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Politische Rundschau. Die parlamentarische Saison wird mit den demnächst beginnenden Beratungen der Kommission für Rüstungs lieferungen eröffnet werden. In diese Kommission wurden Vertreter aller Reichstagsparteien berufen. Wenn es jetzt heißt, daß sich die Vertreter der Linken nicht mit einer bloßen Einsichtnahme in den Gang des militärischen Waffen- beschaffungsvecfahrens begnügen, sondern eine entscheidende Mitwirkung des Reichstags bei der Vergebung und dem Be zug von Waffen und Munition beanspruchen würden, so muß daran erinnert werden, daß der Zweck der ganzen Kommission von vornherein der sein sollte, authentische In formationen über den inneren Betrieb der Militärverwaltung zu erhalten; an eine Einflußnahme des Reichstags auf die Waffen- und sonstigen Lieferungen für Heer und Marine war von dm maßgebenden Stellen nicht gedacht worden. Das interessante Experiment einer kriegsmäßigen Übung mit einer nur aus Reservisten und Landwehrleuten zusammengesetzten Jnsanteriebrigade, das sind etwa 6000 Mann, hat in jeder Hinsicht befriedigt. Die Leute haben Vorzügliches geleistet. An Fußkranken gab es 48 Mann, das ist ein sehr niedriger Prozentsatz, und sämtliche Fälle waren nur leichter Natur. Die Übungen, die im Verbände des 11. Armeekorps abgehalten wurden, haben die Tüchtig keit unserer Reserve voll bewiesen. Fiskalische Wohnungen für Offiziere? Von Stellen, ' die mit den hohen Reichsbehörden Fühlung haben, wird augenblicklich dafür Stimmung gemacht, für verheiratete Offiziere Wohnhäuser von Staatswegen zu bauen, da die Mieten in Privathäusern zu hoch seien. Viel Sympathie wird diesem Streben wohl nicht entgegengebracht werden, man sähe lieber, wenn sich die private Bautätigkeit in den Dienst der Sache stellen würde. Die kann's brauchen, und wenn sie nicht lediglich Spekulations-Interessen im Auge hat, so ist für sie gerade jetzt der Bau von Offizierswohn stätten durchaus lohnend. Eine hübsche Anregung hat der Arbeitsausschuß für die Jahrhundertfeier in Jena gegeben. Er schreibt: Wohl aller Orten rüstet man sich, die Jahrhundertfeier der Leip ziger Völkerschlacht am 18. Oktober 1913 festlich zu begehen. Durch ganz Deutschland müßten zu gleicher Zeit die Feuer lodern, um Kunde zu geben von der einmütigen Begeiste rung, mit der das deutsche Volk der Helden jener großen Zeit gedenkt. Aus dem Herzen Deutschlands heraus, aus Jena ertönt deshalb der Ruf: Laßt die Flammen allüberall zur gleichen Stunde zum Himmel schlagen! Gebt den Ruf weiter von Ort zu Ort, von Land zu Land und zündet die Feuer am 18. Oktober. Aeber die Bedeutung des Madrider Besuches des Präsidenten Poincaree äußerte sich der spanische Minister präsident Romanones dem Vertreter eines Pariser Blattes gegenüber mit bemerkenswerter Vorsicht. Der Minister präsident gab zu, daß die Sympathien für Frankreich in Spanten eine unverkennbare Tatsache seien, allein die Volks empfindungen und die Staatsraison seien zwei ganz ver schiedene Dinge. In diesem Augenblick, so sagte Roma nones, denken wir an nichts anderes, als Herrn Poincaree als einen geehrten find geliebten Gast so herzlich wie mög lich zu empfangen und zu feiern. Wir haben keine Zeit, jetzt an Verhandlungen zu denken; diese sind der Zukunft vorbehalten. In großen Zügen waren schon in Paris Ver handlungen eingeleitet worden. Während der Besuchstage des Herrn Poincaree würde auch mit Vertretern des fran zösischen Handels konferiert und erst nach genauer Fest stellung der gemeinsamen Interessen ein dauerndes Ab kommen getroffen werden. Dieses scheint nach den Worten diis spanischen Ministerpräsidenten lediglich wirtschaftspoli- tlscher