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Wenn die Ruffen nicht bald be- erhalten, sind beide Ereignisse Menschen in der Chasseur-Hnnonn; beide werden strenge bewacht!" Fortschritte im Westen. In den Vogesen sowohl wie in den Argonnen haben Wir. weitere Erfolge zu verzeichnen gehabt und namentlich 12. Kapitel. Der Befehl des Generals wurde natürlich sofort aus- gesührt. Der Kapitän hatte zunächst den Schultheißen absühren lassen, dann hatte er sich der Person des För sters bemächtigt. Dieser folgte jetzt den Soldaten; der Kapitän schritt hinter ihm drein. In seiner furchtbaren Erregung, in seiner Erschütterung war es dem Förster schwer, feine Ruhe zu bewahren und doch harte er seine ganze Besinnung nötig, um den Gedanken, der wie ein Licht in seine Seele hineingefallen war, sesrzuhalten — den Gedanken, der ihm in all dieser unsäglichen Aufregung nicht früher gekommen war, der jetzt wie ein Blitzstrahl ihn bei Benediktens letzter Antwort durchzuckt hatte — und an dessen Ende Rettung, sichere Rettung lag! „Kapitän," sagte er deshalb sich an den Führer wen dend, als sie die Treppe hinabschritten, „Kapitän, wenn Sie ihrem General einen großen Dienst leisten wollen, so gestatten Sie mir, daß ich ein paar Worte mit Ihnen unter vier Augen rede." „Sie werden vor dem Kriegsgericht reden können . .. morgen," antwortete der Kapitän. „Nein," versetzte der Förster, „des Generals Privatan gelegenheiteiten und die der Dame dieses Hauses gehören nicht vor das Kriegsgericht." „Pst!" schnitt ihm der Kapitän das Wort ab, „nvd davon wollen Sie mit mir reden." Er maß ihn nur mit einem verächtlichen Blick von oben bis unten. „So ist es... ich bitte Sie dringend darum — wenn Sie mich anhören, werden Sie Ihrem Vorgesetzten den größten Dienst leisten, den Sie wohl jemals leisten konn ten." „Merkwürdig und was liegt Ihnen daran, wen» tzrrr Vena <üe Not am döedsten. Original-Roman nach einer historischen Erzählung von G Levin 57 »Schweig!" „Das werde ich jetzt nicht, da Du mich zum Sprechen zwingst und so sage ich es — weil der Knabe zwischen Dir und dem großen Vermögen stand. Du weigerst Dich jetzt auch nur, mir zu folgen, weil Du befürchtest, unser Stern sei im Sinken, der Sieg habe sich dauernd von uns gewendet." „Darüber wollen wir jetzt nicht reden — wir sind für immer geschieden." „Marcelline!" ries General Duvignot nochmals leiden schaftlich aus. „Mache mich nicht vollends rasend, nicht vollends wild, nicht toll — dies ist nicht Dein letztes Wort oder —" „Es ist mein letztes unwiderruflich!" „Wenn ich Dir Alles auseinandersetze, was mich be stimmte, was mich zwang —" „Was bedarf es dessen? Es ist jetzt genug, übergenug. Sprich mir kein Wort mehr, gehe, räche Dich, tue, was Du magst und kannst, töte, erschieße, bade Dich in Blut, mich beugst Du nicht mehr —" „Zorniges, unvernünftiges, eigensinniges Weib!" brauste jetzt der General auf, „füge Dich meinem Willen oder " „Niemals — Du kannst mich zerbrechen, aber nicht beugen!" „Nun dann!" schrie der General, „sollst Du gebrochen werden! Es ist Dein Trotz, der mich zwingt zu handeln!" Er riß den Brief des Erzherzogs wieder an sich und stürzte dann davon, und draußen einige Stufen der Treppe zum oberen Stockwerk hinauf, bis ihm auf seinen Rus der Kapitän Lesaillier entgegeneilte. „Der Schultheiß wird auf die Hauptwache abgesührt," befahl er dem Kapitän. „Dann bemächtigen Sie sich des ein Dienst geleistet wird oder nicht? Ihnen — in Ihm Lage?" „An Ihrem General liegt mir natürli« ^hr wenig... aber an einer anderen Person, für die ich nicht handeln kann, ohne auch Ihrem General zu