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Awifchen Furcht unv Hoffnung. Zentrum, Konser- vative und Neichsparteiler wollen die Wehrvorlage nur gleichzeitig mit der Deckungsvorlage verabschieden. Das stellte in der Montagssitzung, in der im übrigen nur kleine Vorlagen erledigt wurden, Abg. Spahn für das Zentrum noch einmal ausdrücklich fest; während ein konservativer und freikonservativer Redner die vom Zentrum geforderte Lösung als im höchsten Maße erwünscht bezeichneten. Das Zentrum unterließ jedoch den vielfach erwarteten formellen Wider spruch gegen die vom Präsidenten Kämpf vorgeschlagene Tagesordnung, so daß am Dienstag mit der zweiten Lesung der Wehrvorlage begonnen werden konnte. Dieses Ver halten deutet darauf hin, daß es die Parteien, die auf dem Standpunkt „Keine Ausgabe ohne Deckung" stehen, im Interesse der baldigen Verabschiedung des Wehrgesetzes vielleicht doch nicht zu einem Konflikt kommen lassen werden. Auch der Bundesrat würde sich mit der Verabschiedung des Wehrbeitrages begnügen und sich damit abfinden, daß die Einzelheiten über die Deckung der laufenden Ausgaben im Herbst geregelt werden. Über die Wahl des einzuschlagenden Weges muß die Entscheidung in allernächster Zeit fallen, da die Kommission für die Erledigung der Vorlage über die Deckung der laufenden Ausgaben noch viel Zett gebrauchen, die Linke aber darauf drängen wird, daß das PlLnum das Wehrgesetz und den Wehrbeitrag verabschiedet. Die Möglichkeit einer Reichstagsauflösung wird auch von den Parteien ins Auge gefaßt, die noch immer auf eine glatte Erledigung des großen Werkes rechnen; dagegen werden von kundiger Seite die Gerüchte von dem möglichen Rücktritt des Reichs kanzlers im Zusammenhang mit diesen Fragen für unbedingt grundlos erklärt. Eia preußischer Prinz Oberpräsident von Han nover. Halbamtlich war angedeutet worden, daß demnächst ein preußischer Prinz an die Spitze der Verwaltung Han novers treten würde. Von den preußischen Prinzen sind z. Z. drei in der Staatsverwaltung tätig. Der vierte Sohn des Kaiserpaares, der 26 jährige Prinz, Referendar Dr. August Wilhelm, der im 33. Lebensjahre stehende Prinz Friedrich Wilhelm, Sohn des 1906 verstorbenen Prinzen Albrecht von Preußen und dereinstigen Regenten von Braunschweig, end lich Prinz Waldemar, der 24 Jahre alte Sohn des Prinzen Heinrich von Preußen. Prinz Friedrich Wilhelm, der jetzige Landrat des Kreises Frankenstein, ist der nächste Anwärter auf einen höheren Verwaltungsposten. Prinz Waldemar bereitet sich beim Regierungspräsidenten ist Hannover für den Verwaltungsdienst vor. Die deutsche Luftflotte. In nächster Zett gelangen wieder drei Zeppelin-Luftschiffe für Armee- und Marine zwecke zur Ablieferung. Der Gesamtzuwachs an Luftschiffen in diesem Jahr wird nicht weniger als drei Zeppelin-Schiffe, ein Schütte-Lanz, ein Groß- und zwei Parseval-Lustschche betragen, wodurch die Zahl der unserer Wehrmächt zur Verfügung stehenden verwendbaren Schiffe aus 13 steigt. Unsere Marine wird im Lause dieses Jahres über die erste Einheit ihrer Luftflotte verfügen, nämlich über zwei Zeppeline mit allem Zubehör zu ihrer Unterbringung. Komprorvihverhandlungen über die Vesitzfleuer werden zwischen Zentrum und Nationaüiberalen geführt aus Grundlage der von der Regierung den Bundesstaaten in Aussicht gestellten fakultativen Vermögenszuwachs-Steuer. Bisher sollen die Verhandlungen zu keinem Resultat geführt haben. Der Reichskanzler ist geneigt, auf die genannte Steuer einzugehen. Generalstreik und Wohlreform. Die Sozialdemo kratie droht mit dem Generalstreik, falls nicht spätestens in Jahresfrist eine Reform des Wahlrechts