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Politische Rundschau. Der deutsche Kronprinz ist seinem Dienstalter nach — es rechnet vom 10. Lebensjahre an — als Oberst der Kavallerie bereits zum rangältesten Regimentskommandeur aufgerückt. Die Meldung, daß seine Ernennung zum Brigadekommandeur unmittelbar bevorstehe, muß füglich bezweifelt werden, da der Kronprinz den Wunsch bekundet hat, noch für längere Zeit bei seinem Kommando in Danzig zu bleiben. Aus diesem Grunde ist auch die Meldung, der Kronprinz werde zum nächsten Geburtstag des Kaisers Kommandeur des ersten Garderegiments z. F. werden, unwahrscheinlich. Als neue Skeuerquelleu für die Gemeinden em pfahl auf eine ministerielle Rundfrage der Magistrat von Wiesbaden laut „Franks. Zig." die obligatorische Hinein rechnung der Staatssteuerzuschläge für alle Gemeinden oder die Einführung einer Kapitalrentensteuer bezw. einer kom munalen Zuschlagssteuer zum sonstigen Kapitalvermögen. Da der preußische Staat sich durch die Steuerzuschläge eine Maximalbelastung von 5 Prozent gesichert hat, so erforderte es die ausgleichende Gerechtigkeit, wenn sich alle Gemeinden ohne Unterschied die Steuerzuschläge bis zu einer höchsten Belastung von b Prozent des Einkommens anrechneten. Eine andere Möglichkeit sei durch die Besteuerung der Rente aus dem Kapitalvermögen gegeben. Württemberg, Baden, Bayern und Hessen und eine ganze Reihe anderer deutscher Bundesstaaten haben eine besondere Kapitalrentensteuer, die den Gemeinden zur Verfügung steht. Mit einer besonderen Vorausbelastung der Kapitalrente würde lediglich das mobile Kapital getroffen, nicht aber Grundbesitz und Gewerbe. Die Ablehnung der Hamburger Aniverfilätsvor- lage, die von der Bürgerfchaftsvertretung der großen Hansestadt soeben endgültig beschlossen wurde, ist allgemeiner Zustimmung sicher. Wir haben an unseren 21 Universitäten im Deutschen Reiche für absehbare Zeit vollkommen genug und brauchen es nicht zu bedauern, wenn auch das Frank furter und das Dresdener Universttätsprojekt unerledigt bleibt. Der Andrang russischer Skudonlen zu Len schwei zerischen Universitäten Zürich und Bern ist infolge der Maß nahmen der preußischen Regierung laut „Münch. N. N." in der letzten Zeit so groß, daß man sich im Interesse der anderen Studierenden zu Abwehrmaßnahmen gezwungen sah. Die Leitung der Züricher Universität mußte unmittel bar vor der zweiten Immatrikulation anordnen, daß keine weiteren Russen mehr an der medizinischen und philo sophischen Fakultät zugelaffen werden dürfen. Selbst die größten Auditorien sind so besetzt, daß die Studierenden dutzendweise an den Wänden stehen müssen und Studierende schweizerischer Herkunft keinen Platz mehr finden, wenn sie sich nicht sehr frühzeitig anmelden. An der Universität Bern hat man schon vor einiger Zeit begonnen, die Aufnahrnebe dingungen, namentlich soweit das Reifezeugnis in Frage steht, schärfer zu handhaben. Ein versehen der Generalordenskommission. Die Ablehnung des preußischen Roten Adlerordens durch den Geheimrat Thieme, den Schöpfer des Leipziger Völker- schlachtdenkmals, wird fast allgemein als berechtigt bezeichnet und die Schuld an dem unliebsamen Vorkommnis einem Versehen der preußischen Generalordenskommission zuge- schrteben. Der Kaiser persönlich ergreift nur in ganz be sonderen Füllen die Initiative, entspricht, wie es bet der Verleihung der vielen Tausende von Orden im Jahre ja auch ganz selbstverständlich ist, im allgemeinen den ihm von den zuständigen Stellen gemachten Vorschlägen. Diese Stellen aber haben etwas mechanisch gehandelt, als sie für Herrn Thieme den Roten Adlerorden vierter Klasse vor schlugen. Die Mitteilung, daß die