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Uabesmuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für WraM, SeiMses, Klein- u. WM Inserate kosten die Spaltenzelle oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wiirtige Inserenten IS Ps. Reklamen r 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 74. «mt »««ve« 2120 Donnerstag, den 26. Juni 1913. s-r»spr«ch-r: «mi 2120 L6. Jahrgang. Vorschriften zur Erhaltung der Reinlichkeit nnd Verkehrssicherheit auf den Wegen innerhalb der Stadt Rabenan. Jede Verunreinigung der Wege innerhalb des Stadt bezirks Rabenau ist verboten. Als Verunreinigung in diesem Sinne ist insbesondere auch das Wegwerfen von Obstresten, Papier usw. zu verstehen. Die Grundstücksbesitzer sind verpflichtet, für die Rein haltung der Fußwege längs ihrer Grundstücke mit besorgt zu sein und zu diesem Zwecke an jedem Sonnabend und an jedem sonst vor einem Feiertag fallenden Wochentage die Fußwege gründlich zu reinigen oder reinigen zu lassen. Die Reinigung hat zu erfolgen 2) bei gepflasterten Fußwegen durch sorgfältiges Kehren und nötigenfalls durch gründliches Spülen mit reinem Wasser. b) bei Kiesfußwegen durch Beseitigen jedweden Unrates. Der zusammengekehrte Schmutz und Unrat ist sofort auf unschädliche Weise — am besten durch Unterbringung in der Aschengrube — zu beseitigen. Derselbe darf also weder liegen gelassen, noch in die Schniltgerinne, ans die Fahrbahn oder in die Sinkkasten der Schleußen gekehrt werden. Die Benützung der Fußwege z. Abladen von Materialien - Kohle» und dergleichen — ist verboten. Für die Erfüllung der vorstehenden Verpflichtungen find die Besitzer der Grundstücke und, wenn der Besitzer aus wärts wohnt, auch die Verwalter der Grundstücke verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark geahndet, auch ist die Stadtgemeinde berechtigt, nötigen falls die Reinhaltung auf Kosten der säumigen Besitzer vor nehmen zu lassen. Rabenau, den 17. Juni 1913. Der Bürgermeister. Städtische Freibank. Donnerstag, den 2«. Juni, vormittags 7 Uhr verkauf von Zchweiuefleisch. Grund der Nichtbankwürdigkeit -- Tuberkulose. Preis pro Kilo 1.20 M. Markenausgabe früh 6 Uhr. Der Stadtrat Hur Nah uns fern. Rabenau, den 25. Juni 1913. — Als Hauptgeschworene für die im Juli beginnende Sitzungsperiode des Schwurgerichts Freiberg sind u. a. aus gelost worden: Leuberl-Quohren, Getreidehändler Köhler-Possen dorf, Richard Walter-Malter, Böhmc-Neinsberg, G.-V. Bütt ner-Dorfhain und Kaufmann Seifert-Schmiedeberg. — Bei K l e i n ö l s a war kürzlich eine Pfändung von Hölzern vorzunchmen. Nun kam man dahinter, daß der größere Teil der gepfändeten Hölzer fehlt. Ob der frühere Besitzer oder dritte Personen an der Sache beteiligt sind, ist noch nicht festgestellt worden. Eine Bestrafung wegen Pfandentstrickung, resp. Diebstahls haben die Beteiligten zu erwarten. — Die Sommerfeste des Fechtvereins G r o ß ö l s a, sowie auch des Männergesangvereins „Lyra" Spechtritz, die am Sonntag abgehalten wurden, verliefen bet angenehmer Witterung und gutem Besuch zur Zufriedenheit. Die Waren buden und die Verlosung erfreuten sich großen Zuspruchs, so daß mit hübschen Uebelschüssen gerechnet werden kann. — Dem 7jährigen Töchterchen des Strohhutarbeiters Höhne in Kreischa siel beim Spielen der Ball in den mit kochen dem Wasser ungefüllten Waschkessel. Das Kind erkletterte den selben, um den Ball wieder zu erlangen und verbrühte sich dabei schwer. Die Mutter war unterwegs mit einem größeren Kinde. — Der Tischler Wappler aus Lungkwitz verunglückte am Schäferberg bei Kreischa. Er stürzte vom Rad und zog sich dabei einen Schlttsselbeinbruch zu. — In Dippoldiswalde stießen zwei Radfahrer mit einem Auto auf der Altenberger Straße zusammen, wo bei der eine, Handelsmann Wolf von dort, nicht unerheblich verletzt wurde. Den Autosührer trifft kein Verschulden. Ec brachte den Verletzten «ach pxm Krankenhause. — Die amtliche Jahreskonferenz der Lehrerschaft des Schulinspeklionsbezirks