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Memner Anzeiger Zeitung sm Tharandt, Seisttsdms, Klein- n. EraPlsa Erscheint Dienstag, Donnerstag n. Sonnabend. Abonnementspreis ein- chließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Inserate q urßo,k Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus wärtige Inserenten 1b Ps. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 137. »"«spreche»: «mt De«ve« 2120 Donnerstag, den 20. November 1913. »er»spreche-: ««1 Deuben 2120 26. Jahrgang. Beines. in Kaditz mit Schwefelsäure zu vergiften. Der Zustand des — Ein Autounfall, der leicht schwere Folgen hätte haben — Beim Einzug des Königs von B. Hern ereignete sich können, passierte einem Freiberger Ossizier. Bei Herzogs walde kam aus der schlüpfrigen Straße der Wagen ins Schleudern, geriet mit den Vorderi ädern in den Straßen — Eine Versammlung deutscher und tschechischer Lehrer Südböhmens sprach sich in Budweis für die Anwendung der passiven Resistenz im Schulunterricht aus. — Im Konkurs der Spar- und Dalehnskafse St. Josef in Erfurt erfolgt demnächst auf 3 150000 Mk. vorrechts lose Forderungen eine Abschlagszahlung von 10 Proz. Etwa 75 Grundstücke in Erfurt und den Nachbarorten komme» demnächst infolge dieses Konkurses zur Versteigerung. Kleine Notizen. — Die beiden Inhaber der Drogen großhandlung Gebrüder Paul in Chemnitz, die Anfang der 50er Jahre standen, nahmen Gift zu sich und e r h ä n g t en sich dann. Die beiden Brüder erfreuten sich in Bürgerkreisen in jeder Beziehung des besten Ansehens. Wie aus hinter lassenen Briefen hervorgeht, sind die Veranlassung zum Selbst mord finanzielle Schwierigkeiten, in die sie ohne jedes Ver schulden geraten sind, doch soll die finanzielle Lage der Firma durchaus nicht hoffnungslos sein. Beide haben infolge auf sie einstürmender finanzieller Anforderungen den klaren kaufmänni schen Blick verloren. Der Doppelselbstmord ist besonders da durch tragisch, daß ein Freund der beiden Brüder, als ec unerwartet die Trauerbotschaft erhielt, vom Herzschlag betroffen wurde und tot zusammenbrach. Die Rechtsanwälte der frei willig aus dem Leben geschiedenen Brüder haben eine Bücher revision vornehmen lassen, welche ergeben hat, daß eine Ueberschuldung nicht vorliegt, vielmehr noch ein ansehnliches Vermögen vorhanden ist. — Von einem A u t o m o b il über fahren wurde in Oberwiesenthal der 8jährige Sohn des Bar biers König. Ec liegt hoffnungslos darnieder. — Eni fatales Versehen passierte einem Gefangenenaufseher in der Anstalt auf der Mathiloenstcaße in Dresden. Der daselbst zur Ver büßung einer längeren Strafe untergebrachte Kutscher Werner sollte in die Strafanstalt Hoheneck eingeliefert werden, wurde aber versehentlich entlassen. Das Signalement wurde sofort allen Sicherheilsbehörden mitgeleilt, doch konnte er seither noch nicht wieder verhaftet werden. — Dec 19 Jahre alte Presser Otto John aus Leutewitz b. Dresden wurde verhaftet, weil er versucht hat, ein 3 Monate altes, außerehelich geborenes Kind handlungsreiche, spannende Stück, das den Beifall aller Be sucher finden dürfte, erfordert eine abwechslungsvolle Bühnen- dekoration und reiche Garderobe, die dem „Frohsinn" sehr viele Hur Nav uns fern. Rabenau, den 20. November 1913. — Das finanzielle Defizit des 12. Deutschen Turn festes in Leipzig, das mit 46 000 Mark angegeben wurde, dürste sich in Wirklichkeit auf kaum 5000 bis 6000 Mark belaufen. — Die 2. Kammer des sächsischen Landtages nahm den Gesetzentwurf über die vorläufige Erhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1914 an. — Der Dramatische Verein „F r 0 h s i n n" hier, der durch seine Wohltätigkeits - Veranstaltungen schon so manche Not