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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für HimM SeiferM^ Klein- n. EmMn. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf-, sür aus wärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen 20 Ps. Annahme von An zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 7. s-rusprecher: Nmt Druvru 21SV Sonnabend, den 16. Januar 1915. Kernsprecher: Amt Deuben 212« 28. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Bekanntmachung, die An- und Abmeldungen betreffend. Es ist wahrzuuehmen gewesen, das; die An- und Ab meldungen der zu- und abziehenden Personen sowohl, als auch die Meldungen über den Wohnungs wechsel im Orte selbst nicht mit der gehörigen Pünkt lichkeit erfolgen. Es wird daher erneut darauf hingewiescn, daß etwaige Unterlassung oder nicht rechtzeitige Besorgung der An- und Abmeldungen unnachsichtlich bestraft wird, und daß die Wohnungsgeber mit verantwortlich sind. Rabena u, am 14. Januar 1915. Der Bürgermeister. Vo» den Kriegsschauplätze». Großes Hauptquartier, 14. Januar 1915. In strömendem Regen wurde bis in die Nacht hinein die Höhe von Veeny nordöstlich Soissons vom Feind ge säubert, 14 französische Offiziere, 1130 Mann gefangen genommen, 4 Geschütze, 4 Maschinellgewehre, 1 Scheinwerfer erobert; eine glänzende Tat unserer Truppen unter den Augen ihres allerhöchsten Kriegsherrn, Die Gesamtbeute bei den Kämpfen am 12. und 13. Jannar nordöstlich Soissons hat sich nach genauer Feststellung auf 3150 Gefangene, 8 schwere Geschütze, 1 Revolverkanone, 6 Maschinengewehre und sonstiges Material erhöht. OestlichThretes machten wir gestern 160 Gefangene. Südöstlich Gumbinnen u. östlich Lötzcn sind r ussi s ch e Angriffe abgeschlagen worden, wobei mehrere Hundert Ge fangene gemacht wurden. Lokales and Sächsisches. Rabeuau, 15. Januar 1915. * Wieder ist ein Rabenauer Krieger auf dem Felde der Ehre gefallen. Nach hierher gelangter Mitteilung von seinem Regiment siel Herr Arthur Frenzel bei den Kämpfen um Ipern am 4. Januar. * Der zweite Teil des W e h r b e i t r a g e s ist bis zum 15. Februar d. I. zu entrichten. An diesen gesetzlich festgelegten äußersten Termin sind die Wehrbeitragspflichtigen gebunden, sei es denn, daß die im Gesetze vorgesehenen Vor aussetzungen vorlicgen, unter denen der fällige Betrag bis auf drei Jahre gestundet oder die Entrichtung in Teilbeträgen gestattet werden kann. * Die Ziehung der 3. Klasse der Königlich Sächsischen Lau desto tterie findet nunmehr bestimmt am 3. und 4. Februar statt. * Die Nachaichung der Maße, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge: Vorlas, 6. April nachmittags 1 bis 5; Höckendorf mit Edle Krone, 7. April vormittags 8 bis 12, nachmittags 2 bis 6, 8. April Vorm. 8 bis 11 ; Hainsberg, 28. Juli Vorm. 8 bis 12, nachm. 2 bis 4; Obernaundorf, 28. Juli nachm. 5 bis 6, 29. Juli vormittags 8 bis halb 12; Somsdorf, 30. August nachm. 1 bis 6, 31. August vorm. 8 bis 11; Coßmannsdorf, 31. August nachm. 1 bis 6, 1. Sep tember vorm. 8 bis halb 10; Niederhäslich, 1. September vorm. 11 bis 12, uachm. 