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Rallemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein- chließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung M WaruM. Seifeesdoes) Klein- u. ErvPlsn. Inserate g usrjozle Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus wärtige Inserenten 1d Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Der Ausschuß des verursachte 450 000 Mark Kosten. Wahlvorschlag II erhalten. Termin zur Eintragung in die Wählerlisten. (Kirchen- Ulster Paletots Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 23. November. Halb 9 Uhr Beichte und Abendmahl; 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte f. d. ev. Deut schen im Ausland; 5 Uhr Beichte und Abendmahl. Letzter ^Gesellschaflsvrrtrag ist am I. August d. I. abgeschlossen wor den. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 23. Nov-, Totenfest, 27. p. Trin. Halb 9 Uhr Beichte «.Abendmahl: Pastor Pescheck. 9 Uhr Gottes dienst: Pastor Zülch. Text: I. Thess. 4, 13—14. Kirchen musik : Nuh'n in Frieden alle Seelen v. F. Schubert für Bariton- Solo. Wie sie so sanft ruh'n v. Beneken für 7 stimmigen Chor. 5 Uhr Beichte und Abendmahl: Pastor Pescheck. Vor- u. nach mittags : Kollekte für die kirchl. Versorgung der deutschen Evangelischen im Auslande. 2 Uhr Kirchentaufen. Getauft: am 16. November Herbert Erich Ziegner, Sohn des Bildhauers Max Albert Z. hier — Charlotte Margarethe Reiche, Tochter des Tischlers Arthur Alfred Reiche hier — Werner Prokoph, Sohn des Tischlers Alfred Prokoph hier, außerdem zwei uneheliche Kinder. in diesem Fall gelang es dem Schwindler den Betrag zu be kommen. Es soll sich um ein n gewiss.» Kästner handeln. — Am Bußtag brannte in Maxen eine mit Getreide angefüllte Scheune, dem Gutsbesitzer Naumann gehörig, nieder. Der Feuerschein war weithin sichtbar. — In das Handelsregister eingetragen wurde die Firma Smil Partzsch u- Co., G. m. b. H. in Deube n. Der nach einer Pause von 10 Minuten die Debatte. Vorher er mahnt der Leiter die Versammlung, auch gegnerische Meinung ruhig anzuhören und von jeder Demonstration abzusehen. Als erster meldet sich Herr Pfarrer Hering (Oelsa). Er dankt sür die Einladung. Den letzten Worten des Redners könne er nur beistimmen. Die Pfarrer leiden unter der religiösen Gleich giltigkeit. Schon Offenbarung 3 heißt es: Ach, daß du kalt oder warm wärest! Verschiedenen Punkten könne er freilich nicht zustimmen. Luther fei kein Junkerknecht. Er schreibt an seinen Kurfürsten, daß er seinen Schutz nicht begehre, sondern i h n schützen wolle. — Die Religion Christi werde sich wohl auch einer neuen Weltanschauung anpassen können. Weltan schauungen seien vergänglich, die Religion aber nicht. Dem entsprechend könne sich in Zukunft auch die Kirche (wenigstens die evangelisch:) ändern, wie sie es schon öfter getan habe. Ihre Trennung vom Staate sei auch der Wunsch vieler, die die Kirche lieb haben. — Hierauf spricht ein Arbeiter aus Deuben. Als Hauptgrund zum Austritt aus der Kirche gibt er die Kirchensteuern an, in deren Verwendung der Arbeiter keinen Einblick habe(!) Ec fordert auf zum Eintritt in den Fcei- venkerbund. — Göhre bezeichnet diesen Bund als notwendige Organisation, lehnt es aber ab, beizutreten, da er religiös veranlagt sei. Bei Luther müsse man den jungen und alten Reformator