nützen." „Nun, so folgen Sie," sagte der Kapitän zögernd, ooch betroffen von den Ernst, womit der Förster sprach, „treten Sie dorten ein." Sie waren unten auf der Flur angekommen und de« Kapitän deutete aus die Türe, die links von der Haus türe in einen Raum führte. Förster Schildbach trat ein, der Kapitän folgte ihm, während auf seinen Wink die Soldaten vor der Türe blieben. „Also — was wollen Sie?" fragte der Kapitän her risch und über seine Nachgibigkeit verdrossen, „reden Sie." Es standen im Hintergrund des Zimmers ein paar Offiziere und einige Leute in Zivil zusammen; der För ster trat also in die erste Fensternische, wo er ungehört sprechen konnte. „Was ich will, das ist die Freiheit auf dreißig bis sechsunddreißig Stunden, gegen mein Ehrenwort, daß ich nach Verlauf dieser Zeit mich wieder zur Hast stellen werde." „Ah I" rief der Kapitän halb verwundert, halb spöttisch aus. „Und Sie werden mir die Freiheit geben," fuhr der Förster fort, „wenn ..." „Wenn ich gesehen habe, daß sie ein Narr sind, der unzurechnungsfähig ist und den man deshalb laufen läßt, wollen Sie sagen." „Nicht doch, Sie werden mir die Freiheit auf so kurze Zeit geben, wenn ich Ihnen einen Preis dafür biete, den Sie nicht ausfchlagen werden." „Und dieser Preis wäre?" fragte Achselzuckend der Kapitän. Der militärtsche Mitarbeiter deS Bukarester Regierungsorgans bezeichnet die Kriegslage der Russen als verzweifelt. Die Russen, so sagt er, räumen nicht nur die Bukowina, sondern nach eigenem Geständnis auch die Karpathenpässe. Das bedeutet, daß der Druck der österreichisch-ungarisch-deutschen Armeen sich so stark fühlbar macht, daß die Russen trotz numerischer Überlegenheit, die allerdings nicht mehr so groß ist wie im August, sich zurückziehen müssen. Im allgemeinen bedeutet die lebhafte Tätigkeit in Galizien, daß diese Provinz vom Feinde gesäubert werden soll. Wenn die Verbündeten auch bei Kolomea erfolgreich kämpfen, so wird man sich daran gewöhnen müssen, daß die russische Flagge auch in Lemberg in kurzem in Gefahr sein wird. Die Räumung der Bukowina und der Karpathen sind zwei wichtige Ab schnitte deS Krieges. Wenn die Ruffen nicht bald be deutende Verstärkungen erhalten, sind beide Ereignisse berufen, großen Einfluß auf den weiteren Verlauf des Krieges auszuüben. Der Weltkrieg. Erfolge im Osten. über die große Schlacht auf dem östlichen Kriegsschau plätze, die nach den amtlichen Meldungen unseres Großen Hauptquartiers für uns an der ostpreußischen Grenze sowie nördlich der Weichsel überall günstig steht, während vor Warschau besondere Ereignisse noch nicht zu berichten sind, enthalten Petersburger Meldungen italienischer Blätter Einzelheiten. Danach finden am linken Weichselufer, südlich von Warschau, an der Front Lipno-Rypin, leichte Kämpfe ohne wesentliche Veränderung der Lage statt. In Südpolen setzen die österreichischen Armeekorps unter dem Kommando des Generals Dank! ihre Angriffe fort. Am linken Flügel des im Rückzüge befindlichen russischen Heeres in den Kar pathen und in der Bukowina haben mächtige österreichisch ungarische und deutsche Kräfte die Offensive ergriffen, die sich in heftigen Kämpfen abwickelt. Die Petersburger Blätter gestehen mißmutig ein, daß das geschlossene Eisen bahnnetz und die vollkommene Organisation des Automobil dienstes für die Deutschen immer wieder große Vorteile für die schnelle Verschiebung ihrer Truppen mit sich brächten. Bis zum 28. d. M. haben alle österreichischen, deutschen und türkischen Staatsangehörigen auf Befehl des Gouver neur« die Festung und Hauptstadt Warschau zu verlassen. Wie wir vor Warschau nach dem