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Komische K«»djcha«. Pretzstimmen zur Kanzlerrede. Ars der Kanzlerrede über die Wehr- und DeckungS- Vorlage haben die konservativen VlStter herausgehört, daß Herr v. Bethmann Hollweg fest entschlossen ist, auf einer rechtzeitigen Erledigung des ganzen Werkes, der Wehr- und der Deckungsvorlagen, zu bestehen, und wenn eine von Liesen bis zum Juli nicht verabschiedet werden sollte, den Reichstag aufzulösen. In diesem Sinne äußern sich die „Kreuz-Ztg." und die „Deutsche Tagesztg.". — Die all deutschen »Leipz. N. N." haben die Rede dagegen so auf- aefatzt, daß es dem Kanzler gleich gelte, ob Wehraesetz und Deckung mit einander verknüpft werden oder nicht. Das will er den Parteien überlassen. Nur will er nicht auf Kosten der finanziellen Wirtschaft die kriegerische Bereitschaft errreichen, nicht die Finanzhoheit der Einzelstaaten lähmen, und deshalb lehnt er die von den Bundesstaaten bekämpfte Reichsvermögenssteuer ab. Die „Tägl. Rundsch." meint, Laß die Kanzlerrede verschiedene Deutungen zuließe. Wenn Herr o. Bechmann mit der Auflösung des Reichstags drohte, so könnte das der Erledigung der Vorlagen zur rechten Zeit nur dann dienen, wenn der Auflösung auf dem Fuße die selbständige Verwirklichung der Wehrvorlage folgte, wenn von dem" neuen Reichstag Indemnität verlangt würde und wenn bet deren Verweigerung auch dieser Reichstag nach Haufe geschickt würde. Diesmal vielleicht ryit einer schlag kräftigen Wahlparole. Aber das wolle der Kanzler offenbar .nicht, sondern suche Las "Haus unter Frechaltung verschie- Lener Möglichkeiten möglichst energisch zu einer Verständi gung zu drängen. Dir »Bert. 7k. N." erblicken in der Rede vor allem TkW -nagende Mahnung des Kanzlers an die bürgerlichen PVteLm, sich über die Deckung zu verständigen. — Dis nakivnaWerale „Magd. Alg." führt auS: Der Kanzler Arach sehr bestimmt im Ton, weniger bestimmt im Inhalt. Er antwortete nicht auf die Frage: Wer fall denn nun nachgeben? Der Kanzler drängte auch kaum minder stark als auf die Beschleunigung der Wehrvorlage auf eine Eini gung der Parteien für die Deckung. Doch sprach er hier nicht von „unverzüglich". Er kam der Rechten in seiner Ausdrucksweise vielfach entgegen und fand auch ihren Bei fall. Im Ganzen aber soll die Rechte wenig erbaut gewesen sein. — Die fortschrittliche „Voss. Akg." bemerkt: Der Kanzler betonte, daß die Wehrvorlaae angenommen und die Heeresverftärkung unverzüglich ins Werk gesetzt werden muß. „Das ist das oberste Gesetz, nach dem ich meine Haltung regeln muß bis in alle Konsequenzen hinein." Das heißt klar und bündig, wenn die Konservativen oder das Zentrum die Wehrvorlage zu Fall bringen, weil die Deckungsfrage noch nicht gelöst fei, so wird der Reichstag aufgelöst. „Da neben" steht beim Reichskanzler die Forderung, daß die Kosten aufgebracht werden. Daß er die Wehrvorlage nicht verabschieden werde, ehe die Einigung über die Deckungs vorlagen erfolgt ist, hat er nicht erklärt. Das bedeutet, er hat sich das Dogma von der „Gleichzeitigkeit" nicht ange eignet. Die Verständigung über die Deckungssragea ist inner halb der Mehrheit der bürgerlichen Parteien des Reichstags gesichert. Die Grundlage bildet die Vermögenszuwachssteuer. An hem BtÜAWlen.