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Wemlw Anzeiger Zeitung für Tharandt, Seisersdars, Klein- u. EroWsa halt mag man im beigegebenen Text nachlesen und nur sein Augenmerk a:.f die vollendete Ausdrucksfähigkeit der Hände, Gesichtsmuskeln und Augen richten. Nie hat rin Künstler deutlicher gesprochen, als Söverin, indem er schweigt. Man bewundere rückhaltlos die vollendete Gebärde in jedem Affekt, jeder leisen Gemülsregung. — Das Ergebnis des Dresdner Korblumentages Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Lehrers beträgt nunmehr 16. — In Meißen ist der 8jährige Sohn des Schutzmannes Seltner, der sich beim Versteckspiel am Damme hingelegt hatte, beim Aufspringen ausgeglitten, in den Winterhafen gefallen und ertrunken. — Im Großen Walde bei Bernstadt wurde der in den 60er Jahren stehende Tagarbeiter und Drainierer Stübner von seinen An gehörigen erhängt aufgefunden. — In dem kürzlich von einem Schadenfencr heimgesuchten Hause Dammstraße 35 in Freiberg stürzte sich die Frau eines Beamten aus einem Fenster des 3. Stockwerks in den Hof hinab, nachdem sie sich vorher die Pulsadern geöffnet hatte. Sie starb noch vor der Einlieferung ins Krankenhaus. — Der Streckengewerke Büchner wurde auf der Strecke zwischen Dornreichenbach und Wurzen vom V-Zuge gestreift und tödlich verletzt. — Die aus sechs Personen bestehende Arbeiterfamilie Schorsch aus Eigenheim bei Hohcnsalza ist nach dem Genuß giftiger Pilze erkrankt. Zwei Kinder sind gestorben; die übrigen Familienglieder schweben in Lebensgefahr. — Ein Aufsehen erregendes Ver brechen ist in Jmmcnstadt in Bayern begangen worden. Der Zementfabrikant Schafroth, Teilhaber der Firma Schafroth und Binder, wurde in einem Fabrikhofe von dem Arbeiter Blasius Weber mit einem eisernen Hobel erschlagen. Weber, der nach einjähriger Dienstzeit wegen Streitigkeiten entlassen worden war, war nach der Fabrik zurückgekehrt, um sich sein Werkzeug zu holen. Als er dort seines Chefs ansichtig wurde, fiel er über ihn her, schlug ihn mit dem eisernen Hobel nieder und brachte ihm, ehe Hilfe kam, so schwere Verletzungen bei, daß der Tod nach vier Stunden eintrat. — Aus einem Geld sack, den die Kantonalbank in Schaffhausen an die National bank in Zürich gesandt hatte, wurden 50 00O Frank gestohlen. Von dem Diebe hat man bisher keine Spur. Die Sendung war versichert. — In dem Befinden der verletzten Friseuse ist eine Bes serung eingelreten, sodaß sie vernommen werden konnte. Nach ihrer Schilderung gab sie den Schuß auf den Prokuristen H. ab, als sie ihn zur Haustür begleitete. Da das Mädchen glaubte, der erste Schuß habe seine Wirkung verfehlt, so flüch tete sie in die Küche zurück. Hier öffnete sie sich die Pulsader und drehte die Gashähne auf. Inzwischen hatte H. die Küche abgeschloffen und war im Begriff, auf die Straße zu flüchten. Im Hausflur brach er aber dann zusammen. Das Mädchen Hal die Tat wegen angeblicher Untreue des H. begangen. Das Mädchen heißt Marscheck und steht in gutem Rufe. Sie war bei einem Friseur auf der Grunaer Straße in Dresden tätig. — Das Landesmuseum fürSächsischeVolkskunst in Dresden wurde in Anwesenheit des Prinzen Johann Georg eröffnet, nachdem es vorher vom König besichtigt worden war. — Das Centraltheater vereint eine Menge glän zender Nummern eines wahrhaft großstädtischen Varielee- programms, an die gegensätzlichsten Künste rührend. So stehen neben der Akrobatik, vertreten durch das Sayton-Trio, aus Krokodilen sich entpuppend, die Aeros-Trapezturner, deren Clown zwar eine Leiter nicht bewältigen kann, aber dann waghalsigste Sprünge am fliegenden Neck macht, das alles mit bezwingender Komik. Pichel und Scale wußten trotz