Angelegenheit sehr bald durch die Aushändigung eines höheren Ordens an Herrn Thieme in einer alle Teile befriedigenden Weise beigelegt werden wird, erscheint durchaus glaubhaft. Erzielte s. Z. doch auch Gustav Freytag, als er die unterste Klasse des Ernestinischen Hausordens mit der Begründung zurückgesandt hatte, er könne nicht denselben Orden wie der Hoffriseur tragen, vom Herzog Ernst von Koburg-Gotha mit einem humorvollen Schreiben eine höhere Ordensauszeichnung. — Der Leipziger Oberbürgermeister Dr. Dittrich, der den ihm verliehenen Kronenorden 2. Klaffe zunächst auch abgelehnt hatte, erklärte jetzt, ihn annehmen zu wollen. Es heißt, er wird in kurzer Zeit den Stern dazu bekommen, so daß auch diese Angelegenheit erledigt ist. Der Ritter der „blauen Rose". Roman frei nach dem Eng'ffchen von W. Conrady. ^Nachdruck verboten.) Hier und da blickte ein Sternlein durch den dicken Dunst, der Len klaren Sommernachthim mel verhüllt. i Plötzlich sprang aus dem Schatten ein Mann hervor, Robert hielt ihn natürlich für einen Räuber. Eine Se kunde später hatte er aber in dem Manne Charles Mak- kenzie erkannt, der sich nicht in der freundlichsten Stim mung befand. f Mackenzie sah auch sonst schon so aus, als ob er jeden Augenblick mit irgend jemandem Streit an fangen wollte. Was war also nicht von diesem Angriff aus dem dunklen Versteck zu befürchten? „Ich bin ein alter, bewährter Freund der Familie de Bruce", begann Charles ohne jeden Gruß und ohne alle Einleitung. „Ms solcher habe ich das Recht, zu fra gen, wie es kommt, daß ich Sie mit Miß de Bruce zu so später Stunde heute abend zusammen gesehen habe?" - > Stolz, mit ruhig abweisender Miene blickte Robert fest in des Schotten erregtes Gesicht. „Ich bin mit der genannten Dame zusammengewe'en, weil ich allein von allen Männern der Welt dazu das Recht Habel" Mackenzie war einen Moment ganz verblüfft über diese seltsame Antwort. Er hatte offenbar diesen jungen Mann nicht richtig beurteilt, er hatte geglaubt, derselbe würde ganz niedergeschmettert alles bekennen. Und jetzt antwortete er mit ruhiger Selbstbeherrschung und mit der i Würde eines Fürsten, der mit der Prinzessin von der ' „blauen Rose" auf einem Fuß zu stehen glaubt. Diese Ueberraschung entfeMte aber Mackenzies volle Wut. i > „Sie sind ein ganz neuer Bekannter dieser Familie unh verkehren dort erst seit etwa sechs Monaten. Allein, ° selbst wenn Sie dort schon sechs Jahre verkehrten, io Aus Wien. Die Regierung vracyre lm »reicysrar mr Wehrvorlage ein, die sich auf fünf Jahre verteilt und die gemeinsame Wehrmacht im Jahre 1914 um 7792, in den darauf folgenden Jahren um 4474, 4232, 382 und 480 Mann erhöht. — Obwohl das neue auf Grund der Er fahrungen mit der Pacific-Canadian-Schiffahrtsgesellschaft eingebrachte Auswanderungsgesetz noch nicht verabschiedet ist, sind die Behörden den Auswanderern gegenüber doch schon aufmerksamer als bisher. So wurden soeben in Prag 24 Auswanderer unter dem Verdachte, sich ihrer Militär pflicht entziehen zu wollen, in Haft genommen. Bis auf fünf sind es ältere Männer, bei Lenen ungesetzliche Entziehung von der Dienstpflicht kaum in Betracht kommt. In den griechisch türkischen Friedensverhandlungen ist eine erneute Stockung eingetreten, an der Frankreichs Haltung gegenüber den Verständigungsversuchen mitschuldig zu sein scheint. Über die Kirchengüterfrage hat noch keine Verständigung erzielt werden können, da Griechenland auf die türkischen Vorschläge über diesen Punkt bisher nicht ein gegangen ist. Der Friedensschluß wird sich infolgedessen um mindestens vierzehn Tage verzögern. Mexiko soll von Truppen der nordamerikanischen Union teilweise besetzt worden sein oder