über den einmaliaen Webrbeitxqa wird kstgeWlken jedoch soll die dritte und letzte Rate entsprechend herabgesetzt werden, wenn der Gesamtertrag eine Milliarde übersteigt. Die WsrtzvwachsNever des Jahres 1910, die unpopulär geblieben ist, soll aufgchoben und Ler Besitzwechsel- stemHelauf die Hälfte herabgesetzt werden. Über die von den Liberalen gewünschte Aufhebung des Scheckstempels schweben Lie Verhandlungen noch. — Die „Krepz-Ztg." erklärt, daß eine fertige Abmachung noch nicht vorliege, und daß an den BerhanLstmgen auch die Konservativen teilnehmen. Vie Wahlprüsuogskowmission des Reichstags er klärte die Wahlen der Abgg. v. Bieberstein (ks.), Ortelsburg- Sensburg) und Kopsch (Vp., Löwenberg) für ailtig. Die Neichstagsstichwahl in Waldeck-Pyrmont, in Ler der Volksparteiler Pfarrer Naumann und der Kandidat der Wirtschaftlichen Vereinigung Bietmeyer um den Sieg ringen, in dem die Sozialdemokratie den Ausschlag gibt, findet am 19. d. M. statt. 2m ungarischen Parlament hielt der neuernannte Ministerpräsident Graf Tisza seine Programmrede, an der die Erklärung interessant war, daß, seitdem sämtliche Groß- Tufts stoftns Fs»M. Historischer Roman aus dem polmscken Ausstand von P. Hiersein- 371 „Befinden fick denn hier im Hause viel Preußen?" srug Wesley. „Ick balle nock keine Gelegenheit, mich dprum zu kümmern, denn nachdem ick erfahren batte, daß der Ueberfall heute Abend bestimmt ausgesnhrt werden sollte, mußte ich mich um das Luortier des Zahlmeisters kümmern." „Ick habe nur siinf Mann bemerkt," entgegnete einer von Wesleys Komplizen. „Darunter der Tambour; wenn wir auspassen können wir verhindern, daß er Alarm schlagt. Aber beute NSTmittag ist eine ältere Frau und ein junger Monn hier eingekehrt und ick meine nicht anders, der Mann ist fünfer Bekannter vom „Schlesischen Hof" her." „Du irrst Tu nicht," bestätigte Wesley „Ich habe ihn auch gesehen. Möchte wissen, was den just heute hierhersührt? Als Doktor hat er fick uns damals vorgestellt." „So wird er wohl hier bei den Preußen feine Kunst ver suchen wollen, von dem haben wir nichts zu befürchten. War das nicht ein Signal ?" „Ick habe nichts gehört, Dir wird wohl der Wein schon im Kopse ipulen. Aber Zeit wird es, daß der Tanz losgeht." 21. Kapitel. Philibert d. Herford halte genug gehört; es erfüllte ihn «ü Grausen, was er da aus dem Munve dieser Männer ver nommen. Also einen nächtlichen Ueberfall Planten die Polen mb die preußischen Soldaten, die sich sorglos der Ruhe Hin gaben, hallen gewiß keine Ahnung davon Der UebcrjaU würde gelingen und mü ihm der schändliche Plan Wesleys und feiner Genossen, die sich in das Verlrauen der Polen geschlichen hal len, um zu stehlen nnd zu plündern. Ter junge Arzt suhlte, daß ihn die Vorsehung hierher ge suhlt hatte, um vielleicht das Schreckliche zu verhinderu. Aber »r rajch M Mwme tonule der ungleiche «KHK N ellrem sv Mfigen MüßMve rvMm, Moy MM« bis zu jener Grenze gehen müsse, die die finanziell« Leistungs fähigkeit ihm vorschreibe, Kampf beginnen, der mit. einem Siege der P»len enden würde, welche sicher ihre Vorbereitungen gut getroffen hatten und auch den Zeitpunkt richtig wählten. Er überlegte nickt lange; da er fick nock nicht zur Ruhe begeben hatte,sondern sich nock in den Kleidern befand, fo war es ihm um fo sckneller möglich, fein Aorbaben «uSMmhren. Wie er gehört hatte, lag ein Tambour mit hier im Gasthaus im Ouartier; wenn es ihm gelang, denselben unauffällig zu wecken, falls er fick ickon zur Ruhe begeben hatte, so konnte derselbe sofort Alarm scklage» und auf diese Weife die Preußen auf die drohende Gefahr aufmerksam macken. Tas Lickt in seinem Zimmer war fckon. herabgebrannt und während die drei Männer nebenan ahnungslos auf das verab redete Signal warteten und die Zeit bis dahin sich mit Rau chen, Trinken und Erzählen zweifelhafter Scherze vertrieben, huschte Philibert v, Herford leise und unbemerkt aus seinem Zimmer und den Gang entlang. Ueberall herrschte Ruhe; heute hatte der Wirt frühzeitiger als sonst sein Lokal schließen können, denn bei solchen unruhi gen Zeiten hatte Niemand von der Bürgerschaft Lust im Gast haus zu sitzen. Dem