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Memuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für WmA, SeifeeM^ Klein- u. EmsMa Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auS- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An- zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, SPechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 57. Ker»sp«ech«r: «mt Deuben 21LV Sonnabend, den 17. Mai 1913. Kernsprecher: «mt Lenke« 2120 26. Jahrgang. Die in hiesiger Stadtgemeinde der Nationalspende zum Kaiserjnbiläum für die christlichen Missionen in den Kolonien und Schutzgebieten zugeführten Beiträge belaufen sich auf 188 M. — Pf., die in dec Gemeinde Obernaundorf einge- gangenen auf 13 M- —Pf., zusammen also auf 201 M. — Pf. Allen, die hierzu in opferwilliger Weise beigetragen und damit der Förderung einer guten Sache gedient haben, sei hiermit aufrichtigst gedankt. Rabenau u. O b er n aund or f, den 14. Mai 1913. Pescheck, Pfarrer Wittig, Bürgermeister Schumann, Gemeindevorstanb. Aus Nab unü fern Rabenarr, den 16. Mai 1913. — Wie aus einer amtlichen Bekanntmachung ersichtlich, belaufen sich die der Nalionalspende zugeführten Beiträge in Rabenau auf 188 Mk. und in Obernaundorf auf 13 Mk., also zusammen auf 201 Mk. — Der Kgl. Sächs. Militälverün Seifersdorf und Umgegend begeht am Sonntag das Fest seines 25 jährigen Bestehens, wozu eine Anzahl auswärtiger Brudervereine er wartet werden, — Unter dem Verdachte des betrügerischen Bankerotts wurde der frühere Stuhlbauereiinhaber F. in Oelsa ver haftet und dein Amtsgericht Dippoldiswalde zugeführt. — Der Arbeiter und Maschinist Karl Hermann Wächtler in Tharandt wurde wegen Rückfalldiebstahls und Ver gehens nach dem Sprengstoffgesctze zu vier Monaten Ge fängnis verurteilt. — In der Person des verheirateten Tischlers P. H. Dietrich in Dippoldiswalde wurde der Täter ermittelt, welcher im Albertparke an einem 10 jährigen Mädchen ein SittlichkeitSverbrechen begangen hat. Dietrich hat die Tat eingestanden. — Einen bedauerlichen Unfall erlitt der Dachdecker Wink ler in Kreischa dadurch, daß er in N c i n h a rd t s g r i mma infolge Reißens des Seiles vom Dache abstürzte und dabei beide Beine brach, das eine sogar zweimal. — Tierarzt Dr. Dankmeyer, früher in Kreischa, hat das große Gut des Gcweindevorstandes Schneider in Schmors dorf bei Moxen erworben. — Der Diplomingenieur Reinhold Schanze aus Nieder sedlitz bei Dresden, ein 32jähriger und verheirateter Mann ist auf einer Pfingsttour in den Wallisseralpen mit einem befreundeten Arzt Dr. Hoffmann aus Karlsruhe, als sie den Grand Combin besteigen wollten, abgestürzt. Beide büßten ihr Leben ein. Sie wurden am dritten Pfingstfeiertag am Fuße der Felswand Mur de Cote von einer Hilfsexpedition ausgefunden. — Dem Deutschen Jndustrieschutzverband (Sitz Dresden), der — ohne zu Aussperrungen zu verpflichten — Verluste aus Streiks und Aussperrungen nach festen Grund sätzen entschädigt und seinen Mitgliedern mit Rat und Unter stützung bei jeder Arbeiterbewegung zur Seite tritt, hat sich kürzlich der „Jndustricverein Celle (E. V.)" angeschlossen. Die Zahl dec mit dem Deutschen Jndustrieschutzverband zusammen- «rbeitenden industriellen Arbeitgeberverbände ist damit auf 106 gewachsen. — Die Staatsbahnvsrwaltung läßt gegenwärtig ver- mefsungstechnische Vorarbeiten zum Weiterbau der M ügli tz- tal bahn von Geising hinauf nach der Stadt Altenberg aussühren. Die besonders für Wintersportzwecks bedeutsame Linie, die einen Höhenunterschied von mehr als 150 Meter auf kurze Entfernung zu überwinden hätte, soll sich im all gemeinen in der Umgebung des Geisingbergcs Hochziehen und oberhalb der Stadt enden. Eine entsprechende Vorlage dürfte dem Landtage nächstens zu gehen. — Kleine Notizen. In Colditz nahm sich die 16- jährige Olga Kunad in der Mulde das Leben. Ferner erhängte die Gärtnersehefrau Martin ihre 10 jährige Tochter und sich selber, wahrscheinlich aus Schwermut.