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Uabemuer Anzeiger Erscheint DimStag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für UmM, SeisttMes, Klein- n. EmMn Inserate kosten die Spaltenzelle oder deren Raum 10 Pf., sür aus« . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen f 20 Pf. Annahme von An ze i ge n sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 53. Kerusprecher: Amt Leube« 2120 Dienstag, den 6. Mai 1913. Kernsprecherr Amt Leube« 2120 26. Jahrgang. der städtischen Pflichtfeuer- Donnerstag, den glücke ein löhmischer Arbeiter durch Absturz aus 10 Meter nimmt General Frank oder General Scheedler. — Die Deutsche Turnerschaft fordert ihre An »k kl Frau Sanitälsrat Fernbacher, (Zauckerode) Herr Organist Hollinger (Dresden) und Herr Konzertsäuger Lange (Dresden). Die Mustkaufführung hinterließ ein Gefühl hoher Befriedigung. — Beim Bau der Talsperre Klingenberg verun- predigt über Hebräer 13 v. 8, die auf die Erschienenen einen sichtlich tiefen Eindruck machte. Von Herzen wünscht man ihm Gedeihen, vor allem Gottes Segen zu seinem Werk. fahrtstage dem gottesdienstlichen Gebrauch übergeben worden. Am Abend fand eine geistliche Mustkaufführung statt, in der des Herrn Amtshauptmann Dr. Sala eine Extra-Unterstützung von 600 Mark zur teilweisen Deckung des Verlustes, den die Schulkaffe durch den Bankkrach erleidet. — In einer Versammlung zu Frauenstein versicherte Land- lagsabg. Witlig-R a b e n a u, über die Geschlossenheit der konservativen Partei in der Jesuitenfrage bestehe kän Zweifel. Die konservative Partei sei gegen die Aufhebung des Jesuiten gesetzes. — Am Sonntag nachmittag fand in Dippoldiswalde vom Konservativen Verein eine öffentliche Versammlung statt, bei welcher Herr Bürgermeister Wittig -Rabenau über seine bisherige Tätigkeit im Landtage berichtete. Herr General sekretär Fritzsche-Dresden sprach über „1813—1913 ein Rück blick und ein Ausblick." — DaS Bahnprojekt Klingenberg-Dippoldis walde wurde in einer am Nachmittag des Himmelfahrls- tages stattgefundenen, durch G.-V.Wolf-Nuppendorf einberufenen, von ca, 100 Herren besuchten Jnteressentenversammlung im Klingenbergrr Sachsenhof lebhaft debattiert. Der Vorsitzende, Landtagsabgeordneter Baumeister Göpfert-Frauenstein eröffnete und begrüßte die Versammlung, indem er auf das höchst er freuliche Interesse hinwies, das dieser Bahnlinie seitens der beteiligten Ortschaften entgegengebracht werde. Ihm persönlich sei die Linie äußerst sympathisch. Der Redner gab Richtlinien kund zur weiteren Verfolgung des Zieles. In gleichem Sinne entwickelte G.-V. Nudelt-Deuben Vorschläge und hob ganz besonders hervor, daß dem platten Lande Verkehrsmöglichkeiten geschaffen werden müßten, um auch hierdurch der beängstigenden Landflucht entgegenzuarbeilen. Bürgermeister Jahn erklärte, die städtischen Kollegien von Dippoldiswalde würden zu finan ziellen Opfern für diese Sache bereit sein. Man war ein stimmig der Meinung, daß die jetzt bestehende Baubahn nach Fertigstellung der Talsperre nicht abgebrochen, sondern als Staatseigentum erworben werde, daß sie dem Personen- und Frachtverkehr dienstbar zu machen und ihr Weiterbau bis Dippoldiswalde auzustreben sei, daß zwar das Areal hierzu im Prinzip seitens der Gemeinden zur Verfügung gestellt und ferner mit der Talsperrengenoffenschaft