zentrum bei Prasznysz zu forzieren, während er gleichzeitig an der Pilica wütend angreist. Es werden da unten wayr- häft heldenhafte Kämpfe geliefert, die nur wenige Beispiele in der Geschichte haben. ' Im Westen ist unsere Skellung auf der ausgedehnten Front unwesent lich verändert. Wo sie sich verändert hat, hat sie sich ver bessert. Wir vermögen nicht nur jeden feindlichen Angriffs versuch unter schweren Verlusten für den Gegner zurückzu schlagen, sondern auch selber vorstoßend, Erfolge davonzu- tragen. Da die neuen Truppen der Franzosen wie der Engländer durchaus minderwertig sind, so werden wir entscheidende Erfolge davontragen, sobald der Stellung»- durch den Bewegungskrieg abgelöst sein wird, woraus man im Westen für nicht allzuferner Zeit rechnen darf. Die heftigen Kämpfe am Ostende der Argonnen beuten auf Operationen gegen Verdun hin Auch in de» Vogesen wird wieder lebhafter gekämvst. Bei BeavLejpucK zum glischen Kreuzer .Oroma" endlich oder der Unbill des Meeres während der Kriegszeit Opfer gefallen sind. In einer von der britischen Admiralität unglücklichen Zufall, der Explosion einer Munitions kammer, endlich den billigen Sieg zu erringen. Im Stillen Ozean bei der Insel Juan Fernandez, der Robinson- insel, auf der Robinson Crusoe sein sagenumwobenes Ein siedlerleben geführt haben soll, waren die engli" „Kenl", „Glasgow" und der Hilfskreuzer , nach wilder Verfolgungsfahrt auf unseren kleinen Kreuzer gestoßen. Ein kurzer Kampf nur entspann sich, bei dem unsere blauen Jungen mit dec allbekannten Tapferkeit dem Gegner zu Leibe rückten, da wollte es das Verhängnis, daß eine Munitionskammer explodierte und den Kreuzer in Brand setzte. In wenigen Augenblicken war er ge sunken. Ein Trost im Unglück muß es sein, daß die Be satzung von ven englischen Kreuzern gerettet worden ist. sperren die deutschen gefaiigLiM Seeleute tu dte vordersten Kammern an der Spitze ihrer Schiffe ein, um sie bei einem Zusammenprall mit einem Gegner oder einer Mine zuerst der Vernichtung auszusetzen. Die gefangenen Mannschaften des Bäderdampfers „Königin Luise, der zu Kriegsbeginn beim Minenlegen in der Themse sank, haben diese englische Kampfesweise am eigenen Leibe erfahren müssen. An der Schlacht bei Coronel nahm die „Dresden" zusammen mit „Scharnhorst", „Gneisenau", „Nürnberg" und „Leipzig" ruhmreichen Anteil, und am 8. Dezember, in der Seeschlacht bei den Falklandinseln, war sie das einzige deutsche Schiff, das entkam. Die vier anderen Kreuzer fielen der Übermacht des feindlichen Geschwaders zum Opfer. Jetzt hat auch „Dresden", zu Tode gehetzt, seinen Treuschwur mit dem letzten Kampf erfüllt. Schämt stch das „stolze" Albion nicht? von unserer Auolandsfiotle. Immer noch nicht ist es den vereinigten englischen, französischen und wie man annehmen darf, japanischen Geschwadern gelungen, unsere Kriegsschiffs, die in dem Weltmeere die deutsche Flagge hochhalten, zu vernichten. Lange Zeit, unbegreiflich lange, war es dem Kreuzer „Dresden" gelungen, sich seinen Ver folgern zu entziehen. Aus Punta Arenes wird mitge- teiit, daß ein englisches Geschwader noch immer Jagd auf den Kreuzer „Dresden" machte, der in den Inseln des pata gonischen Archipels nach der Schlacht bet den Falklands inseln Zuflucht suchte. Ein große Anzahl englischer Kriegs schiffe kreuzten dort die Wasser ob. Sie haben aber nicht verhindern können, daß der tapfere Kreuzer weiter Erfolge auf Erfolge häufte. Eine neueste Meldung besagte, daß an der südamerikanifchen Küste der englische Dampfer „Conway Castle" von der „Dresden" in Grund gebohrt worden ist. Wenn