doch bestimmt besetzt werden. Die Vereinigten Staaten sollen auf diplomatischem Wege mitgeteilt haben, daß sie dadurch einen Druck aus üben wollen, um eine unparteiische Präsidentenwahl zu erreichen. — Nach einer Meldung des „Berl. Taaebl." soll Huerta zum Präsidenten gewählt worden sein. Wann und von wem? Bulgarien, das am Ägäischen Meere aus dem letzten Teile des Balkankrieges nur Kas schmale Küstengebiet von Dedeagatsch bis Enos rettete, hat soeben die Okkupation dieses Gebietes beendet und steht nun für die Erhaltung von Ruhe und Ordnung daselbst ein. Wie lange wird die Ruhe anbalten? Daß die Bulgaren den Griechen den fetten Bissen längs der ägäischen Küste nicht dauernd über- lassen werden, darf mit Sicherheit vorausgesetzt werden. Annahme der Königsvorlage. Die bayerische Abgeordnetenkammer hat am Donners tag in einer kurzen, feierlichen Sitzung die Regierungsvor lage über die Verfassungsänderung nach deren Begründung durch den Ministerpräsidenten Freiherrn von Hertling mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Auch diese erklärten, baß ihre Ablehnung keine Spitze gegen Heu Prinz-. Zenten bedeuten solle. Sämtliche Redner oe- Wräu'tcn sich auf kurze Erklärungen. Das Haus war bis vüf den letzten Platz besetzt. Am Dienstag der neuen Woche wird auch die Kammer der Neichsräte die Re gierungsvorlage annehmen, und darauf Prinzregent Ludwig den Tag bestimmen, an dem er sich als König Ludwig 3. die Krone aufs Haupt setzt. Sobald Präsident v. Orterer die Sitzung eröffnet hatte, ergriff Ministerpräsident Freiherr v. Hertling das Wort zur Begründung der Regierungsvorlage. Die Regierung, so führte er aus, ist sich der großen Tragweite ihrer Vorlage bewußt. Dem jetzigen Zustande, der schon viel zu lange währe, müsse ein Ende gemacht werden. Besonders auch deshalb, weil durch ihn Bayern, im Gegensatz zu anderen Bundesstaaten, verhindert werde, zu Fragen der inneren Politik des Reiches die ihm gebührende Stellung zu nehmen. Der Minister schloß mit' einem Appell an die Kammer, die Vorlage in dem von Ler Regierung erwarteten Sinne, also ohne lange Wenn und Aber und einstimmig, anzu nehmen. In der Aussprache gab Abg. Lerno die Erklärung des Zentrums ab. Eine längere Dauer der Regentschaft liege nicht im Interesse des Reiches. Die Fassung des Ent wurfes entspreche dem monarchischen Gedanken und sichere gleichwohl die Mitwirkung des Landtags. Namens der Liberalen erklärte der Abg. Casselmann, seine Freunde ständen in Kampfesstellung zur Regierung, um so höher sei es anzuschlagen, daß sie die Regierungsvorlage doch an nähmen. Dem Regenten die Krone und alle Ehren, die ihm zukommen; aber dem Ministerium Hertling, das den engherzigsten Parteigeist in die oberste Staatsleitung ein lasse, nichts als Fehde. Die Abg. Beck (kons.) und Lutz (Bauernbd.) gaben kurze zustimmende Erklärungen namens ihrer politischen Freunde ab. Im Namen der Sozial demokratie erklärte Abg. Müller, die Vorlage der Regierung wäre es dennoch niedrig und feige, Miß de Bruces Ju gend und die Abwesenheit ihrer Mutter zu mißbrauchen und Len Ruf dieser Dame bloßzustcllen!" ^Jhren Ruft" — . Ein zorniges Leuchten brach aus Roberts braunen, sanften Augen hervor. - , Mackenzie hatte also Lissies Kommen und Gehen ausspioniert, er hatte sie beide zusammen gesehen und hielt sich nun für berechtigt, ihren Ruf als dadurch ge schädigt zu erachten! r „Der Rus dieser Dame ist mir teurer als alles andere in der Welt, und er ist durchaus makellos! Ueberdies geht dies mich allein an und keinen anderen Mann!" „Was soll das heißen?" „Das soll heißen, daß selbst, wenn Sie Alicias Bru der wären, was Sie nicht sind — und somit ein Recht hätten, mich zur Rede