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Der Weltkrieg. Im Westen erschöpfen sich die Franzosen in ergebnislosen und für sie unter schwersten Verlusten verlaufenden Borstößen der maßen, daß der Zeitpunkt ihres endgültigen Jusammen- bruchs immer näher rückt. Trotz der vernichtenden Ver eitelung ihrer Durchbruchsversuche in der Champagne suchen sie zur Wettmachung unseres großen masurischen Sieges und seiner Folgen noch immer mit dem Mute der Verzweiflung in der Champagne Angriffe zu unternehmen, die ausnahms los in unserem Feuer blutig zusammenbrechen und jede Aussicht auf Erfolg verloren haben. Auch sonst wurden französische und vereinzelte englische Angriffe gebührend zurückgewiesen. Bei Menin tötete ein englischer Flieger durch Bombenwürfe mehrere Belgier, richtete aber sonst keinen Schaden an. Auch French beim Zaren? Außer dem französischen General Pau soll auch der Oberbefehlshaber der englischen Truppen in Frankreich, General French, einen Verlegenheits besuch beim Zaren abstatten. — Die Lage der deutschen Gefangenen auf Corsica wird von Vertretern einer neu tralen Macht geprüft und bei Mißständen Abhilfe bewirkt werden. Schwere russische Niederlage. Auf dem östlichen Kriegsschauplätze, wo wir an einem Tage wieder 3200 Russen gefangen nahmen und zehn Maschinengewehre eroberten, machen wir sowohl an der Narewltnie wie südlich von Warschau weiter unaufhaltsame Fortschritte. Die feindliche Streitmacht mit ihrem Waffen arsenal bröckelt immer mehr ab, ihre Fundamente beginnen zu wanken, der Zusammenbruch ist unabwendbar. Rußland weiß, daß es angesichts Warschaus um die endgültige Ent scheidung geht, und bietet daher alles in seinen Kräften Stehende zur Verhütung des unentrinnbaren Schicksals auf. An der Narewltnie werden die russischen Truppen zu ver zweifelten Anstrengungen angelrieben. Die beständig wachsende Zahl der russischen Gefangenen zeigt aber, daß das Wort „siegen oder sterben" schon längst nicht mehr die Losung der Zarenheere ist. Bei Sereje, das 60 Kilometer östlich Suwalki gelegen ist, nahmen wir 600 Russen gefangen, eroberten drei Ge schütze und zwei Maschinengewehre. Wir dringen also er folgreich in russijches Gebiet nach Osten vor und befinden uns nur noch wenige Kilometer vom Njemen entfernt etwa auf der Mitte der Linie Kowno-Grodno. Genau südlich von Suwalki liegt Augustow, etwas nördlich der Bobr, an dem die Festung Offowiecz gelegen ist. Ein feindlicher Durchbruchsversuch bei Augustow endigte mit der Vernich tung sämtlicher dort eingesetzten russischen Truppen. Bei der Festung Ostrolenka am Narew, südwestlich von Lomza, nahmen wir 900 Ruffen gefangen und erbeuteten acht Ma schinengewehre. Auch bei Prasznysz machten wir weitere Fortschritte. Das Bollwerk der Rarewlinie, das War schau von Norden her schützt, wird also mehr und mehr erschüttert, und die ehemalige Polenhauptstadt be reitet den Ruffen um so größere Sorge, als wir uns auch von Süden her der Festung unaufhaltsam nähern, wie unsere fortschreitenden Erfolge bei Nowe Miasto beweisen, wo wir neuerdings 1660 Gefangene machten. Das Gemetzel in den Karpathen hat für die Ruffen, die um jeden Preis an der dortigen Front einen Erfolg erringen möchten, einen ungeheuren Verlust mit sich gebracht. In den vor den deutschen Stellungen angelegten Hinder nissen hingen die russischen Soldaten, die diesmal in der brutalsten Meise dem Tod entgegengetrieben wurden, scharenweise, auch in Russisch-Polen wurden die ver zweifelten Vorstöße der mit großer Übermacht operierenden Russen unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Die