lindern half, bringt am Totensonntag im Saale der „König Albert - Höhe" das Volksschauspiel „Das Kreuz im Altmühltal" von Willhardt zur Ausführung. Die Regte liegt wieder in den Händen des bewährten Herrn Illgen. Das Der Ausfall der Hypotheken betrug 270 000 Mark. — Im ordentlichen Staalshaushalletal sind bekanntlich als 3. Rate für den Ausbau der Staatsbahn Dresden- P 0 t- schappel 2 750 000 Mark eingestellt. Es ist ein 5. Gleis hinzugekommen. Dieses dient dem Güterzugsverkehr und reicht nur bis zum Polschappler Vorbahnhof (Zweipfennig brücke). Seil in Plauen das neben der Bäckerei der Hof mühle an der Bahn stehende kleine Häuschen niedergelegt worden ist, erkennt man, wie weit die Verbreiterung der Trasse hinübergreifen wird. An jener Stelle kommt die „Plauener Hallestelle" zur Errichtung. Die Strecke läuft bis hinter der Felsenkeller-Brücke in Elagenhöhe, von wo aus sie das alte Niveau etwa an der Brauneschen Weizenmühle in Coschütz wieder erreicht. — Als Stadträle an Stelle des verstorbenen Fabrik besitzers Reichel und des auf eine Wiederwahl verzichtenden Herrn Dr. med. Voigt in Dippoldiswalde wurden die graben, wo er sich überschlug. Der Offizier zog sich eine leichte Verletzung am Kopfe zu, der Wagen blieb betriebsfähig. — In der Mordaffäre Hertwig aus Neustadt i. Sa. gesteckt. Auf die Hilferufe des Briefträgers entflohen die Räuber unerkannt. — Pastor em. Hugo Schmidt inSchleiz, der Zweitälteste Einwohner dieser Stadt, beging dieser Tage seinen 90. Geburtstag. Dresden. Ein Schwindler-Prozeß von großem Um fang beginnt jetzt vor der 5. Strafkammer des hiesigen Land gerichts. Angeklagt sind wegen Betrugs, Unterschlagung und Verleitung zu Börsengeschäften der BankgeschästSinhaber Curt Isaak Nock und viele Genossen. Rock gründete 1907 ohne Kapital unter der Firma Ebuard Rock hier auf dem Zöllner Platze ein Bankgeschäft. Seine Opfer fand er durch den Versand von Prospekten und durch Annoncen. Die vielen Mitangeklagten waren nur Agenten und Zutreiber. Der von Rock und seinen Helfern angerichlete Schaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend Mark. Es werden 300 Zeugen zu der Verhandlung geladen, deren Dauer auf drei Wochen be rechnet ist. — DaS Schwurgericht Dresden verurteilte die Friseuse Maschek wegen Tötung des Kaufmanns Hentschel zu 3 Jahren Gefängnis. Die Angeklagte war beschuldigt, in Dresden am Abend des 29. August vorsätzlich den Kaufmann C. Hentschel getötet, die Tat aber nicht mit Ueberlegung ausgeführt zu haben. — Im Hofe des Grundstücks Bismarckplatz Nr. 9 in Dresden verlor der auf einem Gerüst befindliche 52 Jahre alte verheiratete Maurer Hermann Thiele aus Würschnitz bei Radeburg beim Herüberreichen von Wasser daS Gleichgewicht und stürzte 2 Stock hoch auf das Pflaster hinab. Th. war sofort tot. — Der Gemnnderat inKl 0 tzsche hat das Ver mächtnis des verstorbenen Privatus Gocht in der Höhe von 24 000 Mark angenommen. — Urber den Einbrecher Wanek, der den Einbruch in die Filiale des Konsumvereins Vorwärts in DreSden-Strtesen nachts unternommen hatte und auf der Flucht verhaftet wurde, teilt die Wiener Polizei mit, cs handle sich um den gefähr lichsten Einbrecher, der überhaupt der Polizei bekannt ist. W„ der richtig Franz Kohren heißt, ist wegen Diebstahls und Ein bruchs schwer vorbestraft, 1908 erstach er den Wiener Gast wirt Meixner und wurde wegen Totschlags zu fünf Jahren schweren Kerkers verurteilt. Aus dem Kerker entkam er aber bald wieder. Einen Feldwächter, der dann seine Festnahme ver ursachte, schlug er mit einem Stein nieder- Durch die richtige Personalfeststellung sind der Kriminalpolizei auch die Namen der entkommenen Komplicen, beides schwere Einbrecher, bekannt