der vorgerückten Stunde durch neue akrobatische Leistungen und Späße allgemeine Erheiterung zu erwecken, schon durch Maske und Haarschopf des Clowns. Auf schlaffen Draht sah man den vollendetsten Meister, dem man begegnen kann, in Kartells; wenn er auf dem Rad die schwierigsten Künste in unerhört sicherer Balance vollführt, verharrt alles in Lautlosikeit, bis er den Bann durch ein Witzwort löst. Der Ventriloguist Edler hält mit seiner Puppe witzige Zwiesprach und verleiht ihr solch sprechendes Leben, daß der Fernsitzende gewiß getäuscht wird, besonders als der Bauchredner sogar trinkt, während er spricht und singt. Die Tänzer Foska und Willy tanzten sehr exzentrisch. Und Neumüller war unwiderstehlich in seinem Lachcouplet, während er als Dachauer Bürgermeister zu wenig Dialekt sprach. Serene Nord und ihre beiden Begleiterinnen, wohlgebaute Körper, ausgezeichnete Schwimmer und Taucher, führten wohl zum I.Mal in einem Varietee Kopfsprünge aus großer Höhe in ein Wasserbassin vor, dessen Vorderwand durch sichtig ist. Die bedeutendste Leistung des Abends aber bot Süverin in seiner Pantomime: „Das Gewissen". Den In- Enz kommen furchtbare Meldungen von Bluttaten eines Schul lehrers, die er im Wahnsinn begangen Hal. In der Nacht hat der Hauptlehrer Wagner aus Degerloch an vier Stellens des Ortes Mühlhausen Feuer angelegt. Es brannten drei liegt vollständig vor. Es stellt sich auf 72 850,76 Mk. Da Scheunen nieder. Als man ihn ergreifen wollte, tötete er noch einige Einzahlungen ausstehen, so rechnet man auf ein Jnserar e kosten die SpaUenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wärtipe Inserenten 15 Pf. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. berg und abends 10,58 Uhr von Dippoldiswalde nach Hains berg verkehrten am gestrigen Sonntag in diesem Jahre letztmalig. — Wie schon gemeldet, findet die feierliche Einweihung der Talsperre am Sonnabend den 27. ds. Mts. statt. Nur wenige Einladungen sind hierzu ergangen. Der König trifft im Auto zur Teilnahme ein. Nach einem Nundgange durch das ganze Werk erfolgt die Uebcrgabe seitens der Staats behörde an die Genossenschaft. Daran schließt sich ein internes Diner von etwa 200 Gedecken im „Gasthof zur Talsperre". — Der Bezirksfeuerweyrverband Dresden hielt am Sonntag in Tharandt unter starker Teilnahme seinen 37. Verbandtag ab. Die ankommenden Wehren wur den am Bahnhof begrüßt und marschierten dann nach dem Albert-Salon. Hier begann um 11 Uhr die Abgeordneten sitzung, an der die Vertreter von 64 Wehren teilnahmen. An Stelle des erkrankten Vorsitzenden des Verbandes Dresden Brandinspektor a. D- Herrmann-Rochwitz leitete Herr Brand direktor Kelling -Rabenau die Beratungen. Professor Groß von der Forstakademie entbot der Versammlung im Namen der Stadt ein herzliches Willkommen und würdigte das ge meinnützige Wirken der Feuerwehren. Dem Verwaltungsbericht war zu entnehmen, daß im verflossenen Jahre die Feuerwehr in Reick infolge Einverleibung sich aufgelöst hat, in Nieder- häslich eine Freiw. Feuerwehr sich neuorganisiert und in den Verband ausgenommen worden ist, sodaß derselbe jetzt 68 Wehren mit 2568 Mann in sich vereinigt. Die im Laufe dieses Jahres verbandsseitig vorgenommenen Prüfungen von 11 Wehren zeitigten das Ergebnis, daß alle diese Wehren dem Gesetz entsprachen u. Gutes leisteten. Die alljährlichen Revisionen der Ortsseuerlöscheinrichlungen im Auftrage der Amlshaupt- mannschasten wurden durch den Verband im dreijährigen Turnus fortgesetzt. Sodann folgte der Kassenbericht. Da die Kasse ein Defizit aufweist, erfolgte einstimmige Beschlußfassung dahin, für 1913 von jedem Verbandsmitgliede eine einmalige Kopf steuer von 5 Pfg- zu