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Politische Rundschau. Abschluß der Deulsch-ReugulneaExpedilion. Die große, vom Reichskolonialamt, der Deutschen Kolonialgesell schaft und mehreren Museen ausgerüstete Expedition unter Leitung des Bergassessors Stolle zur Erforschung des Kaiserin Augusta-Flusses oder Sepik in Deutsch-Neuguinea ist jetzt abgeschlossen worden. Wichtige geographische Aufschlüsse sind das Resultat der Expedition, die auch wirtschaftspolitische Ergebnisse zu verzeichnen hat. Eine dichtere Bevölkerung, die für Arbeiter-Anwerbung in Betracht käme, ist aber nur an einer Stelle gefunden worden. Das Hypotheken-Eleud. Der „Magdeb. Zig." zu folge hat der Reichskanzler zur Untersuchung der Zustände auf dem Gebiete des Immobiliarkredits in Städten, deren Umgebung und in Industriezentren, sowie zur Gewinnung von Vorschlägen für die Abstellung heroorgetretener Miß stände die Einsetzung einer Sachverständigen-Kommisston für nächstes Jahr in Aussicht genommen. Vorarbeiten sind ge troffen. Hoffen wir, daß diese Kommission schneller zu praktischen Maßnahmen kommen wird als beispielsweise die Kommission zur Untersuchung der Fleischpreisbewegung. vor ver Revision ves deutsch-russischen Handels vertrages hat die Regierung in Petersburg Maßnahmen getroffen, die sich unmittelbar gegen den deutschen Handel richten. Sie hat zwar nicht die bereits angekündigt gewesene Zurückhaltung russischer Saisonarbeiter angeordnet, wohl aber neue Getreideeinfuhrzölle. Bei der Einfuhr nach Finn land ist Getreide in Körnern fortan mit 4,30, in Mehlform mit 6,50 Mark für den Doppelzentner zu verzollen. Ein zweiter Erlaß besteuert jede Einfuhr von Getreide in Kör nern, außer Reis, Erbsen und Bohnen mit 30 Kopeken für das Pud. Da der bis zum Jahre 1917 laufende deutsch- russische Vertrag auf Gegenseitigkeit beruht, so fragt man sich vergebens nach der Berechtigung Rußlands zu diesen einseitigen und mehr als schikanösen Anordnungen. Das System der Einfuhrscheine, auf das hin eine freie Getreide einfuhr in das Reich nach Maßgabe einer entsprechenden Ausfuhr erfolgen kann und durch das die erblühende russische Landwirtschaft angeblich in ihrer Entwicklung gehindert wird, kann kein Grund sein, da dieses System schon vom Abschluß der Handelsverträge an besteht. Außerdem begeht Rußland in seinem Handelsverkehr mit Deutschland so häufig Verschleierungen, daß die Proteste d.r Interessenten dagegen kein Ende nehmen. Oelcassees Rücktritt vom Petersburger Botschafter posten wird im Laufe des Januar erfolgen. Gesprochen wird schon seit Monaten davon. Es ist daher fraglich, ob der Deutschenhasser aus eigenem Antriebe geht, oder ob er an der Newa in der kurzen Zeit seiner amtlichen Tätigkeit, er ist erst seit dem Februar d. I. Botschafter am Zarenhofe, durch Mißerfolge seine Stellung daselbst unmöglich gemacht hat. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß Herr Theophil Delcassee, der einer der ehrgeizigsten französischen Politiker ist, in das Kabinett eintritt, das dem jetzigen Ministerium Doumergue in kürzester Frist folgen wird. Möglicherweise hält sich Herr Delcassee auf Grund seiner diplomatischen Erfahrungen in Petersburg zur Leitung des Ministeriums Les Auswärtigen für berufen. Erhält er es, so wird der internationale Verkehr um eine Note schärfer. Oie Deutsche Bank und die Gewerkschaften. Da die „Deutsche Bank", das größte private Finanzinstitut des Reichs, einen Angestellten hatte entlassen müssen, so mischten sich die Gewerkschaften in diese häusliche Angelegenheit ein und forderten von der Bankleitung eine schriftliche bündige Zusage, daß das Koalitionsrecht der Angestellten von ihr respektiert werden würde. Da