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abeilauer Anzeiger Zeitung fir Wmudt, Seisersdürf, Klein- u. Geohölsn derart, daß es kurze Zeit nach der Einlieferung in das Kran- sührt eine Kaskade hinunter zur Ableitung des Hochwassers. Schlettau wohnhafte Invalide Emil Schneider wurde abseits plauenschen Behütters. I - — Während die Mutter im Waschhause beschäftigt war, den Bau einer städtischen Festhalle und bewilligten hierzu die spielten die Kinder des TafelglasmacherS Daß in R a d e b e r g erforderlichen Mittel. Die Halle, die 70 Meter lang und 35 der Schwarzenberger Straße erfroren aufgesunde». — Die Kopsfäcberei und Bleicherei, G. m. b. H., in Löba u, die am 2t. Oktober d. I. in Liquidation trat, hat den Konkurs an- gemeldel. Die Passiven betragen über 300 000 Mark, — Im Dorfe Plagwitz bei Püchau wurde der it Jahre alte Sohn des Gutsbesitzers Seifert durch einen Hufschlag eines Fohlens am Kopfe schwer verletzt. Der Knabe starb an den schweren Verletzungen. — Unter dem Verdachte, den Tod seiner Ins er are tosten die Spaltenzelle oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wärttge Inserenten 1b Pf. Reklamen * 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein- chließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. kenhaus starb. — Albert-Theater. — „Das stärkere Band", Komödie von Felix Salten. S'e müßte eigentlich heißen: „Serenissima"; es ist die Frau, die durch ihre hohe Stellung zu dein ganz bestimmten Charakter umgesormt wird, welche hier der als feingeistige Beobachter und Zeitschilderer bekannte Dichter zum Mittelpunkt eines höfischen Milieus macht. Ec mag Wirklichkeit zu geben, wenn es dem aufhorchenden Unter tan auch zu glauben schwer fällt, wie sehr menschlich, allzu- menfchlich die Kreise sein können, die er als Inbegriff von Geist, Selbstbeherrschung, überragender Bedeutung und Be deutsamkeit bisher sah. Aber da ist die greise Herzogin so sehr Weib mit allen Vorzügen — Kinderliebe — und mit allen Fehlern — Herrschsucht, Widerspruchsgeist, Rechthaberei —, die hohen Herren so sehr zu Liebe und Freundschaft geneigt, daß wirklich nur noch der Unterschied in der Stellung bleibt gegenüber gewöhnlichen Sterblichen. Diese Erkenntnis und die durch den Ttiel angezeigte, daß eine Herzensehe mit einer Bürgerlichen einem Fürsten zum stärkeren Band werden, als ihm Standesbewußlsein kann; diese ist der menschlich wertvolle Kern der Dichtung. Ihre komödienartige Wendung entsteht durch die übertriebene Betonung der fatalen Eigenheiten be sonders der Herzogin, ist aber gerechtfertigt, weil ja eine so gealtete Naluranlage gerade in der Höhe, Unantastbarkeit, Widerspruch oder Zurechtweisung nicht findenden Stellung zur Karikatur werden muß. Und Salten behält doch ihr gegenüber am Ende recht, denn er läßt gerade ihre Rechthaberei seinen Plänen dienen. Ec führt uns nämlich an einen Duodez fürstenhof, wo die alle, aber rüstige Herzogin j^der, aber auch jeder Meinung anderer widerspricht, wo eben der Ecbpcinz erscheint, weil er sich verantworten soll, da er in der Grenz- garnison gar zu toll gelebt hat. Aber es geschah das alles aus überschännunder Jugendkrafl, zum Teil jr auch aus dem Unvermögen, sich zu zügeln und, wie er dein nun endlich in der niedlichen Näherin, verarmten Offizierswaise, gefundenen Herzenslieb klagt: aus Mangel an echter Liebe, uneigennützigen Freunden. Die Jugendländelei ist Tradition im Fürstenhaus, man göant den beiden 4 Jahre Glück, man ruft aber den Erbprinzen zur Regentschaft, um ihn nicht ganz zu verlieren. Dieser folgt zwar dem Rufe, kann aber das genoffene Glück, Weib und zwei Kinder und die durch das wack-re Mädchen genoffene Erziehung zu edlerer Männlichkeit nicht vergassen, schlägt sowohl eine gewünschte Standesheirat