Natur werden zu sollen. ! Reuunisormlerung der französischen Armee, über die Unzweckmäßigkeit roter Stoffe zur Truppenbekleidung sind sich die maßgebenden Stellen der französischen Heeres verwaltung längst einig, wie die schon seit Jahren unter nommenen Versuche beweisen. Die rote Farbe wird in der französischen Armee bekanntlich wegen der billigen Herstel lungsmöglichkeit dieses Farbstoffes im Lande bevorzugt. Nachdem man längere Zeit sich mit dem Gedanken getragen hatte, das Rot durch Khaki oder Reseda zu ersetzen, hat man diese beiden Ersatzfarben jetzt verworfen und sich ent schloßen, der neuen Felduniform eine Farbe von Hellem Blauarau mit einem Stiche ins Rote zu geben. Der Ritter der „blaue» Rose". Roman frei nach dem Englischen van W. Conrady (Nachdruck verboten.) Aber unsere liebe Lady de Bruce dagegen hatte es sich zur Angabe gestellt, den Beweis zu liefern, daß diese Acavella Löw.stost rechtmäßig mit Karl Lem Zweiten verheiratet gewesen sei, bevor noch die „schwarze Katharina" auf britischem Boden gelandet war. Me^LMute weder Mühe noch Kosten, um dieses Ziel zu So reiste sie nach dem schlichten Dörfchen, wo 'Arabella Lowestoft einst gelebt hatte. Sie fand auch wirklich noch Ueberlekenöe dieses Namens, die alle beW-- j tigten, daß ihre verstorbene Verwandte rechtmäßig verhei ratet gewesen sei. Lady de Bruce war überaus liebend j würdig und herablassend mit den Lcu cn, trank den Tee mit ihnen in ihrer ländlichen Behausung und zeigte sich so königlich freigebig, daß die guten Leute ganz entzückt von der vornehmen Dame waren. Nur zweiselten sie im Herzen sehr stark an der Verwirklichung ihrer hochfliegen- den Pläne. Der arme Lord ärgerte sich schließlich ganz emsetzltch darüber, daß sein Großvater eine Tochter der Gräfin Stuart, deren Mutter jene Arabella Lowestoft ge wesen war. geheiratet hatte; denn diese Stuart und diese Arabella waren seines Ehelebens Plagegeister geworden. Niemals während seines ganzen sorg osen Junggesellen lebens wäre es ihm eingefallen, d ese Gestalten einer längst begrabenen Vergangenheit herauszubeschwörLN. Wo zu auch? Aber wer konnte Lady Catherina widerstehen? Sie hatte stets ihren eigenen Willen zu behaupten ge wußt. Sie verstand cs denn auch gar bald, den lebens lustigen, hübschen, leider etwas zu schwachen Mann, des sen Wünsche und Neigungen nicht über das Alltägliche hinausgtngen, aus seinem trägen Dahinleben Herauszu reißen. Vergebens war da jeder Widerstand. Sie zwang ihn, seinen Sitz im Hause der Lords aufzugeben und auf Lie Teilnahme an dem vrächtigen Losfesten zu verzichten., KrafiLenk Poiüravee fanö kn Madrid einen glänzen den Empfang. Bei seiner Ankunft auf dem Bahnhofe wurde er vom Könige, den Prinzen und Prinzessinnen, den Mit gliedern Ler Regierung, der französischen Gesandtschaft und verschiedenen Abordnungen begrüßt. Auf der Fahrt zum königlichen Schloß zur Rechten des Monarchen war der Präsident der Gegenstand begeisterter Kundgebungen seitens der jubelnden Volksmenge. Orden konnte König Alfons dem Präsidenten nicht mehr verleihen, da dieser bereits im Besitze des höchsten spanischen Ordens, des Goldenen Vließes, ist. Dagegen überreichte der König Herrn Poincaree als Gastgeschenk einen Toledaner Degen mit prächtiger Gold- und Silberdamaszierung, ein genaues Nachbild des Degens Philipp 2., in dessen Landen die Sonne nicht unteraing, sowie ein goldgeschmücktes Jagdmesser. Für Frau Poin caree überreichte der Monarch eine Platte in getriebenem Silber. Die Trinksprüche bei der Galatasel im königlichen Schlosse ließen bei aller persönlichen Herzlichkeit große Zurückhaltung in politischer Beziehung erkennen. Schließlich ist es ja auch wenig mehr als ein