in Preußen voll zogen wird. Am Dienstag fand in Wilmersdorf bei Berlin eine große sozialdemokratische Volksversammlung statt, in der nach einem Referat des Reichstagsabgeordneten Franck- Mannheim der Massenstreik für den genannten Fall be schlossen wurde. Das Erbrecht des Staates. Die Vudgetkommisston des Reichstags, die vorher den Wehrbeitrag erledigt und beschlossen hatte, daß er in drei Raten zu erheben sei, daß falsche Angaben mit Gefängnis Anker Dosens MM. Hifloiöckkr Neman aus dem polniscken Aufstand von P. Ziellein. A6j Seitdem Philibert v. Herford den Ganboi verlassen hatte, genoß Gabriele Valentin eins ruhigen und erquickenden Schlum mers. Ein glücklicker Traum fesselte ihren Scblaf; sie erblickte ihre Kinder schon um sich, die sie so lange nicht gesehen hatte. Sie träumte von der Vereinigung mit ihnen, sie hielt sie fest in ihren Armen, sie preßte sie selig an ihr Herz. Da galt ein Traum keine Vergangenheit, keine Zukunft, nur die glückbringende Gegenwart war ihr wie von ewiger Tauer vorgezaubert. So schlief Gabriele und träumte und Stunde um Stunde verfloß, Vie ihr in den Armen ihrer Kinder wie Minuten verstrichen Auch die Unruhe, die seit dem Abend mit dem Einrücken ves Militärs sich erhob, störte die Träumende noch immer nicht, so mit Macht hielt der Traum ihre Sinne umfangen und als Philibert v. Herford zurückkehrte, da pflegte sie noch der Ruhe. Ta-> Captans, worin sie abgrstiegen, war wie die meisten Häufen der Stall, altertümlich gebaut, von düsterem Aussehen und rn seiner Bouart beengend und unregelmäßig. Auch hier Kalten eine Anzahl preußische Soldaten Quartier erhalten und es herrschte Leben in allen Raumen, als der junge Arzt zurück- kehrie. Er suhlte fick aber gleichfalls so müde, daß er beschloß, sich sofort in jein Zimmer zurückzuziehen. Dasselbe bildete einen Alkoven, der im Hinteren Raume des Zimmers nischenariig in die Wand eingebaut und abgejchnitten war, sodaß er hinter einer Tapetentür? dem Auge völlig eni- getzen konnte. Das Geräusch einiger Summen, welches ganz in der Nähe des Schlaftabineis des jungen Arztes hörbar wurde, ließ ihn gleich das Lager ausjuchen, obwohl er sehr müve war. Er lauschte; diese Summen kamen ihm bekannt vor. Er neigte jein Ohr gegen die Türe, um zu lauschen, Leun wer von fernem Bekannten Me sich in -er jetzigen Zeit hierher »ermew zs SeMfrn Md NMfge IMtMss? M SclMenmgvng zu verwenden seien, begann am Dienstag mit der ersten Lesung der Dcckungsvorlagen für die laufenden Ausgaben, und zwar bei dem Entwurf über das Erbrecht des Staates. Es lagen dazu mehrere Abänderungsanträge vor, über die jedoch die Abstimmung erst in der nächsten Sitzung, am Donnerstag, stattfindet. Der grundl. Z 1 wurde angenommen. Die Regierungsvorlage über das Erbrecht des Reiches besagt: Sind nach den Vorschriften des BGB. Abkömmlingen von Großeltern des Erblassers in dec Seiten linie oder Verwandte der vierten Erbrechtsorduung oder der ferneren Ordnungen zur gesetzlichen Erbfolge berufen, so tritt an ihre Stelle als gesetzlicher Erbe der Fiskus. Der Fiskus ist ferner gesetzlicher Erbe, wenn zur Zeit des Erd- alls weder ein Verwandter noch ein Ehegatte des Erb lassers vorhanden ist. Ist der Fiskus neben Großeltern des Erblassers gesetzlicher Erbe, so hat er ihnen bei der Erbaus- einandersetzung Haushaltsgegenstände, soweit sie nicht Zube hör eines Grundstücks sind, sowie Gegenstände des persön lichen Gebrauchs auf Antrag unentgeltlich zu überlassen, i Der Berichterstatter, der Volksparteiler Waldstein be tonte, daß der Schutz der Verwandten testierunfähiger Per sonen besondere Schwierigkeiten machen würde. Es würden infolge