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Wbmmm Anzeiger Zeitung sie WenM, Seiseesdurs- Klein- n. ErnPlsn Erscheint Dienstug, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnemen>spreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., für aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen r 20 Pf. Annahme von An- zeigen sür alle Zeitungen. Nummer 77. »ernsprecher: Amt Leube« 2120 Donnerstag, den 3 Juli 1913. seeusprecher: Amt Leube« 2120 26. Jahrgang — Taschendiebe waren auf dem Hauptbahnhofe Dresden Kronen in Papiergeld sowie eine Reisetasche — Der K a i s e r ließ Montag nachmittag in Kiel der Wäscheleine. Das Mädchen hat die Tat zweifellos in einem ohne jedoch die Pulsader zu treffen. Trotz des großen Blut-! Verlustes stürzte sie sich aus dem ersten Stock in den Hof >.».g-- ... «u» «».. ... «... Flotte durch Signal die Annahme der Wehrvorlage bekannt- hinab und erhängte sich dort schließlich noch mit einer! geben. — Der Kaiser wird seine 25. Nordlandfahrt am 7. . .. ... antreten. krankhaften Zustande verübt. Eine ihrer Schwestern befindet sich im Jrrenhause. Das Mädchen selbst war stark epileptisch. — Seit dem Jahre 1910 wird für jedes in der Paro- chie Stolpen geborene Kind ein bis zur Erfüllung deS 21. Lebensjahres gesperrtes Spar kaffenbuch mit einer kleinen Einlage ausgestellt. Diese Einrichtung Hal sich vorzüglich be währt. Die Eltern legen zumeist nicht nur die Patengeschenke zinsbar an, sondern sichern dem Kinde auch mehr denn je weitere kleine Beträge für die Zukunft. — Ein Arbeiter des bürgerlichen Bräuhauses in Leit- meritz i. B. ließ dieser Tage sein 36. K i n d t a u f e n. Er ist zum dritten Male verheiratet. — Auf einen Ziethenhusaren, der auf dem Wolzen bei Rathenow Posten stand, führten vier Personen einen Anschlag aus. Sie gaben mehrere Schüsse auf den Husaren ab und ergriffen dann die Flucht. Der Posten blieb unverletzt. Zwei andere Husaren nahmen die Verfolgung der Flüchtigen auf und es gelang ihnen, mit Hilfe anderer Personen sie festzunehmen. — Von Arbeitern wurde in der Nähe des Nonnenhaus weges bei Eibenstock die in Verwesung übergegangene Leiche eines ungefähr 60 Jahre alten Mannes gefunden. In dem Toten wurde der zuletzt in Schönheide wohnhaft gewesene David Kraft erkannt. Man vermutet, daß er unterwegs von einem Schlaganfall betroffen wurde. — Die Abwanderung von Bergleuten aus dem Zwickauer Revier ist noch nicht zum Stillstand gekommen. Fortwährend verlassen noch Familien und alleinstehende junge Leute die dortige Gegend, um sich im Rheinland oder West falen eine neue Heimat zu gründen. In vergangener Woche reisten wieder 300 Personen, meist Frauen mit Kindern, nach dem Ruhrgebiet ab. — Im westböhmischen Kohlen revier werden infolge mangelnder Abrufe Feierschichten eingelegt. — In Radeberg wurden der Arbeiter Hermann Keil und der Glaspacker Alwin Korner unter dem Verdacht, falsches Silbergeld hergestellt zu haben, verhaftet. Die Haussuchung brachte genügendes Beweismaterial zutage. Beide Falsch münzer sind bereits mit Zuchthaus vorbestraft. — In der letzten Zeit waren auffallend viele falsche Silberstücke in Rade berg in Umlauf. Als auf einem Sommerfeste wieder Fasch stücke in Zahlung gegeben wurden, wurde die Polizei benach richtigt, der es auch gelang, Körner als Ausgeber des Falsch stückes zu stellen. Dresden. — In der Nacht wurde die Molkerei Gebr. Pfund, Am See, vermutlich durch Nachschlüssel geöffnet und aus dem erbrochenen Pult 900 Mark gestohlen. Weiter drangen Einbrecher durch Herausnehmen des Schlosses in die Räume der Firma Seitz u. Co. am Terrassenufer ein. Hier I'ßUvkttvuvi'vrvIin. Donnerstag, den 3. Juli 1S13, nachm. ^2 7 Uhr Uebung der Pflichtfeuerwehr. Abzeichen sind anzulegen. Rabenau den 2. Juli 1913. —Per Bürgermeister. Hur Nab UNO fern Rabenau, den 2. Juli 1913. — Der mittlere Westen der Vereinigten Staaten von Nordamerika wir- seit einigen Tagen von einer Hitz welle heimgesucht. J> Chicago kamen sechs, in Cleveland fünfzehn tödliche Hitzschl^e vor. Da bis jetzt jede