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Rabenauer Anzeiger Zeitung für Uarnudt> Skisttsdoch Dlein- u. EenPlsu Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., sür aus- . wärtige Inserenten Id Ps. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An- / zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 72. Kernsprecher: Amt Leube« 2120 Sonnabend, den 21. Juni 1913. Fernsprecher: Amt Leube« 2120 26. Jahrgang. Mittag des 6. Juli dargebracht werden wird. Bis jetzt haben Schauspieler verantworten, von ihm bös- den Geliebten Antwort den daß ihr diese aus Reichenbach, hat sich wegen Beleidigung zu Strafantrag hatte seine Geliebte gestellt, welche willig verlassen worden war. Als sie die an gerichteten Briefe zurückerbat, enthielt seine beleidigenden Passus: „Es wäre leicht möglich, sich gegen 15 000 Mitglieder des Bundes fest angemeldet, doch dürfte es nicht zu hoch gegriffen sein, wenn man auf eine noch viel höhere Zahl von Vorüberziehenden, etwa 20 000, rechnet. Ein Teil der Kameraden wird schon am 5. Juli in der sächsischen Residenz eintreffen, ihr weitaus größter Teil wird aber am Sonntag morgen in starkbesetzten Sonderzügen kommen. Von den Standquartieren aus, die in den verschie denen Teilen des Großen Gartens vorgesehen sind, werden sich die Teilnehmer des Zuges sammeln und dann derartig ordnen, daß der Vorbeimarsch nach Bezirken gegliedert erfolgt. — Als die Ehefrau des Wirtschaftsbesitzers Feller aus Schmiedewalde von einer Besorgung auf der Wilsdruffer Sparkasse zurückkehrte, folgte ihr auf der Landstraße ein unbe kannter jüngerer Radfahrer. In der Nähe von Birkenhain- Limbach hielt der Radfahrer der Frau einen Revolver vor die Brust und forderte die Herausgabe des Geldes, etwa 15 Mk. Briefe als anständiges Fräulein den Hals brechen würden." Der Schluß lautete: „In tiefster Verachtung". Mit Rücksicht auf das ehreuwörtlich gegebene HeiratSversprcchen des Ange klagten und daraus, daß alle Gründe sür das Mädchen sprechen, sieht das Gericht die Beleidigung sür gegeben und läßt den Angeklagten über sein unschönes Handeln nicht im Irrtum. Es verurteilt ihn zu einer Woche Hast wegen Beleidigung. — Die Königliche Kreishauptmannschaft Dresden spricht dem Gutsbesitzer Friedrich Schreiber in Seifersdorf für die von ihm am 25. April d. I. mit Mut und Entschlossen heit bewirkte Rettung eines Mädchens vom Tode des Ertrin kens im Dorfteiche zu Seifersdorf lobende Anerkennung aus. Kleine Notizen. — Dienstag Nacht hat der Arbeiter Vogel aus Wilsdruff seine Schwägerin Rosalie Schirmer in ihrem Wirtschaftsgehöft bei Birkenhain mit Schlägen auf den Kopf betäubt und hierauf an einem an der Decke des Stalles befindlichen Stricke aufgehängt, wo sie von ihren Brü dern morgens t o t aufgefunden wurde. Vogel brachte sich am Halse mit einem Nasirmesser eine ziemlich große Verletzung bei, welche kaum tötlich sein dürfte. Ein Grund zur Tat gab er bisher nicht an. Durch seine unsolide Lebensweise kam er immer mehr herunter. — In Schönheide bei Eibenstock wütete ein Großfeuer in der C-lluloidabteilung der Bürstenfabrik A.