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Rabenauer Anzeiger : 10.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191306102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19130610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19130610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-10
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
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innnrmmt. Auch unsere Großväter, wr uns Lie Trager on guten alten ^eit, schwärmten ihrerseits von besseren ver gangenen Zeiten, denn das Unmoderne von heute war immer das Moderne von gestern. Beginnen wir mit unseren Vergleichen. Es war ja recht poetisch im Postwagen der guten alten Zeit, aber wer heute in 24 Stunden durch das ganze Deutsche Reich reisen muß, der lernt unsere Schlaf» und Speisewagen schätzen. Das „trauliche Sllämpchen" unserer Großväter war in Wirk» lichkeit eine schreckliche, augenveiderbende Funzel; in dem Schreibpapier, das so schön schwer ist und so vornehm grau aussieht, blieb der Kiel bei jedem Aufstrich stecken, was zur Neroenberuhiguna nicht gerade beitrug, von Straßen» reintgung und Kanalisation, Dingen, die uns heute als selbstverständlich anmuten, war damals noch keine Rede, und nach Regentagen wehte in den Straßen der Städte und Städtchen nicht etwa schöne, reine Luft, sondern ein unerträglicher Gestank war die Folge der aufgewühlten Miasmen. Tas sind nur praftisch-reale Proben. Und wie sah das kulturelle Leben aus? Im Amtsleben herrschte eim Bureaukratie, von der unsere ärgsten Nörgler sich nichts träumen lassen. Die verdorbene, mit tausend französischen Redewendungen gespickte „deutsche" Sprache hat heute nm noch Kuriositäts-Wert. Ein Gedicht, in dem nicht die schönen Namen „Belinde", „Dorimene", „Daphnis", „Chloe" ustv. vorkamen, war nicht zünftig, wie Fritz Reuter ergötzlich an ,einem Avkat Kägebein im „Dörchlauchting" geschildert hat. Die Moden überboten an Narreteien alle Auswüchse der Moderne. Es macht nur die pietätvolle Betrachtuna. die uns den Reifrock und das Federn-Toupet auf dem Kops nm liebevollem Blick bedenken läßt, in Wirklichkeit waren beide Mode-Erscheinungen geschmacklose Ungeheuerlichkeiten, und wer sich geschmackvoll kleiden wollte, hielt sich an die Luisen- Tracht. Die politischen Richtungen jener Zellen? Sie klarzu legen, kann nicht Aufgabe dieser kleinen Plauderei sein, aber darauf sei hingewiesen, daß keine Epoche Deutschlands so liebedienerisch sich allem Ausländertum htngab, wie die, die der vor nunmehr hundert Jahren erwachende nationale Geist htnwegfegte. Und hätten die Freiheitskämpfer noch enge Gamaschen getragen, die die schönsten Krampfadern dem Soldaten brachten, sie hätten nie jene Zähigkeit ent wickelt, die den korsischen Eroberer niederzwang. Aus den Gamaschen sind wir heraus, und leichtbeschwingt eilt unsere Zell dahin. „Vorwärts immer, rückwärts nimmer", das,ist der Sinn der Katserworte von Geldern. Es heißt immer, unsere Zeit habe reinen eigenen Stil. Wer das sagt, der steht einfach nicht, wie rastlos heute überall an neuen Ver- vollkommungen und Hebungen der materiellen und geistigen Kultur gearbeitet wird, Geldern. Unser KaP. wohnt am heutigen Mittwoch der Zwei- Hundertjahrfeier der Zugehörigkeit Gelderns zu Preußen bei. Die offizielle Feier war verschoben worden, weil die getroffenen Dispositionen dem Monarchen die Teilnahme an der Feier im April nicht gestatteten. Als im November 1700 mit Karl 2. nach 200jähriger Herrschaft die Dynastie der Habsburger in Spanien erlosch und das Land, in dem einst „Die Sonne nicht unterging" politisch und finanziell aufs kläglichste darniederlag, Krach zwischen Österreich und Frankreich der spanische Erbfolgekrteg aus. In diesem Kriege, der durch den Utrechter