amerikanische Hitz- Welle über dem Ozean zu uns gekommen ist, können wir uns also auf heiße Ferientage gefaßt machen. — Die bereits im Mai beobachtete Verminderung der Konkurs ziffern Deutschlands hat sich im Juni nach einer Zusammenstellung der Finanzzeitschrist „Die Bank" weiter fortgesetzt. In dem abgelaufenen Monat wurden nämlich 750 Konkurse eröffnet gegen 845 im Mai u. 791 im Juni 1912. Der Rückgang in den letzten beiden Monaten hat aber die Endsumme der im ersten Halbjahr 1913 eröffneten Konkurse nicht erheblich beeinflussen können, denn die Anzahl der Ko»- kurse im ersten Halbjahr 1913 belief sich auf 5266 gegen 4664 bezw. 4562 zur Parallelzeit der Jahre 1912 u. 1911. — Der frühere Besitzer des Gasthofs in Spechtritz, Herr Mar Wüf.schmann, hat das gut bürgerliche „Vollraths Gast haus" in Meißen, Hahnemannsplatz 20, übernommen. — Während die Ehefrau des Maurers Klügel inOber- gorbitz Frühstück austrug, erstickte ihr 18 Wochen alter Knabe im Bett. — Sittlichkeitsverbrechen und Beleidigung brachte den 27 Jahre alten, bisher unbestraften Glaseinträger Schreier aus Zeißig (in Hainsberg wohnhaft) vor die 5. Straf- ' deS Kgl. Landgerichts Dresden. Er wird beschuldigt, an si Schwägerin eine anonyme Karte geschrieben und mit Mädchei. unter 14 Jahren in Potschappel und Hainsberg seil dem Jahre 1911 unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben. DaS Urteil lautet auf 1 Jahr Gefängnis. — Ein fetter Konkurs gelangt in diesen Tagen in Plauen-zum Abschluß. Es handelt sich um denjenigen des im vorigen Jahren von dort verschwundenen Spitzenfabrikan ten Kupferstein. Verfügbar sind 2694,48 Mk., denen 577,39 Mark vorberechligte und 76 139,64 Mark nichlbevorrechtigte Forderungen gegenüberstehen. Die Gläubiger erhalten dem nach ungefähr 2 einhalb Prozent ihrer Forderungen. Der Aufenthalt Kupfersteins ist noch unbekannt. — Ein Heim für wandernde Volksschüler eröffnete der bedienstet, versuchte sich mit einem Rasiermesser, das sie ihrem Rocktasche 300 t , Dienstherrn entwendet hatte, die Pulsader zu durchschneiden.! entwendet. Es handelt sich jedenfalls um eine internationale Sie brachte sich an den Unterarmen mehrere Schnitte bei/Diebesbande. Zittauer Ausschuß für Ferienwanderung im ehemaligen Bruch- wurden Gold- und Schmucksachen, Wäsche und Anzüge im meisterhause in Johnsdorf. In dem Heim sind 15 Feld-Werte von über 1000 Mark gestohlen. Es kommen in diesem betten mit Strohsäcken und wollenen Decken aufgestellt. ! Falle zwei Einbrecher in Frage, von denen einer bereits fest- — Beim Grasmähen ist in Friedersdorf der Wirtschafts-genommen werden konnte. Ein dritter Einbruchsdiebstahl besitze« Ernst Fleischer schwer verunglückt. Mit der Sense kam wurde schließlich in die Räume der Weinhandlung von er in das linke Bein u. erhielt dadurch erhebliche Verletzungen. Schumann auf der Rähnitzgasse verübt und dabei etwa 200 Kleine Notizen. — In Bautzen wurde der Bezirks-Mark gestohlen. In letzterem Falle ist seit diesem Einbruch steuersekrelär Hofmann verhaftet, der in dringendem Verdacht steht,^ ein dort beschäftigter Arbeiter flüchtig, der als Täter in Frage sich mehrfach rechtswidrig Rosenstöcke angeeignet und dieselben kommen dürfte. in seinem Garten, der durch seine prachtvollen Rosen allgemeines — Ein Vermächtnis von 10 000 Mark hat die am 15. Bewunderung erregt, angepstanzt zu haben. Die Verhaftung Mai in Dresden verstorbene Privata verw. Sauppe zur soll auch noch wegen schwerer Urkundenfälschung erfolgt sein, Unterstützung bedürftiger und befähigter Schüler des Kreuz da Hofmann unter Benutzung fremder Visitenkarten bei einigen ghmnasiums ausgesetzt. Gärtnern Rosen bestellte, angeblich im Auftrage der Persön- — Taschendiebe waren auf dem Hauptbahnhofe Dresden lichkeiten, denen die Karten gehörten. Hofmann war für die an der Arbeit. In einem Falle sind einem Kaufmann aus Stelle eines Bezirkssteuerobersekretärs in Dresden ausersehen. Berlin 15 000 FrS. in franz. Banknoten gestohlen worden. — Das 24 jähr. Dienstmädchen Adam aus Keinitz, in Kamenz ^Ferner wurden