Volltext Seite (XML)
UckeAMr Anzettler Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung fir WenM, KeiserM^ Klein- n. UHP. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., sür aus- wilrtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Nummer 149. K-r»s»recher: «mt Leube« 21LV Donnerstag, den 18. Dezember 1913 Kerusprecher: «mt D-ubeu 2120 L6. Jahrgang. Städtischer Seefisch-Werkauf ch Frau Gertrud verw. Franz, Hauptstraße 54 auf der Spur. i, wobei den Dieben Backartikel, Hände fielen. Den Dieben ist man dnrch Frau Gertrud verw. Franz, Hauptstraße 54 mitteilt, Riem ist im Johannstädter Krankenhaus in Dresden im HomAkuelien 211 3, 6 unä 12 Baseler, Nürn- lUustern — lKetlerkuelrenIumselrea —^Veitinaolits- L -11 _1 werden Betrieb bis 12 und mangels Aufträge seit Wochen verkürzt gearbeitet muß, ist es fraglich, ob die Konknrsverwaltung den weiter aufrecht erhält. Beschäftigt wurden seither 10 Arbeiter. — Wie das Talsperren-Bauamt Malter — Das Kaiserpaar stattete am Dienstag in Müm Behauptung aus, daß die Abonnenten-Versicherung, die man eigentlich dahin wünschen müßte, wo der Pfeffer wächst, neuerdings nur noch wenige Gegner haben solle. Diesen Be hauptungen sei entgegenzutreten. Zunächst sei auf die Tat fache aufmerksam zu machen, daß nur ein geringer Prozent satz deutscher Zeitungen die Versicherung eingeführt hat. Wo gebe es wohl eine Zeitung, die bei Einführung der Versiche rung das „Wohl der Abonnenten" im Auge hatte? Die Trieb feder sei R b 0 n n e n t e n f a n g. Wenn die Unfallsür- sorge verallgemeinert werden sollte, — warum stehe jedem Kaufmann, jedein Gastwirt, Handwerker oder Gewerbetreiben den nicht dasselbe Recht zu, seine Kunden resp. Gäste gegen Unsal! zu versichern wie dem Zeitungsverleger? Dann aber Hütten wir es ja herrlich weit gebracht! Die Frage, ob die Versicherung staatlich beaufsichtigt werden solle Prozeß gegen die Bankiers Rock sch und Genossen beendet und folgendes Urteil gefüllt: Der Hauptangeklagte Kurt Rocksch wurde zu 5 Jahren Gefüngnis, 5000 M. Geldstrafe, 4 Jahren ! Alter von 46 Jahren an Magenkrebs gestorben. — Der deutsche Kronprinz verabschiedete sich in Danzig vor seiner am 1. Januar erfolgenden Uebersiedlung nach Berlin von seinem Regiment. — Der Brand des Schweriner Schlosses hat einen Schaden von mehr als 1 Million Mark angerichtet. — Hauptstadt Albaniens und Re sidenz des Fürsten zu Wied wird vorläufig Skutari. — Die 2. Strafkammer zu Zwickau verurteilte den 28 jährigen, beim Chemnitzer Bankverein beschäftigt gewesenen Bankbeamten Paul Bohnemanu wegen Unterschlagung und Untreue zu 9 Monaten Gefängnis. Bohnemann, der ein sehr gutes Gehalt bezog, aber viel Schulden hatte, hatte als Leiter und stellvertretender Kassenführer der Filiale Glauchau des Chemnitzer Bankvereins innerhalb zweier Monate etwa 4000 Mark unterschlagen und in leichtsinniger Weise durch gebracht. Dresden. Nach 21 tägiger Prvzeßführung vor dem Landgericht wurde am Dienstag nachmittags der Sensations- — Kein Tag vergeht, ohne daß Konkurse in Plauen angemeldet werden. So ist jetzt auch die bekannte Kolonialwaren - Großsirma Otto Zschimmer in Konkurs ge raten. Ein Reisender der Firma hat mehr als 15 OOO Mk. unterschlagen. Dann ist die bekannte Gardinenfabrik Fuhr mann u. Reiher in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Pas siven betragen gegen 100000 Mark. Auch über das Besitz tum des Stickereifabrikanten Hermann Bauerfeind ist der Konkurs beantragt worden. — Das 5 jährige Söhnchen eines in Freiberg auf der Oststraße wohnenden Lederarbeiters ist aus der im 3. Stock werk gelegenen Wohnung