sich die Bank zu einer schrift lichen Zusage in der gewünschten Form nicht verstehen konnte, ziehen die Gewerkschaften ihre im Ganzen etwa 20 Millionen Mark betragenden Depositen von ihr zurück und übertragen sie anderen Banken. Die Deutsche Bank kann bei dem ihr zur Verfügung stehenden Niesenkapital den An sturm ohne weiteres parieren; man steht aber, zu welchen Zwangsmitteln die sozialdemokratischen Gewerkschaften um verhältnismäßig geringfügiger Dinge wegen greifen. Herr Churchill in Frankreich. England, das sich in jüngster Zeit wiederholt Unfreundlichkeiten gegen Deutsch land zuschulden kommen lieh, bekundet sein herzliches Ein vernehmen mit Frankreich dafür um so nachdrücklicher. Der englische Marineminister Churchill nimmt mit seiner Ge- wablln auf eintae Wochen in Südfrankreich, an der Riviera, Ter Ritter der „blaue« Rose". Roman frei nach dem Eng'Men von W. Conrady Mr. Lane iah meistens traurig und niedergeschlagen aus; sie empfing nie Beiuche und erkielt auch keine Briese von auswärts. Allein in der Villa „The Mapl-s" pflegte man keinerlei neuoierige Fragen zu stellen, io lange die Göste Kost und Logis zahlen konnten. K-iner kümmert sich viel um den anderen, und die Dienstboten halten wenig Zeit zu Klatschereien übrig „Leider werde ich ihn bald der Wärterin überlassen müssen, da ich sm uns beide Geld verdienen muß", faxte die junge Frau und lchloß ihren Schatz in ihre Arme, wobei ein rührender Ausdruck zärtlicher Mutterliebe die mädchenhaften Züge verklärte. „Es wird mir unendlich icbwer merken, mich von idm zu trennen", iubr sie fort Gallein es bleibt mir nichts anderes übrig. Was meinen Sie dazu, Miß Mure, wird es mir wohl schwer werden, -affende Beschäftigung zu finden?" „Das hängt von der Art der Beschäftigung ab, die Sie wünschen; Sie sehen nicht darnach aus, als ob Sie körperliche Arbeit verrichten könnten, die gibt's immer, andere Beschäftigung dagegen findet sich schwieriger." „Es ist doch seltsam", meinte die junge Frau, „daß es für jemand, der arbeiten möchte, nichts zu tun geben sollte", und berührte damit unbewußt eines der schwie rigsten Probleme unserer modernen Gesellschaft. Miß Mure fand es unnütz, dieser jungen Frau den Gegensatz zwischen Angebot und Nachfrage zu erklären. Sie stammte zweifellos aus jener Klasse, die recht viel beanspruchte, ohne viel leisten zu können. Solche Frauen, die das Schicksal zwingt, sich selbst zu unterhalten, wissen ge wöhnlich nicht, wie es in der rauhen Welt zugeht, wie wenig man ihrer Dienste bedarf, da sich unzählige andere Hände für Dienstleistung bereit finden. , „Was können Sie denn arbeiten?" Durch Isabels Frage klang eS wie Mitleid, ihr He^ Erholungsaufenthalt. Herr Churchill, def einen Tag vor seiner Frau abreiste und den Vorsprung zu Besprechungen in Paris ausnutzte, ließ ausdrücklich erklären, daß er auch auf der Heimreise Deutschland nicht berühren würde. Thronfolgesorgen in Rußland? Die Meldungen Pariser Blätter, daß der neunjährige Großfürst Alexej, der einzige Sohn des Zarenpaares, unheilbarer Krankheit wegen für die Thronfolge ausscheide und die Lösung dieser Frage dem Zaren ernsteste Sorge bereite, wurden von der „Braunschw. Landesztg." mit dem Hinzufüaen bestätigt, daß der junge Großfürst nach dem Urteil Ler Arzte an Nieren tuberkulose leide. Die vier Töchter des Zarenpaares kommen für die Thronfolge nicht in Frage, da in Rußland eine weibliche Erbfolge nicht besteht. Der nächste zum Throne wäre der jüngere Bruder des Zaren, Großfürst Michael, der vor der Geburt des Zarewitsch bereits zum Thronfolger ernannt worden war. Der 35 jährige Großfürst hat sich inzwischen jedoch morganatisch vermählt und weilt fern von Petersburg. Die drei