auseinanderhalten. Der junge sei ein Revolutionär gewesen. Der enge Zusammenhang zwischen Christentum u. alter Weltanschauung sei dadurch bewiesen, daß der moderne Mensch nicht mehr beten könne. — Demgegenüber will es Herr Pfarrer Hering der persönlichen Erfahrung überlassen, ob das Gebet auf die Seite der Weltanschauung oder Religion gehöre. Er bittet auch Göhre anzugeben, was nun eigentlich feine Re ligion sei- — Göhre gibt an, daß er vom Dasein einer hinter allem stehenden Gottheit überzeugt sei, die zu fassen und zu ergreifen, der nahe zu kommen ihm aber unmöglich sei. Für manchen sei eben Religion ihr Unglück- — Im Laufe der Debatte wird noch behandelt die Verelenbungstheorie, von deren relativer Richtigkeit Göhre überzeugt ist, und die Vererbungslheorie (inbezug auf religiöse Veranlagung und Er ziehung). — Das Schlußwort des Referenten läuft darauf hinaus, daß er die Arbeiter, die innerlich mit der Kirche ge brochen Haden, auffordert, auch den Austritt aus ihr zu voll ziehen, die aber, die sich dazu noch nicht entschließen können, ihren sozialistischen Einfluß in der Kirche kräftigst geltend zu Deutschen Handelstages erhob eine Reihe Forderungen zur Besserung der Stellung von Industrie und Handel zur Gesetzgebung. — Das Stadlverordnetenkollegium zu Rathenow nahm eine Stiftung des Herzogs Ernst August von Braunschweig für die Armen der Stadt an. — Fürst Wil helm zu Wied ist, nach einer Berliner Meldung, zu einer Audienz beim Deutschen Kaiser nach Potsdam abgereist. — Ei» deutscher Student wurde von Heidelberg auS durch Werber in die französische Fremdenlegion verschleppt. — Die Botschafter Deutschlands und Rußlands erneuer ten in Konstantinopel ihre Vorstellungen über die Notwendig keit baldiger Reformen in Armenien. — Die Frau des Octsdieners Wünsche in Schönau a. d. Eigen glitt beim Wäschespülen an der Schöpsstelle der Pliesnitz aus, stürzte in das dort sehr tiefe Wasser u. ertrank. ihrer letzten Sitzung mit dem Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der Königlichen Sammlungen in den Jahren 1910 dis 1911. — Die Weihe des Leipziger Völkerschlachtdenkmals und beraubt habe. Sie erbeuteten die Uhr und 6 Mark und verbargen die Leiche in der Sliohfeime. Dresden. — Die Zweite Kammer befaßte sich in Nummer 138. »--«wr-cher: Amt Leube» 2120 Sonnabend, den 22. November 1913 K-rnsprecher: «mt D-Ub-N 2420 26. Jahrgang I «v- ein Schwindler sein unsauberes Handwerk. So gelang! es ihm in Sei fers Vorf bei der Ehefrau des Sluhldauers, Geißler eine Summe Geld zu erschwindeln. Er gab au, ihr' Mann habe in Rabenau einige Möbelstücke gekauft, wozu ihm,! das Geld fehle. Ein ähnliches Belrugsmanöver führte er am^ Donnerstag beim Stuhlbauer Maul in Spechtritz aus. Dort zeigte er einen selbstgeschriebenen Zettel vor- Ein naher Verwandter von M. habe auf Bahnhof Spechtritz Leim und Fourniere einzulösen, wozu ihm noch 3 50 Mk. fehlten. Auch^ ruhig mit an, wie die Massen verelenden, ihre Almosen heilen 12 Prozent fest. nicht. — Sodann ist Kirche und Christentum eng verbunden — Im vergangenen Jahre wurde in einer Strohfeime mit dem alten überwundenen Weltbild. Göhre verliest den bei Park Meusdorf bei Leipzig ein Mann mit einem Hosen- 2. Artikel des sog. Apostolischen Glaubensbrkeuntniffks, wo träger 1IM den Hals tot aufgefunden. Man nahm an, daß überall