auf den Fußsteig herabgestürzt. Das Kind hat in Abwesenheit der Mutter das Fenster ge öffnet, ist auf den Fensterstock geklettert, nm auf der Straße spielenden Kindern zuzusehen. Dabei hat es das Gleichgewicht verloren und ist »bestürzt. Das Kind wurde schwerverletzt aufgehoben. -- Der Harrastnnnel ist an der Stirnseite nach Braunsdorf wahrscheinlich infolge erdbebenartiger Erschütte rung eingestürzt. Sechs Wagen des Roßwein - Chemnitzer Personenzuges, der 10,44 Uhr in Chemnitz-Hbf. eintceffen soll, wurden ineinandergeschoben, wobei 7 Personen getötet, 8 Personen schwer und 27 leichter verletzt wurden. Nach Berichten aus Chemnitz hat das Unglück noch weitere Opser an Menschenleben gefordert, so daß die Zahl der Toten nun mehr 9 beträgt. Eine Familie Münzner in Chemnitz-Schönau verliert 2 hoffnungsvolle Söhne. — Ein Augenzeuge berichtet über das Unglück wie folgt: Gewaltige Erd- nnd Felsmassen lösten sich vom Rücken des Harrasfelsen und stürzten in die Tiefe, wobei der Ausgang aus dem Tunnel auf der rechten Seite zum größten Teil verschütet wurde. Nach dem Ver lassen von Frankenberg, als er in den Tunnel einfahren wollte, bemerkte der Lokomotivführer, daß das Vorsignal nicht gezogen war. Die Geschwindigkeit wurde deshalb vermindert um fv die Fahrt bis zum Hauptsignale, welches jenseits des Tunnels stand, fortzusetzen. Als der Zug den Tunnel ver lassen wollte, fuhr die erste der beiden Lokomotiven auf die 4 bis 5 Meter hochgetürmten Schutt- und Felsmassen. Es entstand ein furchtbares Durcheinander. Schmerzensschreie und Hilferufe hallten durch den Tunnel. Durch den Zu- Ausprache. — Für die Ausstellung „Das deutsche Handwerk betrug der Wafferinhalt am Montag 4 200 000 edm. Am Sonntag wurde am Pegel des Wärterhauses eiu Wellenschlag von 52 em Höhe beobachtet. — Vom Landgericht Freiberg wurde der Schmiedegeselle Karl Max Neumann in R e i ch st ä d t wegen Zeugenmein eids zu 1 Jahr 3 Monaten Gefüngnis und zu dauernder Unfähigkeit als Zeuge eidlich vernommen zu werden, verurteilt. — Das K 0 ukurs verfahren über das Vermögen der Gräfin v. Einsiedel in Dresden, Residenzstraße 2, ist eröffnet worden. — Die Ab 0 n n e n ten v er siche run g war vor einiger Zeit der Gegenstand eines interessanten Artikels in der „Buchdr.-Woche". Das Blatt geht von der bedauerlichen Angeklagten gelten die Geldstrafen durch die Untersuchungs haft als verbüßt. — Eine Hochstablerin, die sich Baronin von Olendorf und Gräfin Hellenberg nennt, ist in Dresden verhaftet worden. Sie hatte in Dresden Damenkonfektionsgeschäften nnd Kunsthandlungen sehr umfangreiche Bestellungen gemacht. Wenn sie bezahlen sollte, sagte sie, sie wolle zu ihrer Bank gehen und die Rechnung durch einen Bankboten begleichen lassen. Die Geschäfte sind um hohe Beträge geschädigt worden. — Ein lustiger Abend Professor Marcell Salzer's ist für weite Kreise ein willkommener Anlaß, sich mit den nenesten Gaben der humoristisch-satirischen Literatur auf an genehmste Weise bekannt zu machen. Wobei der und jener, dem Anlage zum Rezitieren geworden, ein bedeutendes Vor bild studieren mag. Alle aber des großen Unterschiedes inne werden zwischen der Wirkung irgend einer Humoreske auf das Seelenleben, wenn man solch eine liest und wenn Sal zers Mund sie spricht. Nus Nebensachen, Handbewegungen, Pausen, Wiederholungen baut der hochgeschätzte Künstler da Charakterbilder auf, die plastisch vor uns stehen. Garade diese Nebenbemerkungen, Salzers Eigenstes, gewinnen höchste humoristische Färbung, so daß die Hauptbegebenheiten in das gewollte Licht rücken und laute Heiterkeit, ungezwungene, aus