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Rabenauer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. 4 4 4 /A4» 44 Inserate tosten die Spattenzeile -««- Zntmz sm WmN, Zasasdrs, Mi-». GuMi. Witzblattes 1,50 Mk. >7 IOI zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hsinsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 127. Kerusprecher: Amt Drüben 8120 Dienstag, den 28. Oktober 1913. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 AdhkgÜNg. Aadl-Bekanntmachung der Gemeinfamen Ortskrankenkasse für Rabenau u. Umgegend Gemäß Z 111 der Satzung der Allgemeinen Ortskranken kasse für Rabenau und Umgegend und auf Grund der Wahl ordnung finden die Wahlen der Vertreter in den Ausschuß der Kasse Donnerstag, den 27. November ds. Js. statt- Der Wahlbezirk umfaßt die Gemeinden Rabenau, Lübau, Kleinölsa, Obernaundorf und Forstrevier Wendischearsdorf Rabenauer Teil. Wahllokal ist: Der Ratskeller zu Rabenau und wählen die Arbeitgeber in der Zeit von 1 bis 4 Uhr und die Versicherten von F bis 8 Uhr. Für die Arbeitgeber sind zu wählen- 10 Vertreter und 20 Ersatzmänner, für die Versicherten: 20 Vertreter und 40 Ersatzmänner für die Zeit vom 1. Januar 1914 bis 31. Dezember 1917. Tie Wahlvorschläge sind spätestens 2 Wochen (12. Nov) vor dem Wahltage bei Vermeidung des Ausschlusses beim Kassenvorstand, Rabenau Mittelgasse 18, einzu reichen. Daselbst können auch die Wahlvorschläge nach ihrer Zulassung während der Geschäftszeit von Vorm. 9—1 Uhr und nachm. von 3—5 Uhr von den Wahlberechtigten einge sehen werden. Während dieser Zeiten können auch das Arbeit geber- und das Mitgliederverzeichnis eingesehen werden. Et waige Einwendungen gegen die Richtigkeit der sich aus den Verzeichnissen ergebenen Wahl- und Stimmberechtigung sind bei Vermeidung des Ausschlusses spätestens 2 Wochen vor dem Wahltage unter Beifügung von Beweismitteln beim Kassenvorstand, Rabenau Mittelgasse 18, einzulegen. Bis zu diesem Zeitpunkt können auch Wahlvorschläge zurückgenommen werden. Sind auf gültigen Wahlvorschlägen im ganzen nur so viel wählbare Bewerber benannt, wie Vertreter zu wählen sind, so gelten sie als gewählt. Die Stimmenabgabe ist an die Wahlvorschläge gebunden. Die Wahl ist geheim- Gewählt wird nach den Grundsätzen der Verhältniswahl. Als Ausweis für die Wahl- und Stimmberechtigung genügt für die Arbeitgeber die Quittung über die zuletzt be zahlten Kassenbeiträge, für die Versicherten eine vom Arbeit geber ausgestellte Bescheinigung, daß der Betreffende am Wahl tage noch in Beschäftigung steht, für Freiwillige das abge stempelte Quittungsbuch. Der Wahlausschuß ist zur Prüfung der Wahl- und Stimmberechtigung jedes Wählers bei der Wahlhandlung befugt- Die Satzung und Wahlordnung liegt während der Ge schäftsstunden zur Einsicht aus. Rabenau, den 27. Oktober 1913. ver Osmana Her gemeinsamen Ortskrankenkasse für Rabenau unü Umgegenä. - N. Wustlich, Vorsitzender. Kus Nsv uns fern Rabenart, den 27. Oktober 1913. Der Rabenauer Jahrmarkt war vom Wetter sehr begünstigt und zeigte diesmal den Charakter eines Volks festes. Der Himmel bot an beiden Tagen ein heiteres Ge sicht und die Temperatur ließ in Bezug auf die Wärme nichts zu wünschen übrig. So war es kein Wunder, daß sich ein recht flottes Jahrmarktsleben entwickelte. Fieranten waren in größerer Zahl erschienen und dürfte der Absatz im Großen und Ganzen ein guter zu nennen sein. Die beiden Säle, die Restaurants und die Eßwarengeschäste wurden lebhaft frequen tiert. An Unterhaltung wurde genügend geboten. — Eine aus