er jetzt doch unterlegen ist, so ist das nur eine schon lange erwartete Tatsache, die, wie die englischen Berichte selbst bestätigen, nur einem unglücklichen Zufall und der gewaltigen Übermacht seiner Verfolger möglich war. Auch die deutschen Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" und „Kronprinz Wilhelm" konnten allen feindlichen Ver folgungen bisher entgehen und haben sogar ansehnliche Erfolge errungen, indem sie nach wie vor zahllose englische und französische Handelsschiffe in den Grund bohrten. Aus Amerika kommt jetzt die Nachricht, daß gewisse amerikanische Kreise verlangten, daß die Offiziere des in Newport News gelandeten deutschen Hilfskreuzers „Prinz Eitel Friedrich" als Seeräuber behandell würden. Von juristischer Seite wurde die Unzulässigkeit einer solchen Behandlungsweis? hervorgeyoben. Die Juristen wollten aber die deutsche Regierung für das Auftreten des Schiffes verantwortlich machen. Es bleibt abzuwarten, ob sich Amerika, das alle Ursache hat, sein kümmerliches Nestchen von internationalem Ansehen zu erhalten, von diesen Hetzern ins Schlepptau nehmen läßt. Aus den Verlust eines neuen englischen Httss- kreuzers weist die Auffindung eines Rettungsbootes mit der Aufschrift „Ovolovo" im Mittelmeer hin, vermutlich gehört das Boot zu einem gesunkenen englischen Hilfskreuzer. Vie Vernichtung des französischen Kanonenbootes „Dague" vor dem montenegrinischen Hafen Antivari be schäftigt noch immer die feindlichen Zeitungen. Die Ver mutung, daß ein österreichisches Unterseeboot der Urheber der Katastrophe war, verdichtet sich bei den Franzosen immer mehr zur Gewißheit und führt ihnen eindringlich die Tat- fache vor Augen, daß auch in den nicht englischen Ge wässern die Unterseebootsgesahr besteh». Der „Dague" flog, als er vor dem Hafen still lag, plötzlich, in zwei Teile gespalten, in die Luft. Zuerst ging dann das Vorderteil unter, wobei 36 Mann den Tod fanden, bald darauf folgte das Hinterteil. Mit fieberhafter Unruhe machen die Fran zosen Anstrengungen, die Vernichtung ihres Kanonenbootes auf das zufällige Wirken einer Kanone zurückznführen, um ihren Marinemannschaften den entschwundenen Mut wieder zu geben. Es geht daraus hervor, daß die Mutlosigkeit bei unseren Feinden schon sehr q oh lein muß. Die „Dresden" war ein Schwesterschiff der „Emden", ein kleiner Kreuzer mit nur 3650 Tonnen Wasserverdrän gung und schon im Jahre 1907 vom Stapel gelaufen. Sein Gefechtswert war also nicht mehr so hervorragend. An Bord befanden sich etwa 361 Mann Besatzung unter dem Kommando des Fregattenkapitäns Lüdecke. „Emden" — „Dresden". Sie waren beide mitein ander verwandt. Nebeneinander standen sie in den Listen der Schiffe unseres Kaisers. Die gleiche Größe, dieselben Geschütze, dieselbe Panzerung trug ihr stolzer Leib durch die Fluten. Und derselbe Geist herrschte auch unter den Mannschaften der beiden tapferen Kreuzer. Hier ein Kapitän v. Müller, dort Kapitän Lüdeke. Gar zahlreich sind die Heldentaten, die ihre Namen uns ewig unvergeßlich machen werden. Was die „Emden" leistete, steht mit ehernem Griffel in den Annalen unserer jungen Marine verzeichnet, aber auch die Taten der „Dresden" stehen kaum dahinter zurück. EinS der letzten Schiffe, das sie versenkte, war die Londoner Bark „Conway Castle", die an der chilenischen Küste nahe der Mochainsel eingeholt wurde. Die Offiziere der „Dresden" beruhigten die aufgeregte Besatzung mit der Versicherung, baß man sie wie Brüder behandeln würde. Auf die Frage des englischen Kapitäns, was mit ihnen geschehen würde, falls dte „Dresden" in eine