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Uabemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für UMM SeiMM Klein- u. EmMa Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An ze i g e n für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 44. K-rusprecher: Amt Leube« 2120 Dienstag, den 15. April 1913. serusprecher: «mt Leube« 2120 26. Jahrgang. Hauplkräslen Berge von Blumen eintrug. Und auch fernerhin ihm verübten Diebstähle Vorhaltungen machte, mit einem Beil ^machen und dabei alle Höhen und Tiefen des Daseins durch- ihrer fast poetischen Eigenart und noch einige dazu entfaltete, nämlich die durch energische Schulung des Urhebers erzeugte Sorgfalt und der Schwung der Jubiläumsaufführung, die denn auch das Haus zu warmen Ovationen Hinriß und den der Kausmanns-Ehefrau Elsa Dorothea Ida Schwitters die ganze Kunst Reinhardts, durch große, einheitliche Plastik, geb. Thomas in Neuhausen eröffnet worden. ! Farben und Szenenbilder die rechte Stimmung auszulösen, — Zum Lokomotivführer befördert wurde Herr Engel-hier nicht zur vollen Entfaltung kommen konnte, doch aber mann in Hainsberg. — Mit dem Abbruch der alten konnte man seine Helle Freude an so mancher genial erfaßten Sanchez zu dem Attentat veranlaßte, konnte bisher nicht fest- gestellt werden. Eigenartig ist es, daß der König vor mehreren Tagen einige Drohbriefe hinter einander erhielt, in denen ein Attentat am Tage der Rekrutenvercidigung angekündigt war. Die Polizei traf deshalb besondere Vorsichtsmaßregeln, konnte aber nicht verhindern, daß der Versuch ausgeführt wurde. — König Alfons hat seine Rettung vor der Kugel des Atten täters nur seiner eigenen Geistesgegenwart zu verdanken. Als er Sanchez (nach einer anderen Lesart Sanchcc) auf sich zu springen und den Revolver hervorziehen sah, riß er sein Pferd nach dem Attentäter herum. Die zweite Kugel traf deshalb das Pferd mitten in die Brust, als es sich infolge des heftigen Zügelzugs hoch aufbäumte. Nach dem dritten Schuß auf den Schutzmann zog Sanchez ein Dolchmesser und stach blindlings um sich; zwei Polizisten wurden verwundet, bis es gelang, ihn unschädlich zu machen. — In der Ziehung der König!. Sächs. Landeslolterie fiel das große Los in Höhe von 500 000 Mark auf die Nummer 41 242. worden. Kühne, der im Hotel eine große Zeche gemacht hatte, war bei seiner Verhaftung völlig mittellos. — In Pyrmont schlug ein 16-jähr. Junge namens niederzulegen, widrigenfalls Anzeige erstattet würde. — Auf dem Bahnhöfe in Riesa geriet der Wagenrücker Schietzel beim Verschieben von Wage» zwischen die Puffer und verunglückte tödlich.— Wegen Unterschlagungen, die er in Ausübung seines Berufes begangen hat, wurde der Rechtsanwalt und Notar Hubert Bouzel inDort m und verhaftet. Die veruntreuten Summen sollen 80 000 Mark betragen. — Der Metallwaren- sabrikant Weitenauer ist nach großen Unterschlagungen und einer Schuldanhäufung von 100 000 Mark flüchtig geworden. Seine Frau und drei Kinder hat dex Betrüger im größten Elend inBerlin zurückgelassen. Man nimmt an, daß Weite nauer Selbstmord begangen hat. — Zu viel Segen! Dem Ehepaare D. in Alt lommatzsch wurden Drillinge geboren, 3 gesunde, wohlgebildete Mädchen. Im November 1911 zur Welt gekommene Zwillinge stehen auch kaum auf eigenen Füßen, und man möchte der Mutter, die im Laufe von 1*/« Jahren 5 Kleinen das Leben geschenkt hat, von Herzen alles Gute für ihre Kinderschar wünschen. — Die Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenwerke ermäßigten die Preise für Hausbrand-Sorten ab 1. April um 6 Mark für den Doppelwagen. Die Preise für Industrie- Kohlen blieben unverändert. — In Plauen i. V. sind zwei Knaben im Alter von vier und fünf Jahren, die sich an rin auf der Straße stehendes Automobil gehängt hatten — ist auch wiederholt hier bemerkt