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Mchiigelkrnädlungzaufgaben unserer Leit. (4. Fortsetzung.) Heranziehen sonst vernachlässigter und ungenügend beachteter Nahrungsmittel. Mit Ueberlegung kochen und essen! Diesen Grundsatz müssen wir uns immer mehr zu eigen machen. Die zahlungsfähigen Kreise können auch teuere und seltenere Gemüse verwenden, damit die wichtigsten Nahrungsmittel für die ärmeren Bevölkerungskreise möglichst ungeschmälert er halten bleiben. Bis jetzt ist noch keine wesentliche Teuerung in Gemüsen eingetreten. Auch ist eine erhöhte Einfuhr vou Frühgemüsen aus Holland, sowie eine Vermehrung des in ländischen Anbaus von Frühgemüsen zu erwarten. Eßbare Kastanien (italienische Maronen) könnten in viel größeren Mengen verbraucht werden; ebenso gewisse Fische und Fisch konserven. Gegen den Stockfisch sind immer noch viel Vor urteile wegzuräumen. Er ist, richtig zubereitet, eine Speise für Feinschmecker. Auch der Hering läßt sich in noch viel größerer Mannigfaltigkeit verwenden. Er ist, wie Kenner behaupten, zu den zartesten und feinsten Fischen zu zählen. Ganz vortrefflich eignet er sich zur Bereitung von nahr haften Kartoffelsalaten, aber auch in Würfel geschnitten und in etwas Fett und Zwiebel angeröstet ist er vortrefflich ge eignet als Zulage für in der Form gebackene Nudel- und Makkaronispeisen. Die meisten kennen nur das Gericht ge dämpfte Kartoffeln und kalten Hering. Ein ausgezeichnetes Gericht läßt sich aber durch Verwendung von in Würfel ge schnittenem und mit etwas Zwiebel in Fett gedünstetem He ring bereiten, den man auf die in der Schale gekochten, ge schälten Kartoffeln gibt. Akan kann eine ganze Reihe von Fleischstücken verwen den, die außerordentlich billig sind, weil sie bisher wenig ge kauft wurden, so z. B. die Lunge, die, etwas säuerlich zu bereitet, mit Kartoffeln ein ausgezeichnetes Mittagsgericht er gibt. Auch gewisse Bauchstücke (Suppenfleisch) sind sehr billig zu haben. Das Fleisch wird vom Knochen losgelöst, mit dem Flcischwolf zerkleinert, die Fleischbrühe wird für Suppen verwendet und das zurückgebliebene Fleisch kann man ausgezeichnet gebrauchen, indem man Reis- oder Grau penspeisen in der Form bäckt und zwischen jede Lage von Reis oder Graupen eine dünne Lage zerkleinerten Fleisches gibt. (Auch für Nudel- und Makkaronispeisen gut geeignet.) Mit einem halben bis dreiviertel Pfnnd billigem Suppen fleische kann unter Verwendung von Reis, Graupen, Nudeln und Makkaroni ein Mittagsgericht für eine ganze Familie hergestellt werden. Die Kohlarten werden viel zu wenig ver wendet. Alle Kohlarten eignen sich dazu, mit Kartoffeln und ganz wenig Fleisch zusammen gekocht zu werden; ebenso auch Mohrrüben und Kohlrüben. Kohlrüben können sogar ähnlich wie Teltower Rübchen zubereitet werden und geben dann ein außerordentlich wohlschmeckendes Gericht. Die wenigsten kennen auch die Verwendung von Kartoffeln und Mager milch oder von Kartoffeln und Buttermilch und die meisten glauben, daß Buttermilch und Magermilch minderwertige ge haltlose Nahrungsstoffe sind. Dies ist aber eine ganz falsche Auffassung. Beide Milchsorten unterscheiden sich in ihrem Nährwert von der Vollmilch nur durch einen Mindergehalt von 3 Prozent Fett, der leicht durch billigere Fettarten (Schmalz) in der Küche ausgeglichen werden kann. Anch vom Käse hat man vielfach eine zu geringe Meinung. Der billige, magere Käse ist eiweißreicher als der teure Fettkäse. Wohl mit der nahrhafteste Käse ist der übliche Quarkkäse; gewisse Abarten sind unter dem Namen Harzerkäse bekannt. Am besten ist aber auf alle Fälle der auch wenig salzhaltige, weiße Quarkkäse, dem man durch Zusatz von Kümmel, Schnittlauch, etwas Zwiebel Geschmacksunterschiede geben kann. Er eignet sich auch vorzüglich für Kuchen