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svMsWürs. A'E ssn höchst SHSV ; ö-rso?kcÜ, düs MSN tSAäüs, tc-L^N von 0"^ Lligl^cheit j Gtiirimrechtteriimen verNwimt -- hüben sis doch kurz vor Pfingsten erst cvieder eine Villa im Bezirk Barrow nieder- gebrannt — hört man jetzt ausnahmsweise auch einmal etwas Lieblicheres. Bei einer Haussuchung in der Wohnung einer Suffmgetien-Führerin würden ganze Stapel von Liebes briefen gefunden, die die Dame, die sich schon reiferen Alters erfreut, Mit einem Parlaments-Mitglied gewechselt hat. Wer der jedenfalls sehr «rüstige Parlumeiükner ist, ist nichts geworden. LisrurrMüttg eluec Deutschen in Irankreich. In Longny wurde eine Deutsch- Ullrich, angebliche Hebamme, . wegen Engelmacherei zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Wenn aus diesem Anlaß in französischen Blättern wieder das alte Märchen ausgeftischt wird, diese Hebamme sei eins bezahlte Agentin der deutschen Regierung, so ist das solche Albernheit, daß man darüber wohl zur Tagesordnung über gehen kann. Gisenhahnunfälle. Bei Landsberg a. W. fuhr eins rangierende Lokomotive auf den Schlußwagen des D-Zuges Marienburg-Berlin auf. Der Wagen entgleiste. Zwei Post beamte erlitten erhebliche Verletzungen. Auf dem Bahn hof Essen-Hauptbahnhof fuhr ein Güterzug aus einen halten den Personenzug auf, wobei drei Wagen des letzteren aus den Schienen gedrückt wurden. Sechs Reisende erlitten leichte Verletzungen. vermochte«. BevaMrNSl ltt feSSlk sfmle ist, daß die Entscheidung im Frankfurter Gesangswettstreit, die bekanntlich zugunsten Ler Berliner Lehrer ausgefallen ist, Anlaß zu einer Er bitterung des Kölner Männergesangvereins gegeben hat. Der Präsident des Kölner Vereins von Othegraven hat be reits die Mitteilung gemacht, daß der nächsten Generalver sammlung der Antrag vorgelegt werde, ins Statut die Be stimmung aufzunehmen, keinen Wettstreit mehr zu besuchen, weil dem Verein in Frankfurt unrecht geschehen fei. Ein Ausweg in der Troemöl-AMre. Zur Ange legenheit des der Fremdenlegion beigetretenen Usedomer Bürgermeisters Troemel erfährt die „Böss. Ztg.": Das Aus wärtige Amt hat Schritte in Paris unternommen, um die Sachlage aufzuklären. Man will versuchen, den bedauerns werten Mann aus seiner Lage zu befreien, nötigenfalls will man einen Auslieferungsvertrag stellen, da die Behörde wegen unbefugter Entfernung von feinem Posten ein Dis ziplinarverfahren gegen ihn einleiten will. Bei dieser Ge legenheit dürsten auch die Verhältnisse bet der Anwerbung für die Fremdenlegion seitens französischer Werber in Deutsch land zur Sprache kommen. Ein starkes Stück. Die Pariser Zeitschrift „Echo d? Paris" schreibt zur Angelegenheit des in die Fremdenlegion eingetretenen Usedomer Bürgermeisters Troemel, dessen Frei gabe bekanntlich durch das deutsche Auswärtige Amt ange strebt wird: „Es ist selbstverständlich, daß die Anfrage Deutschlands sich nur an den guten Willen Frankreichs richten kann und Frankreich nach eigenem Gutdünken handeln wird. Wenn der Geisteszustand Troemels derartig ist, daß er imstande war, eine Gemeinde mit 2000 Ein wohnern zu verwalten, wird er wohl auch imstande sein, eine Verpflichtung zu unterschreiben Sollte Frankreich sich entschließen, Troemel wieder zu entlassen, so wäre es nicht mehr als recht, daß Deutschland feine gehässige Kampagne gegen die Fremdenlegion einstellt." Auf dem Verbandskage der deutschen Gewerk- vseekne, der zur Zeit in Berlin versammelt ist, verließen die Regierungsoertreter den Beratungssaal, nachdem Ge heimrat Siefart die Behauptung des Referenten, daß bei Arbeitsstreitigkeiten meistens