das alte Weltbild durchschimmere. Vollständig anders es sich um einen Selbstmord handle. Jetzt hat der Fürsorge ist das moderne Weltbild, das sich die Köpfe und Herzen zögling Arnold aus Leipzig-Lindenau, der sich zurzeit in der erobert. Folge davon: Gleichgültigkeit u. Abfall von Christen-Fücsorgeanstalt Mittweida befindet, ein Geständnis ab- tum und Kirche. Für die religiös veranlagten müssen neue gelegt, daß er zusammen mit einem Komplicen, als sie im Wege gefunden werden. Jedenfalls heraus aus Feigheit und. vorigen Jahre aus einer Leipziger Fürsorgeanstalt ausgebrochen religiöser Gleichgiltigkeit. waren, den Mann bei Park Meusdorf überfallen, erdrosselt Dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrage folgt — «i- Ki- ««n a »»K Nach diesen Vorschlägen findet die Wahl der Nersicherteu- Vertreter zu dem schon bekannt gegebenen Termine, Donners tag, den 27. November d. I. nachmittags von 5—8 Uhr im Rathaus 1- Etg., statt. Rabe n a u, den 20. November 1913. Der Borstand, N. W u st lich. Vorsitzender. Kirche und Religion neutral und tolerant. Sie umfaßt Gläu bige und Nichtgläubige aller Art. Mag es einzelne Fanatiker geben — die Partei treibt keine amiknchliche «»d antireligiöse Agitation. Wenn Redner trotzdem diese große Frage berühre, so geschehe es nur, damit sich jeder ein Urteil bilde und dam,!- m . die Konsequenzen ziehe. - Die Massenabkehr von Christentums Dampfs^ »nd Baugeschäfles Das Stamm aptlal be- und Kirche (ausgegangen von bürgerlichen Kreisen, jetzt be-^ägt 20000 Mark. Die Einlage des Gesellschafters Emil sonders in der Arbeiterschaft bemerkbar) ist eine charakteristische^'"^^ Erscheinung der Gegenwart. Nach Göhre sind die Ursachen,5000 Mark. Geschäftsführer tst Emst Partzsch m Deuben, z. T. praktisch-politischer Natur, z. T. liegen sie auf dem Ge-! — Ja Frauenstein entstand im Slallgebände des Stadt biele der Weltanschauung. Redner streift zunächst die mo- bades ein Schadenfeuer, durch das das Anwesen bis auf die dernen Zweifel an der Geschichtlichkeit Jesu. Für ihn ist dieser massiven Umfassungsmauern eingeäschert wurde. Das Vieh eine geschichtliche Person, die wir aber nur noch undeutlich konnte gerettet werden. in schattenhaften Umrissen erkennen können. Jesus ist kei»! — 3« Elsterberg stürzte sich die Ehefrau des Kaufmanns Politiker, er sieht in eine übersinnliche Welt hinein, woran Richler mit ihrem nicht ganz I Jahr alten Kinde in die Elster, sein ganzes Interesse hängt. Was dann die ersten Christen wobei das Kind ertrank. Die Mutter konnte gerettet werden, erstreben : Kommunismus, Solidarität, JntcrnationalitäE — Die Firma Friedrich Krupp-Essen erzielte im Frauenemanzipalion (Göhre verliest Apostelgeschichte Kap. 2 Geschäftsjahr 1912/13 36,6 MR. Mark Reingewinn, wozu V. 44 u. 45), führt jetzt (allerdings aus anderen Voraus- noch der Vortrag aus dem Vorjahre von 6,5 Mill. Mk. Hin setzungen) die Sozialdemokratie durch. Seit 325, wo das zukommt (im Vorjahre 29,5 bezw. 4,2 Mill. Mark). öemeins. vttskrsnkenkssze kabenau. Die für den 27. November d. I. angesetzte Wahl der Ausschuß-Vertreter aus der Gruppe der Arbeitgeber hat sich, da nur ein Wahlvorschlag eingcgangen ist, erledigt. Es gel ten hiernach die auf diesem Wahlvorschlage gültig Bezeichneten als gewühlt und zwar als Ausschuß-Vertreter die Herren: Moritz