geworden. — Der 24 Jahre alte Schiffer H. Schmidt aus Vogelsang bei Pirna, der etwas Scharfes gegessen und darauf Durst bekommen halte, in Ermangelung von Trinkwasser usw. sich verleiten ließ, Elbwasser zu trinken, erkrankte bald darauf und starb unter schreckeichen Schmerzen. — Wegen Arbeitslosigkeit machte in Löbtau der 48 Jahre alte Gartenarbeiter Schubert seinem Leben ein Ende. — Sarrasani wird im Februar wieder nach Dresden zurückkehren und ein kurzes Gastspiel erledigen. Ec hält für diese Saison eine ganz besondere Ueberraschung bereit. — Dem Reichstage werden außer den ihm bereits zu gegangenen vier Vorlagen demnächst noch zehn Gesetzentwürfe und Novellen zugehen. — Die Rü stungSk 0 mmissi 0 n wird nach ihrem Wiederzusammentreten im Januar voraus sichtlich nur kurze Zeit tagen; ihre Arbeit wird im Herbst 1914 beendet sein. — Der russische Ministerpräsident Kokowzow sprach sich über die Entwicklung der russisch-deutschen Beziehungen im günstigem Sinne aus. — Die Dreibundvölker werden dein Kaiser Franz Joseph zum 65jährigen Regierungsjubiläum ein Huldigungsdenkmal errichten. — Der österreichisch« Eisenbahnminister kündigte eine Forderung von mehr als 600 Millionen Kronen für Lokalbahnbauten an. tragsverhältnisses zur Gasanstalt Döhlen Kenntnis zu nehmen und den Vorstand zu ermächtigen, im Namen des Verbandes die im Interesse des Elektrizitätswerkes erforderlich zn erachten den ferneren Maßnahmen selbständig zu treffen. Für die Er weiterungsbauten in der Hauplzentrale, Verlegung der Kabel leitungen nach den Unterw.rken Malter und Klingenberg und Beschaffung der Maschinenanlagen für diese Unterwerke wurden die von der Sparkasse dcs Pl. Grundes vorschußweise geliehenen 250 000 Mark in ein tilgbares Darlehn gestaltet; der Vorstand wurde ermächtigt, ein weiteres Darlehn auszu nehmen, daS im nächsten Geschäftsjahre zur Abstoßung ge langen soll. Zum Ankauf eines Grundstückes auf Flur Deuben für 36 000 Mark wurde Genehmigung erteilt- Vom Bericht des Ing. Fischinger über Prüfung der technischen Einrichtungen des Werkes und dem des Bürgermeisters a. D. Berghändler über Verwaltung des Verbandes nahm man Kenntnis und hicß die Entschließungen gut. Eine Anregung dcs Herrn Bürgermeisters Wittig, diese Berichte künftig zu drucken und den Verbandsmilgliedern zugängig zu machen, wurde dem Vorstand zur Beratung überwiesen. — Die allgemeine Geflügelausstelluug des Gcflügelzüchter- vereins für Rabenau u. Umgegend, welche vom 23. bis 24. November im Amtshof abgehatten wird, verspricht sowohl sür Züchter als auch für Liebhaber und jeden Tierfreund sehens wert zu werden. Die Anmeldungen sind zahlreich eingegangen. Es werden ca. 250 Nummern aller Nassen zur Schau gestellt sein. Die Prämiierung wird am Sonnabend von zwei an erkannt tüchtigen Preisrichtern vorgenommen. Den Ausstellern winkeir außer den üblichen Landesverbandspreisen, eine Anzahl wertvolle Vereins- und Privatehrenpceise. Der Verein hofft durch die alljährlichen, viel Vorarbeit erfordernden Ausstellungen sich neue Anhänger und Gönner zu gewinnen. Den Besuchern der Ausstellung stehen ansehnliche Preise in Aussicht. Näheres ist aus dem Inserat zu ersehen. lenbauanstalt Gebr. Seck in Dresden-Schmiedeberg gestattet wurde vom Schwurgericht Bautzen das Urteil gefällt. Hert-! — «niizug vr» »oingv von -o.»»vnr.r diesmal die Verteilung einer Dividende nicht. Vorgesehen war wig wurde wegen Totschlags in 2 Fällen unter Zubilligung ein peinlicher Zwischenfall, Ein dem Arbeiterstande eine Dividende von 3 Prozent. Dem Delkcederesonds werden ^mildernder Umstände zu einer Gefängnisstrafe von 5 Jahren angehörender Mann rief dem König zu: „Hoch lebe die Re- insolgedessen statt 