zu gunften der Unternehmer und gegen die Arbeiter entschieden würde, zurückgewiesen hatte. — Geheimrat Siefart führte dabei laut „Voss. Ztg." aus: Der Reserent hat bei seinen maßlosen Übertreibungen ungerechte Vorwürfe gegen die Regierung erhoben. Be sonders muß ich Verwahrung einlegen gegen die Behaup tung, daß in Deutschland nicht Recht, sondern Faustrecht herrscht, daß bei Streiks Militär und Polizei aufgeboten werden, um die Unternehmerinteressen zu schützen, und daß die Regierung nichts zur Besserung der Lage, der Arbeiter DtS bas PtMMM drängt? Wch dhseN WvgkU lyEfteg kün gegen, Das geschah aber mit solchem UngeM-i, daß zw-i bornstehende Frauen auf dos Gleis geworfen wurden, g«, wds vor die daherkommcuden Wagen. Der einen Frau ging der Wagen über die Brust, so Naß sie auf der Stelle getötet wurde, während der anderen der Kopf buchstäblich abgeschabten wurde. Ein verzweifelter Kampf fand in Wiesbaden zwischen einem Einbrecher und der Polizei statt. Der Einbrecher hatte sich in einen Keller geflüchtet, sich dort vsrbarrikadkrt, und eröffnete auf jeden Polizeibeamten, der sich ihm nähern wollte, ein wütendes Feuer aus feinem Revolver. Schließ lich wurde die Feuerwehr gerufen, die den ganzen Keller unter Wasser setzt» und so den Verbrecher zwang, seinen Schlupfwinkel zu verlassen. Er feuerte noch drei Schüsse auf die Polizeibeamten ab, dann erschoß er sich selbst. Eins kleine Differenz. Am Pariser Bäckerstreik sollen, wie die Streikleitung angibt, 4000 Bäckergesellen beteiligt sein, während dis Polizei die Zahl der Streikenden auf höchstens 808 anaibt. Wer hat recht? Da aber in der Versorgung der Pariser mit Brot und Semmeln bisher keinerlei Stockung eingetreten ist, wird wohl dis Polizei richtig geschätzt haben. - - Ein krauriges Vorkommnis, das eine ernste Lehre bedeutet und wahrscheinlich zu einer Revision des Pfadfinder« Wesens Anlaß geben wird, spielte sich in einem Walde bei Cuxhaven ab. Dort waren Pfadfinder, die sich auf her Dom befanden, durch wildernde Bauernburschen belästigt worden. Mehrere der Jungen versahen sich daher mit scharf geladenen Revolvern, und als es wieder einmal zu einem Znfammenstoß kam, feuerte einer der Pfadfinder. Der Schuß traf einen Kameraden, der so schwer verletzt wurde, daß er bald darauf starb. Der Vorfall muhte sich just zur selben Zeit ereignen, da in Magdeburg das große Meeting sämtlicher deutsche? Pfadfinder-KorpS stattfand. Die Pfadfinder-Sache wird ja jedem sehr sympathisch sein, aber man fragt sich, ob die jungen Leute Schußwaffen schon in die Hände bekommen dürfen? Im Gebrauch der Waffen können sie keine Übung haben, gar zu leicht wird schweres Unheil angerichtet, wie der Cuxhavener Fall beweist. Aus schmerz um den Tod seiner Galkin ertränkte ich in der Spree ein Berliner Kellner mit seinen beiden uns und elf Jahr alten Söhnen. Der Mann verbrachte eine ganze stete Zeit am Grabe seiner Gattin. Als er sich ertränkte, hatte er sich mit seinen Söhnen zusammengebunden. Die armen Kinder! — Aus Furcht vor Strafe hat sich in Frankfurt a. M- ein elfjähriger Volksschüler im Main ertränkt. Unheimliche Pfingsten hat Berlin zu verzeichnen ge habt. Außer dem Knaben-Lustmord sind noch andere Blut taten zu verzeichnen gewesen. Auf dem Wannsee wurde ein einsam treibendes Boot gefunden, in dem ein Repolver- FMteral und ein Brief lagen. Der Brief enthielt die An gabe, daß man die Leiche des Schreibers mit der seiner Frau zusammen begraben möge. Die Adresse der Frau war gleichfalls angegeben. Als die Polizei sich in diese Woh nung begab, fand sie eine Frau Bildhauer Jenni tot in der Badewanne auf. Möglich