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Wvtznuag Mrs KonTpvgvirKffL U7rö vttletzkr Slssr» Sruch einen Btijonrtiftich in den Unterleib tödlich, nachdem er auf dem Wege zwei Schutzleute uiedergestochen hatte. Bevor der Rasende überwältigt werden konnte, verwundete er noch zwei Soldaten durch Schüsse schwer. Zur Antersuchung dec Meutereien in Irantreich entsandte der Kriegsminister das Mitglied des obersten Kriegsrates, General Pau, nach Toul und Belfort. Die Meuterer werden, wie angekündigt wird, sehr streng bestraft werden. — Alle mit Ler Einführung der dreijährigen Dienst zeit im Zusammenhang stehenden Sanitätsfragen wird der Kriegsminister Etienne mit den Leitern des Sanitätsdienstes m einer für Montag nach Paris einberufenen Konferenz besprechen. Von «ah «uv fern. Die plötzliche Verhaftung des Führers der Naturheildewegung in Sachsen Albin Uhlig erregte Aufsehen. Die Motive der Verhaftung sind unbe kannt. — In Frankfurt a. M. verletzte der Löwenbändiger Lefario durch einen Revolverschutz die Frau eines Kollegen leicht und tötete sich selber durch einen Schuß. Es handelte sich um eine Ltebesiragvdie. Die verlustreichen Kämpfe der Italiener in Tripolis, wo dieser Tage bei Derna 7 Offiziere und 72 Soldaten fielen und 28 Offiziere und 250 Mann verwundet wurden, hat in Rom überrascht, weil von der Anwesenheit so starker feindlicher Streitkräfte in der Cyrenaika nichts bekannt war. Die stärksten Verluste erlitt die italienische Kolonne bei dem plötzlichen stürmischen Gegenangriff der Araber, der um 1 Uhr nachmittags erfolgte, als die von dem harren, sieg reichen Kampfe des Vormittags erschöpften italienischen Truppen ausruhten, ohne daß eine genügende Vorsorge gegen Überraschungen getroffen worden war. Wäre nach vier Stunden nicht eine Reseroekolonne angelangt, so wäre die ganze italienische Truppe ausgerieben worden. Elfersuchts-TragSöte. In Frankfurt a. M. erschoß der Hoteldiener Münz seinen Nebenbuhler, einen anderen Hoteldiener, verletzte seine Geliebte, ein Zimmermädchen, durch einen Schuß am Kopfe, und tötete sich selbst dann durch einen Schuß in den Mund. Münz war von außen in das verschlossene Zimmer des Mädchens geklettert, um die Schreckenstat verüben zu können. Die Ssldütenkuadgcdungsn gegen die dreijährig« Dienstzeit i» Frankreich dauern fort. Der Revolte in Toul und den blutigen Zusammenstößen in Troyes find Kundgebungen in Belfort und in dem Pariser Vorort Neuilly gefolgt. In beiden Orten konnte die Ruhe nur mühsam nach erfolgter Verhaftung der Rädelsführer hergs- stellt werden. Unter den Soldaten eines Belforter Regi ments herrschte starke SSraag. Schon auf einem Übungs marsch sangen sie leise die Internationale vor fich hin. Nach der Ankun t in der Kaserne stimmten sie laut revolu tionäre Lieder an und stießen Schmährufe gegen ihre Vor gesetzten und die Regierung aus. Die Unteroffiziere, die herdeieilten, um die Leute zur Ruhe zu bringen, erfuhren einen Übeln Empfang. Ein Sergeant, der besonders ener gisch austrat, wurde von den Soldaten gestoßen und gebufft. LOO Soldaten veranstalteten danach auf dem kaserueahose lärmenve Demonstrationen gegen Sie dreijährige Dienstzeit und ergingen sich fortgesetzt in Schmähungen gegen ihre Offiziere. Erst mit Hilfe einer starken Abteilung Reservisten, die gerade von einer Übung zurückkehrten, gelang es, die Meuterer zur Ordnung zu bringen. Der Komman deur des Regiments, Oberst Mac Mahon, traf sofort strenge Maßregeln, um eine Wiederholung solcher Vorkommnisse zu verhindern. Der Oberst ist ein Sohn des verstorbenen Marschalls Mac Mahon, des Erstürmers des Matakowturmes