— Die 19jährige Dienst- magd Karoline Vales in Pilsenetz bei Pilsen tötete ihr neu geborenes Kind und verscharrte den Leichnam. — In Aussig meldeten sich während des Pfingstfestes nachts zahlreiche Fremde, meist Sachsen, beim Polizeiamte, die kein Quartier finden konnten. Fiwf der Herren nahmen mit Arrestzellen für Jugend liche als Nachtquartier vorlieb. — Das Anwesen des Gutsbesitzers Max Müller in Lichtenaub. Kirchberg ist ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 30 000 Mk, ist aber durch Versicherung gedeckt. Die Kinder Müllers, die in einer über dem Kuhstall gelegenen Kammer schliefen, konnten nur mit Mühe gerettet werden. — Nach einer durchzcchten Nacht ertränkte sich im Teich der städtischen Parkanlagen in Neustadt (Sachsen) der frühere Restaurateur Emil Thomas. Er hatte stch von einem Zechgenoffen die Nachricht von seinem Vorhaben und seinem Tode auf sein Vorhemdchen schreiben lassen und begab sich dann in der vierten Morgenstunde zum Teich. Man glaubte zunächst, daß Thomas einen schlechten Scherz beabsichtigt habe- Er machte sein Vorhaben indes wahr; denn als man ihm nachging, fand man seine Wäsche am Rande des Teiches, ihn selbst unter der Oberfläche des Wassers treiben. Seine Leiche konnte erst später geborgen werden, da die Arbeiten infolge des durch das Pfingstschießen der Schützengilde bedingten leb haften Verkehr eingestellt werden mußten. Thomas war seit Jahren schwer krank; und es scheint, daß seine Krankheit ihn in den Tod getrieben und er sich hierzu vorher Mut ange trunken habe. i — Ein Raub der Flammen wurde am Morgen des dritten Pfingstfeiertages das große Automobil des Miet autobesitzers Fierle in Bautzen. Unweit des Ortes Commeran bei Königswartha an der Landesgrenze fing der luxiös aus gestattete sechssitzige Wagen durch einen unbemerkt entstandenen Vergaserbrand Feuer und verbrannte bis auf die Eisenteile. Der Besitzer, der den Wagen selbst steuerte, konnte sich im letzten Augenblicke retten, die übrigen Fahrgäste waren schon kurz vorher ausgestiegen. — In Leipzig-Eutritzsch erschoß sich das russische Studentenpaar Andreolotti aus Tiflis, das an der Universität Leipzig studierte. Der Mann war schwer nervenleidend. Aus hinterlassenen Briefen geht hervor, daß sich das Ehepaar gegenseitig versprochen hatte, daß der Ueberlebende im Falle des Ablebens des einen Teils freiwillig dem andern in den Tod nachfolgen werde. Der Mann tötete sich durch einen Schuß in den Mund und die Frau erfüllte das Versprechen, indem sie sich gleichfalls durch einen Schuß in den Mund entleibte. — Der Stadtgemeinderat zu Glashütte hat dem Anträge des Bürgermeisters gemäß die Errichtung einer Kaiser Wilhelm-JubiläumS-Stiftung in Höhe von 5 000 M. zu städt. Tubeikulosefürsorgezwlcken, sowie die Beteiligung an einer B?- zirkSstistung nach Höhe v. 20 Pi. pro Kopf der Elnw. beschlossen. — Ein Reitunfall widerfuhr dem Prinzen Joachim von Preußen in Straßburg. Vor der Universität scheute das Pferd und stürzte so unglückäch, daß es auf der Stelle ver endete. Dem Prinzen gelang es noch rechtzeitig, aus dem Sattel zu springen. Ec blieb unverletzt. — Vor dem Kriegsgericht der 14. Division mußten sich fünf Musketiere von den Infanterie-Regimentern Nr. 53 und 16 in Köln und zwei Kanoniere vom Feldarlillerie-Negiment in Wisel wegen Bestechung verantworten. Die Angeklagten sind im Landwehrbezirk Mülheim zur Aushebung gekommen und waren ursprünglich in