Frieden vom 11. April 1713 abgeschlossen wurde, verlor Spanien seinen europäischen Besitz bis auf das heutige Spanien, und Philipp von Bourbonwurde auf kenianischen Thron erhoben. Bei der Aufteilung des spanischen Besitzes gelangte das in dem südlichen spanischen Holland gelegene frühere deutsche Herzogtum Geldern mit der gleichnamigen Hauptstadt, bas mit dem Herzogtum Lothringen bereits 870 durch den Teilungsoertrag von Mersen an Deutschland gefallen war, wieder in preußischen, also deutschen Besitz. Durch den Frieden von Pans vom Jahre 1814 erfolgte die endgültige Regelung des Besitzstandes. Die Geschichte des Herzogtums Geldern ist reich an blutigen Kämpfen; besonders verheerend war der Erbfolge ftreit, der nach dem Tode der beiden kinderlos verstorbenen Brüder Rainald und Eduard von Geldern zwischen deren Anhängerin den Hekeren und Bronkhorsten, ausgekochten Anler Dolens K»W. Historischer Roman aus dem polnischen Ausstand von P. Zierlein. 33j Von der Polizei hatte Philibert v. Herford nichts mehr zn befürchten; er war am nächsten Morgen schon als vollkom men unverdächtig aus der Hast entlassen worden, nachdem sich seine Angaben als wahr heraus gestellten hatten. Aber gleich nach seiner Entlassung hatte er eine fieberhafte Tätigkeit entfal tet, um näheres über die Besitzung der Gräfin v. Czacki zu er fahren, wohin Constanze gebracht worden sein sollte. Er hatte nur soviel erfahren, daß Schloß Lysa unweit des Städtchens R. . . in Posen lag nördlich an der Warthe. Da hin galt es zuerst zu reisen. Er verabredete mit der besorgten Mutter, i daß diese erst noch einmal nach Berlin reisen sollte, um ihre Anordnungen für die Reife nach Polen zu treffen, wäh rend er sie hier in BreSlau zurrickerwartete, um dann mit ihr von hier aus die Fahrt anzutreten. " 18- Kapitel.' j Eine großes ober freudige Ueberraschung sollte Gabriele Valentin erfahren, als sie in ihr Heim in Berlin zurückkehrte und unter den dringlichen Briefen des jungen Arztes, der sich ängstlich nach ihrem Verbleib erkundigte in den Tagen, wo sie sich im Krankenhaus zu Breslau befand, ein längeres Schreiben ihres verschwundenen Sohnes Raimnnd vorfand Ihr Sohn lebte noch -— dieser Gedanke überwog im Au genblick alle anderen und löste em solches Eesühl der Freude und Dankbarkeit aus, daß sie mit gefalteten Händen in die Kniee sank und heiße Dankgebete z» Gott sandte Lauge ver harrte sie in dieser Stellung, ehe sie sich erhob, um den Brief mit mehr Ruhe durchzulesen und den Inhalt rn semer Aus- führftchkeit richtig zu ersoffen. Kum ersten Male erfuhr sie die ungsckminüe Wahrheit, wie der Knabe und Jüngftng sich in Sehnsucht nach der Mutter winke, «o lange Geldern sich im preußischen Besitze os- sinbet, erfreut es sich einer friedlichen Entwiaelung. Die im Regierungsbezirk Düsseldorf an der Niers gelegene Stadt Geldern, deren Festungswerke Friedrich, der Große im Jahre 1764 schleifen ließ, zählt heute etwa 7000 Ein- woyner. Kia hübscher Z-sg König Wilhelms os» Württem berg» In der großen Kunstausstellung zu Stuttgart hängt in einem der oberen Säle, abseits vom Kranz und Glanz der Berühmtheiten, ein „Hundeporträr Rubi" von Camilla Zach-Dorn. Ein Bild, anspruchslos und liebenswürdig, von glatter, freundlicher Oberfläche und ohne jede Geste malerischer Problemwühlerei. Daneben die Inschrift: „Dieses Bild hat die Jury nicht passiert. Es wurds aus Wunsch des Besitzers ausgestellt." Der Katalog nennt als Besitzer: S. M. den König. Und das Porträt des braven Köters ist so drollig, daß das Publikum an ihm dieselbe Freude hat wie Küma Wilbelmt vegegnung zwischen unserem Raffer und dem Äöaig von Italien. Die „Nordd. Allg. Ztg." teilt amtlich mit: Der König und die Königin von Italien werden in diesem Sommer den Besuch, den ihnen LaS