215 000 Mk. nur 65 000 Mk. entnomm n 6 Monaten verurteilt. publik! Da kommt der König! Wir haben Hunger und und 14092 Mk. (statt 21591 Mk.) neu vorgclragen. Die! — In Marienburg wurde ein Vizeseldwebel aus nichts zu rsscn; die kostbaren Dekorationen sind aber da!" Der Entlastung von Aufsichtscat und Vorstand erfolgte einstimmig Anordnung des Gerichts von der 41. Division aus dem Mann wurde verhaftet. und die Neuwahl des Bankiers Lenz-Berlin wurde vorgenommen? Kapitulanten-Unterricht heraus durch einen Offizier und zweij — Die Zahl der in Petersburg in den Aus st and ge« Die ausländischen Bauten haben namentlich bei der Montage, Mann unter Spionageverdacht verhaftet. Der Verhaftete halte tretenen Fabrikarbeiter und Setzer ist auf 83 539 gestiegen, die ein Schmerzenskind der Gesellschaft ist, große Verluste ge- täglich die Marienburger Festungswerke zu kontiollieren. Durch den Ausstand soll dagegen protestiert werden, daß gegen bracht und sind mit einem Gcsamtverlust von 450 000 Mk? - In Bad Elster entgleisten aus dem Bahnhose die Arbeiter der Buchow-Werke ein Prozeß eingeleitet worden in der Verlustrechnung berücksichtigt. Für Löhne waren des- zwei vom Gera-Egeren Güterzuge abgestoßene Wagen, fielen sei, weil sie ihre Arbeit eingestellt haben. — Holzhändler Bruno Dittrich in Somsdorf klagt gegen Kaufmann Wilhelm Gamlin, früher in Dresden, jetzt Kindes ist ernst, unbekannten Aufenthalts, unter der Bedingung, daß er dem Beklagten am 22. September 1913 ein am 15. Januar 1914 rückzahlbares Darlehen von 1200 Mk- gewährt habe. Der Beklagte wurde als Gesamtschuldner mit der bereits verurteilten Martha verw Zichauer i« Dresden verurteilt, am 15. Januar 600 Mark nebst 5 Prozent Zmsen zu bezahlen, — Der überraschend schlechte Jahres-Abschluß der Müh- Dienstag. den 25. November 1913 nachm. 6'/sUhr gleichen rund 100 000 Mk. mehr als im Vorjahre zu zahlen um und sperrten dadurch beide Hauptgleise. Die Störung Sitzung des Stadtgemeinderates. gewesen. Den bei der Firma Gautier in Marseille entstan-war nach einigen Stunden wieder behoben. Personen wurden Die Tagesordnung hängtim Flur des Rathauses (1 Treppe) ans denen Schaden beziffert die Gesellschaft auf rund 600000 Mk?nicht verletzt. Rabenau, am 20. November 1913. > — Bei der gerichtlichen Versteigerung der Vaterschei? — In der Nähe des Ockes Schwand i. V. wurde der Der Bürgermeister. Nährmittelfabrik, G. in. b. H., in L 0 ckwitz, die auf 314 121 Postbote von zwei Männern überfallen, die ihm die ' ——Mark taxiert und mit 354 307 Mark Hypotheken belastet war, Posttasche entrissen. Der Briefträger hatte aber das Geld, erhielt der jetzig: Besitzer mit 80 000 Mark den Zuschlag. 150 Mk. sowie den Briefmarkenbestand, in den Stiesrlschaft Kosten verursacht. Es wäre daher zu wünschen, daß sich die Herren Thorning und Vocwerksbesitzec Jäckel gewählt. Ausführung eines recht regen Zuspruchs erfreute. Alles Nähere s — Für Kreischa, bisher dem Amt Niedersedlitz zuge- wolle man aus dem Inserat ersehen. wiesen, ist am 15. November ein eigenes Ortsfernsprechnetz — Die Regelung eines Vertragsverhültnisies mit der errichtet worden. Dem neuen Ortsfernsprechnetz gehören auch Gasanstalt Döhlen über GaSlieferung nach N a b en a u, die öffentlichen Fernsprechstellen in Quohren u. WilmSdorf an. Coßmannsdorf, Somsdorf und Tharandt rief in der letzten! — Tischlermeister Günther in Wilsdruff gerict mit Sitzung des Elektrizitätswerkes eine längere Debatte hervor, der linken Hand in die Fräsmaschine, wobei er einen Finger Auf Antrag des Verbandsvorsitzenden wurde mit Mehrheit^ einbüßte. Ein früherer Unfall brachte ihm den Verlust eines beschlossen, von den gepflogenen Verhandlungen wegen Ver-^"'"°2