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Tchwester vom Roten Kreuz Emmy von LoNow in Jefta zu sich kommen. Beide nahmen Gift und starben. Der mißratene Bruder. Der Bruder des bekannten englischen Südpolarforschers Leutnant Shakleton wurde in London wegen Betrügereien zu 18 Monaten Gefängnis ver urteilt. Der Fall erregt in der englischen Hauptstadt pein liches Aufsehen. Das Zeppelin-Gespenst ist wieder los! Das Zeppelin-Gespenst, das in den vergangenen Jahren unsere Vettern jenseits des Kanals jo sehr ängstigte, ist jetzt in Lille in Frankreich aufgetaucht. Nachtschwärmer bemerkten plötzlich sonderbare Lichtreflexe am dunklen Himmel, die hin und herfuhren. Mit Windeseile verbreitete sich die Nach- rkcht: Ein deutsches Zeppelinluftschiff kreuzt über unserer Stadt. Im Nu waren die Straßen von dichtgedrängten Menschenmassen angefüllt, die aufgeregt durcheinander schrien. Schließlich gelang es, die Leute zu beruhigen: von einem Turme Lilles waren Versuche mit einem Scheinwerfer angestellt worden, und der herrschende Nebel hatte die Vision eines Luftschiffs hervorgerufen. Vie französische Rationalflugspenve. Das Ergebnis der französischen Nattonalflugspende beträgt 8114846 Franks, eine recht stattliche Summe, die beweist, welchen außer ordentlichen Anteil die Öffentlichkeit in Frankreich an der Flugsache nimmt. Das Geld soll zur Anschaffung von Heeresflugmaschinen, zur Anlage von Flugplätzen und Flug stützpunkten und zu Prämien für besonders hervorragende Fliegerleistungen verwendet werden. Eine Aamiliealragüdie. Der bet der Firma Zickel bein in Küstrin seit 20 Jahren angestellte Maschinenarbeit« Sternicke hat im Einverständnis mit seiner Mutter erst seine Mutter und dann sich selbst erschossen. Sternicke war 36 Jahre alt, seine Mutter 71 Jahre. Er hinterläßt außer seiner Frau noch fünf Kinder. Anscheinend im Zusammen hang mit dieser Affäre hat sich ein Bruder des Sternicke in Berlin erhängt. Eine Kelheim-Erinaerangsmedaille ist vom Prinz regenten von Bayern gestiftet und allen Beamten und Be diensteten überreicht worden, die bei der Durchführung der Jahrhundertfeier in der Kelheimer Befreiungshalle mitge wirkt haben. Die Medaille ist in Bronze geprägt, die Ansichtsseite zeigt die Worte König Ludwigs 1. von Bayern „Möchten die Teutschen nie vergessen, was den Befreiungs kampf notwendig machte und wodurch sie gesiegt", die Rückseite trägt die Inschrift: „Zum 2S. August 1913." Die Medaille ist lediglich eine Erinnerungsmünze, ein Andenken, und hat keinen Otdenscharakter. Abenteuerliches aus der Südsee. Aus dem Ge fängnis in Apia auf Samoa entsprangen zwei wegen Er mordung eines deutschen Händlers zum Tode verurteilte Cbinesen. Der eine wurde bei der Verfolgung niederge- sckossen, der andere entkam. Es heißt, daß die beiden Mörder einer geheimen Chinesen-Sekte angehörte, die sich die Beseitigung der Weißen zum Ziel gesetzt habe. Mit glieder der Bande sollen auch die beiden Mörder aus dem Gefängnis, wo sie in diesen Tagen htngerichtet werden sollten, befreit haben. 2m Kiewer Ritualmorvprozetz wurde zum ersten Mal während der nunmehr vierzehntägigen Verhandlung die Öffentlichkeit ausgeschlossen, da die Vernehmung der Zeugin Tscheberjak, die in höchstem Maße der Ermordung des Knaben Juschtschinski verdächtig ist, geheim vorge nommen werden sollte, um einer Verschleierung vorzubeugen. Ein echtes Kulturdild der russischen Proletarierkreise wird durch den Prozeß entrollt. Arbeitsscheues Volk, weniger philosophierend, wie es russische Poeten darzustellen belieben, dafür aber desto ergiebiger Schnaps saufend, trifft sich bei der Tscheberjak, einem Weibe, „wie auserlesen zum Kuppler- und Zigeunerwesen". Hier werden Diebereien verabredet, hier wird gestohlenes Gut verborgen gehalten, hier feiert man die