Volltext Seite (XML)
Oemiw Anzeiger Zeitung für WimM, Seifersdnes) Klein- n. GmPlsn Donnerstag, den 19. Juni 1913. Kernsprecher r «mt Deuben 212V JllhlgaNg Und als nun alle der Aufforderung des Redners folgten und Eltern, Pflegeeltern u- Vormünder impfpflichtiger Kinder Es ist ein in der Mitte des Ortes Reinhardtsgrimma gelegenes Sachverständiger Gerichtsarzt Dr. Oppe geladen. Der Ange klagte hatte sich bisher besten Ansehens erfreut. Das Urteil laulet auf 1 Jahr 4 Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehren- rechlsverlust. Strafschärfend fiel in das Gewicht, daß er seine Stellung als Lehrer mißbraucht hat. Der Verurteilte wurde wegen Fluchtverdachts sofort in Haft genommen. Nach dem Gutachten zweier Sachverständiger ist N. ein durch Alkohol- genuß degenerierter Mensch. Nach Hinterlegung einer Kaution von 3000 Mk. wurde der Verhaftete vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt. verstand cs, mit warmen Worten unsern König als den volks tümlichen Landesvater zu schildern, der keine Kluft zwischen Nur Nab una fern Rabenau, den 18. Juni 1913. — Am Montag Abend versammelten sich viele national gesinnte Männer und Frauen Rabenaus im Saale des Amts- hofeS zur Feier des 25 jährigen Negierungsjubiläums unseres Kaisers. Der festlich geschmückte Saal vermochte die große Zahl kaum zu fassen. Alle VaterlandSfccunde können sich über die großartige Betätigung vaterländifcher Gesinnung freuen. Vom Festausschüsse war für ein reiches Programm gesorgt worden. Den geistigen Höhepunkt erreichte die Feier, als Herr Bürgermeister Wittig das Wort zur Kaiserrede ergriff. Ec knüpfte an die Zeit an, als unser Kaiser, jung an Jahren, seinem unglücklichen Vater in der Regierung folgte. Das Ausland glaubte damals, der junge Kaiser werde schnell das Schwelt ziehen. Aber es gelüstete ihn nicht nach den blutige» Lorbeeren des Krieges, und wir können ihm als dem Friedensfürsten zujubeln. Infolge des dauernden Friedens hat sich unser Volk stetig weiterenlwickelt, und es steht jetzt auf einer hohen Stufe der Kultur, wie sie kein zweites Volk in so kurzer Zeit erstiegen hat. Unsere Fortschritte sind gewaltig, gewaltiger als in anderen Ländern, und Neid, Arg wohn und Anfeindungen müssen wir erdulden. Daher ergab sich für unsern Kaiser die Notwendigkeit, auf die Erhaltung des Friedens ganz besonders bedacht zu sein. Es galt darum seine Sorge neben dem Heere vor allein der Flotte; denn Weltmacht ist Seemacht. Kaiser Wilhelm II. ist der eigent liche Schöpfer unserer Flotte geworden, an deren Auf- und Ausbau er persönlich tüchtig gearbeitet hat. Aber in diesen Aufgaben hat sich der Kaiser nicht erschöpft. Pflichttreue in jeder Beziehung, reiner Glaube und edler Familiensinn sind die hervorragenden Eigenschaften, die wir an ihm rühmen u. die wir uns zum Vorbild wählen können. Auch die Art, wie er selbst Feinden liebenswürdig und gütig entgegenkommt, müßte ihm und unserem Volke nur Freunde in der Welt schaffen. Aber die Gegenwart zeigt, wie unklar unsere Zu kunft noch vor uns liegt. Darum Treue gegen Treue I Wenn der Kaiser uns rufen müßte, wir wollen ihm folgen Mann für Mann und geschlossen hinter ihm stehe»! Der Herr Bür germeister schloß seine Rede mit den Worten: Ob jung ob alt, ob Mann ob Weib, tragt alle bei zum Preise! — Oesterreich hat den Mächten mitgeteilt, daß cs das Zaren telegramm an die Herrscher von Bulgarien und Serbien für keinen glücklichen Schritt erachte» könne. Der Dreibund soll geschloffen sich weigern, an der Tripelentente in Sofia und Belgrad teilzunehmen. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Volk und Herrscher leiden will. Und wer könnte sich der Wahrheit solcher Tatsache verschließen ? Das freudig erwiderte Hoch auf unsern König zeigte, daß auch Herr San.-Rat Dr. Michauck die Herzen an der rechten Stelle ergriffen hatte, zeigt auch, daß unser Landessürst auch unter uns treue Lan deskinder bat. Im zweiten Teile des Festes brachte Herr Kantor Lange noch ein Hoch auf die Kaiserin als dem Vor bilde einer Mutter und Gatlin aus. — Wir sind gewöhnt, von unseren beiden Männer-Gesangvereinen Gutes zu hören, und wir wurden nicht enttäuscht. Der Dram. Verein „Froh sinn" brachte zwei wundervoll lautrein gesungene Volkslieder unter Leitung des Herrn Leuteritz zu Gehör. Volksfeier — Volkslied! Ein glücknchcr Griff! Ergreifend war die Scene, als Männern, die für uns auf den, Schlachlfelde gerungen haben, von Frl. Wittig ein sinniger Gruß entboten wurde u. blühende Mädchen das greise Alter mit Erinnerungszeichen schmückte». Mit Freude gedenken wir auch der Leistungen der beiden Turnvereine. Ferner brachte Herr Klaus ein von Herrn Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Städtische Freibank. Am 20. Jtttti, nachmittags 5 Uhr Verkauf von Rindfleisch. Grund der Nichtbankwürdigkeit - Tuberkulose. Preis pro Kilo 1.20 M. Markenausgabe nachmittags 4 Uhr. Der Stadtrat Nummer ?1. Kernsprecher: Amt Deuben 2180 auch Herr Amtshauptmann Dr. Streit anwesend. Das Wett turnen bestand aus allgemeinen Freiübungen, Riegenturnen, Manschaftsweitspringen und Eilbotenlauf. Vom Turnverein „Vorwärts"-Rabenau beteiligten sich am Eilbotenlauf 2 Mann schaften von je 5 Turnern, wovon die erste Mannschaft (A. Sparmann, R. Steinhaußen, E. Ertel, K. Böttger, A. Böttger) den ersten Preis errang. — Ain Dienstag Abend fand hinter dem Rathaus eine Vorführung des Schnellfeuerlösch-Apparates „H and h" statt, zu der sich die Herren Bürgermeister Wittig, Pfarrer Pescheck, Dir. Reinicke, mehrere Herren vom Stadtgemeinderat und eine Anzahl Interessenten eingefunden hatten. „Handy" ist ein Trockenlöscher, ein unschädliches Pulver, das nichts zerstört, wie dies bei den Wasser oder säurehaltigen Apparaten der Fall ist. Man war allgemein überrascht, mit welcher Schnelligkeit und mit wie wenig Substanz ein mit Petroleum getränkter, angezündeter Holzausbau gelöscht wurde. Gleich falls wurde durch eine halbe Hand voll des Pulvers ein in einem Eimer entzündeter Petroleumbrand in wenigen Sekun den gelöscht. Die unbegrenzte Haltbarkeit und außerordentlich einfache Anwendung ohne schädigende Nebenwirkungen lassen „Handy" zur Anschaffung für jeden Haushalt und Betrieb geeignet erscheinen. Vertreter für Rabenau und Umgegend ist Herr Kaufmann Paul Brückner. Man beachte auch das In serat in vorliegender Nummer. — Die National spende für die Missionen, die dem Kaiser übergeben wurde, hat bisher die Höhe von rund Mk. 3 800000 erreicht. — Die Einnahmen der Neichspost- und Telegraphenvcrwaltung stellten sich 1912 auf 792870 515 und die der Reichseisenbahnverwaltung auf 155 194992 Mk. — Für den allgemeinen sächsischen Kornblumentag, der in der Zeit vom 30. August bis 7. September in ganz Sach sen abgehalten werden soll, sind jetzt die ersten Bestellungen seitens des K. S. Militäcvereinsbundes aufgegebcn worden. AIS erste Rate sind 105 000 Groß (15120 000 Stück) Korn blumen der Blumeniudustrie des Bezirkes Neustadl i. Sa. in Auftrag gegeben. Die Bestellung auf eine weitere gleichgroße Rate wird erwartet. Von der ersten Rate sind 70 000 Groß in Neustadt, 35 000 Groß in Sebnitz bestellt worden. AIS Einzelpreis ist 10 Pfg. festgesetzt