Besitzer war dies nur lieb, denn auch er war nicht ganz ohne Besorgnis für sein Haus. Der Arzt juchte sich auf dem dunklen Gang zu orientieren, denn er wußte ja nicht wo die Soldaten schliefen; er mußte sich auf den Zufall verlassen. Ein bleicher Monvstrahl, der durch die Fcnyer fiel, ließ ihn die Oertlichkeit etwas erkennen. An verschiedenen Zimmern blieb er lauschend stehen; nir gends regle sich etwas. Vor einer Türe lagen verschiedene Ge päckstücke, auch glauvie er aus demselben lantes Schnarchen mehrerer Personen ganz deutlich zu vernehmen; hier tonnten die Soldaten sich befinden. - Sollie er klopfen und rusen? Nein, das war zu gefährlich, denn er konnte dadurch vorzeitig seine Absicht »erraten. Einige Minuten blieb er stehen; noch immer regte sich nichts; wenn Vie Soldaten hier wirtlich ihr Äuarrier hauen, jo lagen sie nach den StrapaM ött Tage» m festem Schlummer'. Ek Deutscher Reichstag. 160. Sitzung vom 12. Juni. 1 Uhr 15 Min. Am Bundesrutstische Kriegsminister 0. Heeringeu. Die zweite Lesung der Wehrvorlage wird fortgesetzt. (Dritter Beratungstag.) Preußischer Kriegsminister v. Heeringeu: Was die Behauptungen des Abg. Noske über die Beziehungen der Heeresverwaltung zu den Atlaswerken betrifft, so ist es aus geschlossen, daß die Prospekte dieser Werke auf irgend eine Zusicherung der Militärverwaltung zurückzuführen sind. Weder das Kriegsministerium noch einer der in Frage kom menden Generalinspektoren ist an ein Mitglied des Grün dungsausschusses Ler Atlaswerke herangetreten. Die Kri tiken des Abg. Noske an der Tätigkeit der Intendantur in Südwestafrtka treffen die Heeresverwaltung gleichfalls nicht, da diese weder an der Mobilmachung noch an der späteren Vetsorgung des Expeditionskorps irgendwie beteiligt war, sondern lediglich die Anweisungen des Materialamts und Les Oberkommandos der Schutztruppe ausführen ließ. Die Jntentantur des Expeditionskorps stand aber vor ganz be sonders schwierigen Verhältnissen. Wir hatten nur zwei Landungsstellen in Lüderitzbucht und Swakopmund und selbst hier war zu befürchten, daß die Schiffe scheiterten, jedenfalls daß erhebliche Verluste bei den Löscharbeiten ein treten. Dazu kamen die großen Entfernungen von den Hafenplätzen; für die Beförderung der Vorräte" standen viel fach nm Ochsen oder Kamele jzur Verfügung. Man konnte mit keiner Sicherheit darauf rechnen, wann die Transporte eintreffen würden. Der Kriegsminister gibt dann Auskunft über den Truppenuofall aus dem Aebungsplah von Arys. Die Truppe wurde in der Mittagszeit von einer Gewitterschwüle überrascht. Die Vorgesetzten trifft keine Schuld. Es ist tief bedauerlich, daß fünf brave Soldaten in dieser Weise ihr Leben im Dienst Les Vaterlandes lassen mußten. Die 22 Soldaten im Lazarett find zum Teil fchon entlassen oder fthen ihrer Entlastung entgegen. Der österreichische Oberst Redl ist nicht in der Lage gewesen, irgend ein geheimes Material der deutschen Heeresverwaltung zu verraten, weil er eS überhaupt nicht in die Finger gekriegt hat. Wenn man versucht, in die durch Lie Verfassung gewährleisteten Rechte Les Kaisers einzugreisen, so ist der Kriegsminister nicht nur berechtigt, sondern verpflichtet, Front zu machen und sich zu wehren. A)enn orese Rechte des Kaisers be treffen gerade Las innere Wesen des Heeres, vor allem die Stellung des Offizierkorps. Der Kaiser allein hat über die Einstellung und Entlassung und über die Beförderung Ler Offiziere zu entscheiden. Davon hängt das feste Gefüge und die Einheitlichkeit Les Offizierkorps ab, sodaß es jeder zeit ein festes Instrument in der Hand des obersten Kriegs herrn zur Sicherheit des Vaterlandes ist. ! Wenig geschmackvoll ist der Vergleich, daß der Kriegs- Minister