baldigst in Verbindung zu treten sei, damit die Bahn über die Sperrmauer geführt werden kann. Die Sperrmauer müßte zu diesem Zweck genügende Breite zur Mitanlage des Bahngleises erhalten. Zur Aus führung dieser Vorarbeiten wurde ein Komitee gewählt. — Im „Wettingrund" wurde von einem Lehrling in Döhlen ein Erhängter aufgefunden, der, mit der Schlinge um den Hals, sich auch noch erschossen hatte. Die Kugel ist von der Stirn in den Kopf und zum Ohr wieder heraus getreten. Der Tote soll Hauslehrer in Löbtau gewesen sein; er stand im 45. Lebensjahre und hatte auch Vermögen. Man fand bei ihm einen Brief. — Der Konsumverein Vorwärts hielt seine halb jährige Generalversammlung ab, die von etwa 750 Mitgliedern besucht war- In der Debatte wurde gewünscht, daß der Verein bei Bezug von Waren darauf sehe, nicht von Firmen zu kaufe», bei denen schlechte Lohn- und ArbeUsverhältniffe herrschen. Vom Vorstand wurde erklärt, daß stets im Sinne dieser Wünsche verfahren werde. Nötig sei, daß man die Geschäftsleitung sofort unterrichte. In den Aufstchtscat wurden die Ausscheiden den bis auf Schmikder-Potschappel wiedergewählt; an dessen Stelle wurde Rörster-Somsdorf gewählt. — Das von der Firma I. Jahn in Dresden gebaute neue Orgelwerk sür die Kirche inTharandt ist am Himmel- Der heutigen Nummer liegt der Sommer« fahrplan bei, worauf wir unsere Leser hier durch aufmerksam machen. 8. Mai, 5 Juni, 3. Juli und 7. August, — Victoriasalon. Auch sein neuentdeckter Stolz, diesmal der 2. Kompangie, geminnt vom „Kölner Jung" Wein reiß, findet sein Publikum, das dankbar seinem verschmitzten Gesicht, seinen besonders für Herren zugeschniltenen Witzen, seinen Gaunereien zusieht, sich mit ihm giftet über die Militär scheue des Professors, durch ihn an vielleicht ähnliche Situ ationen aus dem schönen Manöverleben erinnert wird. Die Parodie des stammbaumbehafteten Offiziers dürfte man als zu weitgehend bezeichnen. Den Abend beginnen sehr unter haltsam 5 englische Girls, die tanzen und singen; der Presti- gateur Holba, der vielfach Neues zeigte, Bernhard, der nicht nur als Komiker vorträgl, sondern auch als solcher sehr erfolg reich dichtet und parodiert, und das Bernett-Trio, das neue Tricks in Kraft, Sicherheit und Gewandtheit bringt. — Kleine Notizen. Im Uebermut kletterte der Knecht Schulze aus Riesa an einem Hochmaste der Ueberlandzentrale Gröba empor, berührte die Drähte der Starkstromleitung und stürzte, vom elektrischen Strom tödlich getroffen, ab. — In Bautzen beging der 18jährige Kaufmannslehrling, der einzige Sohn eines angesehenen Fabrikbesitzers in Kassel, Selbst mord durch Erhängen. Das Motiv zur Tat ist darin zu suchen, daß der etwas leichtfertig veranlagte junge Mann am 1. Mai seine Stellung gekündigt bekommen hatte. — — Ihren beiderseitigen rechtsmäßigen Ehegatten durch- gebrannl sind in Kitngental ein erst wenige Wochen ver heirateter, 26 Jahre alter Schreiber und eine gleichaltrige Schlossersehefrau, diese unter Mitnahme ihres einzigen Kindes. Sie haben die Eisenbahn in der Richtung nach Böhmen be nutzt, es fehlt aber jede Spur. — Beim Baden ertrank der 11 Jahre alte Johann Martin ausMothenhauS bei Ko- motau, der Sohn armer herumziehender Leute. Die Leiche wurde geborgen. — In Mulda hat sich auS unbekannten Gründen der Postverwalter Gl. erhängt. Verfehlungen