günstigen Stande der vorbereitenden Kämpfe auf dem ganzen östlichen Kriegs schauplatz einen vollen Sieg erwarten dürfen, so haben wir in Rorvpolen und an der ostpreutzikchen Grenze bereits schöne Erfolge davongetragen. Das lassen die Berichte unseres wortkargen Feldmarschalls von Hindenburg deutlich erkennen, der den Ausgang der Kämpfe an der ostpreußischen Grenze, trotz der Behinderung der Truppen durch tiefen Schnee, als durchweg erfreulich für uns bezeichnet und viel sagend hinzufügt, daß sich die Ereignisse der Kämpfe noch nicht klar übersehen lassen. Auch im nördlichen Polen be finden wir uns in erfolgreicher Offensive, wie die Meldung erkennen läßt, daß wir den Feind in der Gegend von Serpez, zwischen Lipno und Mlawa, überall wo wir ihn treffen konnten, zurückwarfen und mehrere hundert Gefangene machten. Reber die Kämpfe in Polen äußern sich die Peters burger Blätter sehr gedrückt. Sie sagen, daß die Deutschen am linken Weichselufer vor Warschau große Artillertemassen von ausgezeichneter Qualität zusammenziehen und das Feuer von empfindlich fühlbarer Wirkung fortdauere, daß die Deutschen mit dem Einsatz unerschöpflich erscheinender Kräfte Angriffe unternehmen, wobei außerordentlich hart näckig gekämpft wird. Die amtlichen russischen Berichte dementieren schließlich sich selbst, indem sie zugeben, daß der Kampf bei Borzymow, den sie bereits als siegreich beendet bargestellt hatten, noch nicht abgeschlossen sei, da di« Deutschen kolossale Truppenversiärkungen erhalten hätten. Ein Petersburger Blatt gesteht, die deutsche Offensive an der Bzura und Rawka übersteige an Heftigkeit alles bisher dagewesene, nur ein entscheidender Erfolg in den Karpathen böte noch die Möglichkeit, dem Ansturm der Verbündeten in Polen zu widerstehen. Rumänien überzeug! sich von Rußlands Niederlage. Ist dem Waldgebirge, dessen DefitzttgkeiMS uns den Skurilt auf Verdun erschließen wird, erfreulich an Boden gewonnen. Wie erheblich dieser Gewinn ist, erhellt auS der Tatsache, daß wir dort weit über 300 Gefangene machten, 2 Maschinengewehre und 6 kleinere Geschütze erbeuteten. Morslede, das an der Front bei Ipern liegt, ist Amster damer Meldungen zufolge nach der Wiederbesetzung durch die Deutschen größtenteils verwüstet. Der Teil des Ortes, der nach Ipern zu liegt, ist völlig flach geschaffen. Die Bevölkerung ist verzogen. Nur drei Personen find zurückge blieben: zwei Nonnen, die den Verwundeten helfen wollen, und ein 80jähriger Greis, der sich weigerte, seinen Wohn ort zu verlassen. Reims^ wurde nach Pariser Meldunäe' erneut beschossen, auch Pont a Moussön, östlich von St. Mihiel, hatte unter schweren deutschen Kanonaden zu leiben.' — Präsident polncaree und Kriegsminister Millerand besuchen die Truppen an der Front. Die in Marseille ang^ommenen tzindutruppen mußten auf ihren Gesund-' heitSzustand untersucht werden. i Der Kampf des türkischen Kriegsschiffes „Midilli" gegen russische Kriegsschiffe wird von unseren tapferen blauen Jungen mit Erfolg geführt. Bei einer Kreuzfahrt im Schwarzen Meer sah der Ausguckmann der „Midilli", ein gebürtiger Magdeburger, plötzlich ein Licht aufblinken und beim Näherfahren entdeckte man einen russischen Hilfs kreuzer. Nach vier Salven der 10,5-Zentimeter-Geschütze verschwand er in den Fluten, doch war es ihm noch im letzten Augenblick gelungen, das russische Linienschiff „Rostis lav" und einen russischen Zerstörer herbeizurufen. Die „Midilli", welche den Kampf mit der Übermacht nicht auf nehmen wollte, sandte dem Feinde eine Gsfchützsalve in den Stahlleib und verschwand im Dunkel der Nacht. Am nächsten Morgen