Söhne des 1909 verstorbenen Großfürsten Wladimir, Bruders des Zaren Alexander 8., die Großfürsten Kyrill, Boris und Andreas, die demnach in Frage kämen, sind nicht gewillt, das stille Thronfolger- und Zarenleben in Petersburg oder Sarskoje Selo zu führen. Großfürst Sergius, ein jüngerer Bruder Alexander 3., wurde 1908 ermordet, ohne Kinder hinterlassen zu haben; der jüngste Bruder, Großfürst Paul, ist in zweiter Ehe morga-I natisch vermählt und besitzt aus erster Ehe nur eine Tochter, die Großfürstin Maria Pawlowna, die mit dem Prinzen Wilhelm von Schweden vermählt ist, jedoch ihre Scheidung betreibt. Eine eigene Jacht besitzt jetzt auch König Konstantin von Griechenland, nachdem er die zwar 20 jährige, aber noch seetüchtige Jacht „Saphire" des englischen Herzogs von Bredford erwarb. Mehrere europäische Staatsober häupter, so der Präsident der Republik Frankreich, die Könige von Schweden und von Norwegen verfügen über keine eigene Jacht. Auch der König von Italien besitzt in der „Trinakria" nur ein recht schlichtes Fahrzeug. Der Zar dagegen hat nicht weniger als fünf Jachten in seinem Privatbesitz. Aus Paris. Am Sonntag hielt Herr Aristide Briand in Etienne einen Vortrag, worin er in zwar gemäßigter Rede, die jedoch an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ, die Fehler und Schwächen der gegenwärtigen Regierung Doumergue aufdeckte. Briand, der schon wiederholt Minister präsident war, gilt heute bereits allgemein als der Chef des neuen Kabinetts. Briand, der dem gestürzten Minister präsidenten Barthou, und damit dem Präsidenten der Republik, Poincaree, nahesteht, ist der Führer der maßvollen, Caillaux derjenige der radikalen Gruppe der Republikaner. Vie russische Duma nahm in ihrer letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien das Gesetz an, wonach Frachtschiffe in Kriegszeiten sich ohne weiteres der Heeres- oder Marinever waltung zur Verfügung zu stellen haben. In Mexiko haben sich die Rebellenführer zu einer ge meinsamen Aktion gegen die Hauptstadt entschlossen. Da in diesem Falle ein Widerstand der Regierungstruppen unmög lich ist, rechnet man schon für die nächsten Tage mit der BeseitigungdesPräsidenten Huerta. Orient. Die lörkifchs Finanzlage ist nicht günstig, aber doch bei weitem nicht so kritisch, wie Pariser Blätter sie darzu- stellen beliebten Die Reisen des früheren Großwesirs Hakki Pascha und des Finanzministers Rifaat Bei nach Berlin gelten privaten Familienbesuchen. — Der Sturm der fran zösischen Presse gegen die deutsche Militärmission in Kon stantinopel wird hoffentlich bald Abflauen, nachdem Frank reich in Athen denselben militärischen Einfluß erlangt hat, wie Deutschland in der türkischen Hauptstadt. Der Führer der französischen MMarmission, General Eydoux, wurde zum Kommandeur des vom Könige eigens errichteten Armeekorps von Attika ernann. Im Kammerausschuß für auswärtige Angelegenheiten zu Paris jammerte der Be richterstatter, Aba. Leygues, gleichwohl über die finstere und ungewisse Zukunft. Das Gleichgewicht im Mittelmeer sei erschüttert, und die Meerengen seien in den Händen Deutsch lands. Die Fehler und das Zaudern der Mächte des Drei verbandes kätten diese bedauerliche Laae verschuldet, in der schlug heute in Teilnahme für jedes andere in Liebe und Lei- bewegte Herz. , Mrs. Lane begann mit der Aufzählung ihrer Fertig keiten. die genau so lautete, wie Miß Mure erwartet hatte. Sie hatte Erzieherinnen gehabt und die besten Mustklehrer und hatte im übrigen ein Schmetterlingsdasein geführt, getanzt, Lawn tennis gespielt und sich amüsiert, bis eine törichte Liebesaffäre, eine unvernünftige Heirat den Schmelz von den glänzenden Flügeln gestreift und sie erbarmungslos