aus, als auch alle fürstlichen N chle, will eben mit der Geliebten durch- brennen, als gerade durch ihren Widerspruchsgeist die Herzogin ihn auf den Gedanken bringt, sich zur linken Hand mit der Mutter feiner Kinder zu verbinden, — Die beste Wiedergabe fand die Rolle der Herzogin durch Frau von Berkanhi, wäh rend die übrigen Darsteller die Uebergänge nicht sorgsam ge nug vorbereileten. Kleine Notizen. Aufsehen erregt das Verschwinden des Forstkassm-Rmdanlen G. Voß aus Ehseid in Nord- Hut Nab uns fern Nabenarr» den 10. November 1913. — Die Höchstzahl der außeretatmäßigen Vizeseld- webel und Vizewachtmeister beträgt vom 1. November d. I. ab im 12. Armeekorps bei der Infanterie (Schützen) und den Jägern zusammen 156, bei der Fußartillerie 10, den Pionieren 2 und dem Train 8; im 19. Armeekorps bei der Infanterie 180, der Fußartillerie 10, den Pionieren 2 u. dem Train 8. — Auf dem Wege zur Kirche verunglückte am Sonntag vormittag die erst kürzlich aus dem Krankenhause entlassene Ehefrau des Sluhlbauers Drechsel hier. Die Bedauerns werte rutschte auf einer Tripps aus und brach dabei ein Bein. — In daS Töhlener GüterrechlSregister ist eingetragen worden, daß die Verwaltung und Nutznießung des Maschinen- händlers Paul Moritz Krause in Niederhäslich an dem Vermögen seiner Ehefrau Olga Elsa geb, Glöckner durch Ehr- Vertrag ausgtschlossiN ist. — 2 Jahre Gefängnis, 5 Jahre Ehrverlust erhielt der 27jährige Fahrradmarder Curt Neumann in Kesselsdorf, der seit 7 Jahren fast immer im Gefängnis sitzt. Diesmal handelte eS sich um drei gestohlene, billig weiterverkaufte Fahr räder und Draufgeldschwintel. — Die Gemeinde Deuben wird einen Flugstützpunkt erhalten. Durch Ingenieur Kropp wird ein groß r Flugzeug schuppen auf dem Gelände des Elektrizitätswerkes für den Plauenschen Grund errichtet. — Wegen Trunkenheit, namentlich weil er in diesem Zustande hiisloS zum Aergernis der Paffanten auf der Straße tag, war in Kreischa ein auswärtiger Handarbeiter in die Ortszelle gebracht worden. Hier verfiel der Untergebrachte in einen derartig tiefen, langanhaltenden Schlaf, daß er nicht wieder zu erwecken war und verschied. Der herbeigezogene Arzt stellte als Todesursache Herzlähmung fest. — Die Talsperre in Klingenberg, deren Grundsteinlegung am 14. Oktober 1911 erfolgte, geht ihrer Vollendung entgegen. Ihre Weihe wird voraussichtlich im nächsten Frühjahr erfolgen. Sie ist wesentlich größer als die kürzlich geweihte Maller-Talsperre. Während deren FaffungSraum 8,8 Mill onen Kubikmeter beträgt, nimmt das Klingenberger Staubecken 15,5 Millionen Kubikmeter Wasser auf. Auch die Dimensionen der Sperrmauer sind weit größer. In Malter hat sie folgende Ausdehnungen: Länge 193 Meter, Höhe 34,5 Meter, Stärke 39,1 Meter unten und 5,5 Mter an der Krone. Dagegen besitzt die Sperrmauer in Klingen berg eine Länge von 315 Metern, eine Höhe von 40 Metern, eine Dick- von 34,7 Metern unten und von 5 5 Metern oben. Die überstaute Fläche beträgt in Malter 90 Hektar, in Klingen berg aber 121,9 Hektar. Hinsichtlich der bautechnischen Aus führung sind sich beide Sperren sehr ähnlich, nur der architek tonische Schmuck ist verschieden. Das Betriebswasser wird durch ein Rohr von 1100 Millimeter Lichtung nach einer Turbinenanlage geführt, wo für Zw.cks des Deubener Ver bands - Elektrizitätswerkes elektrischer Strom erzeugt wird. Außerdem enthält die Sperre noch ein Grundablaßrohr von derselben Lichtung, das im sogenannten Sturzbecken endet, für gewöhnlich aber außer Betrieb bleibt. Stach dem Sturzbecken Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. geführt, von denen jedes auch zwei Schieber erhä t- Auch wurde der 34jährige, seit 20 Jahren bei der Seiden- und diese Rohre dienen als Entlastungsvorrichlungen bei Hoch- Klapphutfabiil