und warme Mehlspeisen. (Fortsetzung folgt.) Allerlei ans nah und fern. Kleine Nachrichten. Die belgische Regierung be schloß, den Jahrgang 1915 für ihr Heer aus den sofort ein zuberufenden Mannschaften von 18 bis 25 Jahren zusammen zusetzen. — König Albert von Belgien soll nach einer Mel dung aus Amsterdam iu einem Flugzeug die deutschen Stel lungen überflogen haben. — Der japanische Ministerrat hat nach einer Meldung der „Nowoje Wremja" die Ueberreichung eines Ultimatums an China beschlossen. — Die Al baner sind nach einer Meldung aus Nisch an der ganzen serbischen Grenze eingefallen; in der Provinz Ochrida mußten sich die Serben zurückziehen. — Die bulgarische Regierung hat gegen die Zusammenziehung griechischer Truppen an der bulgarischen Grenze Protest eingelegt. — Der bekannte ru mänische Politiker Carp erklärte sich zum Eintritt in jedes Kabinett bereit, das den Krieg gegen Rußland erklären wür de. — Die persische Regierung befindet sich infolge der im mer heftiger werdenden englisch-russischen Hetzarbeit gegen die Türkei in einer Krisis. Goslar. Eine ganze Gemeinde am Pranger. Der Landrat in Klein-Isenhagen gibt folgendes bekannt: Bei einer durch den Gendarmeriewachtmeister in der Gemeinde Plastau vorgenommenen Revision der Roggenbestande ist festgestellt worden, daß statt 39 Zentnern gedroschenen und 89 Zentnern ungedroschenen Roggens, wie es bei der Be standaufnahme von Mitte Januar angezeigt war, 356 Zent ner gedroschenen und etwa 1100 Zentner ungedroschenen Roggens tatsächlich vorhanden waren. Ich bringe diese Tat sache hiermit öffentlich zur Kenntnis und überlasse die Be urteilung eines solchen Verhaltens in der augenblicklichen Zeit den Kreiseingesessenen. Gleichzeitig möge es allen übrigen Kreiseingesessenen zur Warnung dienen. — Noch ein Luftkreuzer verloren. In dem schweren Südsturm, dem am 17. Februar das Luftschiff „L 3" zum Opfer siel, ist auch das Luftschiff „L 4" ver loren gegangen. Es ist infolge von Motorenschaden bei Blaavands-Huk in Dänemark gestrandet und später nach See zu abgetrieben. Von der Besatzung sind 11 Mann ge rettet, darunter der Kommandant; vier werden vermißt. Die Geretteten sind vorläufig in Vaarde untergebracht worden. — Innsbruck. Ein Eisenbahnunglück hat sich in Tirol ereignet, das sich nach den letzten Meldungen ver hängnisvoller darstellt, als es zu Anfang den Anschein hatte. Von den verunglückten Landstürmern des Militärzuges, welche erst am Tage vorher cingerückt waren, sind 3 gestorben, von den Schwerverletzten dürften einige kaum mit dem Leben davvnkommeu. Die Zahl der Leichtverletzten beträgt 20. — Aus London kommt die Nachricht, daß gegen 4000 Arbeiter der „Viktoria and Albert-Docks" am 15- d. Mts. in den Ausstand getreten seien; auf der Schiffswerft „White n. Co." in Cowes hätten die Dreher und Monteure die Ar beit ebenfalls eingestellt, um dadurch gegen die Beschäftigung von Arbeitern, die den Gewerkschaften nicht angehören, zu protestieren. — Zwei Russen wegen Kriegsverrats zum Tode ver urteilt. Vor einigen Wochen wurden an der Grenze bei Dobrzyn zwei Russen, der Schneidergeselle Viktor Fidura und der Unteroffizier Stanislaus Marchardt, unter dem Verdacht der Spionage verhaftet. Sie gaben an, sie wollten nach Bromberg reifer. Fidura hatte infolge des Krieges kcine Arbeit. Da riet ihm ein Freund, sich dem Spionagebureau in Warschau zur Verfügung zu stellen, wo es Geld in Hülle und Fülle gebe. Der Unteroffizier Marchardt hatte schon am Kampfe teilgenommcn, war aber verwundet worden. Bei der Entlassung wurde ihm sreigestellt, entweder zur Front zurückzukehren oder Spion zu werden. Er wählte zu seinem Verderben das letztere. Marchardt und Fidura wurden zu sammen beauftragt, die Gegend von Bromberg und Hoheu- salza auszuspionieren. Ihre