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Rabenmier Anzeiger Zeitung für Tharandt, SeiserMrh Stein- n. GeaPlsa Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. 1. Januar aus dem Besitz des Buchdruckereibesitzers Johannes Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. — Wien, 6. Januar. Die nun schon mehrere Monate mit wechselndem Erfolge geführten Gefechte im karpathischen Waldgebirge dauern an. Sie charakterisieren sich als Unter nehmungen kleineren Stils in oft weit getrennten einsamen Tälern. In den letzten Tagen durch Eintreffen von Er gänzungen verstärkt, versuchte der Feind, in einzelnen Fluß oberläufen durch Vorstöße Raum zu gewinnen. Westlich des Uszoker Passes und in den Ostbeskiden herrscht Hnhe. Nu der Front nördlich und südlich der Weichsel dar gestern Geschützkampf. Gott im Himmel Kraft uns sende. Vergeltet den heimlichen, tückischen Mord An den Kameraden am Wegrande dort! Hainsberg. Der hiesige Gemeindevorstand Mehnert feierte am 1. Januar sein 25jähriges Amtsjubiläum. Er wurde aus diesem Anlaß seitens der Gemeinde, sowie der Einwohnerschaft auf verschiedene Weise geehrt. Möge dem verdienten Beamten noch ein langes Wirken in seinem Amte beschießen sein. Dippoldiswalde. Negiernngsamtmann Sonnenkalb, vor Ausbruch des Krieges bei der hiesigen Kgl. Nmtshaupt- maunschaft, zurzeit Führer eines Jügerbataillons, erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern vom Albrechtsordeu. Wilsdruff. Unberechtigterweise Waren an sich ge nommen hatten zwei Landwehrleute von hier in Stenay in Nordfrankreich. Sie hatten Quartier in einem von den Franzosen zerstörten Warenhause. Die Truppen ergänzten hier ihre Bedürfnisse an den überall auf dem Boden herum liegenden Woll- und Kurzwaren. -Die verheirateten Ange klagten ließen sich bewegen, einige der herumliegenden Waren, wie Wäsche, Kinderartikel usw., einzupacken und mit der Feldpost nach Hause zu schicken. Die Sache kam aber! heraus und die beiden Wehrmänner mußten vors Kriegsgericht. Das Gericht erkennt wegen Unterschlagung gegen M. auf 3 Wochen und gegen R. auf 2 Monate Gefängnis, Vie Kräder am Aegranä. Der Abend naht, die Ablösung kommt. Noch einmal der Blick nach vorne frommt, Da, ein letzter, starker Schlag — Eine Granate aus dem Geschützschlund jagt. Gerade in die aufgestellten Reihen, Bringt Verwirrung in die Grenadiere hinein. Drei sind tödlich getroffen, Füni hat es zu Boden geworfen. Drei Tote, 4 Verwundete werden gezählt, Nachdem die Ruhe wieder hergestellt. Blühende, junge Menschenleben, Die gehofft auf die Ablösung eben. Sie bangten, wie andere, wohl Tag um Daß das Schicksal verschonen sie mag sTag, Von den Krieges unglücklichstem Los. Doch der Mensch der denket, Gott, der die Geschicke lenket, Hat in seinem weisen Nat Beschlossen zum Guten auch diese Tat. Am Wegrand, gebettet im kühlen Nasen, Da, wo sie mußten ihr Leben lassen. Ohne Sarg, in die Zeltplan' gehüllt, Wird von Leibern das Grab gefüllt. Ein Offizier und 6 Manu Sprechen ein stilles Gebet noch sodann. Ein schlichtes Holzkreuz bezeichnet die Stelle. Der Morgen graut, schon wird es Helle. Laß ruhn unsre Toten, der Nachwelt zum Blaset Vergeltung hinein ins Horn, sSporn. Pflanzt Sieg nm Sieg an unsre Banner, GebtSchlag um Schlag den feigen Tyrannen. Kämpfet den Weltkampf bis an das Ende, Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wiirtige Inserenten 15 Pf. Reklamen * 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. In Ostpreußen und in Nordpolen ist die Lage faßt hat. In seinen Versen