wärtige JahrmarktSbesucherin hatte in dem Trubel ihre gol dene Taschenuhr verloren, konnte jedoch bald wieder in deren Besitz gelangen. — Nach einer Mitteilung des K o r n b l u m e n t a g- Ausschusses des Kgl. Sächs. Militär-Vercirs-Bundes beläuft sich der bisherige gesamte Reinertrag auf über 765 000 Mk- Um Irrtümern vorzubeugen, sei wiederholt darauf hingewiesen, daß nur Veteranen der verschiedenen Kriege, nicht aber Wit wen und Waisen von solchen Unterstützung finden können. Das Präsidium weist noch darauf hin, daß verschiedene Ver eine und Ortsausschüße noch mit der Abrechnung im Rück stand sind, und der Reinertrag sich demnach noch erhöht. — In das Gütcrrechtsregister ist eingetragen worden, daß die Verwaltung und Nutznießung des Postverwalters Hermann Emil Bickel in Hainsberg an dem Vermögen seiner Ehefrau Elsa Hedwig geb. Kutschke durch Ehevertrag vom 22. Oktober 1913 ausgeschlossen worden ist. Platze zogen. Die Landungen vollzogen sich alle glatt. ! — Nenn amerikanische Panzerschiffe von den Vereinigten — Im Fieberwahn stürzte am Sonnabend nachmittag Staaten unter dem Konteradmiral Badger sind nach dem der verheiratete Schlosser Paul Grohmann aus einem Fenster Mitt elmeer abgegangen, tonomie der Mongolei anerkannt wurde. — Der französische Flieger Pegoud führte auf dem Flugplätze Johannistal vor einem vieltausendköpfigen Publikum — Nach vorausgegangener örtlicher Besichtigung wurde das Gesuch des Vorstandes der Weißeritztalsperrengenossenschaft um Uebertcagung des auf dem vormaligen Malte rmühlen- grundstück Nr. 12 der Octsliste für Seifen ruhenden Realrechts den auf dem Flurstück Nr. 100 für Paulsdorf zu errichtenden Neubau bedingungsweise genehmigt. Das Gesuch des Bau geschäftsinhabers Nitzsche-Dippoldiswalde um Erlaubnis zum Schank einschl. Branntweinschank, Beherbergen usw. für den auf den Flurstücken Nr. 100 b c für Paulsdorf geplanten Neubau wurde in Mangel örtlichen Bedürfnisses vom Bezirks ausschuß Dippoldiswalde abgelehnt. Genehmigung fand das Konzessionsgesuch Geißlers in Börnchen b. P. Ein Kon zessionsgesuch wurde nicht befürwortet, — Der Gemeinderat in Coßmannsdors beschloß, wegen Erlangung einer Haltestelle an der Linie Dresden-Thar, sich erneut an die Negierung und den Landtag zu wenden. — In einer Gemeinderatssitzung in Döhlen wurde gegen 2 Stimmen der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes beschlossen. — Der Glasmacher Forke und der Tabakarbeiter Paul Suschke beteiligten sich am 13. April an einer im,Bergkeller' zu D ö h l e n ausgebrochenen blutigen Schlägerei, die sich auf der Straße fortsetzle und beinahe den Charakter eines Landfriedensbruches annahm. F. erntet 5 Monate Gefängnis und 1 Woche Hast, S. 1 Monat Gefängnis. — Das auf den Namen des Klempnermeisters Gärtner in Deuben eingetragene Hausgrundstück soll am 19. Dez. an der Gerichtsstelle Dohlen zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist auf 49 360 Mark geschätzt und liegt in Deuben am Sachsenplatz Nr. 2- — Für die erledigte Ktrchschulstelle in Bannewitz wurde Herr Forkhardt in Schmiedeberg als Kirchschullehrer gewählt. 