bei Sebastopol und des Siegers von Magenta, der 1870 bei Wörth geschlagen, bei Sedan verwundet and gefangen ge nommen wurde, der im Mai l87l die Kammern niederwarf, am 24. Mat 1873, also gerade vor 40 Jahren, Präsident wurde, aber 187S vor der republikanischen Mehrheit zurück trat und 1893 starb. Die RevoUe in ReuiAy ist aus eine seit Wochen ausge sammelte Gärung, die angesichts der in Aussicht stehenden dreijährigen Dienstzeit zur Explosion kam, zurückzuführen. Ulster den Mannschaften der beiden in der Kaserne unterge brachten Regimenter befinden sich zahlreiche Familienväter. Infolge des fest Pfingsten herrschenden Bäckerstreiks sind beide Regimenter in der Kaserne konsigniert; allabendlich werden Mannschaften zum Schutze der Bäckereien kom mandiert. Die Soldaten erhalten daher auch keinen Urlaub, und diejenigen, Lie verheiratet sind, können ihre FiMKt nur abends einige Minuten vor dem Kassrnentor frechen? Zur Besänftigung der Leute gestatteten diesen dis Obersten laut „B. Z." sich nach dem Dienst zu amüsieren, wobei so gar die Regimentsmusik zum Tanze aufspielen durfte. Bei einer wichen Gelegenheit begannen die Mannschaften vlötz- lich auf Verabredung in Reih und Glied mit der Must! an der Spitze im Kasernenhofe zu defilieren, wobei sie im Takte ausriefen: „Nieder, nieder mit der dreijährigen Dienstzeit!" Auch hier erfolgten nach Herstellung der Ordnung durch dis Offiziere zahlreiche Verhaftungen. Schlechtes Wetter. Der Unwetterkatastrophe imEichs- fclde ist eine neue in den westfälischen Landesteilen gefolgt, Wolkenbruchartige Regen verbunden mit schweren Hagcl- "schlägen fügten der Landwirtschaft schweren Schaden zu, die Saaten sind vernichtet. In den zu Strömen ange- schwollenen Bächen ertrank viel Vieh. In Marburg wurde eine Schafherde von den Trümmern einer unter dem Sturm wind zusammenbrechenden Scheune erschlagen. — Aus dem Hoch-Schwarzwald wird Frost und Schneefall gemeldet. In den mittleren Berglagen und Niederungen gingen starke Hagel- und Graupenschauer nieder, die in den Kulturen viel- jock Schaden anrichteten. Die Wiener SkuSeaken haben mit der wüsten Schlägerei zwischen deutsch-nationalen und jüdischen Studierenden, die mit der Verbrennung der „eroberten" Kragen, Manschetten Stöcke, Bücher und Hefte in der Aula der Universität seitens der Deutsch-Nationalen endete, wieder einmal einen starken Beweis ihrer eigenartigen akademischen Sitten gegeben. Die Polizei hat den Rektor der Universität aufgefordeit, für Verhinderung der skandalösen Vorgänge in Zukunft Sorge zu tragen. Einer Anzahl Studenten wurde das Betreten der Universität untersagt Ebenso ist das Farbentragen in der Universität verboten worden. GerichtskaUe. Der Tcaning-Vrszstz. In keinem Prozeß ist wohl von den Angeklagten so frech gelogen worden wie in dem des Bankboten Brüning und seiner Mitangeklagten. Die Plätterin Olga Kranich, deren Schweigen sich Brüning be kanntlich mit 6000 M. erkaufte, bestreuet ganz entschieden, diese Summe bekommen zu haben. Die auffällige Tatsache, das sie fich am Tage nach dem Zusammentreffen mit Brüning im Warenhaus Tietz für 1200 M. elegante Kostüme und Stiefel kaufte, erklärt sie als zufälliges Zusammentreffen. Das Geld habe sie sich erspart. Mehrere hundert Mart „habe sie verloren." Die Angeklagte behauptet auch, Brüning überhaupt nicht zu kennen, der sie auf der Straße kennen gelernt haben will. „Ich kann doch nicht", rief sie unter großer Heiterkeit des Publikums aüs, „jeden Mann im Ge dächtnis behalten, der mich auf der Straße mal angesprochen hat!" Berliner Stimmungsbild! Auch der Angeklagte Kranich, der Bruder