vernichtete sie einen zweiten russischen Hilfskreuzer. Eine Stunde später traf sie auf die russische Flotte, welche aus drei Linienschiffen, zwei großen Kreuzern sind acht Zerstörern bestand. Eins nach dem andern der russischen Kriegsschiffe kam auf Schußweite an die „Midilli" heran, aber alle wurden unter fortwährendem Feuern zu rückgedrängt. Schließlich zog sich das türkische Kriegsschiff auf Sebastopol zurück, während die überlegene russische Flotte das Schiff vergeblich zu umkreisen suchte. Da schickten die russischen Seeleute in der nächsten Nacht Unterseeboote gegen das tapfere Kriegsschiff. Aber die deutsche Beman nung war auf dem Posten. Ein Hamburger hatte gerade einen leisen Streifen und eine lange Stange im Licht der aufflammenden Scheinwerfer gesehen, als auch schon der erste Befehl für die Geschütze kam. Die Granaten schlugen unaufhörlich in das Fahrwasser vor dem Kiel der „Midilli" ein und plötzlich rief ein Midillimann aus Hamburg: „He hat einen Krejen!" — Das russische Anlerseebook ver schwand auf Nimmerwiedersehen in den Fluten. Russische Kreuzer bohren einen amerikanischen Dampfer in den Grund. Die Schläppen, die der russischen Kriegsflotte ununterbrochen von den wenigen türkischen Kriegsschiffen zugefügt werden, suchen die russischen Helden dadurch gut zu machen, daß sie harmlose neutrale Dampfer in den Grund bohren und mit dem Roten Kreuze gekenn zeichnete Lazarette beschießen. Zwei russische Torpedoboote kamen plötzlich in den Hafen von Trapezunt und eröff neten auf den dort vor Anker liegenden amerika nischen Dampfer „Washington" ein heftiges Feuer, welches das amerikanische Schiff am Vorder- und Hinterteil beschädigte. Später kamen noch zwei russische Kreuzer hinzu und setzten mit ihren schweren Geschützen das Feuer aus den „Washington" fort, bis das Schiff ln den Fluten versank. Nur der Signalmast mit der amerikanischen Flagge weht noch über Len Fluten. Auch auf die Stadt Trape- zunt richteten die Kreuzer ihr Feuer, wobei sie besonders das Hospital mit ihren Granaten bestrichen und mehrere Verwundete töteten. Diese beispiellose Handlungsweise der russischen Kreuzer erinnert lebhaft an die Doggerbankaffaire im Jahre 1604, wo der russische Admiral Rodjestwensky englische Fischerfahrzeuge beschießen ließ, weil er sie in seiner Angst für japanische Torpedoboote hielt. Man wird nun sehen, wie sich das „neutrale" Amerika zu diesem Aki frivoler Völkerrechtsnerletzung verhalten wird. Das Ergebnis Ser Londoner Finanzkonseren;, von dem der nach Petersburg zurückkehrende russische Finanz- Minister Bark vollständig befriedigt sein soll, ist der Aus tausch schwülstiger Ergebenheitstelegramme zwischen dem französischen und dem englischen Minister des Auswärtigen. Delcassee sprach feinen tiefen Dank für den herzlichen Lgn- dbner Empfang äuS und gedachte mir Rührung des Be suches, den er vor zwölf Jahren in Begleitung des da maligen Präsidenten Loubet dem verstorbenen König Eduard abstattete. Damals schlossen die beiden Regierungen die Friedensverträge, die durch die gemeinsamen Feinde in ein Kriegsbündnis verwandelt wurden. (!) Delcassee schloß Mit dem Ausdruck der hohen Befriedigung über die Besprechun gen und über das volle Vertrauen in den Ausgang des schrecklichen Krieges, der dem englischen Volke Gelegenheit gibt, seine traditionellen Eigenschaften, Kraft und Ausdauer, zu zeigen. Der englische Minister des Auswärtigen Grey überbot seinen französischen Kollegen an teuflischer Ver drehungskunst, indem er in seinem Danktelegramm ausführte, daß die britischen und französischen Nationen mit ihren Bundesgenossen vereinigt