schwedische Königspaar abgestattet hat, in Stockholm erwidern. Aus der Hinreise nach Stockholm wird eine Begegnung mit dem Kaiser in Kiel Anfang Juli erfolgen. Prinzregent Ludwig von Bayern hat seinen Besuch am Wiener Hof beendet. Beim Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin fand zu Ehren deS Prinzregenten und seiner Gemahlin ein Familiendejeuner statt, an dem der Kaiser, sämtliche in Wien weilenden Mitglieder des Kaiserhauses und Prinz Philipp von Sachsen-Kvburg und Gotha teil nahmen. Pi« Himmelfahrt Mariae will Papst Pius 10. am 15. August als Dogma der katholischen Kirche verkündigen. Wenn nun ein Mailänder Blatt behauptet, der Papst wolle die Ausrufung kraft seiner Unfehlbarkeit vollziehen, so ist zu bemerken, daß es des Grundsatzes der Unfehlbarkeit zu diesem Behuf» nicht bedarf Papst Pius ö. erhob die Lehre von der unbefleckten Empfängnis im Dezember 1854 zum Dogma, also zu einer Zeit, da tn der katholischen Kirchs noch der Grundsatz von der Unfehlbarkeit der Konzil«, nicht aber auch der von der Jnfallibilität deS Papstes hetrschte. Mariae Himmelfahrt ist das wichtigste unter den 8 großen Marienfesten, denen sich noch 14 kleinere in der katholischen Kirche änschlteßen. Außer dem am 15. August gefeierten Feste Mariae Himmelfahrt, das aus dem am 8. Dezember gefeierten Feste Mariae Scklak, d. h. Tod, der älteren Kirche heroorgegangen war, und die wichtigsten Marienfest» bas der unbefleckten Empfängnis, bas Fest ber Geoun Mariae, das Fest Mariae Verkündigung, der Heimsuchung und Lichtmeß. Auf eine schnelle Erledigung der Wekr-ettraas- vorlage wagt man nicht mehr zu hoffen, nachdem eS dem Unterausschuß der Budgetkommission auch in seiner zwei stündigen Donnerstagssitzung nicht gelungen ist, sich über die Staffelung des einmaligen Wehrbettrages, über die Frage der Kapitalisierung des Einkommens und ber unteren Ein kommengrenze zu einigen. Die Meinungen gingen in dem Ausschuß so weit auseinander, daß dieser vorläufig nicht wieder zusammentreten wird. Man will vielmehr die Ent scheidung tn die Kommission selbst zu legen versuchen und ihr die Vorschläge unterbreiten, die eigentlich die Sub kommission hätte erledigen muffen. Da auch die Beratungen der Kommission nur langsam vorwärts schreiten, obwohl man sich noch immer bei dem einmaligen Wehrbeitrag be findet, über den grundsätzliche Einigkeit besteht, so ist es be greiflich, wenn sich in oen parlamentarischen Kreisen ein ge wisser Pessimismus geltend zu machen beginnt. Dio Kriminalpolizei. Die einheitliche Regelung ver Organisation der Kriminalpolizei über das ganze Reich, die schon seit langem gewünscht wurde, soll nun, wie der württembergische Minister des Innern angekündigt hat, Tat- 'ache werden. Die Vorarbeiten sind zu ihrem Ende ge- Stehen, sodaß bald positive Vorschläge werden unterbreitet werden können. Rassefragen zu erörtern, davon hält viele noch immer tine gewisse Scheu zurück^ Wenn aber, wir das auf der verzehrt und die stolze To nie alles aufgeboien Halle, nm eine unüberbrückbare Scheidewand zwischen Muller und Kindern aufzurichien — im Jnieresse der Ehre der Familie, wie sie be- hanpiete. Es war eine wahre Leidensketie. wie Raimund schilderte, mit welcher Strenge Frau v. Zarkow über der Erziehung der beiden Kinder ihrer Schwester gewacht hatte. Selbst die un schuldigsten kindlichen Freuden waren den beiden Geschwistern versagt geblieben und sie waren auch bald von einander ge trennt worden. In der Erziehungsanstalt, in welcher Raimund dann Aufnahme gesunden hatte, wurde das strenge Erziehungs system der Frau v. Zarkow fortgesetzt. Als Raimund älter wurde, da lehnte sich sein Geist dann mehr und mehr gegen die unverdienten Fesseln auf und mit der Lberschäumenden Kraft der Jugend hatte er sie eines Tages