Weißbach tätige Betriebleiler Ludwig, dec sich wasser und werden für gewöhnlich nicht benützt. Die Trink- bei der Firma vom Hulmacherlehrling empocarbeitele, verhaftet. Wasserleitung führt zunächst nach Burgk und Altsranken, wo Ec hat große Posten Seide u. Atlas im Werte von nuhreren zwei Hochwasserbehälter bereits im Bau begriffen sind, und Tausend Mark entwendet, da er sich selbständig machen wollte, dann nach Dresden zur Speisung des Räcknitzer und Ober- Er bezog ein Gehalt von 7500 Mark- — Die Stadtverordneten zu Freiberg genehmigten Nummer 133. »-rnfprecher: Amt Deuber, 2120 Dienstag, den 11. November 1913 Kernspr-cher: Amt Deuben 2120 26. Jahrgang in der Wohnung. Dabei kam ein vierjähriges Mädchen dem Meter breit wird, vermag rund 5500 Menschen zu fassen. Ofen zu nahe, wodurch die Kleider des Mädchens Feuer! Sie kommt auf die inmitten der Promenaden gelegenen Kreuz fingen. Obwohl die Flammen durch herzueilende Hausbewohner mühlenwiese zu stehen und wird in Verbindung mit dem bc- sofort erstickt wurden, waren die Brandwunden des Mädchens!reils dort befindlichen Heimatsmuseum ein Platzbild ergeben "" * """ von echter bodenständiger und erzgebirgischer Eigenart und B.deutuog. Die Halle soll erstmalig zu dem im nächsten Jahre in Freiberg staltfindenden Elbgausängerbundesfeste be nutzt werden. — Ein fürchterliches Familie ndrama trug sich in Chemnitz zu. Die Arbeiterfrau M-tz versuchte ihre 4 Kinder zu ermorden; sie verletzte den 10jährigen Hermann und die 12jährige Elfe mit dem Bügeleisen schwer und lötete sich durch Durchschneiden der Kehle und Pulsader. — Ein schwerer Einbruch wurde in der Nacht in Döbeln verübt. Aus dem Schaufenster des Uhrmachers Hellmig wurden nach Ein schlagen der Scheibe 37 Herren- und 25 Damenuhren, sowie 42 goldene Ringe im Werte von 1800 Mk. gestohlen. Dec Einbrecher wurde überrascht und konnte nach heftigster Gegen wehr festgenommen werden. Der Täter ist ein mit Zucht haus vorbestrafter Mann, der eigens zum Zwecke des Ein bruchs von Dresden nach Döbeln gefahren war. — Das Polizeiamt zu Leipzig hat gegen den Be sitzer des Zirkus Barum wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch die aus dem viel zu schwach gebauten Trans porlwagen entwischenen Löwen eine Strafverfügung erlassen, ebenso gegen den Kutscher des Wagens, dessen Deichsel die Wand des LöwenwagenS eingestoßen hatte, wegen verbotenen Einkehrens in eine Wirtschaft. — Im Brandt -Prozeß wurde Brandt zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, die als durch die Untersuchungshaft verbüßt gelten; Direktor Eccins erhielt eine Geldstrafe von 1200 Mark, — Das in einem Wrißwarengeschäft in Auerbach i- V. angrstellte 17 Jahre alte Geschäflsmäochen Martha Brieger aus Zeulenroda ist unter dem schweren V-rdachte desKin des- mordes verhaftet worden. — Ein Teil der dem Kaiser zu- fallenen Knorrschen Erbschaft wird voraussichtlich zur Errichtung eines Flug stützpunktes in Plauen i. V- Verwendung finden, Dresden. Bei einer Gasthausrevision fanden Polizei beamte im Passagehotel in der Trompeterstcaße hinter ver schlossenen Türen, die gewaltsam geöffnet werden mußten, die Leichen eines Kaufmanns und eines Mädchens, welche beide Schußwunden aufzeigten. Es handelt sich um den Kaufmann Michel aus Teplitz und dessen 20jährige Geliebte Frieda Fucke aus einem Dorfe bei Teplitz. Wie aus einem hinterlassenen Briefe des jungen Mannes an seine Eltern hervorgeht, war der Selbstmord schon längere Zeit geplant. In seiner Wohnung in der Nosenstraße 8 wurde am Sonnabend abend ein in den 40er Jahren stehender Zigarren macher erhängt ausgesundcn. — Auf dem Boden eines Hauses der Lortzingstcaße wurde am Sonntag mittag ein in den 50er Jahren stehender Kutscher erhängt aufgefunden. — Als in der Nacht zum