Dippoldiswalde findet Montag, den 30. Juni im Saale der Neichskrone zu Dippoldiswalde statt. — Einer Blutvergiftung erlegen ist der 42 Jahre alte Buchdrucker W. Koch in Tharandt. Er hatte eine Zahn operation an sich vornehmen lassen, mußte aber bald daraus die Wahrnehmung machen, daß die Mundhöhle und schließlich auch das Gesicht stark anschwollen, und alle Anzeichen deu- tkten auf eine schwere Blutvergiftung hi». Er wurde in das Krankenhaus in Deuben gebracht, wo er starb. — Der Wirtschaftsbesitzer Heinrich Vogel in Wils druff, der seine Schwägerin Rosalie Schirmer ermordete u. sich Hann selbst die Kehle durchschneiden wollte, hat sich mittels seines Hemdes in seiner Zelle erhängt. Ec sollte in das Landgericht Dresden eingeliefert werden. Die Sektion hat er geben, daß Vogel an seiner Schwägerin ein schweres Sittlich- keilsvergehen verübt und die wehrende Frau erwürgt hat. — Wer etwas für seine Gesundheit tun will, verwende einen geringen Teil seiner freien Zett zur Durchsicht des in einer Teilauflage unserer Zeitung beiliegenden Prospektes über Trinkkuren mit Lauchstädter Mineralbrunnen. Der Brun nen hat den Vorzug, daß er angenehm und erfrischend schmeckt und im eigenen Heim getrunken werden kann. Derselbe ist zu haben in Rabenau bei Carl Schwind Nachf. Ernst Hauk. Kleine Notizen. — Bei einer jetzt in Markneukirchen verstorbenen Witwe wurden unter den Nachlaßsachen versteckr 21000 Mk. in Papiergeld und einige 100 Mk. in Silbergeld vocgefundcn. Sie lebte in dürftigen Verhältnissen. — Das Zenlralbad in Dresden-Striesen wird am 20. August zwangsweise versteigert. Am 22- August folgt ihm das Weiße Schloß in Blascwitz. — Auf dem Bahnhofe Bautzen ist der Geschirrführer Winter zwischen die Puffer zweier Wagen ge kommen und den erlittenen Verletzungen erlegen. — Die Unterschlagungen des Gemeinde-RegistralorS N. Trinks in Kemnitz sind wesentlich höher wie anfangs an genommen wurde. Es wurde ein Steckbrief hinter ihm erlassen. — Das in Colditz verstorbene Fräulein Helene Schein pflug hat die Stadtgemeinde Colditz zur Universalerbin ein gesetzt und bestimmt, daß der rund 16 000 Mark betragende Nachlaß als Helene-Scheinpflug-Stiftung verwaltet und die Zinsen dieses Kapitals den Armen der Stadt zuteil werden Men. — Seinen Verletzungen erlegen ist der 29 Jahre alte Dachdeckergchilfe Voigt von Leisnig, der bei Ausübung seines Berufes 16 Meter hoch vom Dache stürzte. — In Nitzendorf bei Geringswalde spielte das 3jährige Söhnchen des Zimmer manns Zlcheiper mit einem größeren Knaben am Göpel und fiel dabei so unglücklich zwischen den im Gange befindlichen Göpelbaum und Dach des Göpelhäuschens, daß ihm der Kopf zerdrückt und der sofortige Tod des Knaben herbeigeführt wurde. -- Ein WirtschastSgehilfe, der in einem Teiche bei Ehrenfriedersdorf badete, wurde durch die sogen. „Wasserpest" am Schwimmen verhindert und ertrank. — Beim Heu laden fiel der Gutsbesitzer Rachel in Räckelwitz so unglücklich vom Erntewagen, daß er das Genick brach und sofort ver- st a r b. Seine Kinder waren Zeuge des Vorgangs. — Der Hilfsweichensteller Eichler in Hennersdorf stieß so unglücklich mit einem anderen Radfahrer zusammen, daß er einen schweren Schädelbruch erlitt. — Der arbeits- und wohnungslose 19 jährige Bäcker geselle Tippmann schlich sich nachts in die Gesellenkammer des Bäckermeisters Ehrhardt in Leipzig - Schleußig, um dort einen Dieb stahl auszuführen. Als der in der Kammer schlafende Bäckergeselle Kölbel erwachte, schlug Tippmann mit einer Rade- Hacke auf hin los und verletzte ihn schwer am Kopfe. Der Täter wurde von dem hinzukommenden Bäckermeister auf die Hilferufe des Ueberfallenen sofort verfolgt, in einem angrenzen den Hofraume festgenommen und der Polizei übergeben. — Die Obduktion einer im Falkenhagener Forst bei Vellen in der Nähe von Berlin aufgefuudenen, schon stark in Verwesung übergegangenen Leiche eines 12—14jährigen Knaben ergab mit Bestimmtheit, daß es sich um einen Mord handelt. Die Kehle des Knaben ist