nacktes Handelsgeschäft, das die beiden Nachbarstaaten mit einander abschließen wollen. Spanien begibt sich im Mittelländischen Meere und in Marokko in die Abhängigkeit Frankreichs und erhält von diesem dafür die Anleihen, die ihm zur Deckung seines Staatsbedarfs unentbehrlich sind. Aus Wie«. Uber die neue österreich-ungarische Wehr vorlage verhandelte ein von den maßgebenden Ministern Österreichs wie Ungarns beschickter Ministerrat in neunstün diger Sitzung. In dieser wiesen die Finanzminister auf die unbefriedigende Finanzlage hin, die Ungarn soeben zur Auf nahme einer Anleihe gegen 7 Prozent Zinsen genötigt Hütte. Die Vertreter der Heeres- und Marineoermaltung betonten dagegen die Unabweisbarkeit einer Rüstungsverstärkung, deren Durchführung eine halbe Milliarde betragen würde. Gegenüber den beiden Notwendigkeiten entschloß sich der Ministerrat schließlich dahin, die Inangriffnahme der Rüstungs verstärkung um ein Jahr hinauszuschieben, die Neuforderun gen für das Heer auf drei, diejenigen für die Marine sogar auf fünf Jahre zu verteilen. Mik der dreijährigen Dienstzeit in Frankreich kann sich Lie Bevölkerung der Republik absolut nicht aussöhnen. Soeben nahm der Generalrat des Departements Haute- Loire mit erdrückender Mehrheit einen Antrag an, der die Regierung auffordert, in möglichst kurzer Frist die zwei jährige Dienstzeii wieder einzuführen. Daraus wird bei der augenblicklich herrschenden Kriegsstimmung und Deutschen furcht nun allerdings nichts werden. Gegenüber einem An träge auf Rückkehr zur zweijährigen Dienstzeit brauchten die Negierungsvertreter nur zu erklären, daß Frankreich sich durch einen solchen Schritt zur Ohnmacht Deutschland gegenüber verurteilen würde, um sofort eine starke Mehr heit der Kammer sowohl wie des Senats auf ihre Seite zu bringen. Grundloses Gerede. In der braunschweigischen Thron frage hat die preußische Staatsregierung, wie der „Voss. Ztg." aus einem größeren Bundesstaate versichert wird, die Einzelregierungen im Unklaren über die Absichten, über das etwa Erreichte und über den Fortschritt der Verhandlungen zwischen Berlin und Gmunden gelassen. Das fällt, so fügt die Meldung hinzu, umsomehr auf, als die Regierungen der Einzelstaaten sonst selbst über verhältnismäßig unwichtige Vorgänge der äußeren Politik aufs genaueste unterrichtet werden. Wenn mit dieser Behauptung der Vorwurf ver knüpft sein soll, Preußen käme in der braunschweigischen Frage seinen bundesstaatlichen Verpflichtungen gegenüber anderen Einzelregierungen nicht in dem erforderlichen Maße nach, so ist solche Unterstellung ohne weiteres als grundlos zurückzuweisen. Vom Balkan. Die Aussichten auf die endliche Herstellung eines, wenn auch nur vorübergehenden Friedenszustandes auf dem Balkan würden sich wesentlich erhöhen, wenn die Konstan tinopeler Nachricht zutrifft, wonach sich die türkisch-griechischen Delegierten auf ihrer Konferenz, zu Athen mit dem Schicksal der Ägäischen Inseln nicht beschäftigen werden. Scheidet diese Frage, deren Erledigung sich die Londoner Botschafter- kouferenz vorbehtelt, aus den Atstsner Verhandlungen aus, Dafür konnte es ihr nicht schwer fallen, eine Reihe von Anhängern ihrer erhabenen Idee um sich zu scharen; gibt es doch immer Leute genug, die nichts zu tun haben und an Neuem, Sensationellem Gefallen finden. Edgar, der einzige Sohn und Erbe, worein junger Mann, der mit seinen geistigen und körperlichen Vor zügen dem ältesten Adclsgeschlechte zur Zierde gereicht hätte, allein für die ehrgeizigen Pläne seiner Mutter fehlte ihm jegliches Verständnis, er machte sich nur lustig dar über. So weit hatte üch die Lady, bereits in ihre fixe Idee verrannt, daß sic zur Feier seiner