spricht er von den tödlichen reiche Fabrikanten gegenwärtig durch ihre Teilnahme am Feldzuge oder durch die gegenwärtigen Umstände verhindert sind, die Ausstellung zu beschicken. — Im Dresdner Vieh- und Schlachthofe ist unter Rindern und Schweinen die Maul- und Klauenseuche aus gebrochen. Hartmannsdorf bei Chemnitz, Hier brach nachts in der Färberei und Bleicherei von Arno Reh ein Schaden feuer aus, das mit großer Schnelligkeit um sich griff. Die oberen Räume brannten vollständig aus, dagegen gelang es den Bemühungen der Feuerwehren, die unteren Räume vor einem liebergreifen des Feuers zu schützen. Das ziemlich große Warenlager an Strümpfen im Werte von etwa 50 O00 Mark konnte durch die Feuerwehren gerettet werden. Der sonst angerichtete große Schaden ist durch Versicherung ge deckt. Plauen, Mit dem Verkauf von dänischem Fleisch ist hier ein Versuch gemacht worden. Es wurden in der städtischen Verkaufshalle vier Zentner Rind- und Schweine fleisch feilgeboten, und zwar wurde das Pfund Schweinefleisch mit 85 Pfg. und das Pfund Rindfleisch mit 75 Pfg. ver kauft. Der Posten war in kurzer Zeit vollständig vergriffen. Waldheim. Im vorigen Jahre verstürben hier in einer Familie Vater, Mutter und drei Töchter an einer Pilzvergiftung. Nur ein Sohn, der beim Militär diente, blieb von der Familie übrig. Jetzt ist auch dieser gestorben. Ec fand den Heldentod auf den Schlachtfeldern in Flandern. Kamenz. Ein Konflikt um die Errichtung eines städt. Schlachthofes ist hier ausgebrochen. Die Kreishauptmann schaft Bantzen forderte, jedenfalls aus gesundheitlichen Grün den, die Stadtverwaltung zu einer Erklärung bis spätestens zum 30. Dezember 1914 darüber auf, ob sie einen Schlacht hof zu errichten gedenke. Die Aufforderung ist sogar unter Androhung von Strafe erfolgt. Das Stadtverordneten- kollegium hat sich für den gewünschten Bau erklärt, will aber im Hinblick auf die kritische wirtschaftliche und finanzielle Lage in der jetzigen Kriegszeit nicht an die beträchtliche Ausgabe Herangehen. Man ist jetzt hier gespannt, welche Schritte nunmehr die Kreishauptmannschast in der Sache tun wird. Leipzig. In der am Dienstag abend abgehaltenen Sitzung der Stadtverordneten wurde der erste Vorsteher Ju stizrat Dr. Rothe wiedergewählt, ebenso der bisherige erste Vizevorsteher Justizrat Schnauß. Als zweite» Vizevorsteher, welches Amt bisher auch von einem Vertreter der bürgerlichen Parteien ausgefüllt wurde, wählte die Versammlung mit 54 von 60 abgegebenen Stimmen den sozialdemokratischen Stadt verordneten Pollender. — Da die Vorbereitungen für den Bau des Elster— Saale-Kanals durch den Krieg einstweilen zum Stillstand gebracht worden sind, hat der Rat beschlossen, die für die Leipziger Kanalgesellschaft übernommene Zinsgarantie im Be trage von 300 000 Mark ans weitere zwei Jahre zu ver längern. -- Einem schweren Verbrechen ist die Leip ziger Kriminalpolizei auf die Spur gekommen. Die Guts- besitzcrsehefrau V. in Breslau vermißt seit mehreren Wochen ihren Gatten, der zu Unterhandlungen mit seinem Inspektor W. seines in Westpreußen gelegenen Mühlengutes gereist und nicht zurückgekehrt ist. Da er sein Gut in Leipzig durch eine in Leipzig angefertigte Urkunde an den Inspektor ver kauft haben sollte, erschien die Frau während der Weihnachts- feiertage beim Polizeiamte in Leipzig mit der Bitte, Nach forschungen anzustellen. Diese ergaben mit größter Wahr scheinlichkeit, daß der Inspektor einen Strohmann und Hel- - fershelfer als angeblichen Gutsbesitzer B. nach Leipzig ge- - bracht hat. Mit