lösen. So lebten Ludw. Thomas „Volkslied" vor uns wie in den bayrischen Bergen, als der Volksweisen sammelnde Amtsrichter unter Geldopfern nur die „Wacht am Rhein" und „Püppchen" herausbekommt. Viele werden diese Erzäh lung letzthin in der Münchner „Jugend" gelesen haben, ohne deren Humor ganz zu fühlen. Wie aber lebten die Personen, zündete der Witz, als Salzer sich der Erzählung annahm! Dann das köstliche Intermezzo „Malchen" von W. Hengeler. Dessen Pointe darin liegt, daß der selbstbewußte Hofschau spieler (wie gestaltete Salzer ihn !!) die einstige Geliebte seiner Hungerzeit als enkelbehaftetes — seine Enkel — schmach tendes Jungferchen wiedersieht. Für die Jungen hat Salzer immer etwas übrig gehabt, auch diesmal; er bot „Das Bis- marckfranzel" von Müller, das die „Neuesten Nachrichten" letzthin brachten, lind so noch viel, vielerlei, alles aber ge taucht in echtes Künstlerblut, echte Künstlerleidenschaft. — Eine unheimliche Ueberraschung wurde in Zehren einem Manne, der abends in einem Kahne über die Elbe gekommen war. Er hatte sein Fahrzeug am Ufer befestigt und konnte, als er frühmorgens wieder an das jenseitige LäoLerei, OonäitoreL u. Oake von Alax Lenker emxüöblt sum IVoibnaebtsksst tu rsieber ^.U8vs.bl: sammenstoß war die Gasleitung im Zuge zerstört, die Lichter Ufer zurückkehren wollte, mit seinem Kahne von der'Anlege- verlöschten und in dem Tunnel verbreitete sich ein furcht-'stelle nicht loskommen. In der Meinung, daß ihm jemand barer Gasgeruch. Heizer und Lokomotivführer löschten das! einen Schabernak gespielt und nachts seinen Kahn mit einem Feuer, damit keine Explosion stattfinden könne. Ein Heizer'schweren Steine verankert habe, zog er an einem an dem meldete als Erster den Unfall in Braunsdorf. Sofort machten Fahrzeuge festgemachten Stricke, der in das Wasser lief. Zu sich Leute auf den Weg und leisteten Hilfe. seiner Ueberraschnng brachte er aber nicht den vermeintlichen — Vom Chemnitzer Divisionsgericht ist kürzlich ein Stein an diesem, sondern eine w e i b li ch e Le i ch e an die Reservist mit 43 Tagen Gefängnis bestraft worden, weil er ^Wasseroberfläche. Wie sich später herausstellte, war die Er es unterlassen hat, einer Einberufung zn einer 14 tägigen-trunkene die etwa 22jährige Dienstmagd eines Gutsbesitzers Reserveübung Folge zu leisten. Sein Vorbringen, er habe in Zehren. Die Lebensmüde hatte sich am Abend zuvor eine die Einberufung völlig vergessen und erst wieder daran gedacht, Leine gekauft und mit dieser vermutlich in dem am Ufer als nach Ablauf der 14 Tage die Truppen in seine Heimat legenden Kahne die Füße fest umwunden, nnd nachdem sie zum Manöver gekommen seien, wurde ihm nicht geglaubt und das andere Ende an dem Fahrzeuge befestigt, hatte sie sich er zu der oben genannten Strafe verurteilt, die geringste die Elbe gestürzt. Strafe, die das Gesetz zuläßt, und dies nur mit Rücksicht auf - - . : - -. . — seine bisherige Unbescholtenheit und gute Führung. Donnerstag, den 18. dss. Mts. Kabeljau Pfund 32 Pfg Grüne Heringe „ 28 „ Rabenau, am 17. Dezember 1913. Der Stadtrat. Freitag, den 19 Dezember d. I., vormittags '/s 11 Uhr, soll in Rabenau, Gasthof znm Amtshof eine altdeutsche eiserne Truhe meistbietend versteigert werden. Tharandt, am 16. Dezember 1913. Ter Berwaltungsvollstreckungsbeamte beim Kgl. Amtsgericht. Hur Nab una fern Rabenau, den 17. Dezember 1913. — Das Königliche Amtsgericht Tharandt hält im Jahre 1914 in Rabenau folgende Gerichtstage ab: 8. Januar, 3. Februar, 3. Mürz, 2. April, 5. Mai, 4. Juni, 2. Juli, 4. August, 3. September, 6. Oktober, 3. November, 