einem Ingenieur ans Böhmen aus der inneren bedienstet, versuchte sich mit einem Rasiermesser, das sie ihrem — Die „Nordd- Allg. Zeitung" widmet der Verabschie dung der Wehr- und Deckungsvorlagen durch den Reichstag einen anerkennenden Artikel. — Der englische Parlamenls- Untersekretär des Auswärtigen bezeichnete die deutsch-englischen Beziehungen als ausgezeichnet. — An den Kämpfen der letzten Tage waren nach ser bischer Schätzung 100 000 Bulgaren beteiligt. — Der bevorstehende Einmarsch rumänischer Truppen in bulgarisches Gebiet wird in Bukarest erneut, bestätigt. — Der franz. Flieger Brindejone ist von Kopenhagen über Hamburg nach Haag geflogen. — Vor der Kieler Strafkammer wurde der Bürger meister Rohde aus Bramstädt wegen Unterschlagung im Amte zu 2^/, Jahren Gefängnis verteilt. Rohde hatte seiner Zeit 300 OOO Mark amtliche Gelder sich angeeignet und war dann nach Argentinien geflüchtet, wo er erkannt u. ausgeliefert wurde. — Die türkischen Offiziere und Soldaten, welche seit Anfang November v. I. in der Notkasernc in der Laufer« gaffe in Reichenberg untergebracht waren, reisten heute nacht ab, um nach der Türkei zurückzukehren. Die Truppen abteilung, welche 200 Mann zählte, gehörte bekanntlich zur Besatzung von Plevlje im Sandschak. Als dieser befestigte Ort in die Hände der Montenegriner fiel, flüchteten die Truppen über die österreichische Grenze, um der Gefangenschaft zu ent gehen- Gemäß den Grundsätzen des Völkerrechtes und der internationalen Vereinbarungen mußten sie hier entwaffnet werden und wurden dann in verschiedenen österreichischen Garnisonen zurückbehalten. Den türkischen Soldaten und Offizieren, die ständische Erscheinungen im Straßenbilde von Reichenberg waren, hat es dort außerordentlich gut gefallen. Dafür spricht auch die Tatsache, daß mehrfach gelegentlich des Rapportes Soldaten vortraten und den Wunsch äußerten, in Reichenberg bleiben zu dürfen. Dem Wunsche konnte nicht willfahrt werden, da der ganze Transport wieder zurückgehen muß. Die meisten von den Heimkehrenden, sofern sie nicht aus der asiatischen Türkei sind, werden ihr Heimatland ohne dies unter die Balkanverbündeten aufgetcilt finden. Die Kosten der Verpflegung der türkischen Truppen in Oesterreich wurden von der Türkei prompt erstattet. — Zu der Aufsehen erregenden Zahlungsschwierigkeit von E. Breslauer i» Breslau wird gemeldet, daß nunmehr der Status feststeht. Die Lage gestaltet sich viel trostloser, wie erwartet wurde. Ungefähr 2,4 Millionen Mark Passiven stehen nur etwa 300000 Mk. Aktiva gegenüber. Der Schle sische Bankverein, der 1,1 Mill.Mk. zu fordern hat, ist durch Garantie eines seiner Inhaber, ein Verwandter dis Breslauer, gedeckt. — Der ständige Ausschuß des Deutschen Landwirt- schaftsratcs äußerle schwere Bedenken gegen die Reichsver mögenszuwachssteuer. — Auch in Athener politischen Kreisen ist man der An sicht, daß die Lage auf dem Balkan nur ganz geringe Aus sicht auf Erhaltung des Friedens bietet. Man hält es verfehlt zu glauben, daß Veränderungen im serbischen Kabinett dem Frieden förderlich sein müßten. Eine wirkliche Wendung zum Besseren könne nur durch daS Eingreifen der Großmächte und durch die Erklärung Bulgariens, daß es sich einem ge meinsamen Schiedsgericht unter allen Bedlngungen fügen wolle, eintreten. Der Rummel geht also weiter. — „Persil", das selbsttätige Waschmittel, liest man in großen, weit sichtbaren Buchstaben auf einem blendend- weißen Sonnenschirm, welchen seit einigen Tagen ein weiß gekleideter Mann in den Straßen unserer Stadt spazieren trägt und dadurch die Aufmerksamkeit aller Passanten auf sich lenkt. Wer durch diese Reklame veranlaßt wird, einen Ver such mit dem selbsttätigen Waschmittel „Persil" zu machen, wird sicherlich nicht enttäuscht sein, denn von tausenden und abertausenden Hausfrauen hört man nur lobende Anerkennungen über dieses in verhältnismäßig kurzer Zeit so allgemein beliebt gewordene Waschmittel. — Die zwischen Serbien und Bulgaren stattgcfundcnen Kämpfe waren bisher für die bulgarischen Truppen ungünstig.