Großjährigkeits erklärung bei dem großen Feuerwerke in Ardinlaw, dem schottischen Stammsitze der Familie, die Frontseite des Hauses mit einer strahlenden Krone schmücken ließ. Dee junge Mann hatte in die Armee eintretcn wollen, dis Mutter aber stellte dem das strengste Veto entgegen. Auch an der Politik durste er sich nicht beteiligen. Müßig abev wollte er auch nicht bleiben. So schloß er sich denn einer Natursorschergesellschaft an, die das Innere Afrikas be reisen sollte. Die Mutier bewunderte zwar mit erhabenem Stolze die Kühnheit und Unternehmungslust ihres Soh nes, allein nun hatte sie die schwere Angst und Sorge um sein so teures Leben aus ihrem Herzen ruhen. Wie schort bemerkt, entsprach auch Alicia, die künf tige königliche Prinzessin, durchaus nicht den Wünschen ihrer würdigen Mutter. Dagegen war sie ihres Vaters, erklärter Liebling. Als Lord de Bruce starb — zu Tode gequält von seiner Gemahlin, wie seine Freunde sagten schien Lissie's kindliches Pflichtgefühl mit erloschen zu sein. Sie wagte es zwar nicht, ihrer Mutter offenen Widerstand entgegenzusetzen, denn wer hätte sich dessen erkühnt? Allein die junge Dame entfaltete ein ganz er staunliches Talent, sich den Befehlen und Wünschen der Lady zu entziehen. War sie deshalb zu tadeln, so trug die stolze Mutter jedenfalls die Hauptschuld daran. Nach ihres Mannes Tode und der Abreise ihres Sohnes wid mete sie. sich ihrem Lebcnswerke nur mit doppelter Ener- so werden diese aller Voraussicht nach schnell zu eEM be friedigenden Abschluß gelangen; es handelt sich dann im wesentlichen nur um eine Einigung über die Kirchsngüter und die Nationalitätenfrage. Die türkischen Bevollmächtigten hatten eine Unterredung mit dem griechischen Minister des Auswärtigen und überreichten ihm die Gegenvorschläge ihrer Regierung. An Len deutschen Börse« herrscht seit Tagen schwache Tendenz, die nicht auf Balkanbefürchtungen, sondern auf Ler rückgängigen wirtschaftlichen Konjunktur beruht, die sich im Erwerbsleben bereits empfindlich fühlbar zu machen beginnt. Amerika enknüchteri sich. Aus den Vereinigten Staaten kommt eine Kunde nach der anderen, die dartut, daß die neue Welt auf dem besten Wege ist, der alten, der sie bisher nur allerlei Extravaganzen vormachte, heilsame Lehren zu geben. Die gute Gesellschaft in Washington, Boston und anderen Städten hat den Tango-Tanz, der in Paris, London, Berlin, Wien, Peters burg direkt zu einer Epidemie geworden ist, in Acht und Bann getan, und heute kommt die Meldung, daß man auch dem wahnsinnigen Luxus der heutigen Moden, wie über haupt dem Frauen-Regiment ohne Inhalt cntgegentreten will. Die amerikanische Männerwelt soll „umgekrempelt" werden und in ihren Frauen nicht mehr überirdische Wesen, sondern gute Kameradinnen auf dem Lebenswege erblicken, lind es ist erfreulich, daß viele besonnene Damen dem Grundsätze huldigen, das amerikanische Familienleben müsse gehaltvoller werden. Der frühere Präsident Roose velt hat schon früher eine donnernde Philippika dagegen gehalten. Der knappe und klare Sinn dieser neuen Bestrebungen ist ein Strich durch das, was man die sogenannten be rechtigten Ansprüche heißt, durch die künstlich grc^ gezogenen neuen Luxus-Gewohnheiten, die eigentlich das moderne Leben erst teuer gemacht haben. Niemand wird die An nehmlichkeiten des heutigen Lebens verurteilen wollen, aber das Geschäft, das mit Luxus und Vergnügen betrieben wird, schießt heute oft über das Ziel hinaus, seine Wirkungen kommen von einer Zentralstelle nach den entferntesten Orten. Und der Übersättigung folgt alle Augenblicke ein Mode wechsel, der gewaltige Summen verschlingt. Von dem Maschinensport ist man bekanntlich häufig zum ehrlichen