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Andere warfen Einbrecherwerkzeug und allerhand Papiere von sich, um sich zu entlasten. Nach geraumer Zeit waren ungefähr 2ÜÜ Besucher von den Beamten festgenommen. Natürlich erregte dieser Zug auf der Straße großes Auf sehen. Ungefähr 30 wurden wegen der verschiedensten Ver gehen und Verbrechen gerichtlich oder polizeilich gesucht. So befanden sich unter ihnen langgesuchte Einbrecher, Kolltdiebe, entlaufene Fürsorgezöglinge, Deserteure, ausge wiesene Ausländer usw. — Ein angenehmer Blütenstrauß großstädtischer Pflanzen! „ ... i Das Erfurter Reservisken-Arleil. Die Revisions verhandlung im Prozeß gegen die wegen schwerer Aus schreitungen bei einer Kontrollversammlung zu hohen Zucht hausstrafen verurteilten Erfurter Reservisten und Landwehr leute findet Anfang nächsten Monats in Kassel statt. Das Urteil hatte seinerzeit großes Aufsehen erregt und war im Reichstag anläßlich der Debatte über die Wehrvorlage scharf kritisiert worden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Einführung mildernder Umstände in das Militärstrafrecht beschloßen. Man glaubt bestimmt, daß das Kasseler Urteil gegen die Reservisten milder ausfallen wird. Suffragekten-Streiche. Die Tochter der Suffragetten führerin Pankhurst hielt in London eine Versammlung ab, die polizeilich aufgehoben werden sollte. Aus Rache öffneten die Suffragetten sämtliche Wafferleitungshähne des be treffenden Lokals, und da die Anlage für Feuerschutz be stimmt war und demgemäß entsprechende Wassermengen abgab, war der Saal bald völlig überschwemmt. Es herrschte ein fürchterlickier Tumult. Ein Eifersuchtsdrama. In Graudenz ist man einem Verbrechen auf die Spur gekommen, dessen Motiv Eifersucht gewesen zu sein scheint. Im Januar wurde der Unteroffi zier Frendel bei einem Bahnübergänge tot aufgefunden. Man nahm an, daß Frendel einem Unglücksfall zum Opfer gefallen war. Durch Streitereien von Frauenspersonen ist jetzt herausgekommen, daß Frendel nicht durch einen Un glücksfall, sondern durch Mord ums Leben gekommen ist. Unter Mordverdacht wurde ein Arbeiter Hallmann auf einem Gute bei Stralsund verhaftet. Im Zusammenhang mit dem Mord ist auch die Braut Frendels, namens Slupski, ver haftet worden. von Slraßenräubern gefoltert t Ein überaus dreister und gewalttätiger Überfall wurde im Walde zwischen Weil burg und Hesselbach bei Trier ausgeführt. Der 26 jährige Weinretsende Heinz wurde von drei Straßenräubcrn über fallen, geknebelt, ausgeraubt und in eine Grube geworfen, wo man ihn halbverhungert auffand. Sogar die Kleider hatte man dem unglücklichen Opfer abgenommen. Die Räuber zwangen Heinz, anzugeben, wo er noch Forderungen einzukassieren habe, und folterten ihn, als er sich weigerte, indem sie ihm eine Zahl von Stichen beibrachten. Als Täter kommen drei Artisten in Betracht, die anscheinend von einer Wandertruppe entlassen worden sind. Der deutsche Erdbeben-Herd. Wie die Erdbeben station in Jugenheim an der Bergstraße mitteilt, läßt sich jetzt mit einiger Sicherheit die Mitte des jüngsten deutschen Erdbebens angeben. Nach den nunmehr abgeschloffenen Beobachtungen befindet sich das Zentrum fast genau an derselben Stelle, wo es nach den Beobachtungen für das süddeutsche Erdbeben vom 16. November 1911, lag, nämlich bei 48 Grad 11 Minuten nördlich und 9 Grad 6 Minuten östlich, etwa 10 Kilometer westlich von der württembergischen Stadt Ebingen. Das kleine Land Hohenzollern hat also die Ausgangsstelle des Erdbebens innerhalb seiner Grenzen f Schwere Ausschrelkungen in Köln. Zu ernsten Vor gängen, die gerichtliche Nachspiele haben werden, ist es in Köln gekommen. Auf einem Neubau herrschte