worden. Die Kornblumen, die an den vorgenannten Tage» zum Verkauf gelangen, haben eine besondere Gestalt und sind reichsgesetzlich geschützt worden, sodaß Nachahmungen unmöglich sind. — Die dritte Strafkammer des Landgerichts Dresden verhandelte gegen die 42 Jahre alte in Döhlen wohn hafte Glasmachersehefrau Bertha Elisabeth L. wegen Kuppelei. Die Angeklagte ist Mutter von 9 Kindern im Alter von 4 bis 21 Jahren. Ihr wird beigcmessen, in den letzten 3 Jahren der Unzucht Vorschub geleistet zu haben. Das Gericht ver urteilt sie zu 5 Tagen Gefängnis. — Ein Kind überfahren hatte in Welschhuse der Auto- sührer Eduard Hübel aus Zeitz. Er ließ sein Opfer in hilf loser Lage liegen und raste davon. Erst Herr Ritterguts besitzer Böhme-Possendorf befreite das Mädchen aus seiner Lage. Vor dem Schöffengericht in Dresden wollte der Chauffeur dem Kinde die Schuld zuschicben. Damit hatte er kein Glück, denn Augenzeugen bekundeten, daß er durch sein übermäßig schnelles Fahren den Unfall verschuldet batte. Das Gericht verurteilte ihn wegen gefährlicher Körperverletzung und Außerachtlassung der ihm durch seiuen Beruf obliegenden Pflichten zu 5 Wochen Gefängnis. — Das im Grundbuchs für Reinhardtsgrimma Blatt 99 auf den Namen des Mühlenbesitzers Karl August Winkler in Kötzschenbroda eingetragene Grundstück soll Mittwoch am 30. Juli 1913 an der Gerichlsstelle Dippoldiswalde im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist »ach dem Flurbuche 23 z Ar groß und auf 46 922 Mk. 75 Pf. geschätzt einschließlich 272,75 Mk. Wert des Zubehörs. Der offizielle Teil fand einen harmonischen Abschluß, als die tapfere Kapelle am Ende ihr Marschpolpourri ertönen ließ u. viele ohne besonderes Kommando mitsangen. Wir alle, die wir teilnahmen, sind auch denen Dank schuldig, die sich um das Zustandekommen der Feier bemüht haben. — Anläßlich des 25. Regierungs-Jubiläums des deutschen Kaisers veranstaltete die König!. Amlshauptmannschaft zu Dresden-A. am Sonntag ein Jugendturnen in Stetzsch bei Dresden, wozu 459 Jugendturner erschienen waren. Die beiden deutschen Turnvereine von Rabenau waren ebenfalls sehr zahlreich vertreten. Unter den Gästen waren unter anderen Lymphe vorgenommen werden, finden Montag, den 23 Juni dieses Jahres im Rathaus, 1 Treppe (Gesellschaftszimmer) statt. Es werden die Eltern und Vormünder hierdurch aufgefordert, ihre impf-!die Wünsche für den Herrscher in ein dreifaches donnerndes pflichtigen Kinder bez. Pfleglinge am genannten Tage zur Hoch hineinlegten, da mußte es jedem klar werden: Das war Impfung zu bringen und zwar: reine Begeisterung, da war kein Falsch! Lieb' Vaterland, 1 .) die in den Jahren 19l1, 1910 und früher geborenen kannst ruhig sein! — Der zweite Trinkspruch des Herrn Sa- Kinder, die ohne Erfolg geimpft, oder deren Impfung nitätsrat Dr. Michauck galt unserm Könige. Der Redner unterblieben ist, um 3 Uhr nachmittags, 2 .) die im Jahre 1912 geborenen Kinder in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen A—G um -/«4 Uhr, H—M um »/i 4 Uhr und N-Z um 4 Uhr nachmittags. Die Revision wird am angedroht werden. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Croup, Keuch husten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natür liche» Pocken herrschen, dürf-n die Impflinge zum allgemeinen Termine nicht - . Nnd.br müsse» mit reingewaschenem Körper und remm Kleidern zum Impftermine gebracht werden. Es wird ersucht, die Kinder nach der festgesetzten, alpha- betischen Reihenfolge zur StelkHrin^en. Rabenau, den 16. Juni 1913? Der Bürgermeister. Montag den 3«. Juni dieses Jahres zu derselben Zeit in obiger Reihenfolge vo genommen. Jmpfpflichtig ist, abgesehen von den nachzuimpfenden Kin dern, jedes im Jahre 1912 geborene Kind, sofern es nicht nach ärztlichen Zeugnissen die natürlichen Blattern überstanden hat, oder mit Erfolg schon geimpft ist. Der Nachweis einer anderweit erfolgten Impfung ist durch Vorlegung des Impf scheines zu erbringen. Für etwa kranke Kinder ist die vorläufige Befreiung von der Impfung durch vorzulegende, ärztliche Zeugnisse, die auf Verlangen auch der städtische Jmpfarzt für die im Impftermine vorgestellten, kranken Kinder erteilen wird, nachzuweisen. werden dieser Varl^ Ihle geschaffenes G-dicht wirkungsvoll zum Vor-Es ist ei» in der Mitte des Ortes Reinhardtsgrimma gelegenes ermaln/unter das; trage. Es ist das Bekenntnis eines Treuen zu seinem Kaiser,!Mühlengrundstück mit Bäckereianlage und hat eine für den L Ha^ aus den Worten des Dichters spricht, 'und aus gutemMühl.n- und Bäckereibetrieb günstige Lage. - - . . - Herze,, kam der Wunsch, daß dem Kaiser noch ein goldenesDresden. — In einer außerordentlich umfangreichen Fest beschert sein möchte. Herr Einert bot in selbstgeschmic- Verhandlung der 5. Strafkammer des Landgerichts hat sich beten Neimen einen kurzen Ueberblick über die deutsche Ge-der 61 jährige Oberlehrer F. H. Reichel aus Bannewitz wegen schichte, die einen Aufstieg bedeutet aus dunklen germanischen Sittlichkeitsverbrechens gegenüber seine» Schülerinnen zu ver- Wäldern zu den Hellen Auen unsercs Kulturreiches. Alles beantworten. Zur Verhandlung waren 14 Zeugen und als ins einzelne, lebende Gruppe, Prolog (Frl. Bürger), Deutsch- - -- - --- - - - lands Huldigung usw., zu nennen ist nicht möglich. .Allen gebührt der Dank der Teilnehmer. Viele haben beigetragen, einen fröhlichen, genußreichen, crhebrnden Abend zu schaffen. Vorschriften zur Erhaltung der Reinlichkeit und Verkehrssicherheit ans den Wegen innerhalb der Stadt Rabenau. Jede Verunreinigung der Wege innerhalb des Stadt bezirks Rabenau ist verboten. Als Verunreinigung in diesem Sinne ist insbesondere anch das Wegwerfen von Obstresten, Papier usw. zu verstehen. Die Grundstücksbesitzer sind verpflichtet, für die Rein haltung der Fußwege längs ihrer Grundstücke mit besorgt zu sein und zu diesem Zwecke an jedem Sonnabend und an jedem sonst vor einem Feiertag fallenden Wochentage die Fußwege gründlich zu reinigen oder reinigen zu lassen- Die Reinigung hat zu erfolgen a) bei gepflasterten Fußwegen durch sorgfältiges Kehren und nötigenfalls durch gründliches Spülen mit reinem Wasser. d) bei Kiesfußwegen durch Beseitigen jedweden Unrates- Der zusammengekehrte Schmutz und Unrat ist sofort auf unschädliche Weise — am besten durch Unterbringung in der Aschengrube — zu beseitigen. Derselbe darf also weder liegen gelassen, noch in die Schnittgerinne, auf die Fahrbahn oder in die Sinkkasten der Schleichen gekehrt werden- Die Benützung der Fußwege z. Abladen von Materialien — Kohle» und dergleichen — ist verboten. Für die Erfüllung der vorstehenden Verpflichtungen sind die Besitzer der Grundstücke und, wenn der Besitzer aus wärts wohnt, auch die Verwalter der Grundstücke verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark geahndet, auch ist die Stadtgemeinde berechtigt, nötigen falls die Reinhaltung auf Kosten der säumigen Besitzer vor nehmen zu lassen. Rabenau, den 17. Juni 1913. Der Bürgermeister. Bekanntmachung, die öffentliche, unentgeltliche Impfung betreffend. Die diesjährigen, öffentlichen, unentgeltlichen Impfungen, welche nur mit von absolut gesunden Tieren entnommener