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Anser Kaiser wird dauernden Berliner Aufenthalt erst wieder Ende August nehmen. Die Nordlandreise wird am ö. August beendet. Der Kaiser trifft an diesem Tage in Swinemünde ein, wo er Marineschießübungen beiwohnen will. Am 10. August erfolgt die Weiterreise nach Rostock zum Jubiläum des mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90 „Kaiser Wilhelm" und weiter nach dem Übungsplatz Alten-Grabow. Hier finden vor dem Kaiser am 11. und 12. August große Kavallerieübungen statt. Anschließend ährt der Kaiser nach Mainz, um dort gleichfalls militärischen Übungen nebst Parade beizuwohnen. Am Nachmittage des- elben Tages wohnt der Kaiser der Enthüllung des Denk mals für den „Jäger aus Kurpfalz" in Stromberg bei Kreuznach im Hundsrück bei, von wo aus er wahrscheinlich dem Landwirtschaftsminister v. Schorlemer-Lieser auf dessen Besitzung an der Mosel einen Besuch machen will. Nach zweitägigem Aufenthalt in Kronberg fährt der Kaiser auf ungefähr eine Woche nach Homburg v. d. H. Am 24. finden in Gegenwart des Kaisers und der deutschen Bundesfürsten Festlichkeiten in der Kehlheimer Jahrhundert-Halle statt, an schließend reist der Kaiser zu den Manövern nach Breslau und Posen. Die Amnestie des Kaisers aus Anlaß des Regierungs jubiläums, die ungefähr 12300 Straferlasse betrifft, wird wahrscheinlich am 1. August rechtskräftig sein und zur allge meinen Durchführung kommen. Verschiedentlich ist ja die Strafverbüßung bereits ausgesetzt worden, das geschah, wo die Fälle so einfach lagen, daß die Voraussetzungen der Amnestie ohne weiteres zutrafen. — Der in dem bekannten Mainzer Berndt-Schapiro-Prozeß zu sechs Monaten Gefäng nis verurteilte Chefredakteur Heinrich Hirsch, der Verleger des Neuesten Anzeigers, ist anläßlich des Regierungsjubi läums begnadigt worden. Er »wird am 30. Juli aus der Hast entlassen werden. Als Anzeichen der Zwischen Oesterreich und Ruh land herrschenden Stimmung verdient die Tatsache Be achtung, daß ein Kawaß der russischen Gesandtschaft in Cetinje, der auf einem dalmatinischen Dampfer in Fiume eintraf, dort verhaftet wurde, weil er während der Fahrt grobe Beschimpfungen gegen Osterreich-Ungarn und dessen ehrwürdigen Kaiser Franz Joseph ausgestoßen hatte. Der Verhaftete wurde wieder freigelassen, nachdem er sich als Mitglied der Gesandschaft ausgewiesen hatte. Seine Akten tasche, die vertrauliche Schriftstücke enthielt, wurde nicht durchsucht. Der ganze Zwischenfall, wegen dessen Rußland in Wien vorstellig wurde, ist damit erledigt; behält jedoch seine symptomatische Bedeutung als Stimmungsbild. Die koloniale Forschung hat einen neuen schönen Erfolg zu verzeichnen. Dr. Karl Ludwigs ist es gelungen, als Erreger des Kakaokrebses den Pilz der Braunfäule nach zuweisen. Der Kakaokrebs hat besonders den Kakaopflan zungen in Kamerun und Samoa großen Schaden zugefügt. Nach der Entdeckung des Erregers der Baumkrankheit ist es leicht, die Krankheit energisch zu bekämpfen und^die gefahr lose Anlage weiterer Plantagen zu ermöglichen. Eroberungspläne Nordamerikas. Die nordameri kanische Union geht darauf aus, sich im Süden bis zum Panamakanal auszudehnen und alle Staaten des nördlichen Amerika unter ihrem Banner zu einer Staateneinheit zu verschmelzen. Es handelt sich bei ihrer Ausdehnungspolitik um die Angliederurig des ganzen Zentralamerikas, also der Republiken Guatemala, Salvador, Nikaragua, Honduras, Costarica und Panama. Als der erste Schritt zur Aus führung dieses Planes wird der Vorschlag des Präsidenten Wilson im Senat zu Washington angesehen, die Union möchte das Protektorat über Nikaragua übernehmen. Man gibt