des Mädchens, der mit Brüning unter einer Decke stak, und der Brüning in einem Brief schrieb, mit der Olga siehe es schlecht, sie werde polizeilich beobachtet, versucht alles als harmlos hinzustellen. Über die erwähnte Briefstelle befragt, antwortete er dein Gerichtshof: „Es gibt doch mehr Mädchen, die Olga heißen", was den Vorsitzenden zu einer Rüge veranlaßte. Die medizinischen Sachverstän digen erklärten Kranich, der einmal in einer Irrenanstalt uMergebraat war, wo er sich für einen Sohn Kaiser Wil helms 1. ausgab, sür geheilt und zurechnungsfähig. Zum Schluß der Verhandlung erklärte die Angeklagte Kranich nach einer Rücksprache mit ihrem Verteidiger Liebknecht, daß sie ihre Aussagen widerrufe; sie habe Brüning doch gekannt, habe aber nicht gewußt, wo das Geld, das er ihr gab, her komme. Der Staatsanwalt beantragte gegen Brüning 5 Jahre Gefängnis, gegen Kranich 3 Jahre, Olga Kranich 2 Jahre, Hattest Jahr 3 Monate, Frau Hatte S Monate Gefängnis. vermtsthie». tzanblvsrksr-Ausstellungen. In Leipzig-Marienbrunn wurde eine Handwerker-Ausstellung als Sonderabteilung der Internationalen Baufach-Ausstellung eröffnet. Der Grund- gedanke dieser Handwerker-Ausstellung ist, zu zeigen, daß das Handwerk mit dem Großbetrieb sehr wohl konkurrieren kann, wenn es dem individuellen Geschmack Rechnung z» « Sagen serwqr, was oer Moy veMMren Mustern uns Elichees arbeitende Großbetrieb bekanntlich nicht kann. Ls find kleine und mittlere Bürgccwohnungen ausgestellt, sogar die Ausstattung einer Siudenten-Stube ist zu sehen. Tischler, Maler, Tapezierer, Töpfer, Drechsler usw. haben brüderlich Hand in Hand gearbeitet, und der Gcsamteindruck der Aus stellung ist ein sehr guter. Ein ärztliches Gulachten über Teoemel. Der leitende Arzt des Sanatoriums Scharmützelsee, in dem der jetzt in der Fremdenlegion dienende Usedomer Bürgermeister Troemel einmal untergebracht war, gab über den bedauerns werten Kranken laut „Tag" folgendes Gutachten ab: Troemels Nervenleiden wurde als nervöser Erschöpfungs zustand angesehen. Troemel war ein liebenswürdiger, sein- gebildeter Gesellschafter; mit seiner Gattin stand er in täg lichem Briefwechsel. Ausgefallen ist allerdings seine voll ständige Versunkenheit beim Klavierspiel, dem er leidenschaftlich oblag. Wurde er in einem derartigen Zustande angerufen, jo verfiel er in körperliches Unbehagen und konnte sich lange nicht erholen. Der SanaLoriumsleiter hat festgestellt, daß der Dämmerungszustand zu genau derselben Zeit eintrar wie vor zwei Jahren, und daß er auch ebenso lange wie damals gewährt hat. Den Mitteilungen französischer Blätter, daß Troemel seine Zufriedenheit mit dem Eintritt in die Legion ausgesprochen habe, dringt der Arzt auf Grund seiner genauen Kenntnis der Person das stärkste Mißtrauen entgegen. Richtig ist, daß Troemel stets mit großer Liebe und Begeisterung von seinem Bürgermeisteramt« ge sprochen hat. Eine Prinzessin, die Meerschweinchen verlauft. Im Park von Sanssouci veranstaltete das Prinzenpaar August Wilhelm von Preußen ein Gartenfest, dessen Rein ertrag der Ferien-Erholung unbemittelter kranker Kinder zugute kommen soll. Aus diesem Gartensest verkruste die Prinzessin Meerschweinchen, Kaninchen, Dompfaffen und Tauben in allerliebsten, vergitterten Körben, verpackt einge richtet zum sofortigen Mitnehmen. Sie wurde ihre lebende Ware reißend los. Die neuette Erfindung ist das sogenanme kalte Lichr des französischen Physikers Tussaud. Die Erfindung besteht in folgender Idee. Eine Anzahl kleiner Glühlampen werden kreisförmig so ungeordnet, daß ihr Licht sich in einem Hohl spiegel fängt und verschärft