ist, daß sich der Bildhauer im Wannsee ertränkt resp. erschossen hat; möglich ist aber auch, daß die Frau ermordet worden ist und daß der Mörder in geschickter Weise versucht, die Polizei irre zu führen. — Die Leiche eines 84jährigen Arbeiters wurde in der Havel auf- gefundsn. Sie war an Händen und Füßen gefesselt, der Mund war mit einem Taschentuch zugestopft. Der Arbeiter war als Trunkenbold bekannt. Seine Angehörigen glauben an Selbstmord, doch erscheint es rätselhaft, wie der Manri sich auf die beschriebene Weise selbst hat fesseln können. Im Grunewald erfchotz sich ein Bankier Schreiber, der durch unglückliche Spekulationen das Vermögen seiner Frau im Beirage von 32000 M. vertan hatte. Lin amerikanischer StecniLsl. In Missouri wurde ein Verbrecher zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, dem uicht weniger alsK 23 Morde nachgewiesen wurden. Alle feine Opfer, unter denen sich auch seine Mutter und seine Großmutter befinden, hat er mit dem Beil erschlagen. Nm Lis Angabe der Ärzte, daß der Unmensch in Wahnsinns- Anfällen gehandelt habe, rettete den Verbrecher vor der Todesstrafe. , . - -« -- MS. Mit sie sich rrm Mi MotzlinrrrnMiM vrrM MsseN hi sie. Da der Vorsitzende des nicht sozial- hsmostatischcu, sondern fortschrittlichen BerLanbsiageS der Hirsch-Dunckerscheu Vereins die Ausführungen des Referev. ren aufrecht erhielt, verließen die RegierungsverEeiet den Saal und werden auch an den weiteren Beratungen nicht tcilnebmcn. - Jur Hschzsik Sm karkerhose tritt das englische Königs paar am Montag die Reise nach Berlin an. Aus der Fahrt über die Nordsee wird die englische Kömgsjacht von einem deutschen Torpedobootsgeschwader eskortiert sein. Am Berliner Hose werden der König und die Königin, als nahe Verwandte des hohen Brautpaares, am 21. d. M. eintreffsn und bis zum 27. Mat bleiben. Der Zar langt erst am 32. Mac in der Reichshauptstadt au und reist am Abend des Vermählungstages schon wieder ab. Die durchaus un politische Bedeutung des Besuches Lc-c fremden Fürstlich keiten wird für die große Öffentlichkeit noch dadurch be sonders hervorgehoben werden, daß außer dem Toast aus oas Brautpaar Trinksprüche bei der Galatafel nicht werden ausgebracht werden. Das Hochzeilsgeschenk des englischen Königspasrss besteht laut „B. Z." in der Hauptsache aus Juwelen und Familienandenken, ist aber nicht von so fabelhaftem Werte, wie von verschiedenen Seiten behauptet wurde. In London glaubt man, daß das junge Herzogspaar einen Teil dec Flitterwochen in England verleben und Gast der Königin mutter in Sandringham sein werde. Dis dsulsch-frmtzösische VeeständigungskonssrenZ, die zu Pfingsten in Bern tagte, hat es gut gemeint, aber wenig erreicht; sie wird auch in absehbarer Zukunft zu praktischen Ergebnissen nicht gelangen, da die ganze Ver ständigungsaktion doch bloß auf die elsaß-lothcingische Frage hinausläuft, an der vom deutschen Standpunkt aus nicht zu rütteln ist. Da das Präsidium der Konferenz als ständiges Komitee eingerichtet wurde mit der Befugnis, je nach Üm- ständen neue Konferenzen einzuberufen, so werden Lem ersten Schritt zur Herbeiführung einer Leutsch-französischen Verständigung weitere folgen. Wie berechtigt die Zweifel an wirklichen'Erfolgen sind, beweist schon dec Umstand, daß trotz des ersten VegeisterungZfeuers die vorgelegte Resolution nur dadurch zur einstimmigen Annahme gelangte, daß einige französische Abgeordnete dcr Abstimmung fernbliebsn. Die Abwesenheit dieser Gruppe hatte ihren Grund darin, daß ein Passus der Resolution dem elsaß-lothringische:: Parlament den Dank Les Kongresses dafür cmsfprach, daß