des Gesetzes jetzt auch da Testamente gemacht werden, wo sie bisher unterlaßen wurden. Sollte dadurch der Ertrag sehr klein werden, so lohnte es sich nicht, des halb das Bürgerliche Gesetzbuch zu durchbrechen. Schatzsekretär Skhn sagte, das finanzielle Bedürfnis habe die Einbringung des Entwurfs veranlaßt, nicht die Absicht, das Jntestaterbrecht der Verwandten einzufchränken. Bet der geringen Auswahl der Steuerquellen mußte das Reich hier zugre.ifen. Geheimrat Hoffmann machte Mit teilungen über die Ertragsschützungen und betonte, daß in 75 Prozent aller Fälle Testamente gemacht werden. Ein Zentrumsmitglied machte viele Bedenken geltend, nament lich im Falle der Testierunfähigkeit des Erblassers. Es lägen bereits Petitionen gegen das Gesetz nicht bloß von einzelnen Personen, sondern auch von Städten und Vereinen vor. Es seien geradezu phantastische Ertragsschätzungen veröffentlicht worden. Die Zahl der Testamente würde ge waltig wachsen, im Ausland befindliche Erbmassen nur sehr -schwer für das Reich zu gewinnen sein. Glaube man, vaß der Familiensinn bei entfernten Verwandten abgenommen habe, dann müßte man ihn stärken. Es fei dies ein odiöses Gesetz, zumal in weiten Kreisen große Abneigung gegen Testamentserrichtung herrsche. Ein etwaiger Ertrag müßte mindestens zu wohltätigen Zwecken verwendet werden. Der Schatzsekretär gab für die Erbfälle im Auslande Schwierigkeiten zu; diese könnten aber die Regelung im Jnlande nicht hindern. Der konservative Redner erklärte, seine Freunde lehnten das Gesetz einstimmig ab, stellten da her auch keine Anträge, würden aber bei der Abstimmung dafür sorgen, daß dem Gesetz die schlimmsten Gistzähne ausgezogen würden. Der sozialdemokratische Redner trat lebhaft für die Vorlage ein und meinte, die abschwächenden Zentrumsanträge würden das Gesetz zu einer Farce machen. Ein nationalliberales Mitglied wandte sich gegen die An träge des Zentrums und der Volkspartei, die das ganze Gesetz wertlos machen würden. Als den Anfang der Testierbefchränknng, wie es die Sozialdemokratie tue, fasse seine Partei das Gesetz natürlich nicht auf. Das alte deutsche Recht habe das allgemeine Verwandtenerbrecht nicht gekannt. Für die Fälle der Testierunfähigkeit müßten noch besondere Garantien geschaffen werden. Der Schatzsekreiär hält gleich dem Vorredner eine baldige grundsätzliche.Entscheidung über das Gesetz für zweckmäßig. Ungerecht sei die Bekämpfung des Entwurfs mit der Be gründung, ein Fortschreiten auf diesem Wege könnte zu ge fährlichen Konsequenzen führen. Das sei doch schließlich bet jeder Steuer der Fall. Die Negierung habe jedenfalls die Absicht, keine weitere Ausdehnung des dem Entwürfe zugrunde liegenden Gedankens vorzunehmen. Der polnische Redner begrüßte den ablehnenden Standpunkt der Konser vativen Das Zentrum nahm einen Antrag der Volkspartei, dir von dieser zurückgezogen worden war, wieder auf, wonach nickt schon die Abkömmlinge von Großeltern des Erblassers in der Seitenlinie, sondern" erst Verwandte der vierten Erb rechtsordnung durch den Fiskus als gesetzlichen Erben ver drängt werden. Der Antrag wurde abgelehnt, ebenso von den Zentrumsanträqen der Vorschlag, her die staatliche Erb- aber er konnte dock nickts genaues verstehen und da seine Neu gierde nun einmal rege geworden war, so hielt eres auch nickt für so scklimm, wenn ec sich näher überzergte, wer die Sprecher waren. Er" öffnete die Verbindungstüre ganz geräuscklos ein wenig, die in das Nebenzimmer 'ührte. Niemand konnte dieses gehört haben, denn dort unterhielt man fick weiter. Ter Schein einer großen Lampe, welche von der Zimmer decke hing, erleuchtete den