an, daß die Anregung zu diesem Vorschläge von Nika ragua ausgegangen sei. In Wirklichkeit sucht die Washing toner Regierung, die sich den Bau des Panamakanals eine schwere Stange Gold kosten ließ, der ungeteilten wirtschaft lichen und strategischen Ausnutzung dieses Kanals halber die Vereinigung mit den zentralamerikanischen Republiken unter dem Sternenbanner herbeizusühren. Eine Gewinnbeteiligung forderte der Verband Deut scher Handlungsgehilfen auf seiner soeben in Breslau abge haltenen Jahresversammlung außer Reformen in der Arbeits zeit, die namentlich an den Sonnabenden verkürzt werden soll. Die Gewinnbeteiltaung ist eine Angelegenheit, über die matt geteilter MeinMg sein kann. Gegen sie spricht zu nächst die Erwägung, daß sie eine Beteiligung an dem Risiko des Unternehmers nicht enthält. Würde die Gewinn beteiligung allgemeine Regel, so könnten Geschäftsleute, die sich selbständig machten, lange nach Angestellten für ihr junges Unternehmen suchen. Die Gewinnbeteiligung könnte erst nach einer Reihe von Dienstjahren des Angestellten in dem Unternehmen, an dessen Gewinn er beteiligt werden soll, beginnen. Das würde das Geschäftsinteresse der An gestellten heben, aber auch zu mancherlei Scherereien führen. Die reichere Erfahrung und das gesteigerte Geschäftsinteresse eines Angestellten nach längeren Dienstjahren pflegen in der Regel durch entsprechende Gehaltserhöhungen entlohnt zu werden. Dieses System ist so sozial wie das der Gewinn beteiligung und hat vor dem letzteren offenbare Vorzüge rechtlicher und ethischer Natur voraus. Die Regulierung vor der Tür. Bulgarien hat sich völlig unterworfen, die Entmobili- sierung seiner Truppen begonnen und sich zu direkten Friedensverhandlungen bereit erklärt. Die Mächte sind einig darüber, der Türkei keine Besitzergreifung diesseits der Midia-Enos-Linie zu gestatten. Unter der besonnenen Leitung Rumäniens wird daher, wie man hofft, die Regu lierung der Balkanfrage für dieses Mal bald erfolgen. Daß die schwerwiegende Frage damit für immer aus der Welt geschafft sei, wagen auch die Optimisten nicht zu be haupten. Bulgarien wird sich erheben und, wenn seine Stunde gekommen ist, Abrechnung halten. Bulgarien sucht sich aus seiner verzweifelten Lage durch eine Verständigung mit Rumänien und der Türkei zu retten, zeigt aber seinen früheren Verbündeten gegenüber noch nicht das erwartete Entgegenkommen. Nachdem die Verpflegung seiner Armee durch Unterbindung der Verkehrs, linien in Frage gestellt ist und in Sofia sowie im ganzen Lande eine Hungersnot auszubrechen droht, nachdem sich auch die rumänischen mit den serbischen Truppen vereinigt haben und einen festen Ring um Bulgarien gelegt haben, erklärte König Ferdinand den Großmächten in einer Zirku larnote seinen Entschluß, sofort sein Heer zu demobiltsieren und den Waffenstillstand zu unterzeichnen. Er fügte daran die Bitte, die Regierungen Europas möchten Schritte tun, um die Einstellung der Feindseligkeiten auf dem ganzen Kriegsschauplätze zu bewirken. Ferner beschloß die bulga rische Regierung, Adrianopel den Türken zu übergeben und die eigene schwache Besatzung aus der Festung zurück zuziehen. Rumänien sicherte es die Abtretung des gefor derten Sitiftriagebietes zu und erklärte sich mit einer rumä nischen Besetzung des Landes bis zum Abschluß des Friedens einverstanden. In der Sobranfe erklärte der neue bulgarische Minister präsident Radoslawow, die Regierung habe von allen Mächten gute und aufrichtige Ratschläge erhalten und Sympathien und Unterstützung in ihrem Bestreben gefunden, der Krise ein Ende zu setzen. Bulgarien werde seinen Dank durch loyale Mitarbeit an. dem Werke der