zwischen Bauarbeitern und Tagelöhnern schon seit längerer Zeit ein gespanntes Verhältnis, das nun zu Tätlichkeiten ausartete. Die Kämpfenden gingen mit Mestern und Dolchen auf- einander los. Mehrere Beteiligte erlitten schwere Ver letzungen. Der 28jährige Tagelöhner Küpper erhielt aus dem Hinterhalt eine derartige Stichwunde, daß er aus der Stelle tot zusammenbrach. Zwei andere Bauarbeiter mußten lebensgefährlich verletzt ins Hospital geschafft werden. Erst einem größeren Polizeiaufgebot gelang es, die Ruhe wiederherzustellen. Neun Verhaftungen sind vor genommen worden, darunter vier von den Haupträdels führern, von denen einer den Tod des Tagelöhners herbei geführt haben soll. WENmSWtes. Eine Sondersteuer aus Kraftfahrzeuge plant di« preußische Staatsregierung nach Mitteilungen des „Tag" aus Kreisen der Automobilindustrie. Der Berkehrsmtnister und der Minister des Innern richteten dieserhalb eine Reth« von Fragen an die Oberpräsidenten, die bis zum L. Sep tember Bericht erstatten sollen. Die Aebergangsbestimmungen zur Reichsverfiche- rungsordnung werden nach den vom Bundesrat gefaßten Beschlüssen amtlich bekannt gegeben. Auf dem Internationalen Vergarbeiterkongreh in Karlsbad wurde etnitimmia eine Verkürzung der Arbeitszeit s Dor den Spitzbuben ist nichts sicher. Daß eine Kirchturmspitze gestohlen wird, dürste noch nicht dagewesen sein. In Königsberg i. Pr. war es, wo sich die Diebe die stark vergoldete kupferne Kirchturmspitze der Sackheimer Kirche als Beute auswählten. Die Spitze wird zurzeit aus- gebeffert und ist daher mit Gerüsten bis oben hinauf um geben. So konnten die Täter ankommen und ungestört in der Nacht oben arbeiten. Ein in der Nähe sich aufhaltender Wächter hörte von hoch oben ein starkes Hämmern und be merkte, daß mehrere Männer die in einem kupfernen, andert halb Meter langen Schäfchen bestehende Wetterfahne mit Hilfe von Beil und Hammer zerschlugen und die einzelnen Stücke in Säcke verpackten. Als der Wächter mit einem « Schutzmann sich den Dieben näherte, ergriffen diese die » Flucht und jetzt bemerkten die Beamten, daß die ganze I Kirchturmspitze entwendet worden war. Man hat bisher von den Tätern keine Spur. Schon wieder ein Lustmord. In der Nähe des Bahnhofes Wildschütz bei Liegnitz wurde die Leiche eines 5jährigen Mädchens verstümmelt aufgcfunden. Das be dauernswerte Kind ist das Opfer eines Lustmörders ge worden, dem man auf der Spur zu sein glaubt. Ein aufsehenerregender Prozeß wird in London verhandelt. Es handelt sich um kolossale Betrügereien, die auf Rennbahnen vorgekommen sind, und man kann sich denken, mit welchem Interesse man in England, dem Vater land der Pferderennen, den Prozeß verfolgt. Der Ange klagte ist ein Trainer Wootton, der seine Söhne als Jockeis vornehmer Ställe untergebracht hatte und die von ihm be handelten Pferde je nachdem sie von seinen Söhnen geritten wurden „zurichtete". Die Söhne waren mit im Komplott und machten, wie es im Rennbahn-Deutsch heißt, die größten Schiebungen. Mittelspersonen besorgten dann die Wetten der Woottons, die natürlich stets zu ihren Gunsten ausfielen und den Betrügern Einnahmen von jährlich mehreren hunderttausend Mark brachten. Der Streik aus den deuischen Werften ist vorläufig zum Stillstand gekommen. Daß der Streik auf die bedeu tenden Handelsschiff-Werften an der Wesermündung bei Bremerhaven und auf die technischen Betriebe des Nord deutschen Lloyd übergreifen wird, erscheint fraglich. Auch die Danziger Werften scheinen vom Streik verschont bleiben zu wollen. Lange kann der Hamburger Streik nicht währen, da die Kaffen der Lokalvereine bald erschöpft sein dürften, denn der Zentralverband der Metallarbeiter