erheben. In den Berbandsausschuß wurden wieder- bezw. neugewählt die Herren Branddirektoren Geißler-Wilsdruff, Haupl-Oberlößnitz, Böttgec-Blasewitz und Weinhold-Tharandt. Während ein Antrag der Freiwilligen Feuerwehr zu Kunnersdorf, betreffend die Regelung der Be lohnungen für Hilfe bei Bränden seitens der Königlichen LandeS-Brandversicherungsanstall, wegen der Nicht zuständigkeit der Versammlung von der Tagesordnung abge fetzt wurde, stieß ein Antrag der Dresdner Berufsfeuerwehr, der einen stärkeren Einfluß der obersten Leiter der BerufS- feuerwehren von Dresden, Leipzig und Chemnitz im Landes verbände sächsischer Feuerwehren sowohl im eigenen als auch im Interesse der Freiwilligen Feuerwehren Sachsens und dem entsprechende Organisationsändecungen im Landesfeuerwehr- verbande erstrebt, auf starke Anteilnahme. Schließlich wurde noch Radebeul als Oct des nächstjährigen Verbandstages ge wählt. Stachmittags erfolgte die Prüfung der von der Stadt Tharandt neu beschafften Fladerschen Schiebeleiter und darnach ein AugriffSmanöver der Tharandter Feuerwehr auf die als durch Blitzschlag in Brand gesetzt angenommene König!. Forst akademie Tharandt und die durch das Feuer stark gefährdete Schloßteichmühle. — In Altenberg ertrank beim Baden ein 18jähriger Väck-rgehilfe. — In das Gerichlsgefäugnis in Sayda i. E. wurden 2 Männer ausNeuhausen eingeliefert, der Holz warenfabrikant O. Wolf wegen Verdachts des Meineides und der Arbeiter C. Preißler wegen Schmuggelei. — Der Abschluß für das am 30. Juni d. I. abgelausene Geschäftsjahr der Schlesischen Holzindustri e-Aklien-Gesell- schaft Vorm. Nuscheweyh u. Schmidt in Langenöls ergibt nach Abschreibungen und Rückstellungen von 63 088 M. (im Vor jahre 45147 M.) einen Reingewinn von 175 535 M- (i. V. 202 020 M.). Der zum 21. Oktober d. I-einzuberufenden Generalversammlung wird vorgeschlagen, 135 000 M. als 9 Prozent Dividende auf das erhöhte Aktienkapital 1 500 000 M. (i. V. 10 Proz. auf 1 250 000 Aktienkapital) zu verteilen, 2000 Mk. (wie im Vorjahre) dem Talonsteuer-Nücklagekonto zuzuweisen und die nach Zahlung der Vertrags- und statuten mäßigen Tantiemen und Gratifikationen verbleibenden 8 211 M. (i. V. 28 833 M.) auf neue Rechnung vorzutragen. — Ueber die Große Deutsche Bäckerei- Fachausstellung Leipzig 1914 hat der König das Protektorat übernommen. — Meine Notizen. Aus Mühlhausen a. d. eingeleitet. Schon die Zusammenstellung des Programms be wies, daß sich der Verein in guten Händen befindet; er sang unter der feinfühligen Leitung seines Dirigenten Herrn Leuteritz eine Anzahl Chöre und erzielte vor allem mit den sauber ausgearbeilelen, volkstümlichen Liedern tiefen Eindruck. Fräu lein Wolf und Fräulein Braune erfreuten durch klangsicheren und sprachlich geschulten Vortrag einiger Lieder, die schön zur Geltung gebracht wurden. In dem Quartett „Gebet" von C. M. v. Weber (Vortragende Frl. Wolf, Braune, Herren Göpfert und Zimmermann) zeigte der Verein, was er zu leisten Vermag. Auch das Baritonsolo des Herrn Zimmermann, so wie der Prolog und die Deklamationen (Fräulein Ertel, Herr Baumgart) fanden den größten Beifall der Zuhörerschaft. Der Zweite Teil des Programms verzeichnete noch die Chorlieder „Därf jh >z Dirnd'l liab'n?", „Kleine süße Maus", sowie den „Siegesgesang der Deutschen nach der Hermannsschlacht" von Urban mit Klavierbegleitung von Herrn März jun. Wohl allen Erschienenen war es eine Lust den Vorträgen zu lau schen. Mit einem flollgespiellen einaktigen Schwank „Ein Aben teuer im Witwenverein" erreichte das Programm sein Ende. Begrüßt wurden die Festteilnehmer durch den Vorsitzenden Herrn Göpfert. Die packende Festansprache, die durch Vor trag mehrerer passender Lieder — das eine davon mit Licht bild — unterbrochen wurde, hielt Herr Leuteritz. Er gab ein Bild von dec Gründung des „Frohsinn" bis zur Jetztzeit und erwähnte besonders die Herren A. März und das Ehrenmit glied Rud. Költzsch, die sich um den Verein sehr verdient gemacht hätten. An Geschenken wurden dem Jubelverein über reicht von der Freiw. Feuerwehr 2 Bilder — Frühling und Sommer UN Gebirge —, vom Turnverein I eine Vorstands glocke, vom M.