2 bis 6, 2. September vorm. 8 bis 1 ; Großopitz, 30. September vormittags 8 bis 11; Dorfhain (Klein-, Groß- und Mittel-), 8. Oktober vormittags 8 bis 12, nachmittags 2 bis 5; Kleinopitz mit Gutsbezirk, 14. Oktober vormittags 8 bis 10. * Auskunft über Kriegsgefangene in Rußland. Das Nachweisebureau des Kriegsministeriums weist darauf hin, daß Auskünfte über in Rußland in Kriegsgefangenschaft ge ratene Angehörige des deutschen bezw. sächsischen Heeres nicht mehr durch das Note Kreuz, Auskunftsstelle für Kriegs gefangene in Kopenhagen, sondern durch das Rote Kreuz, ^^unftsstelle für Kriegsgefangene, in Stockholm erteilt * ;Länge sächsischen Staatseisenbahnen. Ende 1914 betrug die Vetriebslänge der sächsischen Staatseisen- bahnen (mit den gepachteten und ohne die verpachteten Strecken) 3378,04 Kilometer, 5,63 Kilometer mehr als am Schlüsse des Vorjahres. Vollspurig sind hiervon 2866,89 Kilometer, schmalspurig 5i;,iö Kilometer, nur dem Güter verkehr 95,89 Kilometer. Hierin ist die Länge der in Staatsverwaltung stehenden Privatbahn für öffentlichen Verkehr Mittweida—Dreiwerden—Ringethal an 10,53 Kilo meter nicht mit enthalten. * Das Oberlandesgcricht Dresden hat jetzt ent schieden, daß Kriegsgefangene bewachende Landsturmleute Kriegsteilnehmer sind, lieber diese Frage waren Meinungs verschiedenheiten entstanden. Das Gericht stellte fest, solche Landsturmleute seien Kriegsteilnehmer im Sinne des § 2 des Kriegsteilnehmerschutzgesctzes. Dippoldiswalde. Sang- und klanglos hat in un serer Stadt am vergangenen Neujahr eine Einrichtung auf gehört, die für viele Einwohner und Geschäftsleute eiu Be dürfnis von großer Bedeutung war und noch ist: das letzte Botenfuhrwerk nach Dresden hat seinen Betrieb eingestellt. Jetzt, wo das Geschirr nicht mehr führt, sieht man erst, wie nötig es sür uns alle ist und wie bequem und rasch die Besorgung der Frachten war. — Sollte sich, so fragen wir, nicht ein Fnhrwerksbesitzers finden, der den regelmäßigen Frachtverkehr nach Dresden wieder aufnehmen kann? — Die oberbehördliche Genehmigung vorausgesetzt fallen kommende Ostern an der Dippoldiswalder Bürger- und Fort bildungsschule nach einem Beschlusse des Schulausschusses die öffentlichen Prüfungen und die Ausstellung weg. Die dazu benötigte Zeit soll zweckmäßiger dem Unterricht dienen. Das gegenwärtige Schuljahr litt unter Erkrankungen der Schüler und leidet noch außerordentlich durch die Eiuberufuug von Lehrern. Für den kürzlich ins Heer eingctretenen Vikar Lehmann ist Ersatz überhaupt nicht zu beschaffen, da Vikare und Vikarinnen jetzt nicht frei sind. Deuben. Die Bücker-Inn u n g des Plauenscheu Grundes sieht sich vom 15. d. M. an veranlaßt, das Früh stücksgebäck der Kundschaft bereits am Nachmittag für den anderen Morgen zuzustellen. Veranlassung dazu ist das Nachtbackverbot. — Freiwillig den Tod gesucht hat in ihrer Wohnung die im 68. Lebensjahre stehende Bergmannswitwe Stein in Deuben. Durch Erhängen schied sie ans dieser WUt. Im vorigen Monat starb der Ehemann, seit dieser Zeit ist die Frau von Schwermut befallen. Tharandt. Das Kgl. Amtsgericht macht bekannt: Alle bisherigen Gemeindewaisenräte und Ersatzmänner des Amtsgerichtsbezirks, die auf die Zeit vom 1. Jackuar 1915 bis mit dem 31. Dezember 1917 wiedergewählt oder wieder bestimmt worden sind, werden hiermit unter Hinweis auf das Gelöbnis treuer und gewissenhafter Pflichterfüllung bei ihrer früheren Verpflichtung erneut zu diesen Aemtern bestellt. Von der Wiederbestellung werden die Gemeindewaisenräte, die Ersatzmänner und die Gemeindebehörden nur hierdurch benachrichtigt. Dresden. — Als gestern vormittag r/s 11 Uhr der 43 Jahre alte Bürgerschullehrer Kurt Feldmann von der 14. Bürgerschule in Löbtau im Postamt 27 zu