Kämpfe um die Oardanelleu haben noch nicht den geringsten Erfolg für die angrxifenden Flotten gehabt. Eine 1800 Mann starke französisch-englische Lanbungs- abteilung, die vor einigen Tagen an der kleinasiatischen Küste gelandet war und wegen stürmischer See von der verbündeten Flotte im Stich gelaffen wurde, ist am letzten Sonntag von den Türken angegriffen und völlig ver nichtet worden. Es ist dies schon die zweite Lanvungs- abteUung, die nach einem vergeblichen Versuch, wieder auf die Schiffe zurückzuflüchten, umzingelt und aufgerieben worden ist. Japan und China. Die gewundene Erklärung des Menn ck!s Not am köedsten. Lricnral-Nvnicm nach einer historischen Erzädlunq von G. Levin 70 Der Förster war noch zu erschüttert von all den Er eignissen, um jetzt schon — heute Abend noch an dem Glück trilnehmen zu können; auch machte sich noch all die Er schütterungen, die er besonders in den letzten Stunden hatte durchmachen müssen, eine starke R.mdigkeit bei ihm bemerkbar. So erhob er sich denn endlich; er warf noch einen Blick hinüber nach dem Hause des Schultheißen, dann bahnte er sich einen Weg durch die immer u .h aus- ünd abwogen'oen Menschenmassen und ging müden Schrit- les nach dem Gasthaus zum „Grauen Falken", dort wollte rr erst einige Stunden der Ruhe pflegen — der Ruhe, die ihm notwendiger war, als alles andere. — — — Die Morgensonne, die über die Dächer der befreiten Stadt Frankfurt erglänzte, schien auch in das Aimmerchen des „Grauen Falken", in welcl "'n Förster Schildbach die Stacht zugebracht hatte. Eben rieb er sich die Augen nach einem erquickenden Schlummer und wunderte sich nicht wenig, daß der Tag schon so weit vorgeschritten war, nach dem Stande der Sonne zu urteilen. Mit einem Sprunge war er von dem Lager und bald in seinen Kleidern; nachdem er seinen äußerlichen Men schen dann noch etwas in Ordnung gebracht hatte, ging er hinunter in das große Gastzimmer. Hier sand er schon eine Anzahl Menschen versammelt, die alle lebhaft mit einander sprachen und sich noch über den gestrigen schnel len Abzug der Franzosen und das plötzliche Erscheinen der Oesterreicher unterhielten. Bei dem Eintritt des Försters löste sich ein Mann aus dem Menschenknäul lo: und kam rasch auf ihn zugeschrit ten — es war der Schultheiß Vollrath. „Ack, wie habe ich schon aus Sie. gewartet, mein Freund, LM MM/ begrüßte ihn derselbe, »Aber noch mehr Ministers Grey üvst den Schutz der Interessen Englands in China erregte große Beunruhigung. Französisches Anerbieten an Italien? DaS Pariser Regierungsblatt der „Temps" schlägt einer Meldung der Franks. Ztg. zufolge vor, Italien die Insel Korsika als eine notwendige Ergänzung zu Sardinien sowie eine Grenz korrektur tn Tunis anzubteten, um die auf gutem Wege befindliche Verständigung Italiens mit Osterreich-Ungarn zu vereiteln. Die Insel Korsika, die sich an die Nordspitze deS Italien gehörigen Sardinien anlehnt, zählt etwa 300000 Einwohner bei 8722 Quadratkilometern Flächeninhalt. Die Insel, deren Hauptstadt Ajaccio der Geburtsort des ersten Napoleon ist, war lange Zeit genuesisch, dann ein selb ständiges Königreich. Nachdem sie vorübergehend im fran zösischen und im englischen Besitz gewesen war, gehört sie seit 1796 zu Frankreich. Als Heimat Napoleons hat sie für die Franzosen eine besondere Bedeutung, und man erkennt di- Größe der Not unserer Feinde an dem Enschluß maß gebender Kreise, ein nationales Heiligtum zur Gewinnung eines Bundesgenossen zu opfern. Weiter will Frankreich um den Preis der Bundesgen offenschaft die tunesische Küste bis zum Golf von Hammamet, der nahe der Küste