Raum, fo daß Philibert denselben durch die Türspalie vollständig übersehen konnte. Er iah isi dem Zimmer drei Männer sitzen, welche um einen Tisch gruppiert waren. Sie rauckien aus kurzen Pfeifen und zwar so stark, daß sie von einer blauen Wolke förmlich eingrhülli waren; der Tisch war mit Flaschen, Gläsern und Tellern beoeckt, Lie drei Männer halten hier also Mahlzeit gehalten. Phtlibert v. Herford war bei diesem Anblick etwas erstaunt, noch mehr aber über das Aussehen Ler Männer, Venn dasselbe war un höchsten Grad abenteuerlich. Der eine trug einen Cammetrock mit dicken Schnüren besetzt und bis unter den Hals zugeknöpft; um die Hüften Halle er einen mächtigen Reitersä bel. Aus dem Kopfe trug er einen spitzen dreitkrämpigen Hut mit einer roten Feder und m dem Leibgürtel steckte ein langes Dolchmcffer. Ter zweite trug eine weite Jacke und enganschließende Ler derhoje; in seinem Leibgürtel steckten zwei Pistolen. Zwei mit einer langen Spitze beschlagene Lanzen, die an der Wand lehu- len, vervollständigten dir Bewaffnung dec beiden Männer. Ter Drille, es war der'selbe, den dec Arzt vor kaum einer Stunde auf dem Marktplatz gesehen hatte, war als russischer Händler gekleidet. Die GepUper der Männer wären von vie len genossenen geistigen Getränken erhitzt und ihre Unterhaltung war sehr laut. ' Phrliben v. Herford erkannte in den drei Männern sofort diejenigen, mit denen er kürzlich im „Schlesischen Hof" zu Breslau gespielt und die ihm die falschen Geldscheine ausge- Srnngen hauew , folge erst bei SiüteiMrwlMM-n sitzt füllst^ uung aufangen lassen will. Der § 1 der Regierungsvor- läge wurde mit der einzigen Änderung angenommen, daß bei Meinungsverschiedenheiten nicht der Bundesrat, sondern das Reichsgericht zu entscheiden habe. Zu Z 4, der von den landwirtschaftlichen Grundstücken handelt, erneuerten die Sozialdemokraten und das Zentrum ihre Hauptanträge aus der Beratung des Wehrbeitrages: die Sozialdemokraten verlangen auch hier die Ansehung des Verkehrswertes statt des Ertragswertes und das Zentrum dcks Zwanzigfache des Reinertrags anstelle des Fünfund- zwanzigsachen. Die Votkspartei beantragt die Ver günstigungen des Entwurfsparagraphen für Sie land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke, deren Wert auf neunzig Hundertteile des Ertragswertes angenommen werden soll, zu streichen. Die Abstimmung hierüber findet am Donners tag statt. z knegsfiebe? am Balkan. Die Londoner Friedenskonferenz hat sich nach dem Ab- fchluß des Präliminarfriedens aufgelöst, Serbien hat seine Viplomskrschen Beziehungen zu Bulgarien «dgedrvchen, das seinerseits bedenkliche Truppenverschiebungen vor nimmt. Über Sofia wurde der Belagernngszsskand ver- hängt. Rumänien erklärte in einer Kollektionoie an die Mächte, daß es in einem neuen Balkankriege nicht wieder neutral bleiben, sich mit der Abtretung Silistrias und Um gegend nicht begnügen, auch die zu erwartende Ausdehnung Bulgariens nicht dulden könnte. Die russische Diplomatie ist im begriff, neue ener gische Schritte gleichzeitig in Sofia und Belmad zu unter nehmen, um beide Staaten mit den übttgen Balkanländern zu gemeinsamen Beratungen über die schwierige Lage zu veranlassen. In Sofia hat fie bereits gegen eine Ver schleppung der Verhandlungen protestiert, die sowohl Serbien als auch die anderen Staaten, die dem Balkanbund sym pathisch gegenüberstehen, in höchster Auflegung erhalte. Das Auswärtige Amt in Petersburg hofft trotz des außer ordentlichen Ernstes der Situation auf eine friedliche Lösung in letzter Stunde. Man ist sich darüber klar, daß im Falle eines blutigen Konflikts unter den Verbündeten weder Rumänien