worden — überfahren worden. Der eine kam mit geringeren Verletzungen davon, der andere erlitt aber neben einigen Rippenbrüchen auch eine Zerreißung der rechten Ohrmuschel. Der Führer des Kraftwagens hatte in einem Hause etwas zu besorgen gehabt und nicht bemerkt, daß die Knaben sich an das Auto herangemacht hatten. Als er seinen Wagen etwas zurücklaufen ließ, geschah daS Unglück. — Die Fabrikarbeiterin Helmert aus Blankenhain bei Crimmitschau geriet mit den Haaren in die Transmission, wo durch der Frau die Kopfhaut fast völlig abgerissen wurde. — Der steckbrieflich verfolgte Kaufmann Oskar Kühne aus Dresden, welcher nacb Unterschlagung von 15000 Mark mit einer Kontoristin geflüchtet war, ist in Straßburg in einem Hotel mit seiner Begleiterin verhaftet messen. Man wiro so manchem schönen Gedanken, freilich auch Plattheiten des belgischen Dichters begegnen. Die Musik, die Humperdinck dazu geschrieben, ist edel, melodisch und einfach gehalten, drängt sich nicht vor, sondern führt in die Märchen stimmung ein und läßt sie zart in Tönen ausklingen. — Für die Freunde derberer Komik ist die neue Fliegerposse: „Parkettsitz No. 10" mit Francks sensationslüsternem, von seiner stärkeren Hälfte aber ins Nichts hinabgeschleuderten Ehe mann die rechte Köst. Mil bedeutendem Raddau mitten im Publikum beginnt das Stück und fitzt sich dann auf der Bühne fort unter dröhnendem Applaus des in seinem Element be findlichen Publikums. Freilich nach dem „Warum" darf man nicht fragen, auch sonst nicht skeptisch denken, denn es ist eben Gott Zufall, der den Autoren ihre schönsten Siege beschert, die besten Verwicklungen schafft. Eins entschädigt reich den revoltierenden Verstand: Die Kunst Anton Francks. Zwar war er als sieghasler Südosteuropäer, als Fürst Bogumil noch mehr an seinem Platze, aber sein berühmter Augenaufschlag von unten her, seine Seufzer als belämmerter Schwerenöter finden auch hier verständnisinniges Schmunzeln. Herr Schwarz hat seine Rolle zu einem Kabinettstück ausgestaltet, Frl. Keuter steht und tanzt entzückend wie ihr Partner O. Eigner. — Es ist eine Berliner Posse mit ihren Vorzügen und Fehlern. — Kleine Notizen. — Zwei dreiste Erpresser wurden in Reichenbach i. V. in der Person eines 18jähcigen Schlosserlehrlings und eines LOjähriger Fabrikarbeiters ermittelt und festgenommen. Die Burfchen hatten vor einigen Tagen an einen dortigen Geschäftsmann einen anonymen Brief ge richtet, in dem der Empfänger der Brandstiftung und Bciseite- schaffung von Vermögensstücken beschuldigt und aufgefordert wurde, sofort 3000 Mark Schweigegeld an bestimmter Stelle schuppen, und auWuliche Holzlagerstöße sind verbrannt. Das bereits ungebrannte Kontorgebäude konnte erhallen werden. Der Schaden ist erheblich, doch zum größten Teile durch Ver sicherung gedeckt. Von zahlreichen Neugierigen wurde die Brandstelle am Sonntag ausgesucht. — In Frauenstein wird an Stelle des wahlfreien Turnunterrichts in der Fortbildungsschule das Pflichtturnen eingesührt, das vom Turnverein erteilt wird. — Von der Talsperre Malter, die in diesem Herbste ferliggestellt sein soll, wird geschrieben: Da und dort sind die Felder aufgewühlt; brauchbares Steinmaterial wurde gesucht und gefunden für die Damm- und Brückeubauten. Ja, wahrlich öd und traurig sieht es aus. Verschwunden ist die muntre Vogelschar; vertrieben. Was soll sie auch noch hier, wo der Mensch ihr kaum ein Zweiglein zum Ausruhcn, geschweige ein stilles Plätzchen zum Nestbau ließ. Und dort — ein abgedeckles, nacktes Dachgebälk — und hier wieder fehlen in einem Hause die Fenster, ja sogar die Fenstergewände wurden bereits herausgcbrochen. „Es sieht aus, als hätten hier Cholera, Pest und Krieg geherrscht!" sagte ein Beschauer fröstelnd. Wie lange wird es dauern, und die trauten Wohn stätten im Tale