Siziliens gelegen ist, an Italien abtreten, und selbst zur Abrundung von Jtalienisch-Erythrea das Gebiet von Obok am Roten Meere den Italienern überlassen. Ä Vie BaumwoNausfuhr Englands ist jetzt nicht nur für alle feindlichen Bestimmungsorte gesperrt, sondern, auch die nach neutralen Häfen bestimmte Baumwolle unterliegt jetzt neuen erschwerenden Bestimmungen, die eine völlige Sperrung jeder Ausfuhr bedeuten. Die Erörterung der Friedensbedingungen. Der Bund der Landwirte, der Deutsche Bauernbund, der Zen tralverband deutscher Industrieller, der Bund der In dustriellen, der Hansabund und der Reichsdeutsche Mittel standsverband haben laut „Voss. Ztg." gemeinsam an den Reichstag die Bitte gerichtet, den Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß die Erörterung der Friedensbe dingungen möglichst bald freigegeben wird, damit die öffentliche Meinung bei den Frtedensverhandlungen recht zeitig zur Geltung gelange. Die Freigabe dieses Termins ist Sache der Kommandogewalt, sie wird erfolgen, sobald es die militärische Lage angezeigt erscheinen läßt. Eine un mittelbare Einwirkung in der Angelegenheit steht dem Reichskanzler nicht zu. Wenns nun nicht gehl! Die Ruffen haben sich eine neue Attraktion zugelegt: eine „wilde Division", d. h. kauka sische Soldaten, meist Freiwillige, Lie unter dem Befehl deS Großfürsten Michael stehen und sich in den Karpathen als furchtbare Krieger erwiesen haben sollen. Durch ihr Auf wachsen in den Bergen sind sie geschmeidig wie die Schlangen geworden und schleichen des Nachts, wenn sie die Gewehre abgelegt haben, mit dem Dolch zwischen den Zähnen zu den feindlichen Vorposten, Schützengräben und Batterien, wo sie in aller Stille ihre Arbeit verrichten. Es sind keine Miiitörs mit Glaceehandschuhen, berichten die russischen Zeitungen, sondern sie sind gekommen, um ohne Gnade gegen die Feinde des Zaren zu kämpfen. Schrecklich, einfach schrecklich! - ... .^7-777-. -r.. Die dritte Kriegssitzung des Deutschen Reichstags hat den Eindruck der entschlossenen Einmütigkeit deS deutschen Volkes und seiner Vertretung, durchzühalten bis ans Ende, sowie die Berechtigung unserer Siegeszuversicht noch verstärkt und dadurch gegenüber dem feindlichen Aus lande die Bedeutung eines Sieges gewonnen. Fand schon Präsident Kämpf mit seinen Ausführungen über die Fort schritte unserer unvergleichlichen Truppen im Felde, über Lie Aussichtslosigkeit des englischen Aushungerungsversuches und über die Gewißheit, daß dem Kriege ein dauernder Friede folgen und unser geliebtes Vaterland zu neuer Blüte, Macht und Größe führen werde, lebhafte Zu stimmung, so steigerte sich der Beifall zu begeisterten Kund gebungen während der Rede des neuen SchatzsekretärS Dr. Helfferich. Daß eine neue Kriegsanleihe von zehn Milliarden erforderlich werden würde, nahm der Reichstag und mit ihm das gesamte deutsche Volk als etwas Selbst verständliches auf. Die ungeheure Summe schreckt uns nichts konnte doch der Schatzsekretär den Schleier von den werden Sie daheim in meinem Hause erwartet — kom men Sie — kommen Sie schnell." Der Förster konnte gar nicht crst zu Worte kommen, sondern wurde von dem alten Wanae förmlich aus dem Zimmer auf die Straße gezogen. Hier war ?s ruhiger geworden, als am vorhergehenden Tage. Die Framo;en waren sämtlich aus der Stadt abgezogen und diese nun von den Oesterreichern besetzt worden, worüber die Freude unter der Einwohnerschaft groß war. „Was denken Sie jetzt zu beginnen?" fragte unter wegs der Schultheiß den Förster, der bisher nur wenig ge sprochen hatte. Förster Schildbach blieb einen Augenblick stehen