nm der Prügelknabe des Chefs des Militärkabinetts ist. Das weise ich sehr bestimmt zurück. Vom Chef des Mtlitärkabinetts bekomme ich keine Weisungen. Ich trage dem Kaiser meine Angelegenheiten vollkommen allein vor. Seinen Meinungen habe ich natürlich nachzukommen. Denn nicht Ler Kriegsminister, sondern der König von Preußen kommandiert die preußische Armee. Kleine Garnisonen haben auch ihre Vorzüge. Regimenter kann man nicht ohne weiteres versetzen, sie wurzeln in der asten Garnison. Adlige Offiziere werden nicht bevorzugt. Es gibt gute Garnisonen mit bürgerlichen Offizieren und schlechte mit adligen. Der Kriegsminister bittet dann, die gestrichenen drei Kavallerieregimenter wieder zu bewilligen, und weist darauf hin, daß unsere Nachbarstaaten uns an Kavallerie überlegen sind. Die Lehren der letzten Kriege beweisen die Notwendigkeit der Kavallerie. Flugzeuge, die von der Witterung abhängig sind, können die Kavallerie nicht er setzen. Bei dieser wichtigen Frage darf man sich nicht von politischen Rücksichten letten lassen, wenn die drei Kavallerie regimenter gestrichen bleiben, so sind im Heere wesentliche Lücken vorhanden, die bei Ausbruch eines Krieges sich aufs empfindlichste bemerkbar machen würden. (Hört, hört! rechts.) Deshalb richte ich die dringende Bitte an Sie, bewilligen Mtz DÜS MS MlkMrl M. M ist SüS MiEffl maß dessen, was gefordert werden muß. Der Antrag der Konservativen, noch zwei Regimenter mehr zu bewilligen, wäre für die Militärverwaltung gewiß gut. Wir haben uns auf das zulässige Mindestmaß beschränkt. Mehr wird bester sein. (Beifall rechts.) Abg. Herzog (Wtrtsch. Verg.): Wir begrüßen es, daß die Wehrpflicht eine weitere Ausdehnung erfahren soll, wenn wir uns auch der Gefahr bewußt sind, die in der Entziehung von hunderttausenden wertvoller Arbeitskräfte liegt. Aber nur das Volk erhält seine Zukunft, das Gold in Eisen, in Waffen, verwandest. Abg. Levebour (Soz.): Der Kriegsmmjfter hat sich sehr kurz gefaßt, augenscheinlich weil er dachte: „Nur nicht zu viel reden, ich lege euch ja doch hinein/ (Heiterkeit.) Der Kanzler hat einen Mangel an geistiger Arbeit gezeigt, der beweist, wie wenig er sich seiner Pflicht bewußt ist. (Präsident Kämpf rügt den Ausdruck.) Der Kanzler hat mit feiner sogenannten Rede die bewilligungsfreMge Mehrheit einfach vor den Kopf gestoßen. Als Dr. BMer ihm mit seinem Glas lauer Limonade zuprostete, hat er es ihm aus der Hand geschlagen, daß ihm die Limonade um die Ohren Aritzte. Will der Kanzler etwa einen neuen Reichstag? Wir sehen Ser Auflösung mit Freuden entgegen. (Lachen rechts.) Redner wird zur Ordnung gerusm, als er sagte, Lie Agrarier suchten jeden Kanzler, der ihrer Goldsack füllte, im Amte zu behalten. Kriegsminister v. Heerings» stellt gegenüber dem Vor redner fest, daß von den 334 Millionen des Ergänzunqs- etats nur 52,5 Millionen für die Waffenindustrie und davon 24 Millionen für Arbeitslöhne bestimmt sind. Gegenüber den disziplinierten Massenheeren der Nackbarn können wir uns nicht dem Luftgebilde eines Milizheeres anvertrauen. In der Kommission sagten sogar Sszialdenokaten, die Ver teidigung des Vaterlandes müßten wir mfs höchste steigern. Zur Aufrechterhaltung der Ruhe im Jinern genügt die Polizei oder die Feuerwehr. Im Ruhrrwier war mit dem bloßen Erscheinen des Militärs die Ruhe sofort wieder her gestellt. Kein deutscher Bürger wurde dlrch die Truppen in seiner Freiheit beschränkt. (Lärm bei len Soz.) Deutsch land ist friedlich bis auf die Knochen, sonst würden wir keine Vorlage einbringen, die Jahre braucht, um volle Wirksamkeit zu erlangen. Wir wollen nur deutscher Industrie und Arbeit den Frieden sichern. Der Kriegsminister legt dann nochmals