zmückgeworsen wird. De: Glühbirnenkreis dreht sich, und zwar so. Laß jede der Ländchen bei jeder Drehung nur einmal ausleuchtet. Die Drehung erfolgt fehr schnell, sodaß das Auge kein unter brochenes, sondern fortlaufendes Leuchten wahrzunehmen glaubt. Dussaud erreichte auf diese Art ein sehr intensives, strahlendes Licht, das trotzdem keine lästige Wärme ver breitet, sondern „kalt" ist. Für bestimmte technische Zwecke ist das kalte Licht sehr wertvoll. Girr Riejenörutapparat. In Mornsvurg m Kanada wurde ein Brutapparat für 6000 Hühnereier in Betrieb ge setzt. Der Apparat arbeitet völlig automatisch, daS Prüfen Ler Eier auf ihre Keimfähigkeit fällt aber fort, da das bei anderen Apparaten, z. B. den deutschen, erforderliche sorg fältige Prüfen Tage in Anspruch nehmen würde Der er zielte Erfolg an Küken ist bei dem Riesenbrutappmuk aller- Vings verhältnismäßig nur gering. - - —> Deckner Leden. Es ist erreicht! Bisher konnte man an den Schaufenstern der Berliner Läden, die einigermaßen etwas gelten wollten, die Vermerke lesen: „On parle frangais", „English spoken", oder entsprechende Hinweise, daß man auch Polnisch oder Russisch, Skandinavisch etc. e c. sprechen könne. In dem vornehmen bayerischen Viertel hat sich nun vor kurzem ein kleiner Modeladen qufgetan, ar. dessen Schaufenster prangt: „Man spricht Devtsch." Mena der Laden bloß nicht aus Mangel an deutscher Kundschaft wieder schließen muß! Auch ein Jubiläumstag r In der jetzigen Zeit oiel- kacher Erinnerungen wäre beinahe ein wichtiger Gedenktag der weiteren Öffentlichkeit entgangen, hätte nicht das „B. T " noch auf ihn aufmerksam gemacht. Vor 400 Jahren nämlich, am 8. Mai 1ö13, betrat das erste Nashorn, ein Geschenk eines exotischen Fürsten an König Manuel den Großen von Portugal, europäischen Boden. Allerdings hatten schon römische Kaiser bei Len Zirkusspielen die Rhinozerosse ver wandt, aber in der neueren Epoche war das portugiesische Nashükn das erste europäische. . . — stiller Dolins KaM. Historischer Rowan au? dem polnischen Ausstand von P. Aierlein. kOj ..Icki danke Ihnen, Herr Baron, aber nachdem ich seid heute reiß, daß meine Mutier ihren Groll gegen mich nicht mit in ws Grab genommen da!, suhle ich mein Herz erleichtert und ün ich geneigt, die Vergangenheit mit ihren dunklen Schatten jU vergessen." „Aber diese Beschränkung über Ihr Erbteil! Ist es nicht empörend. Ihnen dasselbe vorzuenthalten?" „O, dies kränkt mich nickt, nur daß mir meine Kinder ruck fernerhin vorenihalten, ick weiter von ihnen getrennt blei ben soll macht mich tief unglücklich." „Ick kann Ihnen dies nuckfühlen, gnädige Frau. Aber bitte erzählen Sie mir, warum man Vie Kinder von Ihnen ferne hält, wer es wagt einen solchen Eingriff in Ihre Mut- 'enecbte zu begehen?" Anscheinend teilnahmsvoll keß sich Baron v Osinsky neben der Witwe nieder und lauschte gespannt ihren Worten, obwohl -r das, was sie ikm erzählte, zum Teil schon aus dem Munde )er Frau v Jarkow wußte. „Das «1 ja geradezu grausam!" "ts der Baron jchembar -ntrüstet, als Gabriele Valentin geendet hatte. „ Aber ich dulde ries nicht länger, Senn ich besitze dieselben Rechte, wie Frau , Zarkow. Zählen Sie von jetzt ad aus meinen Beistand; iv werde meiner Schwägerin ganz gehörig den Standpunkt lar machen Werden Sie jetzt rn Breslau bleiben: " „Nein, ick werde wieder nach Berlin zurückkebren und zwar wüte nock," entgegnete Gabriele und erzählte dann dem Baron ivch arglos, wie Constanze bereits ein treuer Beschützer in dem arugen Arzt entstanden war und daß sie gerne bereit war, das Ichickjal ihrer Tochter in dessen Hände zu legen, da sie in