Hauptvogel, Fabrikdirektor, Rabenau; Heinrich Schunka, Fabrikbesitzer, Rabenau; Oskar Beckert, Fabrik besitzer, Rabenau ; Ernst Dietrich, Fabrikbesitzer, Rabe nau; Curt Fuhrmann, Bildhauermeister, Rabenau: Os kar Wolf, Gutsbesitzer, Obernaundorf; Oskar Wolf, Fabrikbesitzer, Kleinölsa; Friedrich Heger, Fabrikbesitzer, Rabenau; Anton Hamann, Fabrikbesitzer, Rabenau; Emil Schäfer, Schneidermeister, Rabenau; als Ersatzmänner die Herren: Hermann Müller, Fabrikbesitzer, Rabenau; Franz Schmidt, Fabrikbesitzer, Rabenau; Karl Wünschmann, Kaufmann, Rabenau; Theodor Merbitz, Freigutsbesitzer, Kleinölsa; I. Fleck, Buchdruckereibes., Rabenau; Richard Schaarschmidt, Freigutsbesitzer, Obernaundorf; Theodor Bürger, Tischlermeister, Rabenau; Anton Schwabe, Bildhauermeister, Rabenau; Gustav Schneider, Guts besitzer, Lübau; Max Ludwig, Gutsbesitzer, Lübau; Paul Morgenstern, Uhrmachermeister, Rabenau; Max Clauß, Poliermeister, Rabenau; Max Keilig, Gutsbe sitzer, Obernaundorf: Carl Zimmermann, Stuhlfabrikaut, Rabenau; Hermann Schmieder, Stuhlfabrikant, Rabe nau ; Paul Kittner, Klempnermeister, Rabenau; Paul Wolf, Stuhlfabrik., Rabenau; Ernst Schwenke, Fleischer meister, Rabenau; Otto Frenzel, Bildhauermeister, Nabeuau; Oswald Tiebel, Stuhlfabrikaut, Kleinölsa. Für die Wahl der Versicherten-Vertreter zum Ausschuß sind zwei Wahlvorschläge eingegaiigeu. Der zuerst Einge- gangeue, welcher den Namen „Heerklotz, Stuhlbauer" an erster Stelle führt, hat die Bezeichnung Wahlvorschlag I und der zweit Eingegangene, welcher den Namen „Karich, Werkmeister" an erster Stelle führt, hat die Bezeichnung Christentum Staalskirche wird, tritt der Umschwung ein; die — Die Generalversammlung der König-Friedrich-August- Kirche wird ein Machtmittel in der Hand dec Herrschenden. Mühlenwerke, A. - G. in Dölzschen setzte in glatter Ec- Auch Luther- versagt im Bauernkriege. Die Kirche sicht es ledigung der Regularien die sofort zahlbare Dividende von -lur Nab uns fern. Rabenau, den 21. November 1913. — Göh r e v e r s a m m l u ng in Kleinölsa am 16. November 1913. Trotz häßlichem Herbstwetter kom men Scharen herbei. Meist Arbeiter mit ihren Frauen aus Rabenau und Umgegend. Gegen 4 Uhr ist der Saal des Gasthofs Kleinö sa gefüllt. Der Leiter eröffnet die „Volks versammlung" und begrüßt die Anwesenden. Auf seinen Wunsch wird das Rauchen für die Dauer des Vortrags sofort eingestellt. Er erteilt das Wort dem sozialdem. Reichelags- abgeordneten Paul Göhre zu seinem Vortrage über „Das religiöse Problem und die moderne Arbeiterschaft." Göhre führt aus: Das sozialdem. Parteiprogramm fordert: Religion — Privalsache! Keine Aufwendungen für kirchliche und reli giöse Zwicke aus Staatsmitteln! Trennung von Staat und Kirche! — Das ist noch nicht erreicht: Dtssidentenkinder, Re kruten, Btamte werden zur Religion gezwungen. Religion ist Vielfach Zwangssache! Die Sozialdemokratie, eine politische und wirtschaftliche Massenbewegung, ist als solche gegenüber machen. Die Versammlung wird nach 7 Uhr geschlossen. L. ! . „ „ — In den Ortschaften der Umgegend treibt zur Zeit Ivorstandswahl am 3. Advent). l-lanäarbeiten Dlvukeilsn, speriistt IsivKRe kttr Limlsr kilN886N-^.U88t6llUllL ill 860Ü8 Leliauktrnstero üer Llnn8Ünr! Uoäernste Ktoüs 1- unä 2 reib ix 18 — 45 Nir. 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