Grenzgarnisonen, z.B. nach Metz bestimmt. Durch Vermittlung eines Gastwirtes knüpften sie Beziehungen zu einem Sergeanten vom Bezirkskommando Mül heim an, der dafür bekannt war, daß er gegen Entgelt die Gestellungsbefehle nach Belieben veränderte und Leute, die eS ihm bezahlten, in nahe gelegenen Garnisonen unterbrachte. Andere Ausgehobene mußten die entstandenen Vakanzen ersetzen. Der Unteroffizier ist kürzlich zu einem Jahr Gefängnis und Degratation verurteilt worden. Die angeklagten Soldaten wurden vom Kriegsgericht mit je einer Woche Gefängnis bestraft. Dresden. Großes Aufsehen erregte mit der Abreise des Circus Sarrasani das Verschwinden einiger den besseren Kreisen angehörender junger Mädchen. Darunter befand sich auch die 13 Jahre alte Tochter eines Arztes. Nichts Gutes ahnend fuhr der Vater mit zwei Kriminalbeamten nach Cottbus und fand auch dort im Lager der Indianer seine vermißte Tochter, die lediglich ein Abenteuer erleben wollte. Auch die anderen vermißten Mädchen wurden dort ermittelt und nach Dresden zurückbesöcdert. Ueber dieses Vorkommnis wurde das peinlichste Stillschw-igen beobachtet. Die Mädchen sind un zweifelhaft in einem anderen Zuge nach CotlbuS gefahren, denn die Abreise der Indianer selbst wurde aus dem Bahnhof durch zahlreiche Gendarmen überwacht. -7- Zur Frage der Fl e is chp r ei s e. Die städtische Wurstfabrik in Offenbach a. M-, deren Einrichtung das dortige Stadtverordneten-Kollegium beschlossen hat, scheint tatsächlich eingerichtet zu werden. Man hatte geglaubt, daß infolge eines Preisabschlags der Fleischer von dem Plane abgesehen werden würde. Die Stadt hat indes bereits in eigener Regie Schweine geschlachtet. Vorläufig wird in der Wurstküche des Armen hauses an der Wurstfabrikalion gearbeitet. Daneben wird jedoch in der großen Viehhalle eine Wurflküche eingerichtet, die nach ihrer Fertigstellung in Betrieb genommen werden soll. — Wie aus Kuxhaven verlautet, sind an Bord des Tmp-dobootcS „8 148" durch eine Explosion 4 Mann getötet und 3 schwer verletzt worden. Die Torpedoboolflotlille ist nach Helgoland gedampft, um die Opfer zu landen. — In einem Lokaltermin hat sich das Bäd der Mord tat an dem Knaben Klähn in Berlin, die bisher als ein in Furcht und Schreck verübter Totschlag angesehen werden mußte, infolge der von dem Mörder Ritter selbst gemachten schriftlichen Aufzeichnungen vollständig verschoben. Es besteht kein Zweifel mehr, daß der Schüler Klähn das Opfer eines seit längerer Zeit vorbereiteten Lustmordes ist. Ritter hat den Jungen in seine Wohnung geholt, ist sofort über ihn h-rgefallen und hat ihn solange gewürgt und mit einer Schnur gedrosselt, bis er bei dem Todcskampf seines Opfers seinen perversen Zweck erreichte. Das Märchen von der Erpressung hat Ritter selbst fallen lassen. — Zwischen dem Reichskanzler und den Führern der bürgerlichen Parteien werden nach Wiederaufnahme der NeichStagssitzungen verbindliche Verhandlungen über die Deckungsfrage beginnen. -- Der Besuch des Staatssekretärs v. Jagow in Wien wird mit Vereinbarungen über die Beziehungen Rußlands zu Deutschland und Oesterreich-Ungarn in Verbindung gebracht. — Bulgarien, dessen Bereitwilligkeit zur Unterzeich nung der Friedenspräliminarien von Serbien und Griechen land nicht gebilligt wird, macht jetzt neue Vorbehalte. — Die Einstellung der Feindseligkeiten zwischen der Türkei und Bul garien wurde bis zum 28. Mai ausgedehnt. — In Belgrad erwartet man einen plötzlichen Ueber fall Alt- oder Neu- Serbiens durch bulgarische Truppen; die ganze serbische Grenze gegen Bulgarien ist stark befestigt. — Nach der Ansicht Belgrader gutunterrichteter Kreise ist der serbisch-bulgarische Konflikt in eine ent