-G. Vorm. Lenk. Die ganze genannte Abteilung der Fabrik wurde in Asche gelegt. — Der elfjährige Sohn des Gutsbesitzers A. Schulz in Gohlis stürzte vom Scheunenboden auf die Tenne herab und erlitt dadurch Knochen- und Beinbrüche, sowie auch innere Verletzungen. — Die aus Wohnhaus, Nebengebäude und Scheune bestehende Wirtschaft der Witwe Köhler in Nöhrs- dorf bei Tharandt ist mit allem Inventar ein Raub der Flammen geworden. Versichert war nur zum Teil. Die Enl- stehungsursache ist nicht bekannt. — Bei Neparaturarbeilen an der Hochspannungsleitung der Ueberlandzentrale in Gers dorf bei Roßwein wurde der Monteur May vom elektrischen Strom tödlich getroffen. — Der flüchtig gewesene Stickerei fabrikant Hofmann in Plauen ist wieder daselbst eingetroffen und hat sich der Staatsanwaltschaft gestellt. Ueber das Ver mögen Hofmanns war das Konkursverfahren eröffnet worden. — Seit nahezu Jahresfrist wurde in Nebelschütz bei Kamenz der Baumeister Schöne vermißt. Jetzt fand man ihn in einem dunklen Gange der Kirche erhängt auf. — Das Schwurgericht Zwickau verurteilte den 45 jähr. Färbereiarbeiter Hermann Hopfer in Frankenhausen b. Crim mitschau wegen Blutschande, Notzucht und anderer Sittlichkeits verbrechen zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehreniechts- verlust. — Der Riesendampfer „Imperator" ist nach seiner ersten Ozeanreise in Newyork angekommen. — Die Magdeburger Banksirma Felix u- Förster hat die Zahlungen eingestellt. Ueber den Umfang der Verbind lichkeiten ist näheres noch nicht bekannt. — Bei einem Gewitter, das am Donnerstag über den Ort Liebschütz im Kreise Ziegenrück zog, wurde die auf ihrer Wiese beschäftigte 65 Jahre alte Frau des Landwirts Wolf ramm und ihre 15jährige Stichle vom Blitz erschlagen. — Der 71jährige Kaufmann Lampel-Radeberg, dessen Frau durch einen Sturz in die Düngergrube tödlich verunglückte, hat sich aus Verzweiflung darüber erschossen. — Im sogenannten Die zu Tode erschrockene Frau gab das Geld hin, und der Räuber fuhr wieder in der Richtung nach Wilsdruff davon. — Der Gefreite der 6. Kompanie des 182. Infanterie- Regiments in Freiberg Karl Richard Gerber, Bekanntmachung, Königl. Sächs. Militärverei nsbund am 4. bis 6,Juli! die öffentliche, unentgeltliche Impfung betreffend, d. I. in Dresden begehen wird, dürfte die einzigartige Huldigung! Die diesjährigen, öffentlichen, unentgeltlichen Impfungen,!darstellen, welche dem Könige als allerhöchsten Schutzherrn des welche nur mit von absolut gesunden Tieren entnommenem Bundes in der Südallee des Königlich Großen Gartens am Lymphe vorgenommen werden, finden "" " " ' " " " ' " ' Montag, den 23 Juni dieses Jahres im Rathaus, 1 Treppe (Gesellschaftszimmer) statt. Es werden die Eltern und Vormünder hierdurch aufgefordert, ihre impf pflichtigen Kinder bez. Pfleglinge am genannten Tage zur Impfung zu bringen und zwar: 1 .) die in den Jahren 1911, 1910 und früher geborenen Kinder, die ohne Erfolg geimpft, oder deren Impfung unterblieben ist, «M 3 Uhr nachmittags, 2 .) die im Jahre 1912 geborenen Kinder in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen A—G um 4 Uhr, H—M um 4 Uhr und N-Z um 4 Uhr nachmittags. Die Revision wird am Montag den 3«. Juni dieses Jahres zu derselben Zeit in obiger Reihenfolge vorgenommen. Jmpfpflichtig ist, abgesehen von den nachzuimpfenden Kin dern, jedes im Jahre 1912 geborene Kind, sofern es nicht nach ärztlichen Zeugnissen die natürlichen Blattern überstanden hat, oder mit Erfolg schon geimpft ist. Der Nachweis einer anderweit erfolgten Impfung ist durch Vorlegung des Impf scheines zu erbringen. Für etwa kranke Kinder ist die vorläufige Befreiung von der Impfung durch vorzulegende, ärztliche Zeugnisse, die auf Verlangen auch der städtische Jmpfarzt für die im Impftermine vorgestellten, kranken Kinder erteilen wird, uachzuweisen. Eltern, Pflegeeltern u- Vormünder impfpflichtiger Kinder werden zur pünktlichen Beachtung dieser Vorschriften hierdurch ermahnt unter dem Hinweis darauf, daß für Unterlassungen Geldstrafen bis zu 50 Mark oder Haftstrafen bis zu 3 Tagen angedroht werden. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Croup, Keuch husten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natür lichen Pocken herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine nicht gebracht werden. Die Kinder müssen mit reingewaschenem Körper und reinen Kleidern zum Impftermine gebracht werden. Es wird ersucht, die Kinder nach der festgesetzten, alpha betischen Reihenfolge zur Stelle zu bringen. Rabenau, den 16. Juni 1913. Der Bürgermeister. Nur Nab uns Vern. Rabenau, den 20. Juni 1913. — Zum Festbericht über die Kaiser-Jubiläumsfeier im Amtshof ist noch nachzutragen, daß der Kommers vom Herrn Vorsitzenden des Kgl. Sächs. Mililärvereins mit einer von echt deutschem Geiste getragenen Ansprache eröffnet wurde. Ec gab seiner Freude über den zahlreichen Besuch Ausdruck, dankte und betonte, daß es auch in unserm Städtchen noch möglich sei, ein derartiges Jubiläum zu feiern. Der Kommers wurde vom Leiter mit einem Hoch auf das weitere Blühen und Gedeihen unseres Ortes geschloffen. Um das Zustande kommen und gute Gelingen des Festes hat sich der Militär- Verein ganz besonders'verdient gemacht. — Zum 12. Deutschen T u rn fe st in Le i p z i g werden nicht weniger als 70 Turner-Svuderzüge eintreffen, lind zwar 67 (darunter drei aus Oesterreich) am Festsonnabend und drei am Festsonntage. Die Züge führen durchweg nur die 3. Wagenklasse. — Der Dresdner Gewerbeverein unternahm am Mitt woch nachmittag mit Sonderzug einen Ausflug nach der Malter sperre, an dem gegen 450 Personen teilnahmen. Zunächst i'" „Gasthaus zur Maltersperre" den Kaffee ein und dann wurde die Sperre besichtigt. Nach der Rückkehr zum bis Rabenau gefahren und dort in der idyllisch gelegenen „Nabenauer Mühle" ein zwangloses Abend brot eingenommen. Die Dippoldiswalder Stadtkapelle ließ dazu muntere Weisen erklingen, bis nach einbrechender Dunkel heit die Ausflügler mit ihrem Sonderzug wieder nach Dresden zurückkehrten. , , - , _ In PmskerS Konkurs in H « j „ s b e r g soll mit Zustimmung des Konkursgerichtes die Schlußverteilung vor genommen werden. Es sind 2389,15 Mk. festgestellte, nicht- bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Es stehen zur Verfügung 290,20 Mk. Hiervon sind die Kosten des Ver fahrens in Abzug zu bringen. — Da wird für die Gläubiger nicht viel verbleiben. — Den Mittelpunkt der großen Tagung, welche der Henneschen Grunde bei Altendorf wurde die Leiche des 18- jährigen Sohnes des Oberlehrers Hülse in Postelwitz aufge funden, der seit einiger Zeit vermißt wurde. Es stellte sich heraus, daß sich der junge Mann vergiftet hat. — Als in Kamenz in der Nacht der Schutzmann Mick lich einen ohne Licht fahrenden Radler anhalten wollte, ist er anscheinend überfahren worden und hat sich so auf die Straße aufgeschlagen, daß er eine Gehirnerschütterung davontrug und bald darauf in seiner Wohnung starb. Er hinterläßt Frau und drei noch unerzogene Kinder. — In auffallender Weise häufen sich in der Oberlausitz die Einbrüche. In einem Falle erbeutete der Dieb durch Einstieg mittels Leiter in die Woh nung des Primarius in Löbau 150 Mark und Wertsachen. Bet einem Eisenbahnassistenten wurde eine goldene Damen uhr und Geld im Werte von 170 Mark gestohlen. Der Ein brecher benutzt wahrscheinlich ein Fahrrad; deshalb versagten die Polizeihunde. Dresden. In der Vorstadt Kaditz geriet ein 12jähriger Schulknabe beim Baden in die offene Elbe und versank. Der zweite Steuermann des