will bekanntlich keine Streikunterstützung zahlen. — Streitende Glasarbeiter in Neuern im Böhmerwald zertrümmerten im Betriebe der vereinigten bayerischen Spiegelfabriken wegen Lohnstreitig keiten sämtliche Fensterscheiben und Spiegel. Die Gen darmerie nahm viele Verhaftungen vor. Die Selbslmörderbrücke in Plauen. Auf der Fried rich August-Brücke in Plauen schoß sich ein etwa 25 jähriger unbekannter junger Mann eine Kugel in den Kopf und stürzte sich dann von der Brücke auf die Dobenaustraße hinunter. Er war sofort tot. Es ist dies der 25. Todes sturz von der „Selbstmörderbrücke". Gegenwärtig wird an der Brücke ein Geländer angebracht, um anderen Lebens müden ihr Vorhaben zu erschweren. Deuische Deserteure in der Fremdenlegion? Nach Meldungen französischer Blätter erschienen in Nancy nicht weniger als 12 deutsche Deserteure von elsässischen Regi mentern. Sie wünschten alle, in die Fremdenlegion em- treten zu dürfen. Eine Bestätigung dieser Meldung muß abgewartet werden. Sollte sie sich als wahr herausstellen, so dürfte deutscherseits auf Auslieferung der Überläufer be standen werden. auf 8 Stunden gefordert. Zwischen den einzelnen SchiWM soll jedesmal eine Ruhepause von 16 Stunden liegen. „A. 5". Das Zeppelinluftschiff „L. Z. 20", das neulich bei schwerstem Wetter seine Zuverlässigkeits-Dauerfahrt machte, hat auch die Schnelligkeitsprüfung in durchaus zu friedenstellender Weise erledigt. Unter dem Namen „Z. 5" ging bas Luftschiff in den endgiltigen Besitz der Militärver waltung über. Anleroffizieren und Mannschaften der Armee ist nach einer im Staatsanzeiger veröffentlichten Bekannt machung des preußischen Knegsministers von Falkenhann dienstlich verboten, innerhalb ihrer eigenen oder einer fremden Truppe oder Behörde Zivilpersonen oder den Handwerksmeistern der Truppen und der militärischen An stalten usw. zur Ausübung des Gewerbebetriebes Bei hilfe zu leisten, insbesondere durch Vermittelung oder Er leichterung des Abschlusses von Kaufgeschäften, Versicherungs verträgen und dergl. Unteroffiziere und Mannschaften haben von jeder an sie ergehenden derartigen Aufforderung ihren Vorgesetzten Meldung zu machen. Offizisrsflug Köln—Königsberg. Die deutschen Offiziere Leutnant Joly und Hauptmann Osius vom Großen Großen Generalstab führen augenblicklich einen militärischen llberlandflug Köln—Königsberg aus. In kaum 4stündigem Fluge wurde die Strecke Köln—Berlin zurückgelegt. Unter wegs hatten die Flieger mit starken Böen zu kämpfen. Über dem Elbtal lagerte ein dichter weißer Wolkenschleier, sodaß sich die Offiziere in eine Polarlandschaft versetzt glaubten. Die Flieger mußten sich lediglich nach dem Kom paß richten. Die zum Fluge benutzte Rumplermilttärtaube ist mit einem sechszylindrischen 100pferdigen Mercedesmotor ausgerüstet. Militärische Zweibundberalungen. Der Hüchstbe- fehlende der französischen Armee, General Joffre, begibt sich laut „Voss. Ztg." dieser Tage nach Petersburg, um die militärischen Abmachungen zwischen Frankreich und Rußland den durch die Vermehrung des französischen Heeres und die neuen Maßregeln des russischen Gcneralstabes an der West grenze des Reiches geänderten Verhältnisse entsprechend von neuem durchzuberaten und umzugestalten. Peter Rosegger, der nun in nächster Woche seinen 70. Geburtstag seiert, hat auf die Spende der Stadt Wien zum Besten des von Rosegger ins Leben gerufenen deutschen Schulvereins in herzlichster Weise gedankt. „Ferner", so heißt es in seinem lesenswerten Dankschreiben, „ist es mir ein hocherfreuliches Erlebnis, daß der Bürgermeister einer modernen Großstadt mein Bestreben begrüßt und meine Sehnsucht teilt nach Rückkehr aus dem Wirrsal des