Mächte, das die Wiederherstellung des Friedens bedeutet, darbringen. Eine Änderung der bulgarischen Grenze durch die Türkei würden die Großmächte nicht zulassen. Mit der Türkei suche die Regierung freundschaftliche Beziehungen herzu- stellen und verhandele in diesem Sinne mit dem Groß wesir. — Die Entwaffnung bulgarischer Kriegsschiffe vor Sebastopol erfolgte auf Rußlands Befehl. — Die Ge rüchte von einer bevorstehenden Abdankung des Königs Ferdinand werden amtlich für grundlos erklärt. Die türkische Regierung hat ihre Truppen noch nicht zur Midia-Enos-Linie zurückgerufen, vermag es wahrschein lich auch nicht. Dabei verkennt sie nicht die Bedeutung der Worte des englischen Premierministers: Wenn die Türkei o schlecht beraten ist, daß sie sich über die Bestimmungen les Londoner Vertrages hinwegsetzt, so muß sie darauf ge ätzt sein, daß Fragen aufgeröllt werden, von denen es keineswegs in ihrem Interesse liegt, daß sie zur Er örterung gestellt werden. In Konstantinopel meint man jedoch, die Regierung habe bereits erklärt, daß sie die Beschlüsse Europas achten würde; die Drohungen des Herrn Asquith könnten daher nur die unbesonnenen Elemente der Türkei zu verhängnisvollen Schritten verleiten. — Die türkischen Truvpen sollen auch Lüle Burgas be Vnlef ^0^5 Histor iscker Roma» aus dem polnischer Aufstand von P.Hiersein 58j Die in der Nöke des Schlosses Lysa lagernde polnische Heeresabteilung wurde nahezu aufgerieben und versprengt, da die Ueberzahl der Preußen eine sehr große war und außerdem der von Baron v. Osinsly geübte Verrat großen Schrecken und Verwirrung verursacht hatte. Mit dem Tode der Gräfin v. Czocki verlor die polnische Bewegung eine sehr große Stütze und die Trauer um die Grä fin war unter den Polen eine allgemeine. Von den einrückenden Preußen wurden Philibert v. Herford und Constanze endlich unter den Trim mein gefunden; ersterer, der noch gekleidet und bewaffnet wie die Polen war, wurde zunächst von den Sieger» umringt und mii noch anderen Ge fangenen trotz aller Bitten Constanzes in den Saal gebracht. Hier befanden sich noch der gefesselte Wesley und der junge Mann und die Frau, welche Baron v. Osinsky vor Eintritt der letzten Katastrophe als Spione vor die Gräfin gebracht hatte. Kaum hatte die Frau, die leine andere als Gabriele Valen tin war, ihr Begleiter war Raimrmd Valentin, den gesangenen polnijchen Arzt und Las junge Mädchen erblickt, da stieß sie einen lauten Freudenruf aus und eilte aus dieselben zu. Sie hatte BeiLe erkannt. — — — Die Wiuwe und ihr Cohn hatten mit den preußischen Trup pen den Weg hierher nach Schloß Lysa genommen, da Gabri ele Valentin Constanze hier zu finden hoffte. Sie lonme sich nach Lem Ueberqall nicht nach dem Verbleib des jungen Arz tes ertunbigen, so »Lern mußte es Ler Zutunjl überlassen. Ihr einziger Trost und Hoffnung blieb noch, auf Schloß Lysa endlich mü ihrer Tochter Constanze zusammenzulrcsfen. Die DEM D M da sie sorlwähreud ans polnische Abteilungen fließen und blu tige flämpse zu bestehen halten. Die Geduld Gabriele Valentins wurde dadurch auf eine harte Probe gestellt. Endlich tauchten von Ferne die altersgrauen Türme des trotzigen polnischen Grafenschlosses am Horizont am. Das Herz schlug Gabriele Valentins schneller, über ihre Augen legte es sich wie ein Schleier — war es nicht möglich, daß Constanze überhaupt nicht hier weilte oder das Schloß schon wieder ver lassen batte? Es hatte ihr anfänglich einige Mühe gekostet,, als erste mit ihrem Sohn in das Schloß eindringen zu dürfen, denn in folge der tapferen Verteidigung war die Gefahr eine sehr große. Als sie mutig an der Spitze der preußischen Truppen den linken