durchschnitten und die Arme und Brust sind mit Blut bedeckt. Weiterhin wurde durch die Untersuchungskommission festgestellt, daß zwischen dem Mörder und seinem Opfer ein Kamps stattgefunden hat, denn darauf deuten die in der Nähe des Fundortes angerich teten Verwüstungen hin. In Velten und Umgegend wird niemand vermißt. Man nimmt deshalb an, daß der Knabe ein Schüler aus Berlin ist. Der ganze Falkenhager Forst wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft, besonders nach einigen Kleidungsstücken, die fehlen, durchsucht. — Im Konkurs der Steingutfabrik Sauer u. Roloff G. m. b. H. in Neuhaldensleben betragen die nicht bevorrechtig ten Forderungen 459 121 Mk„ die bevorrechtigten 1884 Mk. und die, welche in der Masse sind, 26300 Mark. — Der Kaiser trifft am 15. August zum Besuche des Herzogs von Cumberland in Gmunden u. am 18. August zum Besuche Kaiser Franz Josephs in Ischl ein. — Prinz Ernst August hat eine weifische Abordnung, die von ihm Auf klärung über sein Schreiben an den Kanzler erbitten wollte, nicht empfangen. — In Ohligs bei Solingen ermordete in einem An fall von Geistesstörung der 36jährige Willi Hampel seine 38 Jahre alle Ehefrau und seinen 12jährigen Jungen, indem er sie durch Hammerschläge betäubte und ihnen die Halsschlag adern durchschnitt. Nach der Tat legte er beide Leichen vor sein Bett und steckte sie in Brand. Dann durchschnitt er sich die Halsschlagadern und stürzte sich zwei Stock hoch aus dem Fenster. Hampel war früher in einer Irrenanstalt gewesen. Dresden. Die hiesige Technische Hochschule ernannte den König von Sachsen zum „Doktor-Ingenieur ehrenhalber". — Der König trat von Leipzig aus die bis zum 4. Juli be rechnete Reise ins Ortlergebiet an, wobei ihn Graf Zeppelin bis München begleitete. — Im angetrunkenen Zustande und vollständig ange- kleidet sprangen zwei Arbeiter an der Kötzschenbrodacr Straße in Dresden in die Elbe, um zu baden. Hierbei geriet der eine unter die dort liegenden Flöße und ertrank. Der Leich nam ist bis jetzt noch nicht gefunden worden. — Am Dienstag mittag ging über die Lößnitz ein heftiges Gewitter nieder. Der Blitz schlug mehrmals ein, ohne aber ernstlichen Schaden anzurichten. So schlug der Blitz in das Pfarrhaus und in die Kirche zu Radebeul ein, zerstörte aber nur die elektrische Licht- und Klingelanlage. — Ein Sittlichkeitsattentat wurde an einer jungen Dame, einer 18jährigen Verkäuferin aus Dresden, ver übt. Es wird dazu folgendes mitgcteilt: In einem Ver gnügungslokal in Oberlößnitz gesellte sich zu einer dort an wesenden Verkäuferin, in Dresden wohnhaft, ein junger Mann, der sich ihr als Mechaniker oder Monteur Hartmann aus Coswig vorstellte und dec jungen Dame einen Vorschlag machte, mit ihm gemeinsam noch einen Spaziergang nach der Friedensburg zu unternehmen. Das junge Mädchen nahm arglos die Einladung des Mannes, der in seinem Aeußeren einen durchaus günstigen Eindruck machte, an. Bis gegen halb 10 Uhr hielte» sich beide auf der Friedensburg auf, und da das Mädchen wieder mit der Bahn nach Dresden zurttck- fahren wollte, erbot sich ihr Begleiter, sie nach dem Bahnhofe zu bringen. Ec brachte das junge Mädchen aber auf einen falschen Weg. Plötzlich fiel der Mann über das Mädchen her und suchte sie zu vergewaltigen. Die Ueberfallene wehrte sich aber mit allen ihr zu Gebote stehenden Kräften und ries laut um Hilfe. Der Attentäter, der dem Mädchen bei dem Ringen die Schuhe von den Füßen gezogen hatte, ergriff bet den Hilferufen und dem energischen Zuwehrsetzen des Mädchens die Flucht, wobei er die Handtasche und den Mantel der Ueber fallenen mitnahm. Immen 86ken8^6n1e 8ekgitfeii8tei'-ve1mstlMN mit asuestsn 8omlli6i.A.iM6lü in tsrtiAsu ölussn ur>6 Böcken fiir jsäs I?igur xkcsssllä, Wascii-Stoffsn Voll«, Nrrssolins, Holisnnö, Ltiekvrei-LtoKü, Asstiekts LluUs. Obsr-t-tsm^en kÄn8»t7Rsmäe», ^VsstsngUrtsl, Kport^Urtal. Ooslüm-Llokksn an^Iisoli uncl einlarbiA. JeUer Artikel in einkaoUern u. Zesssrein 6reni6 in reielrUkUtiAer Lzpl Mjs