Reise dorthin wurde durch die Verhaftung unterbrochen. Beide wurden von einem Feldkriegs gericht des Kriegsverrats und der Spionage für schuldig er achtet und zum Tode verurteilt. Das Urteil ist kurz darauf vollstreckt worden. — Dem englischen Versucher widerstanden. Der Kapitän eines holländischen Schiffes erklärte in Rotterdam, die eng lische Regierung habe ihm 100000 Pfund Sterling (über 2 Million Mark) anbieten lassen, falls er sein Schiff ver senken und dann in Rotterdam melden wolle, es sei durch ein deutsches Unterseeboot zum Sinken gebracht worden. — Konstantinopel. Das Hauptquartier meldet über den Angriff der englisch-französischen Flotte auf die Darda nellen : Acht Panzerschiffe bombardierten sieben Stunden lang die Außenforts der Dardanellen, ohne daß diese zum Schweigen gebracht wurden. Die Feinde feuerten 600 Schüsse mit großkalibrigen und 15-Zentimeter-Geschützen ab. Drei feindliche Panzer wurden beschädigt, davon das Admi ralsschiff schwer. Auf türkischer Seite gab es einen Toten und einen Leichtverletzten. — Die sozialistischen Mitglieder der Verwaltungskom mission der französischen Deputiertenkammer brachten in den letzten Kommissionssitzungen die Mißstände in den franzö sischen Konzentrationslagern zur Aussprache. Sie berichteten dem Minister des Innern Malvy, wie die „Humanitä" sich ausdrückt, durchaus bedauerliche Tatsachen. Der Minister versprach, eine besondere Untersuchung anzuordnen, um die Wiederholung derartiger Vorkommnisse zu verhindern, — Die Ausfuhr des australischen Fleisches. Die eng lische Regierung hat alle australischen Staaten ersucht, sich für die Dauer des Krieges die Verfügung über alles zur Ausfuhr freie Fleisch zu sichern, da auch die französische Regierung beträchtliche Ankäufe machen werde. — England wirbt um den Schiffsverkehr Neutraler. Die holländische Schiffahrtsgesellschaft „Seeland" hat ihren Verkehr mit England eingestellt. Die britische Regierung hat ihr hohe Anerbieten und hohe Versicherungen in Aus sicht gestellt für den Fall, daß sie die Post nach England befördern, von dort aber leer nach dem Festlande zurück fahren wolle. — 100 Unterseeboote. Das Christianiar „Mo» genblad" veröffentlicht der „Frkf. Ztg." zufolge eine Unter redung mit dem Vizepräsidenten der norwegischen Reeder vereine, der erklärte, daß die Lage für den neutralen See handel von jetzt ab außerordentlich ernst werde. Wie er aus bester Quelle ^erfahren hat, wurde auf vier deutschen Werften Tag und Nacht gearbeitet, und jetzt ständen Deutsch land über 100 Unterseeboote zur Verfügung. Nicht die deutschen Minen, sondern die deutschen Unterseeboote seien nach seiner Auffassung doppelt zu fürchteu. Vie Mutter. Alles schläft schon fest im Hanse, Nur die gute Mutter wacht. An den fernen Sohn im Kriege Muß sie denken Tag und Nackt. Und sie lauscht mit bangem Sehnen In die stille Nacht hinaus, Ob sie seinen Schritt könnt' hören, Der ihn wieder bringt nach Hans. So vergehen Wochen, Monde, Doch der liebe Sohn kommt nicht, Und die Mntter weint und betet, Bis das müde Herz ihr bricht. Franz Steiner. mvkK «ingvgangvn. QsMr UNS Mascdinenarbeiler sofort gesucht. Merkel, Deuben, am Bahnhof. LutkeSOÜÜ IVIIr» als sichere 2. Hypothek per 1. April zu leihen. Off, u. „4504" a. d. Exp. d. Bl. LnRIsuGvn große weiße Katze (Peter) vor ca- 8 Tagen- Bescheid über den Verbleib gegen Belohnung zu melden bei Klügel, Lübau. Von keile sb eMee sick ilie 8i»ofpi*visv tür rmi Kilo sei II! Mennig. kselimiWngdlmsM mbsgi-iffen 6>-088öl8A. In Ikek-, k^snater-, teid- unä östt w ÄsoUts und LudAGN Litton bült grosses Dagsr null smpützblt billigt ^^68861^. kssßkof Spvvkfi-ifr. VM- "MH sm Lonntsg «Uv» 28. fsbnusi' ISIS, vensnskslttsk vom IK -6-V. „k-vna". 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