Alkohol-Orgien. Der Mann der Tscheberjak ist ein kleiner Handwerker, ruhig und arbeitsam, der selten nach Hause kam, da ihn vor dem Treiben graute. Sollte er zur Polizei gehen? „Nitschewo" heißt das russische Wort, das die beste Charakteristik des russischen Volks charakters enthält: Laß' die Dinge gehen wie sie gehen! Und kam Tscheberjak mal nach Hause, war er höchst unbe- quem und wurde, wie Zeugenaussagen ergeben haben, eilends betrunken gemacht. In diese Kreise geriet der junge Juschtschinsky. Von Schulbildung war keine Rede. Landwirtschaft wird bei ! Kiew nur wenig getrieben, Ler Junge geht mit 13 Jahren i schon in die Fabrik. Bald zermürbt ihn Rußlands furcht barste Geißel: der Schnaps. Die Diebereien machen ihm Spaß, er rühmt sich ihrer! Da aber wird er der Diebes bande gefährlich. Eines Tages findet man ihn ermordet auf. Und kaum einen Monat später heißt es: er ist ein Opfer des Ritualmordes geworden. Wieso? Nebenan wohnte der jüdische Handelsmann Beilis, ein unbescholtener Monn, — aber gerade deshalb höchst verdächtig! Das ist russische Logik. Durch die ganze Welt läuft das Wort: jüdischer Ritualmord! — Der letzte Akt dieses russischen Dramas aber steht noch aus. Wahlunruhen bilden in Italien die Regel und nicht etwa die Ausnahme. In weiser Voraussicht etwaiger Zwischenfälle hatte die Regierung daher fast überall zur Sicherung der Ordnung Truppen aufgeboten. In Neapel waren sogar Mannschaften der im Hafen liegenden Kriegs schiffe gelandet worden. In einigen süditalienischen Orten war es schon am Vorabend des Wahltages zu blutigen Tumulten gekommen. Im großen und ganzen hielten sich die Krawalle trotz der stark vermehrten Wählerzahl je doch in den bei solchen Gelegenheiten üblichen Grenzen. — In Girgenti wurde auf einen angesehenen Parteigänger des früheren Abgeordneten Gallo geschossen. In Costeltermin wurde der Bruder des früheren Abgeordneten Vaccaro tätlich verwundet. In Palermo wurden bei einer Prügelei zwischen Anhängern und Gegnern Nasis mehrere Leute durch Stichwaffen verletzt usw. Gegen den Malzwein und dessen Gefahren für den Weinbau und den Weinhandel richtete sich eine Interpellation, die vom Bauernbund in der bayerischen Kammer eingebracht worden war. Minister v. Soden erkannte die Gefahren des neuen Gebräues, das mit dem sogenannten kleinen Trauben wein im Geschmacke große Ähnlichkeit besitzt, voll an, erklärte jedoch, daß sich Abhilfe nur auf reichsgesetzlichem Wege schaffen lasse. Unterhandlungen seien im Gange. Mord und Totschlag auf einem Tanz-Vergnügen. Während einer Tanzlustbarkeit in Cochem kam es zwischen den Tanzenden zu Streitigkeiten, die zu einer wahren Schlacht ausarteten. Es wurden vier junge Leute erstochen und einer lebensgefährlich verletzt. Die Polizei verhaftete die Täter, darunter auch einen Vater mit seinen 3 Söhnen. Pariser Gerichspossen. Der „König der Obdach losen", der Sonderling Cochon, hatte sich vor einem Pariser Gericht gegen die Anklage eines Hauswirtes, ihn durch Katzenmusiken seiner Schützlinge belästigt und beleidigt zu haben, zu verantworten. Cochon behauptete aber, die Musil seiner Obdachlosen sei höchst lieblich, und der Hauswirt habe unrecht, sich über das Konzert zu beklagen. Der Richter verbot ihm die Ungehörigkeit, sich über den Gerichtshof lustig zu machen. Cochon aber erwiderte uneingeschüchtert: „Herr Präsident, gestatten Sie mir, mein „Naffut" antreten zu lassen und Ihnen ein Ständchen zu dringen. Sie werden sich überzeugen, daß die Musik sehr schön ist." Der Richter drohte mit einer Ordnungsstrafe und begnügte sich mit den Aussagen Ler Schutzleute, die erklärten, die Ton werkzeuge seien „Fallen, Blechbüchsen, Holzkisten, Seifen schachteln und eine unerträglich verstimmte Trompete". Das genügte dem Gerichtshof, der Cochon zu mehrtägiger Ge- fängnisstraie