es einen Beschluß gefaßt hatte, wonach im deuischen Bundes rat auf die Anbahnung einer deutsch-französischen Verständi gung hingewirkt werden sollte. - Aus den Gerrchkssälen. Das Urteil des Posener Schwurgerichts gegen die Frau Lr. Eva Brvrne, das be-, kanntlich auf 4 Jahre Gefängnis lautete, wird vielfach in Ler Presse als zu milde bezeichnet. Eine Diskussion über den Fall ist, La der Prozeß unter Ausschluß der Öffentlich keit verhandelt worden ist, Material also nicht vorlieat, nicht angängig, man muß die stark mildernden Umstände, dis das Gericht der Verurteilten zugebilligt hat, als gegeben annehmen. — Der Dortmunder Prozeß in Sachen der Niederdeutschen Bank schleppt sich langsam und einförmig dahin. Die Zeugenvernehmung, die viele angesehene Finanziers und Fabrikdirektoren des Westens vor Gericht erscheinen läßt, betrifft die Aufklärung der geschäftlichen Operationen des früheren Direktors Ohm, dabei sind die Aussagen häufig sehr verschiedener Art, teils günstig, teils ungünstig Ohm und dem mitangeklagten Aufsichtsrat. Wss der Tsg bringt. Schelmereien vom Tage. Es reist nun aller Reußen Zar — In Kürze nach Berlin, — Doch sollen ihn auf dieser Fahrt — Polit'sche Sorgen fliehn. — Und Rex Georg von England kommt — Dann ebenfalls zur Spree, — Beileibe aber hört er nichts — Von dem polit'schen Weh. — Als liebe Gäste frohgemut — Sind sie im Kaiserhaus, — Und alle Kronenträger eint — Der große Hochzeitsschmaus. — Da hat nun unser Erdteil sich — Seit Wochen arg erregt. — Doch jetzt, wo das Prinzeßchen freit — Hat sich der Sturm gelegt. — Europa, merk' Dir diesen Fall, — Wenn wieder Krieg mal droht; — Dann lade schnell zur Hochzeit ein, — Und aus ist alle Not! Unser Polens KklM ^sterischer Roman aus Nm polnischen Ausstand ton P. Aierlein. 7. Kapitel. 151 Die Reise der beiden Frauen wurde ununterbrochen svrtge- sttzi und Law befanden sie sick in der msingienen Provinz. Constanze, welche in der Gräfin v. Czacki eine Reisegesell- ichafierm zu finden geboffc hatte, welcher sie ihr trostloses von tausend Aeugsten gequältes Herz eröffnen konnte, sah sich völ lig getäuscht. Die Gräfin erwiederte ihr auf die Frage nach ihrer Mutter, daß ihr davon nichts bekannt sei und wohl ein Irrtum vorliegen müsse Die Gräfin erklärte im übrigen Constanze fest und bestimmt, oaß sie mit der Erzählung von Familiengeschichten verschont zu bleiben wünsche. Dagegen erzählte sie dem jungen, in diesen Dingen völlig unerfahrenen Mädchen diel von ihren eigenen ßlänen und Absichten, denn sie war jetzt gerade dabei begriffen, m der Nähe ihres Schlosses auf eigene Kosten ein starkes Freikorps zu errichten. Baron v. Äsinsly sollte ihr Labei be hilflich ebenso hoffte sie, daß es ihr gelingen werde, Con stanze jür ihr Vorhaben zu begeistern. Trotzdem sie die Errichtung dieses Freikorps uud ihre aus- zedehute Korrespondenz mit den Führern der polnischen Be wegung sehr in Anspruch nahmen, gab es dock Stunden, wo sie sick in ihrem Schlosse recht einsam fühlie und sie sich nach dem Umgang mii einer feingebildeten jungen Dame sehnte, venn sie selbst war erst ackmndzwcmzig Jahre ab. Baron v. Osinsly hatte seiner Braut Constanze als die ge- kignetste junge Tarne empfohlen, obwohl er diese selbst kaum mehr als Lem Namen nack kanme. Aber er verRlgw eine ganz besondere Absicht damit, Constanze nach Schloß Lusa zu bringen, wie wir ,cm weiteren Verlauf unserer Erzählung sehen werden und außerdem erwies er seiner Schwägern:, der Ma- wrin v. ZaUsw, der er m mancher Hmsicht verpflichtet war, kULl NU'-ag" , . . einen Dienst damit. Ob er der Gräfin oder Constanze hierbei eine