moder nen Lebens zur schlichten Einfachheit und zur Gesundheit der Natur. Von den Kulturstädten, von oben herab muß der Beginn einer solchen Umkehr kommen." Durch Raschsuchl in den Tod. Auf tragische Weise kam der 15 jährige Lehrling Hieber in Ludwigsburg ums Leben. Der junge Mann kletterte in die Backstube einer Konditorei, um zu naschen. Der Einbruch wurde von dem Konditor bemerkt und als Hieber auf mehrere Anrufe in seiner Angst keine Antwort gab, feuerte der Konditor in die dunkle Backstube einen Revolverschuß ab. Obwohl der Schuß aufs Geradewohl abgefeuert, traf er den Lehrling mitten ins Herz. Der junge Mensch war sofort tot. Für den vilderschmuck in den Eisenbahn-Wagen sind Städte- und Marinebilder ausgewählt worden. Von 710 Entwürfen hat das Preisgericht 34 erworben. Es wurden Bilder aus folgenden Städten ausgewählt: Bonn, Braunlage, Bremen, Frankfurt a. M., Halle, Hamburg, Hannoversch-Münden, Heiligendamm, Kiel, Köln, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Magdeburg, Mannheim, Posen, Potsdam, Rostock, Segeberg, Warnemünde, Weimar und Zeitz. Der: deutsche Osten wird wohl noch Nachfolgen. Auch ein Prätendent. Ein belgischer Spielbank-Be amter namens Corberon macht Anspruch auf ein deutsches — Fürstentum! Herr Corberon gibt vor, daß er der recht liche Erbe des kürzlich verstobenen Grafen Edgard de Lannoy Clervause sei und daß er als Inhaber dieser Titel auch Fürst in dem mediatisierten deutschen Fürstentum Rheina-Wolbeck und erbliches Herrenhaus-Mitglied in Preußen werden müsse. In deutschen Archiven ist nichts von territorialen Ansprüchen der Fürsten von Rheina-Wol beck zu finden, und Herr Corberon wird wohl auch in Zu kunft die Goldstücke auf dem grünen Tuche auszahlen müssen. visier fVcn- UnM. Historisier Rcman aus dem polnisckeii Ausstand von jP. Zserlein 59j Raimund, Lessen Urlaub bald zu Ende war, mußte sich zu seinem Truppenteil zurückbegeben, während die Wiliwe und Constanze, sowie der junge Arzt nnck Berlin reisten. Vorder wollten sie aber noch einen kurzen Aufenthalt in Breslau neh men, um Frau v. Zarkow von dem Vvrgesallenen in Kenntnis zu setzen. Sie sollte keine Gewalt mehr über die Valentinschen Kin der ausüben können, denn über die Mack enschaften des Baron d. Osinsky mußten ihr die Augen geöffnet werden. Die Abreise verzögerte sich aber immer noch um zwei Tage, denn Schloß Lysa war überfüllt mit Vcnmmdeten und TcVn, unter den Letzteren die Gräfin v. Czacki und Baron v. Osiusly. Philibert v. Herford konnte daher seinen dringend notwendigen ärztlichen Beistand nicht versagen und auch Gabriele Valentin und ihre Tochter beteiligten sich an dem Samariterwerk. „Wesley, welchem es trotz der allgemeinen Verwirrung nicht gelungen war, sich seiner Fesseln zu entledigen und zu entkommen wurde von den Preußen gefangen genommen. Ueber fein Schicksal erfuhr Philibert v. Herford nichts weiter und er hatte auch kein Interesse daran. Philibert v. Herford hatte es allein auf sich genommen, Frau v. Zarkow zu unterrichten und versöhnlich zu stimmen. Es war ihm zunächst schwer gelungen, überhaupt vorgelassen zu werden und dann janv er die Majorin in der unversöhnlichsten Stimmung. Sie verweigerte ihm die einfachste Höflichkeit, in dem sie pch zunächst nicht einmal von ihrem Sitz erhob. Dm grauen Augen der Majorin schossen einen verächtlichen Blick aus den jungen Mann, der denselben aber lächelnd auf- siug. Dann sprang sie sehr hastig aus, wobei sogar der Sef- 1-1 um heftigem Gepolter auf dem Fußboden rollte, sodaß ein DsMsimachen -k» Kops erMvckk" zur Türe helMürcckw, em deutlicher Beweis, daß sie bisher vor derselben die Lauscherin gespielt batte. „Mein Herr, habe ich