gewaltsam von sich gestreift. Aber nicht mit einer Komödianteniruppe war er davonge laufen, wie Frau v. Zarkow glauben machen wollte, sondern er war seiner Neigung gefolgt und war bei einem entfernten Regiment in Militärdienst getreten, mit der festen Absicht, sich für immer von dem unerträglichen Druck zu befreien, den seine Tante feit ihrer frühesten Jugend auf ihn ausgeüdt hatte. Dies alles schrieb Raimund mit bewegten Worten seiner Mutter; aber auch ein Wehmuistropfen fiel sogleich in deren Freudenbecher, als er am Schluffe seines Briefes schrieb, daß sein Regiment im Begriff sei, sich auf den Kriegsschauplatz nach Polen zu begeben. Was war es für ein seltsamer Zufall — Constanze war von dem Baron noch Polen gebracht worden und nun sollte sich auch Raimund in der nächsten Zeit dort be finden — beide Kinder waren vom Schicksal dorthin verschla gen worden. Tie Veranlassung, mit dem jungen Arzt sofort nach Polen zu reisen war nunmehr eine doppelte, galt es doch jetzt ihre beiden Kinder dort zu suchen. Vielleicht führte diese Reife zu einem guten Ende und kehrte das jo lange entbehrte Glück bet A wikdN ein. ' " ' ' HawMerMnmlMg bet DemschLN KvloniargefeLschass SN fchehen ist, festgestellt wird, daß in unseren Kolonien bis Zahl der Mischlinge in dem Maße anwächst, daß im Iw leresse der Humanität der Mmentationsfrage in jenen Ge- Vieten näher zetteten werden muß, so ist es höchste Zeit, mit fester Hand hier einzugreifen. Wenn man die Ehe schließung zwischen Weißen und Schwarzen erschwert hat, so wllte man den allem natürlichen Empfinden Hohn sprechenden Verkehr zwischen so entgegengesetzten Raffen, 'wie es Weiße und Schwarze sind, einfach unter Strafe stellen. Und rwar unter Geldstrafe, dt« bei den in Betracht kommenden Elementen härter als Freiheitsstrafe empfunden wirb. Solchen sehr ernsten Problemen gegenüber nutzt keine Vogel- Strauß-Politik, ba muh Unbefangen und energisch zugegriffsn Werben. " , Eine Raffer-Adresse des Reichsgerichts. Zum Regierungsjubiläum des Kaisers — die Feierlichkeiten nehmen übrigens an diesem Sonntag mit der Einweihuiig des Grunewald-Stadions ihren Anfang — überreichte daS Reichs gericht in Leipzig eine Glückwunschadresse. Die künstlerische Ausgestaltung derselben besorgten sonderbarerweise nur Damen. Der grüne Ledereinband mit dem Reichsadler in Goldprefsung ist von Charlotte Anger, die Widmungsschrift in gemalten Lettern auf Pergament von Margarets Bartsch, dis Titelradierung von der als Graphikerin und Porträt malerin bekannten Hela Peters. Auf diesem Bilde schirmt der geflügelte Kriegsgott die die Fackel schwingende Wahr heit, das Symbol des Reichsgerichts, unter deren Schutz Industrie, Ackerbau und Handel stehen. Süderlaud — nicht Sauerland. Auf der Essener Tagung des Sauerländischen Gebirgsvereins wurde ange regt, den Namen Sauerland durch den richtigeren Namen Südepland zu erleben. Ist ja doch diefes Sauerland niemals oen Menschen sauer geworden, sondern eine Quelle des Lichtes uno der Freude, eine Welt von Höhen wett und Tälern, von Wäldern und Felsen, die Freude der Wanderer, der Stolz der Skiläufer. Surland ist nichts anderes wis der von westfälischem engem Munde zusammengezogene Ausdruck für „Süderland" und ist dann hochdeutsch „ver- iäuert" worden in den schrecklichen Ausdruck Sauerland. Der Suffragettenanschlag von Epsom. Der zweifellos imponierende persönliche Mut der englischen Suffragetten darf nicht in der Verurteilung ihrer skrupellosen Attentate hindern. Der Anschlag von Epsom bei London, wo in Gegenwart König Georgs die Suffragette Davis dem das Rennen mit laufenden Pferde König Georgs in die Zügel stürzte und LS zu Fall brachte, hat in England eine ungeheure Erregung verursacht, die begreiflich erscheint, wenn man bedenkt, wie heilig