-T.-V. „Vorwärts" eine Notenmappe, vom Ge- flügelzüchler-Verein rin Taktierstoä, von der Schützengcsellschaft eine elektr- Soufleurlampe, vom Hausbesitzer-Verein einen Bon, von Frau Lotze (L-tadtkeller) ein Schreibzeug, sowie von den Vereinen Apollo, Doppel-Quartett, Mililärverein, Gebicgsverein, Verschönerungs-Verein, Frauen-Verein, Gewerbeverein, Bürger verein und Stcnographen-Verein ein Bon im Werte von 80 Mark. Für die praktischen Geschenke sprach der Vorsitzende wärmsten Dank allen Gebern aus. Die Leitung der Veran staltung hatte Herr Illgen übernommen. So hat denn dieser Abend wohl Eindrücke geschaffen, die länger in der Erinnerung fortleben werden. DemVercin sei Dank für die schönen Stun- — — ...— , — , » , — —, .... den, in denen er Herz und Sinnen öffnete für die edelsten mit seiner Browningpiflole acht Personen und verletzte etwa Gesamterträgnis von 75 000 Mk., wobei bemerkt sei, daß Regungen. — Heute Montag findet Festball statt. Izehn. Er flüchtete sich dann in einen Stall, wo er einen dieser Betrag in Dresden allein eingekommen ist. — Die Sonntagszüge vorm. 7,54 Uhr vm, Hainsberg Stier erschoß. Als man ihn ergriff, wurde er mit Gerät-! — Rennfahrer Scheuermann ist bei einem Nennen in Köln nach Kipsdorf, vorm. 10,23 Uhr von Kipsdorf nach Hains-schäften arg zugerichtet. Die Zahl der Opfer des irrsinnigen am Sonntag tödlich gestürzt. 2 Schrittmacher sind schwer verletzt. Nummer 106. s-r«spr«cher: Amt Leube« 2120 Dienstag, den 9. September 1913. sernsprecher: «mt Le«be« 2120 26. Jahrgang Mittwoch, den 10 Septbr. 1913, nachm. k Uhr Sitzung des Stadtgemeinderates. Die Tagesordnung hängt im Flur des Rathauses (1 Treppe) aus- Rabenau, am 6. September 1913. Der Bürgermeister. Mittwoch, den 10. Sept. d. I., vormittags 10 Nhr, sollen in Obernaundorf 1 Pelzboa, 1 Besteck Eklöff-l, 1 Besteck Teelöffel, 1 Sosa, 1 Ansziehtisch «n» 2 Rohrstiihle meistbietend versteigert werden. — Sammelort der Bieter: Sparmanns Restaurant. Tharandt, am 8. September 1913. Der Berwaltnngsvollstrecknngsbeamte beim Kgl. Amtsgericht. Nur Nab una fern Rabenau, den 8. September 1913. — Im Poisenwald, Abteilung 77, wurde heute Montag vormittag ein zu dem Kürassier-Reg. Nr. 1 in Breslau aus gehobener Mann erschossen aufgefunden. Bei seiner Leiche lag ein Zettel folgenden Inhalts: Führt zu meiner Leiche die Frida Bindernagel, DreSden-A., Christianstr. 29 II, sie wird mich erkennen. N N. 6. Sept. 1913. Erschossen aus Furcht vor der Militärzeit. Begrabt mich wo ihr wollt. — Das schmalspurigeVe rb indu n gsg leis zwischen den Bahnhöfen Hai nsberg und Potschappel wird am Mittwoch in Betrieb genommen. Es stellt die Verbindung zwischen den beiden Schmalspurbahnen Wilsdruff-Polsch. und Hainsbcrg-Kipsdorf her. — DaS 25jährige Stiftungsfest des Dramatischen Vereins „Frohsin n" wurde am Sonntag im Saale der König Albert- Höhe festlich begangen. In der Zeit seines Bestehens hat der Verein neben der Pflege der Geselligkeit auf dem Gebiete der Wohltätigkeit viel geleistet. Zahlreiche Gönner, Freunde und ehemalige Mitglieder von Nah und Fern halten sich zu der Feier eingefunden, wie die große Teilnahme zweifellos erkennen ließ. Der Abend wurde durch ein wohlgelungenes Konzert