Sonntag mehrere Haus bewohner des Grundstücks Markgraf-Heinrich-Slraße 31 nach Hause kamen, hörten sie im Flur verdächtiges Geräusch. Die Bewohner entdeckten bald, baß die Türe zu einer daselbst be findlichen Schnittwarenfiliale des Konsumvereins „Vorwärts" aufgesprengt war. Die Verfolgung wurde aufgenommen. Der Wachtmeister Oertel konnte den kleinsten der drei Flüchtlinge sestnehmen. Dieser zog augenblicklich einen Revolver und gab mehrere Schüsse auf Oertel ab ohne zu treffen. Er entpuppte sich als ein Mechaniker Joseph Wanek aus Wien. Seine Kom plicen konnten bisher nicht sestgenommen werden. — Ein giößerer Geflügetdiebstahl wurde in Dresden- Cvtla verübt. Die unbekannten Spitzbuben erbrachen den Gtslügelstall der W:twc Rossemi und entwendeten 10 Hühner und 2 Gänse. Die Tiere wurden zum Teil an Oct und Stelle abgeschlachtcl. — Ein Kommando der M a r i n e-Luftschiff.'rabteilung, bestehend aus 7 Offizieren, 20 Unteroffizieren und 70 Mann, ist in Dresden etngetroffen und in der Schloßschenke in Uebigau einqaarticrt worden. Das Kommando wird seine Ausbildung auf dem städtischen Flugplätze Kaditz an dem Lustschiffe „Sachsen" erhalten. '— In Hamburg wurde abermals ein Mädchen mord verübt. Man fand die 12jährige Tochter des Arbeiters Cornel- sen unter einem Belt der Wohnung des Arbeiters Keil aus Leipzig und einer Frau auf, mit der er in wilder Ehe lebte. Es stellte sich heraus, daß Keil sich an dem Kinde vergangen und es dann getötet hat. — Der Plötzliche Tod des russischen Generals Dedjulin hat zu Attentatsgerüchten Anlaß gegeben. — Rußland Hal die allgemeine Dienstzeit von 3 auf 3 1/4 Jahre verlängert. - Bli Santa Clara in Mexiko wurden 700 Mann Bundes- > truppen von Aufständischen völlig vernichtet. - — Die Stadtverordneten in Wurzen beschlossen die Ein ¬ führung einer K a tz e n st e u r r. , .. „ ... Hausen. Voß Hal sich beim Bau feiner Villa verspekuliert Beide Rohre liegen in einem Grundablaßstollen ungefähr in und außerdem einen Aufwand getrieben, der durchaus nicht Talmitte. Ein drittes Rohr von 400 Millimeter lichter Weite seinem bescheidenen Gehalt entsprach. Es stellte sich ein F-Hl- hat ebenfalls da Aufnahme gefunden. Es dient der bis nach betrag von etwa 100 000 Mark heraus, die Voß durch Ver- Drcsden-Plauen und Räcknitz führenden Tcinkwafferleitung, kauf von Häusern dec Kaffe unterschlagen hat. — Der in an welcher im oberen W-rßeritztale und im Plauenschen Grunde --- - -- ", - --- -- --- ------- noch gebaut wird. Zur Regelung des Wasserabflusses im Betriebs- und Grundadlaßrohr sind doppelte Schieber einge baut, j- einer an der Wasser- und einer an der Luslserte. Die Schieber nach der Wasserseite brfinden sich in einem senk rechten Schachte, wo die Schiebergestänge gleichzeitig unler- gebrachl sind. Hier steigt auch das Hauplrohr für die Wasser leitung hoch und nimmt an drei verschiedenen Stellen das Trinkwoffer auf. Bevor cs endgültig abgeleitet wird, berührt es eine Schnellfilteranlage mit Neinwasserbehätter, die sich vor 3 Monate allen Tochter durch fortgesetzte kalte Waffeiproze- der Sperrmauer befindet. Die Trinkwafferabgabe ist auf 100 duren verursacht zu haben, wurde von der Leipziger Kriminal- Sekundenliter berechnet, wogegen 900 Liter Wasser für Nutz- polizei ein in Möckern wohnender Bahnbeamler in Haft ge- zw.cke in der Erkunde abgegeben werden sollen. In Matter!nommen. Ec soll nach der Aussage seiner Ehefrau das Kind beträgt dieses Quantum 700 Sekundcnliter. Im Umlaufs-wiederholt in kaltem Wasser gebadet und es dabei längere stollen, der durch zwei Mauerpfropfen geschlossen wird, werden Z-it in diesem Bade festgeyalten haben, bis schließlich durch drei Grundablaßrohre von je 1100 Millimeter Lichtung Unedle Kälte der Tod des Kindes etntrat. — In Glauchau