id schaute den alten Herrn über diese Frage überrascht an. „Was soll ich tun — wieder in meinen Spessart zu rückkehren, nacht i ich meine Ausgaben erfüllt Hube." Der alte 5 lachte laut auf. „Daraus wirb nichts, mein Lieber. Benedikte hat mir gestern Aden- c. es erzählt, woraus ich ersehen habe, daß Sie ein ehrenwerter wackerer Mann sind. Da ich nun auch zu der Ueberzeugung gekommen bin, daß meine Be nedikte vollständig unschuldig und das bravste Kind aus Erden ist, so würde es ein Unrecht von mir sein, wenn ich hier nicht selbst ein wenig Vorsehung spielen wollte." „Wie meinen Sie das. Herr Schultheiß?'' „Sehr einfach, vorläufig bleiben Sie einige Zeit unser Gast. Sie haben es um meine Tochter und noch mehr um unseren kleinen Leopold verdient; dann findet sich viel leicht Gelegenheit, daß Sie in den Dienst unserer Stadt übertreten, wozu mein Einfluß hinreicht." Die Männer waren bei dieser Unterhaltung immer weiter gegangen; bei den letzten Worten des Schultheißen blieb der Förster abermals erstaunt stehen. „Was soll die alte Margarethe allein in dem einsamen Forsthause machen, was werden Ihre Gattin und deren Tochter Marcellins dazu sagen?" , künftigen FriedenZbedtngungeN soweit Weit, Latz er Mtt« teilte, die Kriegskosten würden einst unsere Feinde zu zahlen haben, deren tägliche Aufwendungen für den Krieg sich auf 120 Millionen Mark belaufen, während wir zu dem gleichen Zweck täglich 30 Millionen aufwenden. Mit berechtigtem Stolz kann jeden Deutschen erfüllen, was der Staatssekretär über unsere Industrie, Landwirt schaft und Finanzverwaltung sagte und mit beweisenden Zahlen belegte. Unsere Roheisenproduktion, die noch vor zwölf Jahren mit 10 Millionen Tonnen diejenige Englands gerade erreichte, belief sich im Vorjahre des Krieges auf 20 Millionen Tonnen, hatte also die englische Konkurrenz in dieser kurzen Zeit um das Doppelte überholt. Die deutsche Landwirtschaft steht in der ganzen Welt unerreicht da und produziert, auf die Grundfläche bezogen, einen er heblicheren Ertrag als die Landwirtschaft der anderen, kli matisch meist bester gestalteten Länder. Auslandsanlagen suchte unser deutsches Kapital verhältnismäßig nur in ge ringem Unfange; in den letzten fünf Jahren war es an Ausländsanleihen nur mit 15 Prozent beteiligt, das eng lische dagegen mit 46 und das französische mit 69 Prozent. Wir haben also unser Geld im Lande und kommen mit einem Reichsbankzinsfuß von 6 Prozent aus, während die Bank von England ihren Diskont auf 10 Prozent erhöhen mußte. Der Redner hob dann noch hervor, daß unsere Industrie, wie die stattlichen Einnahmen der Eisenbahnen ausweisen, gut beschäftigt und von Arbeitslosigkeit nichts zu spüren sei. Es wird uns gelingen durchzuhalten, wenn man sieht, wie es gelungen ist, ein Volk von 70 Millionen, das durch lausend Fäden mit der Weltwirtschaft verflochten ist, auf sich zurückzuführen, und wie dieses Volk ohne Elend Lurch den größten Krieg der Weltgeschichte geht, der für uns ein Vernichtungskrieg sein sollte. Den Wünschen und Beschwerden des sozialdemokra tischen Abg. Haase, die schon der Abg. Spahn (Ztr.) im Namen aller bürgerlichen Parteien als unzeitgemäß be zeichnet hatte, trat zum Schlüsse Ler bedeutungsvollen Sitzung Staatssekretär Delbrück wirkungsvoll mit der Er klärung entgegen, daß es im Deutschen Reiche keine Aus nahmegesetze gebe, daß aber während des Krieges und des durch diesen bedingten Belagerungszustandes die Kommando gewalt herrsche, für deren Anordnungen Ler Kanzler keine verfassungsmäßige Verantwortung tragt, so daß für sie ver fassungsrechtlich auch eine Kritik des