liegen nicht vor. Er hatte erst am 1. Mai die Verwaltung der Postanstalt über nommen. — Oesterreich-Ungarn und Italien ergänzten ihre Abmachungen über die Aufteilung Albaniens in Interessen sphären; beide Mächte planen ein gemeinsames militärisches Vorgehen gegen Skutari und in Albanien. — Die monte negrinischen Truppen besetzten die albanischen Küstenplätze bis zum Drin. — Die Eröffnung der Internationalen Baufa ch-Aus- stellung in Leipzig fand in Gegenwart des Königs, des Prinzen Friedrich Christian, des Prinzenpaares Johann Georg und der Prinzessin Mathilde statt. — Für Bosnien und Herzegowina wurde der Aus nahmezustand proklamiert. — DieAnarchie in Albanien macht infolge des Ver hallens Essad Paschas und Dschavid Paschas immer weitere Fortschritte; Dschavid Pascha erklärte in Walona die provi sorische Regierung sür abgesitzt. — Der GroßherzogvonBaden, der am Sonn tag nachmitttag 2,44 Uhr mit Gemahlin in Mannheim ein- tcaf, um dem Mairennen beizuwohnen, wurde am Bahnhof von einem scheinbar dem Arbeiterstande angehörigen Manne mit offenem Messer an gefallen. Der Großherzog stieß den Attentäter mit dem Knauf seines Säbels zurück und blieb unversehrt. — Ueber den Hergang des UeberfalleS hat der Großherzog zu seiner Umgebung geäußert, daß er selbst nicht wahrgenommen habe, daß der Mann ein Messer in der Hand gehabt habe. Der Angreifer sei auf das Trittbrett des Wagens gesprungen und habe versucht, ihn an der Brust zu fassen. Der Großherzog habe ihm dann mit dem Säbelknauf eine» Stoß unter das Kinn versetzt, so daß er rücklings vom Wagen fiel. Das Publikum stürzte sich auf den Angreifer und wollte an ihm sofort Justiz üben, was aber die Polizei durch die Verhaftung des Täters verhinderte. Der Verhaftete erklärte, er handle im Auftrag einer Bande, deren Namen er nicht verraten werde. Er sei gedienter Kavallerist. Der Verhaftete heißt Anton Jung, ist Tapezierer, 1872 geboren und in der Schwetzinger Vorstadt wohnhaft. — Königin Sophie von Griechenland, die Schwester des deutsche» Kaisers, ist von einer Tochter entbunden worden. Arbeiterzählung. Diejenigen Arbeitgeber, die mit der Rückgabe der Arbeiter- zählnngsformnlare noch im Rückstände sind, werden ersucht, zur Vermeidung von Strafe, die Rückgabe sofort bewirken zu lassen. Rabenau, am 5. Mai 1913- Der Bürgermeister. — Der Bezirksausschuß der Amtsh. Dippoldiswalde ge nehmigte oder befürwortete in seiner letzte» Sitzung — teil weise unter Bedingungen — den ersten Nachtrag zum An- „ . ... lagenregulativ der Gemeinde Großölsa und das Konzession^ Höhe und erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald nach gesuch Ranfts in WendlschcarSdorf. Wegen des Ortsgesetz^s der Einlieferung ins Krankenhaus Freiberg starb. über Znsannnens.tzung des Gemeinderats Kleincarsdorf sollen, — Dresden. Der seit einigen Wochen vermißte weitere Erörterungen mit dem Gemeinderate gepflogen werden. Obr,justizrat Dr. Körner aus Dresden wurde im Bodensee — Bei der Gemcindtverbandssparkaffe S e t f e r s d o r ftot aufgefundm. wurden im Monat April 53 Einzahlungen im Betrage von! — Die Unterschlagungen des Kassierers Maschek in der 15758,73 Mk. bewirkt, dagegen erfolgten 52 Rückzahlungen Haupckasse der Köaigl. Staatseisenbahn in Höhe von 30 000 im Betrage von 29 942 Mk. ,Mark reichen, wie jetzt festgestellt worden rst, bis