Ihnen nicht schon einmal gesagt, daß ich nichts mit Ihnen zu schaffen haben will? Ich kann das nur wiederholen." „Gnädige Frau, der Zweck meines Hierseins ist, Ihnen miizuteilen, Laß es mir gelungen ist, Ihre Nichte Constanze Valentin aus der Gewalt des Baron v. Osinsky z» befreien und daß ich mich mit derselben verlobt habe. Ick bitte Sie, im Namen meiner Braut und deren Mutter, vergessen zu wol len, was in der Vergangenheit liegt." „Schweigen Sie, ich will nichts weiter von Ihnen und den anderen hören." „Jetzt richtete sich Philibert v. Herford, empört über diese schroffe Abweisung hoch auf und sein Gesicht nahm eine» strengen Ausdruck an. „Es mag Ihnen wohl unangenehm jein, von den verbre cherischen Absichten des Baron v. Osinsky zu hären, der seine Strafe erhalten hat. Ich nahm bisher an, daß Sie keine Kenntnis von diesen Schlechtigkeiten hatten, aber Ihr ganzes Verhalten —" „Hinaus! Ihr Anblick ist mir Gift!" schrie Frau v. Zar kow ganz Dunlelrot im Gesicht, als drohe ihr der Atem aus zugehen. Philibert v. Herford machte ihr eine höfliche Verbeugung und entfernte sich ohne Gruß. Frau v. Zarkow machte zunächst keinen Versuch, sich weiter in die Valenünschcn Familienangelegenheiten einzumischen, später aber mochte sie doch ihr Unrecht eingesehen haben, denn sie hinierließ nach ihrem Toda ihr großes Vermögen laut Testa ment ihrer Schwester Gabriele und Seren Kindern. Ende. Zweimal reingefallen. Ein peinliches Abenteuer er lebte der Büynenschriftfteller Eourienne, unter welchem Pseudo nym sich Georg NomeanL verbirg;. Sr ist Ws einem ball, macht di« Bekanntschaft eine« fungen, ganz passablen Men schen und „lästert" der Reibe nach über alle Anwesenden. Plötz lich kommt er auch aus einen zu sprechen, dessen Name ihm ent- sauen ist. „Ach, Sie müssen den Menschen kennen," sagte er zu seinem neuen Freunde, „alle Welt spricht von dem Schurken, dem Betrüger. Donnerwetter! Ich kann nicht auf den Namen kom men. Er endet auf nio, gnio, oder so ähnlich. Eine verfl . . Sache! Sie kennen ihn sicher. Ab! endlich! Ligergnot! heißt da« Scheusal" — „Allerdings kenn ich ihn Er ist mein Vater." lind als Courteline diese Geschichte eine? TageS einer Dame aus einem Balle erzähli, obne dnß er den Namen der Schönen kennt, dec er sein Erlebnis mitteilt, da kommt zum Schluß statt des lauten Gelächters, das er erwarlet hat, die spitzige Bemerkung. „Gelernt haben Sie au« diesen Erlebnis gar nichts. Ich bin nähmlich die Schwester!" Tableau! Empört. Zählkellner: „Entschuldigen Sie, Herr Süffel, Sie haben mir versprochen, die mir schuldigen fünfzig Mark am Ersten zu zahlen. Könnte ich nicht schon heute darauf «inen kleinen Vorschuß haben ?" — Süffel: „Unerhört! Jetzt wird man schon gar von einem Zählkellner angepnmpt." Die erste Stufe. Frau: „Man soll ja immer die Nei gungen eines Jungen berücksichtigen; unserer träumt Tag und Nacht davon, als Aviaiiker durch die Lüfte zu segeln und sein« Gegner zu besiegen." — „Wie wollen Sir ibm denn mit gerin- gen Mitteln entgegenkommen ?" -- Nun, mein Mann hat ihm einstweilen eine Stelle als Listboy verschafft." Zu viel verlangt. Tiroler Sänger (neidisch zu dem anderen in demselben Pogramm anftreienden Bauchredner, der reichen Beifall erntet): „DaS war ja alle« ganz schön, war Sie gemacht haben. Aber können Sie auch mit dem Bauch... jodeln'?" Vorsichtig. „Was haste getan, Moritzleben, wie de bekamst int Geschäft die Freudenbotschaft, daß wir haben zwei Söhne." — „Ich hab mer lassen holen 'ne Bransepnlver, sonst hält' ich in meiner Freud verschenkt 'n kleines Vermögen." Gutherzig. „Herr Maier, draußen steht ein Bettler mit einer ganz roten Nase." — „Hm, geben Sie ihm einen Kogn«H"