verurteilte. Vermischtes. Eia Throndesteigungseditt des Prinzen Ernst August wird laut „Tägl. Rundsch." von der braunschweigischen Re gierung vorbereitet. Das Edikt wird unmittelbar nach der Feststellung Les Bundesrats, „daß eine Behinderung de- welfischen Hauses, den braunschweigischen Thron zu be steigen, nicht mehr vorliegt", von dem Herzog an die Braunschweiger erlassen werden. Der Herzog wird in Form eines feierlichen Gelöbnisses (Reversalien im Sinne der braunschweigischen Verfassung) den Braunschweigern seine Thronbesteigung bekanntgeben und daran die Versicherung knüpfen, daß er seinem Volke ein gerechter und streng ver fassungstreuer Fürst sein werde. Die Kundgebung wird ein klares, unumwundenes Bekenntnis zur Reichsverfassuna enthalten. Mit dem Erscheinen des Thronbesteigungsediktes wird Ler Herzog Kontingentsherr mit dem Rang eines preußischen Generals. Unmittelbar darauf erfolgt die Vereidigung der braunschweigischen Truppen auf den neuen Landesherrn. sagen, daß Du das Geschehene bereust?" rief Lisfie in komischem Zorn, indem sie Robert mit dem Fächer drohte. „Aber, Scherz bei Seite", fuhr sie mit ungeheu chelter Angst im Tone fort, „Deine Stirne ist manchmal umwölkt wie von Kummer oder innerer Sorge, und dann beschleicht mich jedesmal der Gedanke, Lu seiest nicht ganz glücklich." , „Ich bin auch zuweilen betrübt, Deinetwegen, Lisste. Du bist nun mein, ich bin jetzt für Dich und Dein Wohl ergehen verantwortlich, und darum sage ich mir, daß ich doch nicht recht gehandelt habe. Unsere Liebe hat uns alle Hindernisse übersehen lassen, wir haben nichts von alledem erledigt, was man sonst vor jeder Heirat abzu machen pflegt. Ich fühle mich zwar schon etwas be- was beruhigt durch den vorteilhaften Verkauf meines in der New-Gallery ausgestellten Bildes, auch glaube ich, daß mir das neudegonnene Gemälde Wohl gelingen wird. Zweifellos werde ich mir dann einen Namen machen und Imstande sein, meinem Liebling ein trautes Heim zu geben." „Und weiter will ich ja auch gar nichts; was liegt mir am Gelbe!" meinte Lie junge Frau mit naiver Uner- fahrenheit. Das schlimmste war indessen, daß auch Robert nichts von den Bedürfnissen eines kleinen Haushaltes verstand. Es kam diesen beiden unpraktischen Leutchen gar nicht in den Sinn, daß Kohlen, Brod, Fleisch, Butter und Lergl. unentbehrlich zum täglichen Leben sind und nicht von selbst ins Haus zu kommen pflegen, sondern Oeld kosten. — ,o, an Geld kann eS uns doch nicht fehlen, lieber Robert", fuhr Lisste fort. „Edgar ist gutherzig, er wird mir gewiß ein Jahrgeld aussetzen; und Du wirst Deine Bilder günstig verkaufen, was brauchen wir dann mehr?" „Ich Hosse wenigstens, daß mir das Glück auch fer ner treu bleibt, denn ich möchte für Dich sehr viel Geld derdienen, um auf fremden Beistand verzichten zu können. Als ich Dich an jenem Abende — Du weißt ja, welchen ich mein« — so strahlend schön in Deinem schimmernden Setdengewand in der Loge sitzen sah, dachte ich mir: Deine Braut ist wirklich die geborene Prinzessin, bestimmt fürs beste und schönste, was diese Erde bieten kann. Es ist schändlicher Egoismus Deinerseits, daß Du dieses herr liche Wesen an Dein ungewisses Los gekettet hast." „Nun sprichst Du wieder wie der Held in einem Kol. Portageroman. Ich glaube überhaupt nicht, daß Du dies wirtlich gedacht hast. Du weißt doch genau, daß wir nicht ohne einander leben können, wir liebten uns ja doch so innig schon vom ersten Sehen an." Ü „Das wav so, ist so und wird auch immer so blei» den, wenigstens was mich betrifft; denn ich könnte Dir nie treulos werden. ES ist zwar jetzt Mode, die Ehe als ein Geschäft zu betrachten und eine Ehescheidung für etwas interessantes und romantisches zu erklären. Mir uve^ rr,auinl llttlieae als glercybeoeuleno mit tliebslabi. sFortsekuny folgt.) Gold, das klappert. Es kommt gar nicht so selten vor, daß man Geldstücke in die Hand bekommt, die beim Niederfallen aus Eine Tisch platte nicht klingen, sondern klappern. Das ist der Fall bei den größeren Silbermünzen, aber auch bei Goldstricken. In letzter Zeit ist das Klappern am häufigsten bei .den Zehn markstücken bemerkt. Die Ursache davon kann eine absicht liche Beschädigung, ein Fehler bei der Prägung .