Unwahrheit mehr oder weniger sigte, darüber machte er sick kein Gewissen, denn sein Ehrgefühl war schon zu tief ge sunken und sein ganzes Bestreben ging nur noch dahin, mühe los ein genußreiches Leben zu führen. Die Rückreise der Gräfin war auf einige Tage berechnet, da sie sich vorgcnommen haste, öfters Station zu machen, nm sich persönlich über die Snmmang der Bevölkerung m ver Pro vinz zu erkundigen. Die Gräfin war wirklich von edler, un eigennütziger Begeisterung für ihr Vaterland erfüllt, denn sie> entstammte einem uralten polnischen Adelsgeschlechte aus dem schon viele hervorragende Männer hervorgegaugen waren. Je näher die beiden Tarnen Schloß Ly a kamen, desto kriegerischer und aufgeregter zeigte sich die Gegend. Aber es war erst die Gährnng unter der Bevölkerung, die feste Organisation, die einheitliche Leitung fehlte noch. Die Aufregung der Gräfin steigerte sich zusehends, je näher sie der Heimat kam, während Constanze in eine dumpfe, ver zweiflungsvolle Schwermut verfiel. Endlich rollte der Wagen vor das Schloß Lhfa. Constanze hegte nun keine Hoffnung mehr auf die Gegenwart ihrer Mutter; eine Stimme in ihrem Innern zagte ihr schon, saß sie nur zum Opfer einer geheimen Jntrigue ausersehen war und nur dem eigentlichen Zweck sah sie mit Spannung . entgegen. Sie warf einen ahnungsvollen Blick aus das einsam gelegene, weitläufige und bis auf einige anmutige Parkanlagen und Alleen, welche Vie Vorderseite um gaben, düstere Schloß. Der Wagen, Ser sie Tamen brachte, halte sich kaum dem Schloßponal genLherc, als auch schon mehrere Diener dienst fertig zum Empfange dec Herrin rind ihrer neuen Gesellschafte rin herbeigeeilt kamen. Die Gräfin neigte sich hastig zum Wagensenster hinaus, um den zunächststehende« Diener -sogleich mit großer Unruhe hastig ä»- zureden: „Ist irgend «was Besonderes Während mejM Abwegs» hoc,,» u», » heit vorgefallen, wie geht es unseren Freunden, bin ich ver mißt worden?" „Gnädigste Gräfin," erwiderte der Diener und öffnete der Wagenschlag, „es sind täglich Boten in das Schloß gekommen. Hie sind sehnlichst zurückerwartet worden, man sicht dringend Waffen, Munition und Geld entgegen. Die Stimmung ist überall vortrefflich, überall Begeisterung, Anhang und großer Zulauf!" „Das ist herrlich!" rief die Gräfin und sprang fast ohne Hilse aus dem Wagen. „Sind keine Briese für mich angs- kommen?" „Ich habe mehrere in Verwahrung nehmen müssen, wann befehlen die Frau Gräfin, daß ich dieselben bringen soll, es sind einige dringliche darunter." „Sogleich," antwortete die Gräfin sehr erreg!, „das dulde! keinen Aufschub." Schon war sie einige Schritte fortgeeilt, als sie sich erin nerte, Constanze vergessen zu haben. Indem sie mit der Hand nach ihr in den Wagen deutete, gab sie eine« anderen Diener ven Befehl: „Man helfe meiner kleinen Gesellschafterin sofort aus derr Wagen. Sie soll das Eckzimmer aus dem linken tzlügel be wohnen, man führe Sie dorthin und sorge für ihre. Bequemstch. lichkeit. Und nun aus Wiedersehen, vorläufig, meine lieb« Constanze." Mit einem leichten Gruß nach Constanze und einem bedeur- samen Wink nach Sem Diener verschwand die Gräfin unter den Portal und eilte aus ihr Zimmer. Aus Constanze hatte Ser Abschied von der Gräfin einen meserdrilckenven Einsruck gemacht. Sie kam sich fast vor wsi ' eine Gefangene. Willenlos ließ jie sich von dem Kammerdie ner über Treppen uns Korridore nach dem angewiesenen Zim mer führen. Sie sah uicht die prachtvollen luxuriösen Aus- Mtnnzen des Gebäudes, welche im französischem Geschmack oas Innere dr- Schlosses hervorhoben. Ihr kam das Schloß j sfa Gefängnis vor.