3. Dezember. — Herr Pfarrvikar Zülch wird demnächst unsern Ort verlassen, da ihm das neugegründete zweite Diakonat zu Treuen i. V. ab 1. Januar 1914 vom Laudeskonsistorium übertragen worden ist. — Die längst erwünschte Versorgung unser esOrtes mit Gas scheint ein gutes Stück vorwärts gerückt zu sein, da der hiesige Hausbesitzer-Verein in seiner letzten Sitzung sich mit dieser Frage eingehend beschäftigt und hierbei allge meines Jnteresfe namentlich für Koch- und Heizgas gezeigt hat. Es wäre nur mit Freuden zu begrüßen, wenn die mit dem Döhlener Gaswerke wegen Vertragsabschluß noch be stehenden Schwierigkeiten recht bald beseitigt würden, damit auch den hiesigen Einwohnern die Annehmlichkeiten des Gases sür Koch- nnd Heizzwecke zuteil werden könnten. Wie wir weiter in Erfahrung brachten, ist das Gaswerk zn weit gehendsten Zugeständnissen bei Ausführung der Anlagen be reit. Auch richtet es Automatenanlagen ein, bei denen Leitung,' Kocher, Plätten und Lampen sowohl für Hausbesitzer wie für Mieter vollständig kostenlos geliefert werden. Im Planen- schen Grunde sollen davon im letzten Jahre über 4000 Stück in Betrieb gesetzt worden sein. Hoffen wir, daß auch unserem Orte diese Wohltat nicht länger vorenthalten bleibt. — Durch Selbstentzündung von Kohlen entstand Sonn tag nachts 12 Uhr im Kesselhause des Sägewerks von König in Seisersdsrf ein Schadenfeuer, das dieses teilweise einäscherte. Eine Lokomobile wurde beschädigt. Da sich das Königsche Werk schon seit längerer Zeit im Konkurs befindet 10-4400/0 grr er 4,0 o tr .vo ^040» f 4001 so, 0011 . OOOLOO L. " uo LH., , ^OILLL ", > Ehrenrechtsverlust, Georg Rocksch zu 3 Jahren Gefängnis, Zgiver, Leliokolaclen-, l^u88- und Uakroiren-Belr- oder nicht, ist ganz belanglos. Pflicht aller Gewerbe- 3000 Mk. Geldstrafe, 2 Jahren Ehrenrechtsverlust, Karcher u^lmn s-eMIte Homs-Ku elren mit Nu88 Kandel treibenden, der Vereine nsw., sowie der einzelnen Verlegerin 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis und 1000 Mk. Geldstrafe,!^ itom^ueüen mit t^u88, MEt, sei es, d i e s S ch m a r 0 tz e r t u m am Gewerbe so Leutner zu 6 Monaten 2 Wochen Gefängnis und 300 Mk.iO^^Ab und Konokolade, I ilastersteme und 8prt2- rasch wie möglich auszurvlten. Die „Fürsorge" überlaste ^Geldstrafe, Guido Rocksch zu 10 Monaten Gefüngnis undPueken, BteKerkuokendKuren in allen Orö88en u. man den Versicherungs-Gesellschaften. Schuster bleib bei 500 Mk. Geldstrafe, Aichinger zu 3 Monaten Gefängnis und! Kustern— BkeilPrkuekenliäuseken—^Veilmaekts- deinen Leisten! I lOO Mk. Geldstrafe, Schulze zu 6 Monaten Gefängnis undlDillsent-LeliokoIade in allen Baokunsen — In das Ebert'sche Geschüftslokal an der Dresdner 500 Mk. Geldstrafe und Näcke zu 3 Mouaten 2 Mocbeu! Straße in D e u b e n wurde nachts durch Eindrücken der Gefüngnis und 200 Mk. Geldstrafe verurteilt. Bei allen' Dresden 1915" ist von der Regierung ein Teil des Großen Gartens für Ausstellungszwecke freigegeben worden. — Die deutsche Militärmission ist vom Sultan in Audienz empfangen worden. — In diplomatischen Kreisen Konstantinopels besteht die Ansicht, daß der Schritt des Drei verbandes in der Frage der deutschen Militärmission voll ständig gescheitert ist. — Die D resdner Universitätsfrage wird den Landtag im Februar 1914 beschäftigen. Kircheunachrichten von Rabenau. Freitag, den 19. Dezember abends 6 Uhr: Beichte und Feierndes heil.'Abendmahls: Pfarrer Müller, Hainsberg. , chen im Rathause einen Besuch ab; auf die Begrüßungsrede .Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnetc Gustav Oberbürgermeisters erwiderte der Kaiser in längerer