-oder auch eine Fälschung sein. Das Publikum meint sehr oft, was es fin gutem Glauben als echt in die Hand bekommen und angenommen hat, das kann es auch wieder ausgeben. Das ist indessen bei Fälschungen nicht der Fall, die, wenn sie entdeckt werden, auch keinen Ersatz bringen. Wer absichtlich, wenm auch in dem Bestreben, sich vor Schaden zu bewahren, nachg emachtes Geld weiter gibt, wird bestraft, er muß sich mit seiinem Pech schweiaend oder murrend abnnden. Natürlich konymt auch Entgegen anderslautenden Nachrichten kann das Blatt auf Grund von Mitteilungen von gut unterrichteter Seite versichern, daß sich das Plenum des Bundesrats mit der braunschweigischen Frage noch nicht beschäftigt hat. Es ist aber in Aussicht genommen, den preußischen Antrag in den ersten Tagen der folgenden Woche im Bundesrate zu ver- abschieden. Der Antrag liegt jetzt bei den Bundesregierungen. Eine Abstimmung über den preußischen Antrag wird nicht stattfinden, sondern vom Reichskanzler wird einfach festge stellt werden, daß gegen den preußischen Antrag ein Wider spruch nicht erhoben wird. Der Kaiser und die Berliner Kinder. Den 7000 Berliner Gemeindeschulkindern, die seinerzeit dem Kaiser zu seinem 2b jährigen Regierungsjubiläum ein Huldigungs ständchen auf dem Schloßhof darbrachten, wurden im Auf trage des Monarchen Kaiserbilder übergeben. Die Photo graphien, in Kabinettformat gehalten, zeigen den Kaiser in der Uniform des 1. Garderegiments zu Fuß, und tragen eine auf das Ständchen bezügliche Unterschrift. Kanzler und Reichstag. Wie der „Voss. Ztg." aus parlamentarischen Kreisen mitgeteilt wird, beabsichtigt der Reichskanzler, mit den Führern der bürgerlichen Reichstags fraktionen Fühlung zu nehmen, um ihnen den Standpunkt der Reichsregierung in der braunschweigischen Thronfolge frage klarzulegen angesichts der zu erwartenden Reichstags- Debatten über diese Materie. Die vom Bundesrat ver langten Garantien, daß das Haus Cumberland Ansprüche auf Hannover nicht mehr geltend mache, sollen darin be stehen, daß der neue Herzog von Braunschweig die Reichs verfassung anerkenne. Die Anerkennung der Reichsverfassung chließe aus, daß der Herzog antipreußische Tendenzen ver- olge. Sollte der neue Herzog ohne direkte Erben sterben, o werden die weiteren Thronanwärter zur Thronfolge nur »erechtigt sein, wenn sie auch ihrerseits die Reichsverfassung anerkennen. Mehr konnte nickt erreicht werden. Vie Blulopser Reutameruns. Ein vollkommen wildes und unzivilisiertes Land haben wir mit Neukamerun er- worben. Jeder Schritt Landes muß erst erobert werden, und diebraven Mannschaften der Grenzregulierungskommission und der Schutztruppe stehen einem heimtückischen Gegner gegenüber, der sich jeder friedlichen Verständigung gegen über ablehnend verhält. Der Tod des 30 jährigen Ober leutnants von Raven von der Schutztruppe während eines Gefechts bei Nola ist ein neuer Beweis, wie ernst die Ver hältnisse in Neukamerun zu nehmen sind. Nola liegt in einem Gebiet, aus dem schon vor mehreren Wochen Unruhen gemeldet wurden. Eins sällt bei diesen Verhältnissen auf. So wenig die schwarze Bevölkerung Neukameruns unter der französischen Herrschaft mit europäischen Verhältnissen in Berührung gekommen ist, und so rein sie sich in ihrer zentral afrikanischen Wildheit erhalten hat — moderne Schußwaffen hat sie doch in Händen! pegoud-vegeisterung ta