sind ganz verschwunden, dem Erdboden gleich gemacht. Darunter einige, die gar manches Menschenalter überdauerten. Wenn sie erzählen könnten von Menschenfreud und Menschenleid, das unter ihrem Strohdach sich abspielte. Das Material wird, soweit brauchbar, zu Neubauten verwendet, deren wir gleich drei entstehen sehen bei der Brücke, die das Paulsdorfer Tal überquert. Abschied nehmen wollen wir, Abschicdsstimmung überkommt uns ganz von selbst! Es ist ein eigenes Gefühl! — Aber nicht lange behält es die Ober- die. in ihrer Wirkung Segen bringen sollen für Hunderttausende. Und wir trösten uns: Das Gute muß dem Besseren weichen! Das ist der Zeiten Lauf. — In Grumbach wurden einem Gutsbesitzer von einem angeblichen Ingenieur über 1000 Mark abgeschwindelt. Dec Ingenieur wollte ein Patent erfunden und für 138 000 Mark verkauft haben. Beim weiteren Versuch, sich Geld zu rrschwindeln, wurde er verhaftet und ins Amlsgerichtsgesängnis Pirna eingeliefert. — Eine dem Baumeister Philipp in Dresden gehörige, auf Flur Kleinopitz bei Tharandt befindliche Baubude wurden erbrochen vorgefunden. Dem unbekannten Einbrecher fielen eine größere Anzahl Werkzeuge usw., sowie ein eiserner Kanonenofen samt Nohr in die Hände. Es ist möglich, daß der Einbruch schon vor 14 Tagen verübt worden ist. In den Stielen eines Teiles der gestohlenen Werkzeuge befindet sich unter anderem der Name Philipp eingebrannt. — Grund st ücks zwangsversteigerunge» standen im Gerichtsbezirk Dresden im März laufenden Jahres 26 (gegen 20 im Februar) an. Auf den Stadtbezirk Dresden nieder und flüchtete. Die Frau ist gestorben. — Attentat auf den König vonSpanien. Bei der Rückkehr von der Rekrutenvereidigung wurde am Sonntag nachmittag gegen 2 Uhr in Madrid auf den König Alfons von Spanien ein Attentat verübt. In der Alcala-Straße drang ein Mann aus der Volksmenge auf den König ein, der inmitten seiner Adjutanten ritt, und feuerte zwei Schüsse auf ihn ab. Beide Schüsse gingen fehl; nur bas Pferd des Königs wurde verwundet. Sofort stürzte sich ein Polizist auf den Attentäter und schlug ihn nieder. Der Polizist konnte aber nicht verhindern, daß der Attentäter zum dritten Male schoß und ihn verletzte. Erst dann wurde der Attentäter fest genommen. Nur mit Mühe konnte ihn die Polizei vor der Wut der Menge schützen. Der Mordbube heißt Manuel Sanchez, stammt aus Barcelona, ist 25 Jahre alt und von Beruf Zimmermann. Gleichzeitig wurde ein französischer Sprachlehrer namens Pacque verhaftet, der einige Schritte von Sanchez entfernt stand und vor dem Attentat wiederholt geheimnisvoll mit ihm geflüstert hatte. Der König selbst bewahrte die größte Ruhe. Da sein Pferd durch den Schuß des Attentäters ziem lich stark verletzt war, bestieg er das Pferd eines seiner Adju tanten und ritt unter dem Jubel der Menge zum Schlosse. Die Königin wurde von dem Vorfall nicht sofort verständigt, sie erfuhr den Vorfall erst aus dem Munde ihres Gatten. Das diplomatische Korps, Ministerpräsident Graf NomanoneS und alle anderen Minister erschienen alSdald im Schlosse, um den König zu seiner Errettung zu beglückwünschen. Was Als Sammelstellen der Hand. Es wird bald wieder verdrängt durch das Gefühl Nationalspende zum 25jährigen Regierungsjubiläum freudigen Stolzes, das in uns rege wird beim Betrachten Seiner MajeM unsere» Kaiser» siir die chnDchen d--di-Mm,ch-n,M Missionen in unseren Kolonien «nd Schutzgebiete» noch Mtzg gearbn«, wird und sind innerhalb der hiesigen Parochie 1 .) das Pfarramt in Rabenau 2 .) die Geschäftsräume des Rathauses in Rabenau u. 3 .) das Gemeindeamt in Obernaundorf bestimmt. Tie Bewohner der Parochie Rabenau die bereit sind, zur Förderung der guten Sache beizutragen, werden gebeten, Pfarre in Tharandt wird in diesen Tagen begonnen werden. Type und Situation haben. An seinen