Gehen zurückgekommen; vielleicht lehren die Amerikaner, wie aus der Zerstreuung wieder die rechte Freude an praktischer Arbeit erwächst. München-Berlin. In der zweiten Hälfte dieser Woche trifft der Reichs« kanzler von Bethmann Hollweg von seinem Aufenthalt in München und vom Jagdausflug nach König Ludwigs Zauberschlößchen Linderhof wieder in Berlin ein. Nach der guten Laune, die der Kanzler beim Besuch des Münchener Oktoberfestes, beim Verzehren einer tüchtigen Portion ge bratenen Ochsenfleisches und beim Leeren eines Maßkruges Pschorrbräu zeigte, muß es ihm politisch an der Isar wohl gelungen sein, denn die stattgehabten zahlreichen festlichen Veranstaltungen können nicht die Tatsache verhüllen, daß es sich um staatsmännische Angelegenheiten gehandelt hat. Ob die Angelegenheit des Je'suitengesetzes augenblicklich ruht oder nicht, muß dahingestellt bleiben; aktuell sind resp. werden in allernächster Zeit aber der Antrag wegen der Braunschweiger Thronfolge und der Abschluß der Reform der Reichsfinanzen. Wir wissen, daß die Reichsregierung und der Reichstag damit rechnen, daß die nun bewilligten Einnahmen die not wendig gewordenen Ausgaben decken werden; aber es bleibt einstweilen eine offene Frage, ob sich keine Ausfälle hierbei oder infolge der eingetretenen unerfreulichen Konjunktur bei den Zöllen zeigen werden. Der bayerische Ministerpräsident hat deshalb auch in der vorigen Woche bei der Wieder eröffnung des Landtages diesen Punkt berührt und betont, daß die Regierung in München auf weitere Eingriffe des Reiches in das Steuerrecht der Einzelstaaten nicht einzugehen vermag, da auch diese mit Einnahme-Ausfällen zu rechnen haben. Der Reichskanzler hat in diesem Punkte im Einver nehmen mit den übrigen Verbündeten Regierungen wohl ' seinem bäuerischen Kollegen zuaestimmt. . . gte. Sie arrangierte die Dienstag-VrsammlcMgen und stiftete den Orden den „Ritter der blauen Rose", zu wel chem sie nur die eifrigsten und treuesten ihrer Anhänger zuließ. Ihr zur Seite stand als ihr Haupthelfer ein Mann Von kühnem, originellem und erfindungsreichem Geist: Charles Mackenzie, den sie noch zu Lebzeiten ihres Man nes in Schottland kennen gelernt statt-. Mit weiblichem Scharfsinn hatte Lady de BrLcS in Mackenzie, Len ihr Gatte durchaus nicht leiden konnle, den richtigen Mann entdeckt, wie sie ihn gerade brauchte. Er war damals ungefähr achtundzwanzig Jahre alt und Erbe der alten schottischen Familie der Mackenzie von Glenstyle, welche, wie so viele andere schottischen Adels familien, der besten ihrer Güter beraubt waren. In den Bergländcrn Schottlands auferzogen, halte er alles gelernt, was für einen Nachkommen alter schotti scher Helden notwendig und nützlich schien. Vor allem aber war er in der Anschauung groß geworden, daß, wer nicht geborener Hochländer ist, überhaupt nicht mitzähle in der Welt. Seine Mutter war eine englische Lady aus feinem Hause -gewesen, und nach dem Tod eines ihrer Brüder war er durch Erbschaft in den Besitz des kleinen Landgutes „Oatsland", fünfzig Meilen von London, ge langt. Mackenzie war sparsam; so wuchs sein Vermö gen, und selbe brachte ihm bald ein sicheres reichliches Jahreseinkommen. Die Sorge um das liebe Geld und der Kult seiner Ahnen waren bisher Lie einzigen Interes sen gewesen, für die er lebte; zu denselben gesellte sich nunmehr auch das Interesse für die Familie Le Bruce. Es gab La allerdings einen Umstand, der die neue Freundschaft leicht zu trüben vermocht hätte. Im Jahre .1715 war ein Mackenzie wegen politischer Umtriebe Les -besten Teiles des Familienaüter verlultia aeaanaen und dieselben wurden von der Krone dein damaligen Baron r>e Bruc: zugesprochen. (Fortsetzung folgt.)