zu stellen, Ihnen der Ruf dieser Dame immerhin noch weniger teuer wäre, als er mir sein mutz. Waren Sie auch schon ein Spion, so sollten Sie doch wenigstens kein Verleumder sein! Der wirkliche Sach verhalt geht Sie gar nichts an, allein um des guten Namens dieser Dame willen will ich Ihnen die Wahrheit nicht vorenthalten: Alicia ist mein Weibl" Mackenzie stand einige Sekunden sprachlos da, als hätte ihn der Schlag getroffen. Er glaubte nicht an die Wahrheit des Gesagten, allein diese plötzliche Mit teilung hatte ihn zu sehr verwirrt. Plötzlich machte er einen Schritt vorwärts, und der wütende Haß und die wahnsinnige Eifersucht schafften sich Luft in einem ein zigen Wort, das er Robert entgegenschleuderte: „Lügner!" Dann warf er sich auf seinen Gegner, und im näch sten Augenblicke befanden sich die beiden im Handgemenge. Mit weniger Wut aber größerer Geistesgegenwart suchte Langdon den wütenden Angriff des Schotten zu parieren. Sie waren so ziemlich von gleicher Größe, allein Ro bert besaß nicht die sehnige Kraft, die überlegene Mus- keWrke und wilde Wut des Hochländer-, dennoch Lellt« nicht ännehnien zu können, da vle Regierung seine Partei außerhalb des Rechts gestellt habe. Die Begründung der Vorlage sei auch lückenhaft und das Gottesgnadenium in ' ihr aufrechterhalten geblieben. Seine Freunde legten jedoch Wert darauf, festzustellen, daß ihnen eine persönliche Spitze gegen den Regenten vollständig fern liege. Darauf wurde die Vorlage mit allen gegen die sozialdemokratischen Stimmen angenommen und der ersten Kammer zur Beschlußfassung überwiesen. Für die bayerische Zivilliste einschließlich der Apanagen wird eine Mehrforderung von zusammen 1 700 000 M. an den Landtag gestellt werden, so daß die Zivilliste in Zu kunft sich auf 6 900 000 M. beziffern wird. Davon fallen allein 2,6 Millionen auf Gehälter und Pensionen und 600000 M. auf die königlichen Theater. Der Krupp-Prozeß. Nach eintägiger Pause wurde am Donnerstag der Krupp-Prozeß fortgesetzt. Der Prozeß hat bekanntlich durch die von dem Zeugen v. Metzen bisher geheim gehaltenen Briefe eine neue Wendung erfahren. Faßt man alles zu sammen, was durch die Briese, so weit sie ohne Gefährdung militärischer Interessen öffentlich verlesen werden konnten, ans Tageslicht gekommen ist, so ergibt sich, daß die meisten Herren des Kruppschen Direktoriums gewußt haben müssen, daß Brandt seine Informationen auf unrechtmäßigem Wege beschaffte, es ergibt sich aber auch, daß Herr v. Metzen, dem Brandt unmittelbar unterstand, darum gewußt hat. Die Donnerstag-Verhandlung wurde mit einer Er klärung des Oberstaatsanwalts eröffnet. Er wies die Vor würfe Berliner Blätter zurück, als ob er, als er die Verhand lungspause zum Studium des sog. v. Metzenschen Geheim- Maierials beantragte, d-e Firma Krupp habe schonen wollen. Lediglich um die volle Wahrheit an den Tag zu bringen und um allen Prozeßbeieiligten Gelegenheit zur Kenntnis nahme der Briefe zu geben, habe er die Pause beantragt. Auch der Verteidiger Justizrat von Gordon unterstützte den Oberstaatsanwalt in dieser Darlegung und ermähnte zudem, daß es auch jetzt nicht möglich sei, sämtliche Briefe in voller Öffentlichkeit zu verlesen, da eine Reihe militärischer Ge heimnisse in ihnen enthalten seien, nicht nur des eigenen Staates, sondern auch solche einer Dreibundmacht. Sodann wurde die Vernehmung des Zeugen v. Metzen fortgesetzt. Der Zeuge erklärte, daß schon Herr v. Schütz, oer inzwischen verstorbene Berliner Direktor Krupps, Brandts Tätigkeit mit heimlichem Grauen verfolgt habe. Oft sei es o. Schütz bei offiziellen Besuchen passiert, daß ihn hohe Staatsbeamte im Gespräch über artilleristische Dinge unter