noch die Türkei stumme Zuschauer bleiben würden. Serbien drängt auf eine Entscheidung. Die Regie rung in Belgrad ist laut „Köln. Ztg." ernstlich gewillt, die Streitigkeiten mit Bulgarien bestimmt noch in dieser Woche auf die eine oder andere Art zu regeln. Bulgarien fall durch ein kurzfristiges Ultimatum gezwungen werden, endlich die serbische Note wegen Revision des Teilungsvertrages zu beantworten. Bleibt Bulgarien unnachgiebig und geht es auf eine Durchsicht des Vertrages nicht ein, so ist der Krieg als unmittelbar bevorstehend zu betrachten, da Serbien die von ihm besetzten Gebiete keineswegs gutwillig abzutreten geben», wenngleich es zu einigen Zugeständnissen bereit ist. AAS sAM- WELL, Dsn nah fern. In Riesa sprang ein I3jährigrs Schulmädchen in die Elbe, weil es zwei Stunden nachsitzen sollte. Aus dem nahen Militärbaüe kamen sofort Pioniere herbeigeeilt, die das Mädchen retteten. -- Von einem Bienenschwarm getötet wurde der 67jährige Rentner Dobrek in Dirschau. Als er an dem Bienenstock seines Sohnes arbeitete, überfielen ihn die wütenden Tiere! sie hatten nicht nur das ganze Gesicht bedeckt, sondern waren auch in die Nase und die Ohren gekrochen. — Ein Trupp Wandervögel wurde bei Neustadt in Westpreußen von Rowdies ohne jede Veranlassung überfallen. Vün den Wandervögeln wurde ein Seminarist durch einen Knüppel hieb über den Kopf getötet. Die Schuldigen konnten gefaßt werden. Reue» Autoverbrechen. Bei Potsdam wurde gegen ein Automobil ein Anschlag nach dem Muster des Hennigs dorfer Verbrechens verübt, der zum Glück keine Übeln Folgen hatte. Wie bei Hennigsdorf, so war auch bei Pots dam ein ziemlich starker Draht über die Chaussee gespannt, ! der, wenn er den Hals des Chauffeurs getroffen hätte, diesem zweifellos die Kehle durchschnitten hätte. Der Draht « „Haft Du kürzlich den Baron wieder getroffen, Wesley?" ng jetzt eiuec der Männer. Warum ließ ec uns denn damals in „Schlesischen Hof* vergebens warten, sodaß wir bald in cS Teufels Küche geraten wären." „Er will meinen Brief verloren und sich daher nicht ge traut haben zu kommen. Er ist nach einem Gute Lysa abge reist." .Ich kenne das Schloß, es liegt an der Warthe. „Ja und dort werden wir wahrscheinlich mit ihm zusam mentreffen, denn wenn dec Usberfall heute Abend gelingt, wer den die einzelnen Truppenteile zusammengezogen und das ganze Heer marschiert nach Norden. Mieroslawsti will an der Warthe den Preußen eine offene Schlacht liefern, das Schloß Lysa ist für Siefen Fall reichlich verproviantiert." „Ohne Lärm wird es heute Nacht aber nicht abgehen und ein Bataillon ftehl kaum einige Meilen von der Stadt." „Und hinter uns steht auch eine Nachhut von über tausend Mann," fuhr Wesley fort, und stöpsle frischen Tabak iu seine Pfeife, goß ein Glas bis an den Rand voll Wein und schlürfte es aus? „Meint Ihr nicht, daß es daU> sirsi jst? Hört Ihr noch nichts?" ..Nicht das Geringste, es ist siill wie m einem Grade drarv ßen Die ganze Kompanie wird in ihren Quartieren schon u» Schlafe liegen und niemand träumt sicher etwas davon, ww nahe ihnen die Polen stad. Du hast Dir doch gemerk, wo der Zahlmeister einquartiert worden ist, Wesley?" „Ganz genau und Ihr braucht mir nur zu folgen, um das andere kümmern wir uns nicht, die mögen sich Sie Köpfe blu tig schlage»," .So ist es und es war ein gejcheider Gedanke, Wesley, , daß Du riech, zu den Polen za fliehen, als wir Breslau so plötzlich verlassen mußten." „Hier sucht uns Niemans. Hoch lebe Palen!" . Die anderen stimmten ein in diesen höhnischen Hochruf Wesleys, füllten Lie Gläser wieder und tranken einander au- Sen vollen MjskN zu, fIorlsttzunz svlglZ