dem Engländer alles ist, was mit Sport zusammen- hängt. König Georg zeigte sich über den Vorfall außer- ordentlich erregt und erkundigte sich teilnahmsvoll nach Kem Befinden seines Jockeys, der bei dem Sturz mit dem Pferde schwere Knochenbrüche erlitten Hut. Aber mich »ie Suffragette hat so schwere Verletzungen erlitten, daß an ihrem Auf kommen gezweifelt wird. Der Anblick des Sturzes, wie di» Körper des Tieres und der beiden Menschen durcheinander rollten, war neroenpeitschend. Das Rennen war kinemato« graphisch ausgenommen worden, also auch die Schreckens- szene. Wenn der Film jetzt in den Londoner Theatern vor» geführt wird, kommt eS zu stürmischen Protestkundgebungen aeaen die Suffragetten. Ktülopp-Vorslelluugen t« Sreie« find das Reuest» in Pari». In eleganten Gärten, in betten nm die Tisch» durch rote Lämpchen spärlich beleuchtet sind, werden di» Lichtbilder vorgeführt. Nur tn mondscheinlosen Nächte« können diese Vorführungen stattfinden, die denen in ge schlossenen, stickigen Räumen gegenüber zweifellos »in» Er^ rungenschast barstellen, , . An den Höfen wird gespart. König Georg von England will auf den traditionellen Hofdichter, den Poeta laureatus, den er aus seiner Schatulle bezahlen muß. fortan verzichten. Schon der alte Gladstone und später Lord Rosebery hatten während der Regierung der Königin Vik toria der Herrscherin empfohlen, auf eine Wiederbesetzung des mittelalterlichen Amtes zu verzichten als der Hofdichter Tennysson gestorben war. Erst der Premierminister Salis bury berief wieder einen neuen Poeta laureatus. König Georg meint aber, daß solch ein Hofdichter unnötig sei, so daß in absehbarer Zeit keine Krönung eines lorbeerbekränzten englischen Hofbichters erfolgen wird. '' >. > —«I—WM»»»»— Tie vielgeprUste Fran sonnte ja nicht ahnen, welche schwere Kämpfe ihr und ihren Kindern bevorstanden. Die Schilderhebung der Polen in Posen, deren Beginn wir schon in den vorigen Kapiteln erwähnt haben, nahm i» kurzer Frist unter ihren tapferen und für die Sache der Polen begei sterten Führern Mieroslawsli und Dombrowski einen io raschen und entschiedenen Verlauf, daß zu Beginn der Reife Gabriele Valentins und Philibert v. Herfords nach Posen alle Teile des Landes sich in Hellem Kampfe befanden. Die Streitmacht der Polen bestand au? ausgebildeten und gut disziplinierten Ulanen, die anch vorzüglich beritten waren und i« deren Reihen sich viele Evelleute als Kämpfer befanden. Ferner aus Jägern, die mit guten Büchsen bewaffnet waren unv deren Kern hauptsächlich aus der Dienerschaft ver Evelleute sich rekrutiert hatte. Aller Orten wurde die polnische Bevölkerung durch Ausrufe und Reden aufgefordert, sich anzuschließen und von allen Sei ten strömten Männer und Jünglinge zum Kampfe herbei. So gar ein polnisches Militär-Erziehungsinstitut war gegründet worden, in welchem die Führer ausgebildet wurden, um den FreiheitSkamPf mit Nachdruck und Tatkraft zu führen. Aber auch viele dunkle Existenzen, die nur im Trüben zu siichen hofften, Nichtpolen in der Hauptsache, heuchelten Sym pathie für die Volkserhebung und ließen fick in die Rechen der Kämpfer aufnehmen, wie wir cm weiteren Verlauf unserer Er zählung sehen werden. Diese falschen Patrioten schadeten natürlich der Sache, wel cher zu dienen sie vorgaben und es wurde mit ihnen auch kurzer Prozeß gemacht, wenn sie auf einer schlechten Tat er tappt wurden. Auf strenge Manneszucht und Lrveunz hielten die polnischen Führer, denn es war ja die eigene Heimat, wo die Kämpfe sich abfprelten und darum mußte ihnen daran ge legen sein, alle Ausschreitungen zu vermeiden. Immer Heller loderte die Krrcgsfackel und beleuchtete mit ihrem Virulgroreu SchM HM hff MM VMM Genno. jJortsetzuA soht-j
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