Flügel des Schlosses erreicht hatte und sich nahe am Ziel glaubte, empfing sie eine Wunde am Kopfe. Wohl wankte sie und mußte sich einen Augenblick auf ihren Sohn stützen, aber der Gedanke an Constanze erhielt sie auf recht und ließ sie alle Schmerzen vergessen. Zum Glück war die Verwundung keine schwere. Der sich im Schloß wohlweislich von allen Kämpfen fern sich verborgen haltende Baron v. Osinsky bemerkte mit großem Erstaunen Len preußischen Truppen weit voraus die Frau und Len jungen Mann in Las Schloß eilen und sein Erstaunen verwandelte sich geradezu in Entsetzen, als er in den Beiden Gabriele Valentin und ihren Sohn Raimund erkannte. Er halte seil Lem Tage, an Lem er den verbrecherischen Anschlag aus Las Leben der Wittwe ausgesuhn halte, nichts wieder von derselben gehört, irotz aller Nachforschungen, Lenn von ihrer vorläufigen Unterbringung im Krankenhaus halte er nichts erfahren. Jetzl sah er ein, daß er nicht nur feine Absicht nicht er reich! halte, sondern Laß auch Ler schon tol geglaubte Rai mund als Mitbewerber um Lie großmütterliche Erbschaft auf Lem Plan erscrnm. Der Baron tnirschle mü reu Zähnen, er war Mcht lrn Zweifel, welche Absicht Muller und Cohn hier setzt haben, desgleichen einige kleinere Orte und dabet einen bulgarischen Offizier mit 135 Soldaten gefangen genommen haben. Ob die Türkei wirklich in der Person des früheren Ministers Hadschi Adil einen Vali von Adrianopel er nannte, ist fraglich. Die übliche Truppenrevue am Jahres tage der Wiederherstellung der türkischen Verfassung, am heutigen Mittwoch, sollte in Adrianopel stattfinden. Die Rischer Iriedensverhaadlungen beginnen erst, nachdem sämtliche Delegierten ernannt sind. Griechen und Serben beweisen Entgegenkommen. Das Silistriagebiek, dessen Einverleibung in Rumänien bisher noch immer das einzige feststehende Ergebnis des Balkanwirrwarrs bildet, ist ein fruchtbares Gebiet von 6000 Quadratkilometern mit nicht mehr als 200000 Einwohnern, von denen die Mehrzahl Türken, eine große Anzahl Rumänen und eine Minderheit Bulgaren find. Von den fünf Städten des Gebietes ist laut „Voss. Ztg." Dobritsch mit 24000 Einwohnern die größte, sie ist ein bedeutender Jndustrie- und Handelsort und zugleich ein strategischer Punkt ersten Ranges, da sie dank ihrer natürlichen Lage ohne Schwierig keit in einen befestigten Platz umgewandelt werden kann. Die Donaufestung Silistria mit ihren 14 000 Einwohnern läßt sich zu einem wichtigen Handelshafen entwickeln. Die 10000 Einwohner Turtukajis sind fast ausschließlich Rumänen. Baltschick und Kavarna am Schwarzen Meer sind heute kleine Nester, die kaum den Namen Stadt verdienen, aber die Operationsbasis für die rumänische Flotte abgeben können und die Ausgestaltung Mangalias zu einem mächtigen Kriegshafen ermöglichen. Das ganze Gebiet hat so be deutende wirtschaftliche und kommerzielle Entwickelungsmög lichkeiten, daß es Rumänien mit den 100 Millionen für seine Mobilisation nicht zu teuer erkauft hat. Die Einigte» der Großmächte hält auch den gegen wärtigen Balkanwirren stand, die durch das militärische Vor gehen der Türkei noch verwickelter geworden sind, als sie es ohnehin schon waren. Das hat die Londoner Bot schafterkonferenz, die das Bestreben der Türkei, sich jenseits der Midia-Enos-Linie festzusetzen, unsinnig nannte und er klärte, daß es nicht geduldet werden dürfte, einmütig be kundet. Der englische Premierminister Asquith betonte in einer Bankettrede zu Birmingham, das Einvernehmen der Mächte fei noch nie weniger in Gefahr gewesen, als gegen wärtig. Die Türkei würde sich auf das ihr zugewiesene Gebiet zurückziehen, die Balkanstaaten bald auf dem Wege direkter