Vorstadt Planen den in der verflossenen Nacht eingetretenen Tod feines alten Vaters, des emeritierten Lehrers Karl Feldmann, telegraphisch seinen Anverwandten mitteileu wollte, fiel er vor der Tür des Postamtes um und verstarb augenblicklich an Herzschlag. — Ein heftiger Zusammenstoß zwischen einein Flascheubierwagen und einem Straßenbahnzug der Linie 19 trug sich au der Kreuzung der Wettiner- und Zwin- gerstraße zu. Der Bierwagen fuhr in den mittleren Auhänge- magcn des Straßenbahnzuges hinein und zertrümmerte eine Fensterscheibe und den Vorderstandplatz. Personen kamen nicht zu schaden. — Die Dresdner Bückerinnung hielt eine zahlreich besuchte Versammlung ab, in der über die neue Bundesratsverordnuug und deren Folgen für das Väckerei- gewerbe verhandelt wurde. Es wurde beschlossen, beim Mi nisterium gegen die Verwendung von Roggen- und Weizen auszugsmehl vorstellig zu werden, sich aber mit einer Tages backzeit von früh 7 bis abends 7 Uhr zufrieden zu geben. Weiter beschloß man einen Antrag an das Ministerium eiu zureichen, die Sonntagsbackzeit zu gestatten und zwar von früh 6 bis nachmittags 2 Uhr. Betreffs der Form und des Gewichtes des Weißbrotes kam man noch zu keinem Entschluß, da man erst die nötigen Erfahrungen mit dem neuen Mehl abwarten wolle. Diese Frage soll in einer späteren Versamm lung entschieden werden. Pirna. Die Vorarbeiten für den neuen Abstellbahn- hof sind hier in Angriff genommen worden. Die neue An lage soll besonders dem Vorortverkehr dienen und den Ab stellbahnhof in Dresden-Altstadt entlasten, der den Ansprüchen des stark gestiegenen Personenverkehrs nicht mehr genügen kann. Nach der Elektrisierung der Eisenbahnstrecke Pirna— Dresden—Meißen wird der gesamte Abstellverkehr dieser Vorortsstrecken auf die beiden Endstationen verlegt. Der neue Abstellbahnhof in Pirna wird auf den Elbwiescn errichtet, die sich an den Bahnhof Pirna anschließen. Der Bau des Bahnhofes wird allein etwa 600 000 Mark kosten. Großröhrsdorf. Ein Großfeuer richtete in der Bandfabrik F. A. Schurig bedeutenden Schaden an. Der Brand war in einem großen, massiven Hintergebäude, wo das Baumwollenlager uutergebracht war, ausgebrochen. Ob Selbstentzündung oder Brandstiftung vorliegt, ist noch nicht entschieden. Leipzig. Der Leiter des Militürturnens beim 12. Deutschen Turnfest in Leipzig ff. Den Heldentod fürs Vaterland starb der Hauptmann Fritz Otto. Er war Leiter des Miltärturnens beim 12. Deutschen Turnfest in Leipzig und wird wohl manchem Turner noch durch seine schneidigen Tischsprünge in Erinnerung sein. — Ein Leipziger Arzt, Dr. med. Ludwig Schwabe, Assistenzarzt im sächsischen ArtillKie-Regiment Nr. 77, der auf dem Kreuzer „Emde n" als Arzt tätig war, hat während des Kampfes mit der „Sydney" den Heldentod gefunden. Der junge Arzt, ein Sohu des Leipziger Sanitütsrats Dr. Gustav Schwabe, war bei Ausbruch des Krieges in Ostasien, stellte sich in Tsingtau, kam als Schiffsarzt auf die „Emden" und nahm an dessen monatelangen Siegeszügen durch die tropischen Meere teil. Allerlei aus «ah und ser». Kleine Nachrichten. — Ans Meuselwitz wird geschrieben: „Gott strafe England!", dieses sich immer mehr im deutschen Volke einbürgernde Kriegsbegrüßungswort ist jetzt auch vou der Industrie übernommen worden. Gewisser maßen als Schutzmarke habe» die Leonhard-Braunkohlenwerke in Meuselwitz ihren Briketts den Stempelaufdruck gegeben: „Gott strafe England!" — Ein