seien, um durch den Erfolg ihrer Waffen in diesem ihnen aufgedrungenen Kriege (!) einen Frieden zu erhalten, der sie von der Bedrohung durch einen deutschen militärischen Überfall befreien und die Freiheit Europas verbürgen wird. Soviel Worte, soviel Lügen, den Satz kannman ohne Übertreibung über die Dumareden des Ministerpräsidenten Goremykin und des Ministers deS AuS» wärtigen Sasonow setzen. Mit der Sache Rußlands muß es mehr als schlecht stehen, wenn die Minister in Peters burg sich im Interesse der Beschwichtigung der Volksmassen zu so gewaltsamen und ungeheuerlichen Entstellungen der Wahrheit genötigt sehen und sogar den Geist des verstor benen Königs Eduard von England heraufbeschwören zum Zeugnis dessen, daß Deutschland in brutalster Weise auf Kosten der Dreiverbandsmächte eine tyrannische Weltherr schaft anstrebte. Daß Rußland, das schon im Juli gegen unS gerüstet und am 1. August seine Truppen die deutsche Grenze hatte überschreiten lassen, nach des Ministers Worten durch die Neutralitätsverletzung Belgiens feilens des Deut schen Reiches zum Kriege genötigt war, charakterisiert daS Lügengewebe der russischen Minister zur Genüge, da be kanntlich erst am 4. August bekannt wurde, daß Belgien das Gesuch des freien Durchzuges unserer Truppen durch sein Gebiet abgelehnt hatte. Die andern Anschuldigungen alle, die Sasonow und Goremykin gegen die deutsche Reichs politik erhoben, standen auf gleicher Höhe und wo möglich noch tiefer. Daß die Minister und Abgeordnete in der Duma so deutlich von der Besitzergreifung Konstantinopels und der Dardanellen als Ziel des Krieges sprachen und damit ihren längst gehegten Plan, die türkische Hauptstadt zur Sommer residenz des Zaren zu machen, preisgaben, war von Rechts wegen eine Dummheit, weil damit Eroberungsgelüste und Kriegstreiberei des Moskowitertums offiziell eingestauden wurden. Die russischen Diplomaten fühlten das auch; dies Bedenken mußte jedoch hinter der dringenden Notwendigkeit zurücktreten, den sinkenden Krtegsmut und die erlahmte Opferwilligkeit des russischen Volkes anzustachrln. Daß die Herren auch Galiziett auf ihren Wunschzettel setzten, war weniger bemerkenswert, als daß sie von ihren Absichten auf Ostpreußen, Posen und Schlesien schwiegen. Man hätte meinen sollen, wenn schon, denn schon. Die Konstantino- >eler und galizischen Trauben wird der russische Bär am Lude indessen so gewiß als sauer bezeichnen müssen, wie er ich schon heute nicht mehr der Behauptung zu erdreisten wagt, je dem „gewaltigen deutschen Gegner" dessen Ostpro vinzen entreißen zu können. Wenn die Minister mit ihrem Schauspielereffekt die Londoner Finanzkonferenz günstig für ein Milliardendarlehen an Rußland zu stimmen verhoffen, so dürften sie sich auch darin getäuscht haben. Auf faulen Zauber gibt John Bull kein Geld. Oie LebensmMelteusrung in England macht der Regierung des Landes ernste Sorgen, da sie von den Kon sumenten verantwortlich gemacht wird. Das englische Polk erkennt, daß es von seinen Ministern betrogen wurde, als diese ihm weismachten, es sei für England in wirtschaft licher Beziehung so ziemlich einerlei, ob es am Kriege teil nehme oder nicht. Die Leichthcrzigkeit, mit der die englische Regierung in den Krieg hineinspazierte und die Kurzsichtig keit in der Berechnung seiner Wirkungen macht sich jetzt an allen Ecken und Enden fühlbar. Die Kaierstimmung der Konsumenten ist da, die sich in einer so wichtigen Frage wie der Nahrungsmiltelversorgung als die Irregeleiteten erkennen. Man geniert sich, das offen herauszusagen, aber eS iss der Kern der lebigen Teuerungskiagen. N_ach dem