in Lie trübe Welt der Wirklichkeit hinaus geschleudert hatte, wo sie für sich und ihr Kind nun den Unterhalt zu erwerben gezwungen war. „Wenn Sie wüßten, wie wenig Nachfrage nach sol chen Dingen ist", entgegnete jetzt Isabel, ohne einen Ver such der Ermutigung. „Möglicherweise könnten Sie Mu- sikstunden erlangen, allein auch hier gibt's Konkurrentin nen, die den Preis bis cuf einen Schilling die Stunde herabdrücken. Die Frauenversorgung, die der Dienstboten ausgenommen, ist noch eines der ungelösten sozialen Pro bleme der Gegenwart." „Allein Sie selbst find doch ein glänzender Beweis für den Erfolg weiblicher Berufstätigkeit." „Ja, aber wie habe ich mich auch plagen müssen, bis ich diesen Erfolg errungen! Alles habe ich auf meine Ausbildung verwendet, Hospitäler bejucht und mich durch ein ganzes Heer von Examina hindurchgearbeitet", rief Dr. Isabel. „Man kommt nicht zu Berufserfolgen, wie ein junger Lord zu seinem Titel oder wie ein Rotschild zu seiner halben Million jährlichen Einkommens." Mrs. Lane tat einen ganz neuen Blick in die ihr fremde Welt. Mit Augen voller Verwunderung blickte sie in in das rosige Gesichtchen ihres Henry. Dieses süße Wesen ruhte in ihren Armen und sie mußte ihn erhalten. Sie sah vor sich all' die Mühen, welche seine Pflege er heischen würden. Und diese harte, grausame Welt, in der es von Babys wimmelte, und die nicht weiß, daß Mrs. Lanes Baby bet Weitem das schönste war, trug nicht das mindeste Verlangen nach all' den Musikstunden. Spitzes Au» Lveiu Frankelch auch sein wichtiges Proierkorat über Vie Christen Kleinasiens einbüßen werde. über die endliche Festlegung der albanischen Grenze nach den Vorschlägen Englands herrscht in Wien und Rom lebhafte Genugtuung, doch wagt man noch nicht auf eine Befestigung der Zustände Albaniens zu rechnen. Man be fürchtet, daß nach dem Abzüge der regulären griechischen Truppen aus den Albanien zugesprochenen Gebieten von Argirokastro, Libokowo, Premeti und Delwino griechische Freischärler dort Gewalttätigkeiten verüben und das Ein schreiten der Großmächte herausfordern werden. Ein euro päischer Konflikt wird davon jedoch nicht befürchtet; man wün cht daher jetzt nur noch die baldige Erledigung der Jnselfrage. Ein Ausnahmefall? Sämtliche Heizer Les britischen Kreuzers „New Castle" wurden verhaftet und sollen wegen Meuterei vor ein Kriegsgericht gestellt werden, da sie sich weigerten, nach Schluß ihres Dienstes vor den Feuern der Kessel noch militärische Exerzitien vorzunehmen. Die Hypnose als Heilmittel bei „venzinsuchl-. Ein eigenartiger Fall von Äenzinsucht bei einem 12jährigen Mädchen wurde in einer Wiener medizinischen Gesellschaft erörtert. Die Mutter des Kindes war Handschuhputzerin, und das Kind hatte sich daran gewöhnt, Benzin einzu atmen, auf ein Taschentuch zu gießen und sich an dem Geruch zu berauschen. Als die Mutter einen anderen Beruf wählte, benutzte das Kind fein Taschengeld, um heimlich Benzin zu kaufen und die Bezindämpfe einzuatmen. Ver bote und empfindliche Strafen hatten keinen Erfolg; das Mädchen gab an, daß es im Benzincausche wunderschöne Träume habe. An der kleinen, sonderbaren Patientin wurde eine Hypnose durchgeführt; es wurde Abscheu und Ekel vor dem Benzin suggeriert. Der Erfolg war ausge zeichnet; das Mädchen hat seither Abscheu vor dem Benzin und bekommt, wenn es zufällig Benzin riecht, Übelkeiten. Die Geliebte erstochen. In Berlin stieß der 18 jährige Arbeitsbursche Wiedersich seiner Geliebten, der 21jährigen Fabrikarbeiterin Gläser, die das Verhältnis mit ihm lösen wollte, ein Dolchmesser mit solcher Wucht in die Brust, daß die Klinge abbrach und erst im Krankenhause entfernt werden konnte. Wiedersich, ein als gewalttätig bekannter Bursche, ergriff die Flucht, wurde aber vom Publikum eingeholt und der Polizei übergeben. Bei seiner Vernehmung gab er die Tat in rohen Worten zu. Mona Lisa wteoer In französischen Hönden. Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde ist in Rom in feier licher Weise dem französischen Botschafter zugestellt worden, der Las fchicksalsreiche Bild nach Paris sandte. Der Trans port erfolgte unter scharfer Bewachung, denn nun ist man an der Seine doch ängstlich geworden, daß die „Mona Lisa" nach dem Muster der bekannten Eisenbahndiebstähle Ler letzten Zeit nochmals könnte entwendet werden. Glück gebracht hat die Mona Lisa dem Florentiner Bilderhändler Geri, der die 25 000 Frks. Belohnung erhält, weil er die Verhandlung mit dem Dieb Perugia so geschickt leitete, daß dessen Festnahme erfolgen konnte. kleine Nachrichten. Wegen überrennens eines eng lischen Unterseebootes durch ihren Dampfer „Amerika* muß die Hapag an die englische Marineverwaltung 480 000 M. Stiche zahlen. — Dret „Warenhaushyänen", drei Diebinnen, wurden in Berlin verhaftet, die stets gemeinschaftlich und mit großer Geschicklichkeit auf Raub ausgingen. Unter großen Umschlagtüchern verbargen sie die gestohlenen Sachen, die man in ihren Wohnungen in solcher Menge vorfand, daß die Diebinnen damit bequem einen kleinen Laden einrichten konnten. — In Colorado (Nordamerika) sollen reiche Radium« funde gemacht worden sein, die imstande wären, denRadiunt« preis außerordentlich zu reduzieren. — Die sehr bedeutenden Faktoreien und Lagerhäuser von Dakar in Franzästsch-Wöst« Afrika wurden Lurch eine Feuersbrunst eingeäschert. Der Schaden wird auf anderthalb Millionen Francs geschätzt. Riesige Mengen von Petroleum und Palmölen wurden ver nichtet. — Im Bayerischen Walde hat der Winter mit Macht Einzug gehalten. Es herrschten heftige Schneestürme, wo durch die Eisenbahnen und Landposten große Verspätungen erlitten. Es kamen auch mehrfach Zugentgleisungen durch di« ' Schneemassen vor. Stickereien und Malereien, mit denen Henrys armes Müt- i Lerchen sie nur zu gerne beglücken wollte. Selbst Miß! Mure, die so gütig war und ihren kleinen Henry so sehr liebte, schien keinen Ausweg zu finden. „Augenblicklich bin ich noch nicht ganz oyne Mittel", bemerkte jetzt kleinlaut die junge Witwe, „allein dieselben schmelzen zusammen, und ehe diese Zeit kommt, muß ich doch Mittel und Wege gesunden haben, für meinen Lieb- ling zu sorgen." „Mir scheint es, als gehörten Sie zur Klasse jener Damen, die zum Nichrsmn geboren und erzogen sind, und dies macht den Kampf um so schwerer für Sie. Ich möchte Ihnen gerne helfen, wenn ich es kann. Nur nicht ängstlich und verzagt sein, Sie haben noch Zeit. Klein- Henry ist ein Sonntagskind, er hat ein glückverheißendes Gesichtchen", sagte Isabel, „ich glaube nicht, daß er für Leid und Kummer geboren ist." Mrs. Lanes Gesichtchen erhellte sich Lei diesen War- ten, und Isabel dachte, wie schön doch dieses blasse Ant- litz mit den tiefblauen Augen, den feingezeichneicn Brauen und der aristokratisch gebogenen Nase eigentlich sei. j — ,O, Miß Mu«, Sie haben ein goldenes Herz! —g (Fortsetzung folgt.) Weihnachten in der Fremde Von Georg Paulsen. „Tante Gerda, haben wir das nicht fein gemacht?^ fragten die beiden Jungen, als sie nun im Hause waren. „Tom Mullegan hatte mal einen Onkel hier zum Besuch, dem haben wir auch drei Cheers gebracht. Aber einer Miß! noch nie!" „Ich danke Euch, Jungens, Ihr habt es gut gemeint,! aber lieber wäre es mir, Ihr hättet den Spektakel gelassen. Was sollen nur die Leute denken? Also tut es nicht wieder", bat Gerda. — „Tante Gerda, wegen der Leute dsrsst Dy ggM ruhig.fein", avtyMtete Frank selbsthMußt^