Dampfers „Austria" sprang dem Ertrinkenden sofort nach und rettete ihn. — An der Gohliser Windmühle sank ebenfalls ein 11jähriger Schulknabe beim Baden unter. Der Lehrer Rudolph aus Radebeul, der seinen Schülern Schwimmunterricht erteilte, konnte den Knaben so lange über Wasser halten, bis er in einem Boote gerettet wurde. — Vom Schlage getroffen brach im Kassenraume der Dresdner Bank ein privatisierender früherer Oberkellner zu sammen. — Auf dem Flugplätze Johannisthal bei Berlin stürzte ein Doppeldecker ab, wobei die Flieger Krastel u. Ger bitz getötet wurden. — Eine anerkennenswerte Opferwilligkeit haben bayrische Offiziere bewiesen, um das Leben eines Soldaten zu retten. Ein Soldat des Frankfurter 11. Feldartillerieregiments in Würzburg erkrankte auf dem Truppenübungsplätze Hammel burg an Blutzerfltzung, sodaß eine Bluttransformation nölig wurde. Als der Oberst die Anfrage stellte, wer sich für die Abzapfung von Blut für den Soldaten hergebe, meldeten sich 17 Offiziere, darunter ein Major. Leutnant Dittmar stellte sich als erster zur Verfügring und ließ sich durch Professor Enderlein 1 */r Liter Blut abzapfen, das dem Soldaten injiziert wurde. Der erkrankte Soldat befindet sich auf dem Wege zur Besserung. — Die durch ihre Suppenartikel bekannte Maggi- Gesellschaft teilt uns mit, daß der in Zürich aus dem Leben geschiedene Mühlen- und Schokoladen-Industrielle Eugen Maggi in keinerlei Beziehungen zu ihr stand. — Der Vorstand des Bundes der Industriellen prote stierte gegen die von der Budgetkommission beschlossene Ver mögenssteuer und Staffelung des Wehrbeitrages. — Der Esfiktenmakler Isak Rosenthal in Gießen ist nach Hinterlassung von 200 000 Mark Schulden geflüchtet- Es laufen von ihm weiter für 150 000 Mk. uneinbringliche Wechsel. Rosenthal, der früher ein großes Bankgeschäft be saß, hat viele kleine Leute, die ihm ihr Vermögen anvertrauten, ruiniert. — Im Konkurs der Wollwarenfabrtk Ewald u. Co. Kommanditgesellschaft in Apolda betragen die Passiven Mark 830437, denen nur 47 245 Mk. Aktiven gegenübelstehen. ES dürfte für die Gläubiger kaum 5 Proz. setzen. Eine feine Pleite. Kircheunachrichten von Rabenau. Sonntag, den 22. Juni: Vormittags 8 Uhr Beichte u. Feier des heil. Abendmahls: Pfarrvikar Zülch. Vorm, halb 9 >Uhr Gottesdienst: Derselbe. Predigttexl: Luc. 5, 1—11. Nachm. halb 2 Uhr Unterredung mit den Jünglingen. 3 Uhr Abmarsch des Jünglingsvereins zur Weihe des Jugendheims in Niederhäslich von der Villa des Herrn Schuldirektors aus. Geboren: dem Holzbildhauer Curt Heinrich Schlicke ein Sohn — dem Stuhlbauer Max Alwin Göpfert eine Tochter. Getraut: am 16. Juni Max Albert Curt Büttner, Kgl. Sächs. Oberfeuerwerker i.Berlinu.EllaKatharinaSchumann hier. Gestorben: am 13. Juni Elly Hulda Riedel, Tochter des Holzbildhauers Paul Eugen Armin Ludwig Riedel hier, 7 Mon. 20 Tage alt, beerdigt am 16. Juni — am 17. Juni der Pensionär Wilhelm Heinrich Eberl in Obernaundorf, 68 Jahre, 8 Mon., 4 Tage alt, beerdigt am 20. Juni. Am 7. Oktober d. I. soll ein Ausbildungskursus für besoldete kirchliche Gemeindehelferinnen in Großstadtgemeinden beginnen. Etwaige Anmeldungen von Teilnehmerinnen sind bis Ende August bei der Geschäftsstelle des Landesverbandes für christlichen Frauendienst in Dresden-A., Kaulbachstraße 7, 1 linzureichen. Nähere Auskunft erteilt das hiesige Pfarramt. Kirchennachrichten von Somsdorf Sonntag, den 22. Juni. Halb 9 Uhr Prediglgottesdienst. 10 Uhr kirchl. Unterredung. Dienstag, den 24. Juni. Abends halb 8 Uhr Johannis andacht auf dem äußeren Friedhof.