38 Bewerbungen waren eingegangen. — Vermißt werden seit einigen Tagen ein in Pieschen bei seinen Eitern wohnender 19 Jahre alter Steindrucker und seine Geliebte, eine 20jährige Haustochter aus G l a s h ü t t e. Bei den Angehörigen der Vermißten trafen Briefe ein, worin das Paar milteilt, daß es gemeinsam aus dem Leben scheiden wollte. — Im Restaurant Alt-Gaßmayer auf der Schloßstraße in Dresden verstarb an einem Herzschlag der 71 Jahre alte Pcivatus Emil Haubold, Weißeritzstraße. — Beim Kuppeln von Wagen ist in Wünschendorf der Schirrmeister Häufig durch Ueberfahren tödlich verunglückt. — Ein Arbeiter aus R e i n s b e r g, der in Dippol diswalde beschäftigt ist, entwendete abends von einem nach der Post fahrenden Wagen ein Paket. Dabei wurde er er wischt. In der erfolgten Untersuchung ist man noch weiteren Diebstählen auf die Spur gekommen. Dresden, In angetrunkenem Zustand fuhr ein Chauf feur in rasendem Tempo und Schlangenlinien zum Schrecken der Passanten die Prager Straße entlang. Plötzlich sauste er auf de» Bürgersteig gerade auf zwei ahnungslose Fußgänger los- Doch dicht vor ihnen eckte er an und flog in weitem Bogen in das Schaufenster eines Schuhwarengeschäfts. Zum Glück wurden alle Beteiligten nicht schwer verletzt- Der Chauf feur erlitt starkbluteude Schnittwunden. — Der Städtische Laud- und Wasser-Flugplatz in Vorstadt Kaditz erhielt am Sonntag in Gegenwart des Königs seine Weihe. Nach der Begrüßung der zahlreich er schienenen Würdenträger, staatlicher und städtischer Behörden, durch Herrn Oberbürgermeister Beutler, dankte er dem König und allen Förderern des Platzes sür das Interesse. Als be wundernswertes Werk deutscher Jngemeurkunst präsentiere sich die Halle. Er dankte allen Technikern und Arbeitern und sprach die Hoffnung aus, daß das Luftschiff in der Halle mit dem Namen unseres geliebten Vaterlandes stets glückliche Fahrten vollenden möchte. Langsam öffneten sich die riesigen westlichen Tore der Halle und ziemlich rasch glitt der Zeppe linkreuzer „Sachsen" ins Freie; in seiner Kabine hatten Prinz Ernst Heinrich und Prinzessin Mathilde Platz genommen, fer ner die Minister Frhr. v. Hausen, v. Seydewitz und Beck, der kommandierende General, der Kreishauptmann, der Präsident der 2. Sländckammer und einige Damen der Hofgesellschaft. An der Front der vier Doppeldecker und der 3 Eindecker vor über glitt das Luftschiff, gehalten von den Mannschaften der in Kaditz garnisouiercnden Luflschifferkompagnie, um sich dann später mit der Spitze nach der Stadt in langsamem Anstieg seiner Wohnung Conradstraße 20, 1. Stock, auf das Pflaster hinab und erlitt hierbei den Tod. G. war an Kopfrose er krankt. — Von einem Automobil überfahren wurde Sonn abend auf der Kesselsdorfer Straße der Markthelfer eines Grünwarengeschäfts, der auf einen Straßenbahnwagen springen wollte, das Auto aber nicht beinerkt halte. Schwerverletzt wurde der junge Mann nach dem Krankenhause gebracht. — Die Beerdigung des Maschinisten der Kaiserlichen Marine Georg Lasch in Meißen, eines der 28 Opfer der Explosion des Marineluftschiffes L. 2 fand unter großer Be teiligung auf dem Wolfgang-Friedhofe daselbst statt. Kleine Notizen. — BeimLchaukeln an einem Tore in Wöhlsdorf i. V. stürzte plötzlich der Pfeiler mit dem Tore um und begrub drei Kinder unter sich. Dem 4jährigen Kinde des Arbeiters Matthes wurde der Kopf zertrümmert, es war sofort tot, ein anderes Kind erlitt Beinbrüche, während daS dritte mit dem Schrecken davonkam. — Die Kessel-Explosion bei der Firma Rößler u. Pilz in Weißbach hat ein weiteres Opfer gefordert. Der schwer verletzte Arbeiter ist im Kranken haus gestorben. — Dem Gutsbesitzer Doß in Rodewisch i. V. ist ein böser Streich gespielt worden, der ihm 1000 Mark Schaden verursacht hat. Auf seinem für die Wintersaat her gerichteten Acker ist nämlich von einem noch zu Ermittelnden Unkraut gesät worden. Ein hinzugezogener Polizeihund ver bellte einen verdächtigen Gutsbesitzer