brachen und fragten: „Ja, woher wiffen Sie denn das schon?" Alle diese Informationen waren auf Brandts Tätigkeit zurückzuführen. Metzens Angabe, Brandt habe einmal eine Kiste mit Geschotzzündern gebracht, wurde von Brandt bestritten. Herr v. Schütz im Gegenteil sei es ge wesen, der eines Tages die Geschoßzünder mitbrachte. Sie hatten aber für die Firma Krupp keinen Wert, da ihre Kon struktion schon bekannt war. Woher die Geschoßzünder stammten, konnte Brandt nicht angeben. Der Zeuge er klärte weiter, er sei fest davon überzeugt gewesen, daß es bei der Brandtschen Berichterstattung unredlich zuging, und aus dieser Überzeugung heraus habe er seine Vorschläge zur Reformierung des Berliner Bureaus gemacht. Direktor o. Eccius sei aber energischer dagegen gewesen, daß Brandt aus Berlin entfernt wurde, da dieser zu gute Verbindungen habe. Direktor Eccius bestritt, daß er in Brandts Tätigkeit etwas Unerlaubtes habe erblicken müssen. Nähere Be gründungen gab der Angeklagte hierzu nicht, auch als der Vorsitzende ihn aufforderte, sich zu einer brieflichen Wendung: „Auf Brandts Liquidationen will ich aus naheliegenden Gründen nicht eingehen" zu äußern, lehnte der Angeklagte das mit kurzem Nein ab. Verschiedentlich mußte der Zeuge v. Metzen sich von dem Vorsitzenden recht unangenehme Dinge sagen lassen. Der Vorsitzende fragte ihn: „Die Repräsentationszulage für Brandt ist also sozusagen nur eine Cachierung der Schmier gelder gewesen?" Der Zeuge bejahte das. Darauf ant wortete ihm der Vorsitzende: „Dann wundert es mich, daß Sie diese Zulage gleichstellten mit der Repräsentationszulage, die Sie selber von Krupp empfangen haben!" In einem anderen Briefe erstattete v. Metzen an Direktor Eccius einen er seinen Mann im lautlosen erbitterten Kampfe, aber Charles mutzte unzweifelhaft den Steg davon tragen, wenn er nicht so außer sich vor Wut gewesen wäre. Der blinde Zorn machte ihn so Unsicher, daß er oft genug sein Ziel verfehlte. Je tapferer sich Langdon verteidigte, desto wilder wurde die leidenschaftliche Wut des Scholten. Roberts Kräfte fingen schließlich an zu erlahmen, er wich mehr und mehr zurück und Charles wußte seinen Vorteil zu benützen. Ein gewaltiger Faustschlag tras Roberts unbeschützte Brust, dann noch einer, und Langdon sank schwer stöhnend aus das Pflaster nieder. u Keuchend und schweißtriefend, aber mit wildem Triumph in den schwarzen Augen beugte sich Charles über den Gefallenen. Tapfer gewehrt hatte sich der armselig« Künstler, allein er mußte seine Anmaßung büßen! Nun hatte er erfahren, daß es nicht klug ge.an war, mi^einem Mackenzie anzubinden! Er hatte seine verdiente Strafe, ja — aber was änderte das an den Tatsachen? Wenn dieser abscheuliche Mensch auch gelogen hatte, so bestand doch zweifellos ein Liebesverhältnis zwischen den beiden; Alicia de Bruce hatte offenbar tatsächlich diesen armen, namenlosen unberühmten Maler ihm, dem Erben von Glenlhle, vorgezogenl Seinen Denkzettel hatte er erhal ten. Da lag er nun mrir rübrtr sich nicht. Ob er am Ende tot war? Sollte dieses für die Welt freilich ganz wertlose Leben wirklich unter seinen Faustschlägen erlo schen sein? Es fing Mackenzie an unheimlich zu Werden. —> So weit hatte er doch nicht gehen wollen! Er — ein Mör der — wegen Totschlags ins Gefängnis gebracht — Las war ein Gedanke, der plötzlich wie ein kalter Wasserstrahl die erregten Wogen seines erhitzten Blutes abkühlte. Er zitterte vor der Schande eines gerichtlichen Nachspieles als Folge seiner Heldentat. Es blieb indessen keine Zeit zum Besinnen. Seine Tat konnte jeden Augenblick entdeckt werden. Glücklicher weise befand sich seine kleine Mietswohmtng ganz in de» Md- tFortfetzung saigt )