Schauspielern hatte — Am Sonnabend ist in der 8. Stunde in dem, er die kongenialen Helfer: was hat Diegelmann aus seiner Dampfsägcwerk von Menzer u. Reif (Inh. Paul Knobel) in Nolle gemacht, wie wurde der „Hund" erst lebendig durch Niederhäslich ein Groß feuer zum Ausbruch gekom-Arnolds hohe Kunst, von Gertrud Eysoldt, der schönen Vera, men. Mil großer Geschwindigkeit verbreiteten sich die Flammen! der drastischen Rosenberg, gar nicht zu reden! Den Inhalt bald über das ganze Dampfsägewerk, um ein einziges Flammen-muß man bei Maeterlinck selbst Nachlesen, wie die beiden Kin meer zu bilden. Der ausgedehnte, große Feuerschein hatte! der sich auf die Suche Nach dem höchsten Glück der Sterblichen zur Folge, daß zahlreich^ Feuerwehren aus der Umgebung zur Brandstelle eilten. Die Belrirbsräume, ein großer Holz- entfielen 19 Grundstücke, auf den übrigen Bezirk 7. Ihrer Art nach waren die versteigerten Grundstücke 21 Wohnhäuser, 4 Baustellen und 1 Etablissement (Deutscher Kaiser in Pieschen). Der Hypothekenausfall betrug insgesamt 321 300 Mk., (gegen 72 158,45 Mk. im Februar), darunter allein 165 000 bei dem erwähnten Etablissement. — Centraltheater. Das komfortabelste Theater der Residenz hatte 3 bedeutende Abende in letzter Zeit. Die hundertste Aufführung des „lieben Augustin", die unter Lei stung des glückhaften Komponisten alle jugendfrischen Reize Dadurch ist an dem jungen Grün stellenweise bedeutender! Schaden angerichtet wocven. Besonders gelitten haben die, Blüten des Frühobstes. Der Wettersturz hat sich von Schwe-^—r——r>- — -o- — --- den bis nach Ungarn erstreckt. In Süddeutschland liegt der wird diese Musteroperette das Haus füllen mit dankbaren Schnee in den Tälern bis 20 Zentimeter hoch. Unter der Hörern, denn ihr Inhalt ist dezent und dichterisch, ihre Musik unfreundlichen Witterung hatte auch der Na den au er Jahr-bestrickend, befeuernd. — Dann kam der Napoleon der Bühnen markt zu leiden. Der Besuch ließ zu wünschen übrig; die,kunst, Professor MaxNeinhardt, mit seinen Hauptkräflen vom , ... .. Firanten haben daher nur mäßige Umsätze erzielt. , Deutschen Theater in Berlin und zeigte, wie er es verstanden! Jage seine Mutter, eine Witwe" die ihm wegen einiger von — DaS Abströmen deutschen Kapitals in dir hat, die Symbolistik — und nicht einmal gute — und Ge- ' - - - - - - . . — Schweiz hat, nach der „Köln. Zig." in der letzten Zeit einen! dankenschwere des Maeterlinck'schcn Märchens „Der blaue außergewöhnlich«n Umfang angenommen. Vogel" zu veredeln und ihm den plump abgestrcisten Märchen- — Das Konkursverfahren ist über das Vermögen zauber zmückzugeben. Es muß zwar gesagt werden, daß ihren Beitrag — es wird auch die kleinste Gabe mit Dank angenommen — bis spätestens den 30. dss. Monats an eine der genannten Sammelstellen abzugeben. Rabenau u. Obernaundorf, den 14. April 1913. Pfarrer Pescheck. Bürgermeister Wittig. Schumann, Gemeindevorstand. Hur Nab uns fern Rabenau, den 14. April 1913. — Mit der Leipziger Gasgcsellschafl, die auch Besitzerin der Gasanstalt in Döhlen ist, sind seit einiger Zeit wegen Einführung von Gas inNabenau, Tharandt, Coßmanns- dorf, Eckersdorf und Somsdorf Verhandlungen im Gange. — Auf die am Mittwoch abend im Saale der Albert- Höhe stattfindende Wiederholung des Volksstückes „Die Lieder des Musikanten" sei besonders hingewiescn. Diese Vor stellung sei allen Denen empfohlen, die es versäumt hatten, die erste Aufführung zu besuchen. Die Spieler — Mitglieder des „Frohsinn" — werden auch diesmal bemüht sein, das reich handelnde Stück vollendet zur Darstellung zu bringen. Für die Besucher findet nach dem Theater freierBall statt. — Die letzten Nächte haben uns starken Frost gebracht, nachdem an den Vortage» Schneefall geherrscht hat. Das Quecksilber sank bis auf 8 Grad Celsius unter Null.