Vem- ;elden einen edlen Charakter schützen gelernt baue. „W,e ist sein Name'?" fragte «er Baron «u seltsamer Hai:. „Ptsilwerk v. Hertorr.' „Philibert v. Herford, der Name kommt mir bekamst vor, aber ich kann mich nicht reckt auf dessen Träger besinnen. Sind Sie auch sicher, daß er ikre Tochter einst glücklich macken wird, wie Sie es wünicken?" „Ick bade die feste Zuversicht, denn ich habe selten einen jungen Henn mit so vorzüglichen Eigenschaftes des Geistes und des Charakters kennen geleint nnv er liebt Constanze aufrichtig. Darum will ick so schnell wie möglich nach Berlin zmückreisen, um Nachforschungen über mein verschwundenes Kind, über mei nen Raimund anzustellen." „Aber, gnädige Frau, wollen Sie nicht wenigstens biS zur Regelung der Erbschaftsangelegenheit hier bleiben? Sie müssen doch auch mst Sem Notar noch Mckspracke nehmen, m dessen Verwaltung Ihr Erbtest bleibt." „Ack, das kann ebensogut auf schriftlichem Wege geschehen Lediglich um der Kinder willen freue ich mich daß meine Mut ter noch vor ihrem Tode meiner gedachte —" Plötzlich hielt die Sprecherin inne; es überkam sie aber mals eine Schwäche, wie es in letzter Zeit öfters geschehen war, denn Kummer, Sorgen und Herwleid zehrten schon lange an ihrem Lebensmark. Rasch suchte sie drese Schwäche zu ver bergen, indem sie ihr Taschentuch vor das Gesicht hielt. „Was fehlt Ihnen?" fragte Baron v. Osinsky. „O, es hat nicht» zu bedeute« — es wird gleich vorüber seil'. - eine Keine Schwäche — " „Darf ich Ihnen eine kleine Erfrischung bringen, vielleicht ein Glas Wein," erbot sich der Baron in zuvorkommendster Weise. Gabriele Valentin hatte sew vielen Stunden nichts genossen und daher mochte die Schwäche wohl zum großen Teil auch rühren. „Ein Glas Wasser, wenn Sie die Güte haben wollen, da für würde ich Ihnen dankbar sein." „Mu dem größten Vergnügen; ich werde Ihnen sofort em Glas Wein bringen." 10 Kapitel. Der Baron eilte mit schnellen Schritten davon. Als er die Türe aber hinter sich geschlossen hatte und er fick unbeo bachtet sah, verlangsamte er seinen Gang und ballte drohend 'eine Hände. „Das fehlte gerade noch, daß mir dieser Herford dazwischen kommt — möchte ihn kennen lerne», diesen Ausbund aller Tugenden — aber nein, Constanze ist in meiner Gewalt — Raimund ist verschwunden und die Mutier erleidet infolge der Anstrengungen und Aufregungen der letzten Tage einen Herz schlag — ist ganz natürlich und das Mädchen ist die alleimg- Erbin." Ein wilder, verzweifelter Ausdruck und ungezügelte Leiden schaft prägte sich in dem Gesicht des Barons aus, als er den Korridor weiter entlang schritt und allerlei schwarze Gedanken sem Gehin durchkreuzten. Bald kehrte er mu einen Gias Wein zurück Für sich selbst hatte er es erbeten. Scheu blickte er sich nach allen Sei len uw, ehe er wieder bei Gabriele Valentin emkat, aber kein Mensch war in dem jetzt wre ausgestorben erscheinenden Haus zu sehen. Rasch Lrar er in eine Fensternische und schüttete etwas weißes Pulver in den Wein - das Werk weniger flüchtiger Sekunden. Er fand Gabriele ValeListr wieder wohl uud rm Begriff, sich -uumchi auch zr, entfernen. Sie ließ sich überreden, envas von dem Weine zu genießen. Sre bemerkte nicht, wie die Hanl des Barons leicht Merke und feine Augen in seltsamen Glanz leuchteten, als ec chr das Glas reichte und sie natürlich arglos danach griff. Sie trank ein rvenig und gab dankend das Glas dem Ba ron zurück. „Verzeihe» Lie, Herr Baron, wenn ick mich jetzt entferne, iw Hube ichon zu lange durch meine Gegenwart Ihre Zeit w Anspruch genommen, es war rast am 'Vergnügen, Ihre Be- lMuaichug gemacht zu 'haben.*