einer gefälschten Kaufurkunde wollte er : das Gut an einen leichtgläubigen Erwerber verkaufen. Die i Leipziger Polizei verhinderte noch rechtzeitig die gerichtliche > Eintragung des Kaufes und veranlaßte die Festnahme des Inspektors in Tempelburg in Westpreußen, wo er sich eben , zur Flucht fertig machte. Die Ermittelungen ergaben, daß ! der Inspektor, mit einer Jagdflinte bewaffnet, am 12. De- , zember vormittags mit dem Gutsbesitzer das Gut verlassen , und daß der Gutsbesitzer seitdem verschwunden ist. Vermut» lich ist er ermordet und die Leiche in eins der Moore bei Brnchmühl versenkt worden. — InThalheim wollte der Schmied Wieland durch Bohren eine nicht zur Explosion gekommene Sprengladung aus einem Böller lockern. Durch die Reibung entzündete sich das Pulver. Wieland wurde am Oberschenkel so schwer ver letzt, daß er noch am gleichen Tage starb. — König Ludwig III. von Bayern vollendet heute Donnerstag seinen 70. Geburtstag. — Zwischen Rumänien und Aegypten wurden Unterhandlungen über den Abschluß eines neuen Handels. Vertrages mit der Meistbegünstigungsklausel angeknüpft. Fleck in den des Buchdruckereibesitzers Hermann Mardeck über. Der erstgenannte wirkte nahezu 20 Jahre lang in Rabenau. Mit ihm scheidet ein treuer Kamerad der alten Blätter des Bezirkes aus unserer Gegend. Es möge dem neuen Besitzer ein gleiches, erfolgreiches. Wirken beschieden sein wie dem Vorbesitzer. * Todesstrafe auf Brandstiftung. Die Königliche Brand versicherungskammer teilt mit: In den beiden letzten Monaten sind in verschiedenen Gegenden Sachsens Brände vorgekommen, die auf Brandstiftung zurückzuführen waren und zur Fest nahme dringend verdächtiger Personen führte. Das Ver brechen der Brandstiftung in der Jetztzeit ist um so ruchloser, als durch die Einberufung zum Heere die Feuerwehren in ihrem Bestände geschwächt sind und daher Folgen eintreten können, die der Urheber selbst nicht gewollt und vprausge- sehen hat. Darf schon angenommen werden, daß solche ver kommene, die Not der Zeit roh vermehrende Menschen die ganze Strenge des Gesetzes erfahren werden, so ist auch noch daran zu erinnern, daß, wie überall im Deutschen Reiche, so auch über den gesamten Bezirk des 12. und 19. Armee korps noch der Kriegszustand verhängt und durch? Bekannt- Von de» Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 6. Januar 1915. Die Franzosen setzten gestern die planmäßige Beschießung der Orte hinter unserer Front fort. Ob sie damit ihre eigenen Landsleute obdachlos machen oder töten, scheint ihnen gleichgültig zu seiu. Uns schadet die Beschießung nicht. Bei Souain und im Argonnenwalde bemächtigten wir uns mehrerer feindlicher Schützengräben, schlugen verschiedene feindliche An griffe zurück, machten zwei französische Offiziere m,d über 200 Mann zu Gefangenen. Auf der vielumstritteneu Höhe westlich Seunheim faßten die Franzosen gestern früh ernent Fuß, wurden aber mit kräftigem Bajonettangriff wieder von der Höhe geworfen und wagten keine neuen Vorstöße. 50 Alpenjäger wurden von uns gefangcugenommen. An der Ostgrenze und im nördlichen Polen auch gestern keine Veränderung. In Polen westlich der Weichsel stießen unsere Truppen nach Fortnahme mehrerer feindlicher Stütz punkte bis zum Sucha-Abschnitt durch. 