Reichstages ausscheidet. Nach Beendigung des Krieges wird den veränderten Ver hältnissen, soweit ein Anlaß dazu vorliegt, auch in der inneren Politik Rechnung getragen werden. Vom See-Krieg. Vie letzten Erfolge unserer A Boote haben die eng lischen Hetzblätter wieder auf den Plan gerufen. Sie bringen ausführliche Berichte, wie die englischen Dampfer torpediert worden sind. Natürlich fehlt nirgends die beson dere Feststellung, daß Lie deutschen U-Boote ihr verderben bringendes Geschoß absenden, ohne daß vorher eine War nung erfolgt fei. Es soll damit die „barbarische Krieg führung" der deutschen Schiffe bewiesen werden. Es ist oft genug auseinandergesetzt worden, Laß die Engländer auf keine überflüssige Höflichkeit unserer Blaujacken mehr zu rechnen haben, zumal sich nach dem kürzlichen Angriff einer englischen Privatyacht auf eines unserer U-Boote die bri tischen Handelsschiffe als mit Kanonen ausgerüstete Stören- friede herausgestellt haben. Heilloser Wirrwar in den englischen Höfen. Die Handelsschiffahrt von Amerika nach England hat aus eigen artigen Gründen eingestellt werden müssen: es heißt, daß die Überfüllung der englischen Häfen und die Verwirrung, die durch den Dockarbelterstreik in England heroorgerufen worden ist, jedes Auslaufen von Dampfern nach England unmöglich mache. Oie Aeutralen erkennen Englands Rachepolilik. Die Erklärung der englischen Admiralität, daß Lie ge fangenen Besatzungen der deutschen U-Boote nicht auf ehrenvolle Weise respektiert, sondern als Verbrecher behandelt werden sollen, hat tn Holland einen Entrüstungssturm ohne gleichen erregt. Die holländischen Blätter verhehlen ihre Ansicht nicht und geben ihrem Unmut in schärfsten Worten Ausdruck. In Holland jedenfalls hat England für alle Zeiten ausgespielt. Eine unalaubliSl« Behandlung norwegischer See- s „Fragen die schon erledigt sind, lieber zukünftiger ! Schwiegersohn. Die alte Margarethe muß sowieso hier her, weil der kleine Leopold fortwährend nach ihr ver langt. Meine Frau, hm, sie war stets gegen Benedikte, ober nachdem der kleine Junge wieder da ist, haben sie sich ausgesöhnt, denn sie hat eingesehen, daß sie meiner Tochter zuweilen Unrecht getan hat. Meine Stieftochter aber kommt nicht mehr in Frage. Sie war bisher der böse Geist unseres Hauses, das haben wir erkannt noch viel mehr aber der Franzose dieser General und sein sau bere Verwandter; diese sind zum Glück aber hoffentlich sür immer aus Frankfurt verbannt. Meine Stieftochter hat es vorgezogen, noch gestern mein Haus für immer zu verlassen, wie sie in einem hinterlassenen Briefe uns mit teilt, es war das Vernünftigste, was sie tun konnte. Ich werde ihr eine goldene Drücke bauen, weil alles noch so gut ai gelaufen ist. »Ja, gut abgelaufen," ergänzte der Förster, „aber die Not war auch schon am höchsten, als Gottes Hilfe kam." „Freilich, war sie am höchsten - es hing nur an ei nem Fädchen, dann hätten die Franzosen uns das Lebens licht nusgeblasen." Die beiden Männer waren inzwischen vorm Hause des Schultheißen angelangt und traten ein mit Jubel empfan gen, Allen voran der kleine Leopold, der sich bereits ganz heimisch im Hause seiner Eltern wieder fühlte, aber trotz dem er immer wieder nach seinem Onkel Förster verlangte. Förster Schildbach wurde, wie es der Schultheiß vo rausgesagt, bald in Frankfurt als Ratsförster angestellt und vermählte sich dann mit Benedikte Vollrath. Marcelline kehrte nicht wieder nach Frankfurt zurück. Man hörte sehr selten etwas von ihr, sie lebte die meiste Zeit auf Reisen, nachdem ihr Stiefvater ihr ein kleines Vermögen geschenkt hgM -Ende-