Verhandlungen zum Frieden gelangen. Rußland ließ offiziell noch besonders erklären, daß es seine Balkan politik durchaus im Einvernehmen mit allen übrigen Groß mächten Europas triebe und von diesem Grundsätze nicht abweichen würde. Namentlich würde man Mittel und Wege finden den Beschlüssen der Großmächte der Türkei gegenüber Achtung zu verschaffen. In diesem Zusammen hänge ist es interessant, daß Pariser Blätter der Türkei das Recht auf Revanche zugestehen, indem sie bemerken: Es ist nicht ersichtlich, mit welchem Recht Europa jetzt wagen kann, zu protestieren, da es doch bei Beginn des Krieges die Unantastbarkeit des türkischen Territoriums verbürgte. Die Türket hat einen Vertrag unterzeichnet; sie zerreißt ihn, und es steht ihr frei, die Folgen einer solchen Handlungsweise auf sich zu nehmen. Die einzigen, die das Recht hätten, das Wort zu diesem Schritte zu ergreifen, sind diejenigen, die mit ihr das Dokument unterschrieben haben. MUK MES Wett. Die Berliner Verbrecherwelt hat ihre besonderen Schlupfwinkel, die Bouillon-Keller und Kaffee-Klappen, in denen sie sich in Begleitung ihrer Halden Weiblichkeit ein Stelldichein gibt, um neue Einbrüche zu besprechen oder ge stohlene Waren zu „verschärfen", d. h. unter der Hand an Hehler zu verkaufen. Der Polizei sind diese Schlupfwinkel wohl bekannt, sie duldet sie aber, da bei unvermuteten Durchsuchungen solcher Lokale oft langgesuchte Verbrecher ihr in die Hände fallen. Als kürzlich in einem „Cafee Dalles" genannten Lokale im Norden Berlins die Polizei zur Razzia erschien, bemächtigte sich des lichtscheuen Ge sindels große Aufregung. Viele versuchten, durch Türen und Fenster das Freie zu gewinnen. Sie wurden aber von den draußen vostierten Beamten in Empfang genommen. ln da? Sckkoß Istrien, wie aber war e? nur möglich. daß du Wiitwe am Lede» geblieben, w ^rell "e- venä wundene' Sohn gefunden und den Aufenthalt Constanzes entdeckt statte? Baron v. Osinsky war aber nickt der Mann, ein Spiel so schnell verloren zu geben. Mit raschem Blick batte er die Situation überschaut — die beiden Personen, die ihm hinder lich waren und auch verderblich werden konnten, mußten be seitigt werden. Roch war es nicht zu spät dazu. Rasch Katte er eine An- zahl Polen um fick gesckaart, an deren Spitze er einen ver zweifelten Ausfall unternahm und ehe noch die preußischen Truppen Gabriele Valentin nnd ihrem Sohne Hilfe bringen konnten, waren beide von den Polen gefangen und der Baron ließ sie als angebliche Spione vor die Gräfin schleppen, in dem er hoffte, sich ihrer auf diese Weise am sichersten entledigen zu können. Baron v. Osinsly hatte sich dieses Mal aber doch berech net — die Gräfin war wohl eine fanatische Parteigängerin, aber sie besaß ein lauteren Charakter und war daher nicht geneigl, auf Lie Anschuldigung des Barons, den sie durchschaut hatte, zwei Menschen dem Verderben zu überliefern. Gabriele Valentin fühlte fick bald von den Annen ihrer Kinder umfchlungcn. Es war auch ein Sieg, den sie in dem alten Grafenjchloß Lysa feierten und in den das Hurrah der stürmenden Truppen yiueinklang die Wiedervereinigung nach mancherlei Kämpfen. Philiben v. Helsord freute sich »her dieses Glück, zu dessen Gelingen er jo viel beigelragen hatte. Constanze riß sich zu erst von ihrer Muller los und ftog in die Arme des jungen Arztes. So vereint waren beioc vor die Muller, um ihren Segen zu erbitten, unbekümmert um all die Menschen, die >m Saale pch befanLen und erstaun! waren über Liese Szene Les Wwücifindens. Nachdem der Zweck ihrer Neye erreich! war, hatte ein längerer Äusenrhali oer Zaunlle Valentin und Les Arztes im Schloß Lyja kernen Zweck mehr,