wiederholt. — Auf der Landstraße von Bautzen nach Hochkirch wurde der Fleischer- meister Schwerdtner aus Plötzen von einem Radfahrer um gefahren. Dabei erlitt der Mann so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb, — Bei der Hochzeit des Bergarbeiters Franz Rehor in Lindau bei Oberleutersdorf hat sich der Bergarbeiter Franz Dovicek aus Kopitz aus der Hochzeitsgesellschaft entfernt und sich in der Küche sein Taschenmesser ins Herz gestochen. Er war sofort tot, Der Grund hierzu ist unbekannt. — Tödlich verunglückt ist in Naundorf der 15 jährige, beim Gutsbesitzer Niese in Diensten stehende Alfred Kaube. Beim Einschirren der Pferde erhielt er von einem Pferde einen Stoß in den Unterleib, so daß er ärztliche Hilfe in An spruch nehmen mußte. Seinen Verletzungen ist der junge Mann nach einiger Zeit erlegen. — Hingerichtct wurde in Flensburg Richard Csetelsen, der am 21. Februar einen 71 jährigen Mann ermordete und beraubte. — Die schlechte Beschaffenheit der in der franzö sischen Kriegsflotte verwendeten A n k e r ketten hat zu schweren Mißständen geführt. — Mit einem unerlaubten Handel hat sich kürzlich der Vorstand des Feuerbestattungsvereins inZittau beschäftigt. Wie dieser jetzt bekannt gibt, hat ein sonst als zuverlässig bekannter Heizer im Krematorium sog. Uebersärge, die zur Vernichtung bestimmt waren, heimlich weggeschaft und an die Bestattungsanstalt „Pietät" verkauft. Diese Särge sind mit Beschlag belegt worden, und es schwebt jetzt eine gerichtliche Voruntersuchung gegen den Heizer sowohl wie gegen den In haber der Bestattungsanstall und dessen Sohn, der als Anstifter bezeichnet wird. — Auf dem Wege von Seehausen nach Göbschelwitz bei Leipzig wurde abends ein Raub ans all ausgesührt. Ein von Dresden in der Mittagsstunde auf dem Leipziger Haupt bahnhofe angekommener 29 jähriger polnischer Landarbeiter, bisher in der Dresdner Gegend beschäftigt, wollte seine auf einem nahe bei Leipzig gelegenen Ritterguts beschäftigte Frau zur Heimreise abholen. Auf dem Bahnhofe gesellte sich ein Landsmann mit Frau zu ihm. Beide wußten ihn, nachdem verschiedene Gastwirtschaften besucht worden waren, in obige Gegend zu verschleppen, mit dem Versprechen, ihm Nachtlager zu besorgen. Auf einem Kartoffelfelde schlugen beide auf den Armen erbarmungslos ein, setzten ihm einen Revolver auf dis Brust und nahmen ihm die Barschaft von gegen 200 Mk. ab- Ein des Weges kommender Spaziergänger nahm sich des Aermsten an und erstattete sofort Anzeige über den Vorfall. — In Böhmisch-W iesenthal brannte das Anwesen der Witwe Zapf nieder. Als Entstehungsursache nimmt man Selbstentzündung an, doch hält man auch einen Racheakt für möglich. — Zwischen Rußland und China wurde eine Verstän digung über das Mongolei-Abkommen erzielt, wobei die Au in die Lüfte zu erheben. Bis zum Königstein sollte die Fahrt gehen. Brieftauben wurden in großer Zahl aufgelassen, um die Knude von der Weihe des Flugplatzes in alle Winde zu seine Sturzflüge aus. tragen. Wenige Minuten später schwirrten die Flugmaschinen j — Der französische Etat für 1914 sieht an ungedeckten der 7 geladenen FUeger über den Platz. Es war ein Herr- Ausgaben 850 Mill, Franken mehr vor als der von 1913. sicher Anblick, als zu gleicher Zeit alle Flugapparate in ver-^ — Der Herzog von Meiningen überwies eine namhafte schiedenen Höhenlagen ihre Bogen und Schleifen über dem Summe für die Hinterbliebenen der Toten von L 2. Platze zogen. Die Landungen vollzogen sich alle glatt. ! — Nenn amerikanische Panzerschiffe von den Vereinigten