Berlin. Monsieur Pegoud, dessen Berliner Besuch nach eigener bescheidener Aussage Len Zweck hat, die deutschen Flieger Kaltblütigkeit zu lehren (nebenbei bemerkt: der Lehrgang kostet 2ö 000 M.!), führte Sonnabend und Sonntag vor einem nach Hunderttausenden zählenden Publikum in Johannisthal seine Sturz- undKopf- unten-Flüge vor. Berlin war in eine allgemeine Pegoud- Raseret verfallen! Trotzdem von der Bahnverwaltung viele Extrazüge nach Johannisthal eingelegt worden waren, konnte die Bahn nicht entfernt dem Verkehr gerecht werden. Die einzelnen Abteile wurden förmlich gestürmt, buchstäblich vollgepropft waren die Züge, die Leute versuchten sogar, auf die Dächer der Wagen zu klettern, wurden jedoch von Be amten von ihrem luftigen Sitz heruntergeholt. An den Fahrkarten-Ausgabestellen herrschte ein solches Gedränge, daß mehrere Frauen in Ohnmacht sielen. Und als Pegoud gar bei den vorhergegangenen Probeflügen dem Major Tschudi, der ihn scherzend auf das Gefährliche seines Unter nehmens aufmerksam gemacht hatte, echt berlinisch antwor tete : „Bange machen gilt nicht," da war der Franzose der populärste Mann an der Spree geworden. Und docy sind di« Sturzflüge weniger sein Verdienst, als das des Kon» slruncurs ves Apparates, Bleriots, des ersten Kanal- fliegers. Zu beachten ist überdies, daß Pegoud die Sturz flüge nur bei windstillem Wetter vornehmen kann, viel prati.scheu Wert haben sie also nicht. Slapeltauf des kleine»» Kreuzers „Graudenz". Auf der Kaiserwerft in Kiel lief der Kleine Kreuzer „Ersatz Prinzeß Wilhelm" glücklich vom Stapel. dann die Strafe, wenn man Jemand mit falschem Geld« fortschickt, um dafür etwas einzukaufen. Also am besten fort damit. Wird ein falsches Geldstück bei einer Behörde, etwa bei der Post, ausgegeben, so wird es von dem Be amten angehalten und zur Untersuchung weiter gegeben. Echtes Geld, das klappert, kann nur Umständlichkeiten, aber keine Verluste bringen. Ist ein solches Stück in einer versiegelten Silber- oder Goldrolle enthalten, so hat der Aushändiger dieser Rolle für Ersatz zu sorgen, denn der Empfänger braucht nicht sofort jede Münze auf ihre Echtheit zu prüfen. Bei der Annahme von einzelnen Geldstücken ist es immer praktisch, namentlich die Goldmünzen klingen zu lassen. Kann auch wie bemerkt kein Schade entstehen, so hat man doch Mühe, solches Geld wieder los zu werden: das Klappern stört. Es bleibt dann nur die Aushändigung an ein« öffentliche Kasse übrig, die einen Ersatz zu geben hat. Beträchtlich beschädigte Münzen werden ohne weiteres angehalten, aber die durch einen Prägefehler klappernden Stücke laufen oft weiter. Wenn Jemand unterwegs ist und hat bloß ein solches klapperndes Zehnmarkstück in der Tasche, so ist das schließlich nicht angenehm. Dem Poeten Fritz Reuter passierte es in seinen knappen Jahren, daß ihm alles Geld ausging; nur einen einzigen Taler hatte er noch, und das war ein falscher. Da er aber wch nicht mehr wie nötig als Borger verschrieen sein wollte, o ging er getrost zum Esten und Trinken in eine Wirt- chaft, legte zum Schluß seinen Taler vor, sagte aber sofort, er glaube, das Geldstück sei falsch. Diese Offenheit rührte die Leute dann so, daß sie ihm gern kreditierten. Die Mode ve»m yeer. D" onerreicyijche Kriegs- minister hat einen Erlaß veröffentlicht, nach dem nur Offi ziere der Windischgrätz-Dragoner ihren Schnurrbart englisch schneiden dürfen, während die sog. „Zahnbücsten-Bartfrisur" allen übrigen Offizieren der Armee nicht gestattet ist. In der deutschen Armee können die Offiziere ihren Schnurrbart tragen, wie sie wollen, der Vollbart wird jedoch vornehmlich bei der Marine getragen. Das englische KriegLministerium hat ebenfalls in verschiffter Form ein Monokel-Verbot für das Heer erlassen, da das Einglas den Träger im Ernstfälle behindert.