scheidende Phase getreten. Die serbische Negierung ließ dem bulgarischen Kabinett eine Note überreichen, worin der Stand punkt Serbiens dahin präzisiert wird, daß die strikte Einhal tung des Bündnisvertrages mit Rücksicht auf die Ergebnisse des Krieges ausgeschlossen sei, und daß Serbien von dem von der serbischen Armee eroberten Gebiet nichts an Bulgarien abtreten könne. In militärischen Kreisen wird erklärt, daß ein Verharren Bulgariens aus seinen bekannten Forderungen zu einem bewaffnetenKouflckt zwischen bei den Staaten führen wird. — In der Fabrik für gebogene Möbel der Fa. Teibler u. Seemann in Nauschengrund b. ObcrleulerSdorf brach Feuer aus, das mehrfachen Schaden an Gebäuden und Warenvor räten anrichlete. — Nach Unterschlagung von 2000 Mark flüchtig geworden ist in Leipzig der Eilbote Große. Ein Ge schäftsinhaber übergab ihm diese Summe mit dem Auftrage, sie nach einem Bankhause zu schaffen. Große hat jedoch den Auftrag nicht ausgesührt, sondern ist mit dem Gelbe spurlos verschwunden. — Die französische Kammer hat dem Minister Barthou nach langer, lebhafter Debatte ihr Vertrauen ausgesprochen und damit die Einbehaltung des am 1. Oktober freiwerdenden Jahrganges der französischen Armee gutgeheißen. — Der Wirbelsturm in Nebraska, der besonders die Stadt Stewart hennsuchte, hat nach den neuesten Feststellungen 50 Personen das Leben gekostet. — Zur Besitzergreifung von Adahkcleh durch Oester reich-Ungarn wird noch gemeldet, daß der türkische Verwaltungs beamte, der der türkischen Botschaft in Wien untersteht, keinen Protest gegen die Annektion erhoben hat, sondern nur erklärte, daß er über den Vorgang berichten müsse. Zu diesem Zwecke begab er sich nach Wien. Die Insel ist von der ungarischen Negierung in Verwaltung genommen worden. — Die Hamburg-Amerika-Linie teilt mit, daß die erste Amerikareise des neuen Riesendampfers „Imperator" des halb aufgeschoben werden mußte, weil durch den Sturm, der in den letzten 6 Wochen an der Unterelbe herrschte, die neu hergerichteten Anlegestellen für das Riesenschiff so beschädigt wurden, daß die erforderlichen AusrüstungSarbeilen auf dem Schiffe nicht fertiggestellt werden konnten. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 18. Mai Trinitatisfest. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des heilig. Abendmahls: Pfarrer Dr. Zinßer, Somsdorf. Vormittags halb 9 Uhr Gottesdienst: Pfarrer Dr. Zinßer. — Der Gottesdienst nimmt vom 18. Mai an um halb S Uhr seinen Anfang. Nachm. 3 Uhr: Gustav-Abolf- Fest in Hainsberg: Getraut: Am 10. Mal Ernst Hugo Lohse, Holzbildhauer hier und Anna Martha Lohse hier — am 12. Mai Max Otto Pfeifer, Tischler hier und Marie Margarethe Fischer hier — Hermann Max Mannhaupt, Gemeindestraßenarbeiter in Lockwitz und Martha Hedwig Näcke hier. Getauft: Am 12. Mai Karl Jäschke, Sohn des Tape zierers Karl Jäschke hier — am 15. Mai Johannes Gottfried Sparmann, Sohn des Sluhlb. Karl Alfred Sparmann hier. Jünglingsverein : Sonntag nachmittag 2 Uhr Abmarsch nach Hainsberg zum Gustav-Adolf-Fest von der Villa des Herrn Schuldirektor unter Führung des Herrn Weber. Die Wochenkommunion findet Sonnabend, den 24. Mai statt und wird von Herrn Pfarrer Müller-Hainsberg gehalten. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 18. Mat: Halb 9 Uhr Lesegottesdienst. Der Octsgeistliche amtiert in Nabcnan. ^nrüvlcKsIrsbrt vom 0-rabs unsrer lieben 8obvsstsr äränAt es uns, »llon l^rsunäon, X8.vbds.rn, Skksnnton unä Verwancitsn iNr clis bsrrüebsn LIumsnkPsnäsn u. Ovleit nur töteten Rubo unsern Dankt susrusprsebsn. Desonäsrsn Osnb äsin 6esanx- vsrein „I^reis ^su^er" ktir krsiuülliAes IrsKsn. drossölsn, äen 15. Nsi 1913. vse trsuernäen Mnterdlielisnen.