Seeschlacht verwickelt würde, antwortete der Kapitän der „Dresden", Laß sie dann in Booten ausgeschifft würden und zusehen könnten, wie das deutsche Kriegsschiff siegen oder untergehen wudr. Das ist deuticbe Ar»! Die Enaländer Laaeaev Die Vunken. Gurkha'» und Shik's. Vie belogenen Asiaten. La- ruheu in Indien. Ersatzmangel beim Feind. Bei allen Lügenspektakeleien, die von London und Paris auS verbreitet werden, wird weniger auf eine Tat sache geachtet, die unseren Feinden große Sorgen zu be reiten beginnt. Das ist der Ersatz für die fremden, farbigen Truppen aus Afrika und Asten. In erster Reihe sind es dte Engländer, die wegen ihrer indischen Soldaten in nicht geringer Verlegenheit sind. Von diesen Asiaten sind am meisten die Gurkhas genannt, die berüchtigten Meuchel mörder, die nachts den Feind beschleichen, um ihm mit ihrem gräßlichen Dolchmesser die Kehle zu durchschneiden, aber Liese Bestien sind als wirkliche Soldaten weniger wert voll. Gewisse militärische Leistungen werden aber den aus Nordindien stammenden Shiks, die muhämedanischen Glaubens sind, nachgesagt, die auch tatsächlich ein geborenes Krtegeroolk sind. Die Shiks sind es gewesen, die im großen Sepoy-Aufstand 1855 treu zu den Engländern hielten und diesen damit Judien retteten. Ohnedem wäre daS reiche Land der englischen Krone verloren gegangen. Die Shiks sind auch unter allen bunten Soldaten, die uns im Westen gegenübersiehen, die einzigen, die wirklich die Bedeutung des Fahneneides erfassen, und es ist also zu verstehen, wenn die leitenden Männer in London sich dte äußerste Mühe geben, diese wie dte Indier überhaupt bei guter Laune zu erhalten. Namentlich ist der Kctegsminister Kit chener, der eine Reihe von Jahren Höchstkommandierender in Indien war, in diesem Sinne tätig, aber auch andere Autoritäten lassen es an sich nicht fehlen. So hat der Mi nister Haldane, der stch früher ziemlich deutschfreundlich stellte, bekannilich indischen Studenten klar zu machen ge sucht, daß dieser Krieg nicht allein die Sache Englands, sondern des ganzen britischen Kolonialreiches sei. Die von den Briten sonst stets über die Achsel angesehenen Indier werden dabei wohl ihre eigenen Gedanken gehabt haben. Da die bunten Soldaten auf den Schlachtfeldern ganz besonders als Kanonenfutter verwendet wurden, sind die Verluste groß, und nunmehr rächt sich die englische Ver logenheit. Wie durch die Aussagen gefangener Indier einwandfrei festgestellt worden ist, haben ihnen die Eng länder vor der Abfahrt aus Indien kein Wort von einem Kriege gegen Deutschland gesagt, sie sind damit erst heraus gekommen, als die aus ihrer Heimat entführten Asiaten sich bereits im Mittelmeere befanden. Es wurden wieder die tollsten Lügen vorgebracht und von unseren Soldaten die schauderhaftesten Dinge erzählt, so Laß sich die gefangenen Indier nicht wxnia aewundert haben, Lab Se ia aut üe- eiMlsM» wir de» Kränzchen mehrere Grasen, del St. Eiot, südlich Apern den Engländern eine wichtige Höhenstellung. Der amtliche Pariser Bericht muß diese Verluste zugeben. von der Rekrutierung der kilchenerschen Millionen armee ist es ganz still geworden. Es wurde nicht bekannt, daß die zweite halbe Million voll wurde, die vorgesehenen drei Millionen dürsten ein frommer Wunsch bleiben. Die wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten Englands sind so groß geworden, daß auch die angestrengtesten Werbungen ergebnislos verlaufen. Frankreich sieht sich gezwungen, seine Kinder und Krüppel ins Feld zu schicken. Es zieht die 18 jährigen sowie die früher für untauglich Erklärten älterer