den Wert der Kavaliere dar. Dis Frucht des Angriffes bringt allein die Verfolgung. Die Kavallerie kann den Krieg rasch erttscheiden. Abg. Fischbeck (Vpt.): Die Mllttnoorlage bewilligen wir um der Sicherheit des deutschen Vükes willen. Unsere Anträge liegen sowohl im Interesse Ls Heeres wie Les Volkes. Zweifellos findet in der Arms eine Bevorzugung Les Adels statt, die mit der Verfassung in Widerspruch fleht. Zur Deckung wünschen wir eine allgeneine Besitzsteuer auf Vermögen oder Erbschaften. Die Hechtsoerhältniffe des Heeres müssen mit dem Volksempfinder in Einklang gebracht .werden» — ' Die Deckungsvorlagen In rrr Kommission. Die Budgetkommission des Reickßtags setzte nach ein tägiger Pause am Donnerstag Lie Beratung LeS Gesetz- entwurss über das Erbrecht des Stages beim § 4 der Bor lagen fort. Der Paragraph, der der Fiskus als Mtterben von Großeltern betrifft und die Weitschätzung von Grund stücken, wurde nach kurzer Erörterung in der Fassung eines fortschrittlichen. Antrages angenommet, wonach für die Mtt erben das Vorkaufsrecht vorgesehen und bei Grundstücken 80 Prozent des gemeinen Wertes ast Ertragswert festgesetzt werden. Der wichtige § 6, der den Nachlaß testierunfähiger Personen kegelt, wurde gleichfalls in der Fassung eines volksparteilichen Antrages angenomuen, wonach das Erb recht des Fiskus nicht eintritt, wenn der Erblasser vor Voll endung des 21. Lebensjahres verstörten oder vom 16. Lebens jahre an testierunfähig gewesen ist. Für andere Fälle, in denen es sich um Gründe der Biligleit handelt, soll der Bundesrat entscheiden. Der das Erbrecht des Stacttes be- treffende grundlegende § 1 der Vorlage wurde Mit den Stimmen der Nationalliberalen, FoyschMlichen und Sozial demokraten sowie eines Mitgliedes der wirtschaftlichen Ver einigung angenommen. Damit w,r die erste Lesung des Gesetzentwurfs beendiat drückte aus die Türklinke — 0, welch Sorglosigkeit — di« Türe war offen. Der junge Man» schlick fick auf dm Zehen in das Zimmer, eine kleine Lampe erhellte dasselbe — ec hatte sick nickt getäuscht, — die Soldaten lagen hier angekleidet und ruhig schlummernd auf ihrem Lager. Er ging leise aH den Ersten zu uns be rührte feine Schulter. „Auf! Auf!" rannte er demselben leise ins Ohr. „Erhebt Euck! Wo ist der Tambour — er soü Alarm schlagen — man will Euch überfallen!" Der Soldat erwachte; er richtete sich auf und starrte den ihm fremden Mann wie eine nächtlich Erscheinung entsetzt an. „Mein Gott?" fragte dieser noch jchlasttrnnken „Was wol len Sie? Wer sind Sie?" „Auf! Auf! Jetzt ist keine Zeit mit Fragen zu verlieren? Eurer ganzen Kompanie droht große Gefahr gefangen genom men, oder niedergemacht zu werden " Einige inhaltfchwere Minuten verarmen. Jetzt waren auch die anderen Soldaten erwacht. Schnell hatte Philibert v. Her ford sie mit wenigen Worten von der orohenden Gefahr unter richtet und da ist auch schon alle Schlaftrunkenheit verflogen und das Gefühl der Wicht hat Plaf gegriffen. Die Soldaten griffen nach ihren Gewehren, der Tpmdsur nach feiner Trommel, als plötzlich »us der Höhe vom Turme am Markt langfam dumpfe Hornstöße ertöne». „Das ist Vas Signal der Pol«»!" ruft der junge Arzt, „Sie dringen schon in die Stadt; wahrscheinlich sind welch« jcho» vorher eingedruugen und geben sas Signal. Schnell! Schnell! Keine Minute ist mehr zu verlieren! Schlagt Alarm Tambour!' Der Tambour eilt aus dem Schlafzimmer und die Treppe hinauf, welche nach den Boveuräumen im Haufe führt. Hier findet er eine offerierte Bachlucke, da er hier aber noch nicht ge nug Uebersicht über die Stadt gewinn! und auch befürchtet, daß oer Schall ferner Trommet nichr west genug gehört »M, j, lstmm »r ichneü emMt»ijetl aul ö«L Dach.