1400 Gefangene und neun Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Auf dem östlichen Pilica-Ufer ist die Lage unverändert. Großes Hauptquartier, 5. Januar. Lokales nud ZäMcheo Rabenau, 7. Jambr 1915. , * TransPort. In den letzten Tagen gib es mehr mals Gelegenheit, auf der ansteigenden hiesigen Hauptstraße ein außergewöhnliches Lastfuhrwerk langsam sich fortbewegen zu sehen. Eine Firma im Planenschen Grunde hatte von der seit ca. 5 Jahren still liegenden vormaligen Sächsischen Holzindustrie-Gesellschaft die 4 großen eisernen Dampfkessel im ungefähren Gewichte von 1000 Ztr. erworbel, die jetzt abtransportiert werden mußten. Mit Pferden war hier nichts zu erreichen, daher wurde die Dampfstraßenwalze lls sicheres Vorgespann zngezogen. Bei dem schlüpfrigen Wege war größte Vorsicht geboten, doch durch Streuen von Asche nnd Schlacke vermochte die Walze zu greifen und ist ihne Unfall jeder Kessel ans Ziel gelangt. * Feldpostbriefe nach dem Feldheer im Gewicht über 250 Gramm bis 500 Gramm werden fü! die Zeit vom 11. bis einschließlich 17. Januar 1915 von newm zngelassen. Die Gebühr betrügt 20 Pfennig. * Fahrpreisermäßigung für de Begleiter ge nesender Krieger bei Reisen in Kurorte. Da sich die Fälle mehren, daß bei Reisen genesender Kriegt in Kurorte die Zuziehung von Begleitern wegen der Gebechlichkeit oder sonstigen Hilfsbedürftigkeit der Genesenden mbedingt not wendig ist, die Begleiter der Krieger aber lisher der Ver günstigung noch nicht teilhaftig waren, ist nmmchr die den Kriegern gewährte Fahrpreisermäßigung auch mf die erforder lichen Begleiter ausgedehnt worden. Die Begünstigung er streckt sich aus das gesamte Gebiet der putschen Staats bahnen, während die österreich-ungarischen BäMerwaltungen um gleiche Anordnungen ersucht wurden. * In Oberbobritzsch Ortsliste dir. 86 >nd unter dem Klauenviehbestande des Geh. Kommerizenrat öienert in Dres den, Bergstraße 86, ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. * Innerhalb des Verwaltungsbezirks Dippoldiswalde herrschte am 31. Dezember von ansteckende Tierkrankheiten nur die Maul- und Klauenseuche in einem Gehöft in Groß öl s a. - Im Königreiche Sachsen trat a» genannten Tage diese Krankheit in 281 Gemeinden mit 154 Gehöften auf gegen 294 Gemeinden mit 471 Gehöften am 15, Dezember. unverändert. Unsere Angriffe östlich der Bzura und bei Verwundungen, die Kameraden Vorm Ablösen durch andere Kozlow-Biscnju und südlich machen Fortschritte. Auch nord-Kompagnien im Schützengraben erlitten haben. östlich Bolimow drangen unsere Truppen östlich str Nawka über Humin und gehen nördlich dabei vor. Weiter südlich^ bis Pilica, sowie auf dem rechten Pilica-llfer hat sich nichts verändert. Der Zustand der Wege und ungünstige Witterung hindern unsere Bewegungen, * Die „Deubener Zeitung" schreibt: Der im 28. Jahr-Dresden. Die „Ausstellung deutscher Waren unter gang erscheinende „R a b en a u e r Anze ig er" ging am!fremder Flagge", die hier stattfinden sollte, wird erst nach - <. -... .... ---...... -" Beendigung des Krieges eröffnet werden können, da zahl- Nummer 3. Fernsprecher: Amt Deube« 2120 Donnerstag, den 7. Januar 1915. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 28. Jahrgang Nördlich Albert stürmten unsere Truppen einen Schützengraben von 200 Meter Länge und machten dabei machung der kommandierenden Generale unter Verhältnissen einige Gefangene. Spätere Gegenangriffe des Gegners die Brandstiftung mit dem Tode bedroht ist. scheiterten. In den Argonnen wurden mehrere französische — Durch Unteroffizier Oskar Kühnert aus Rabenau Vorstöße zurückgewiesen. Ein französischer Angriff zwischen erhalten wir folgendes Gedicht, das ein Kamerad von ihm, Steinbach und Uffholz wurde im Bajouettkampfe abgeschlagen, ein Buchdruckereibesitzer L. Rasenberg, bei Berry-aü-Bac ver-