Jahrgänge ein. Es würde zu dieser vom nationalen wie vom wirtschaftlichen Standpunkt gleich bedenklichen Maß nahme sicherlich nicht greifen, wenn England ihm Millionen- Armeen zur Verfügung stellen könnte. Vom See krieg. wieviel Schisse haben Vie Engländer schon ver loren? Es ist naturgemäß unmöglich, diese Frage genau zu beantworten. Dte uns bekannt gewordenen englischen Schiffsuntergänge stellen nur einen Bruchteil all der Schiffe dar, dte von deutschen Tauchbooten oder Minen versenkt am 13. März herausgegebenen amtlichen Statistik werden dte Gesamtverluste der englischen Handelsmarine seit Kriegs beginn aus S7 Schiffe angegeben. Wir haben ihnen aber an Hand genauer Listen mit Namensnennung der versenkten Schiffe nachweisen können, daß diese Zahl nicht stimmt. Die Zahl ihrer Kriegsoerluste beläuft sich auf 124 Schiffe. Zu diesen kommen noch dte verloren gegangenen Fischdampfer hinzu, deren Zahl in der englischen Statistik auf 47 ange geben wird, so daß Ver Gesamtoerlust 171 Schiffe beträgt, Diese Zahlen gellen jedoch nur etwa bis Anfang MÄrz. Seit dieser Zeit sind täglich neue Schiffsoerluste dazu gekommen, die sich noch nicht genau übersehen lassen, da eS immerhin möglich ist, daß sich der eine oder ander« überfällige Dampfer noch nachträglich einfinden werde. Allein seit dem 10. März sind nach englischen Berichten, di« jedoch auf keinen Fall erschöpfend sind, noch dte folgenden Dampfer untergegangen: „Adeaven", „Florazan", „Head lands", „Indian City", „Andalusian", „Jnvergyle" und „Hartdale". ! Es ist ganz klar, daß die englischen Schiffsoerlust« schon längst das zweite Hundert überschritten haben! Es K-Kntwn sich darunter picht yur wertvolle Kriegsschiff« vom kleinsten bis zum größten Typ, sondern auch ein« Anzahl ganz moderner Riesendampfer, die bisher den Stolz Ler englischen Passagierschiffahrt bildeten, schlummern auf Nimmerwiedererwachen auf dem Meeresgründe. DaS sind prächtige Erfolge, wie wir sie garnicht besser erwartet haben und allen englischen Ableugnungsoersuchen muß die Behaup tung gegenübergestellt werden, daß eine derartige Ab- bröckelung keine noch so große Flotte der Welt vertragen kann, ohne die Nackenschläge für lange Zeiten zu verspüren. Nach dem Kriege wird England an ven Bau einer neuen Handelsflotte gehen müssen, während wir unsere Handels schiffe ruhig wieder aus den Häfen, in denen sie jetzt zur Untätigkeit verdammt liegen, unversehrt wieder heransholen können. Da stimmt etwas nicht. Die Engländer gestehen amtlich ein: Fünf der sieben englischen Dampfer, die nach der amtlichen Mitteilung der Admiralität an einem der letzten Tage zu gleicher Zeit torpediert wurden, sind gesunken. Die Engländer gestehen also mit der Geste des Wahrheits- fanatikers Verluste ein. Dieses Bild ist so ungewohnt, daß man unwillkürlich auf den Gedanken kommen muß, daß etwas an der Sache nicht stimmt. Und natürlich hat man recht. Es'r sind nicht nur sieben englische Dampfer von den deutschen Mäusen des Meeres in der Irischen See torpediert worden, sondern wett mehr. Die angeblich genauen Zahlen ind nur dazu da, um überzeugender zu wirken. Man soll ich überhaupt merken: Wenn ein Engländer die Wahrheit agt, — lügt er immer. Der Verlust unseres Kreuzers „Dresden", der so lange die Fahne Schwarz-weiß-rot im Angesichte seiner Feinde hochgehalten hat, wird im ganzen Deutschen Reich schmerzliche Trauer erwecken. Aber wieder muß sich das deutsche Herz aufrichten bei dem Gedanken, daß eine große feindliche Übermacht nötig war, um im Verein mit einem
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