erschütterndes Ehedrama hat sich in Karlsbad zugetragen. Der Tabaktrafikant Gustav Waller hatte mit seiner Frau das Verspechen getauscht, daß im Falle des Todes eines Ehegatten der andere Selbst mord ausführen müsse. Waller erkrankte nun vor einiger Zeit; am 31. Dezember nachmittags erklärten die Aerzte seinen Zustand als hoffnungslos. Eine halbe Stunde später schoß sich seine Frau vor einem Spiegel eine Kugel in die Schläfe u. war binnen wenigen Minuten tot. Am Sonnabend früh starb der Mann; er wußte nichts von dem Tode seiner Frau, da er seit drei Tagen bewußtlos war. — lieber deu direkten Baumwollverkehr zwischen Amerika und Europa teilt die Berliner amerikanische Botschaft mit: „Gegenwärtig unternehmen mehrere amerikanische Baum- wvllfirmen direkte Fahrten zwischen amerikanischen und kon tinentalen Häfen. Personen, welche für die Rückfahrt Ver ladungsraum auf diesen Schiffen zu erhalten wünschen, können sich an jeden amerikanischen Konsul in Deutschland melden, die auf Anfrage Auskunft geben kann über Namen der be treffenden Schiffe, Abfahrtsdaten, Ankunfts- und Abfahrts häfen, Namen der europäischen Agenten sowie bei einigen Schiffen noch über den zur Verfügung stehenden Laderaum und die Höhe der Frachtsätze." — Der Dichter und Komponist des volktümlichsten Sol datenliedes. Man schreibt der „Passauer Zeitung" : Das jetzt überall gesungene Soldatenlied „In der Heimat, da gibt's ein Wiedersehn" hat zum Verfasser und Komponisten einen Schwaben. Es ist dies der Präparandenlehrer Anton Brugaier in Haßfurt (Uuterfranken), ein geborener Dillinger. Er steht zurzeit selbst in; Felde beim 17. Infanterie-Regiment. — Schweres Erdbeben registriert. Die hessische Erdbebenwarte Jugenheim a. d. Bergstraße telegraphiert: Ein schweres Erdbeben wurde am Mittwoch registriert. Es begann einige Minuten vor 8 Uhr früh und die Apparate waren um 9 Uhr noch in starker Bewegung. Der Herd ist nach der ersten Schätzung weniger als 1000 Kilometer von hier, cs ist also für Europa eine Katastrophe zn befürchten. Auch in Rom wurde zur selben Zeit eine starke Erdbeben erschütterung verspürt, die unter der Bevölkerung großen Schrecken hervorrief. Nom. „Giornale d'Jtalia" schätzt die Opfer des Erdbebens in der Gegend von Nvezzano und Sora auf 25 000. In Sora bargen Hilfe leistende Truppen bisher 450 Tote und viele Verwundete. In Avezzano wurden 150 Schülerinnen des Kollegiums verschüttet; bisher konnte nur eine lebend gerettet werden. Die Straßen sind vollständig verschüttet, nur der Hauptplatz ist kenntlich. Der Papst be suchte Verwundete aus dem Erdbebengebiet in dem an St. Peter anstoßenden Hospital Santa Maria. — Erhöhung der Bierprcise in Sicht. Infolge Auf schlagens der Malzpreise um nahezu 100 Prozent und zu nehmender Knappheit an greifbaren Produkten beabsichtigen die deutschen Brauereien, die Bierpreise zu erhöhen, sofern die durch den Krieg verursachte Unterbindung der Gerstezu fuhr noch lange andauert. — Den Baseler Nachrichten zufolge ruft Rußland am 15. Januar den Jahrgang 1915 unter die Waffen. Es hofft, damit einen Truppenzuwachs von 595 000 Mann zu erhalten. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, 17. Jannar, 2. Epiphaniassonntag: 9 Uhr: Predigtgottesdienst, Beichte und Abendmahlsfeicr. 2 Uhr: Taufen (und Donnerstag). 8 Uhr: Jüuglingsverein. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 17. Januar 9 llhr Predigtgottesdienst.