auf das — Bei der Sparkasse Dippoldiswalde wurden Jahr 1886 zurück. In aufgefundenen Konzepten zur Selbst- im Monat April 861 Einzahlungen im Betrage von 123255 rcvision finden sich Korrekturen von dieser Fehlsumme vor. ... „ „ _ . . M. 30 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 529 Rückzahlungen Die Revisoren täuschte er, indem er düsen die Kästen mit hat sich am Sonntag nach Graz begeben. Die Leitung über- im Betrage von 160 146 M. 37 Pf. 30 000 Mark zum Nachzählen zweimal hinstellte. — Der Gewerbeschule in Dippoldiswalde wurde! — Die Deutsche Turnerschaft fordert ihre An- sttrs laufende Schuljahr eine Staatsbeihilfe von 3000 Mark gehörigen auf, Frankreich infolge der dort herrschenden deutsch- bewilligt, außerdem durch die hoch anzuerkennende Vermittelung feindlichen Stimmung nicht zu besuchen. Pflichtfeuerwehr. Die diesjährigen Hebungen wehr finden statt: Mutter und Kind befinden sich wohl- — Sonntag nachmittag machte der 22 Jahre alte Fähn rich Karl Geilich vom 129. Infanterie-Regiment in Hagen in einem Hotel im Westen Berlins durch eitlen S ch u ß in die , rechte Schläfe seinem Leben ein Ende. Ueber das Motiv zur !Tat ist nichts bekannt geworden. Wien. — Das Oberkommando, das die Leitung der Operation gegen Albanien und Montenegro übernehmen wird, hatten sich Gemeindeglieder eingesuuden — auch der um die Ge meinde Oelsa sehr verdiente frühere Freigutsbesitzer Herr Ha mann war erschienen — um den neuen Hirten mit Vertrauet« in ihre Mitte aufzunehmen und ihm im Stillen Gottes Segen bei Beginn seines Werkes zu wünschen. Nach der tiefgrün-..-- - , ----- -> , — » , — -- digen Einweisungsrede des Herrn Ephorus, der Verlesung dcS der heimische Organist Kantor StckU die neue Orgel mit Lebenslaufs und Uebergabe der Vokation durch de» Herrn einer schönen Improvisation vorführte. Es war ein wahrhaft Negicrungsassessor, begann Herr Pastor Hering seine Antritts- künstlerischer Genuß, den der Genannte der andächtig lanschm- ' - - - den Gemeinde bot. Ihre Mitwirkung liehen dem Konzert jedesmal abends '/2 7 Uhr im Rathausgarten. Die Mannschaften haben sich unter Anlegung ihrer Arm binden pünktlich 7 Uhr einzufinden. Ausbleiben ohne genügende Ents chuldignng wird ebenso wie nicht pünktliches Erscheinen auf Grund H 19 der Feuer löschordnung unnachsichtlich bestraft. Rabenau, den 5. Mai 1913. Der Bürgermeister. Hur Nab uns fern Rabenau, den 5. Mai 1913. — Die Einzahlungen bei der h i e s i g e n Sparkasse betrugen im Monat April 362 im Betrage von 61268,62 M-, dagegen erfolgten 147 Rückzahlungen im Betrage von 48286 Mk. 25 Psg. — In Eisenbahnwagen 4. Klasse ist den Reisenden genau wie denen der übrigen Klassen, gestattet, beiin zeitweiligen Verlassen des Wagens den Anspruch auf ihren Platz durch Belegen aufrecht zu erhalten. Mit dieser von maßgebender Stelle veröffentlichten Mitteilung ist ein immerwährender Streitfall unter den Reisenden 4. Klasse entschieden. — Von einem herben Schicksalsschlag ist unser Pfarr haus wiederum betroffen worden, indem die hochbetagte Frau Mutter unseres allverehrten Herrn Pfarrers Pescheck am Sonntag sanft entschlafen ist. Hoffen wir, und das ist wohl der Wunsch der gesamten Gemeinde, daß der Rekonvaleszent nicht aufs neue in seiner begonnenen Genesung erschüttert wird. Die verschiedene Frau Pastor Peschcck weilte ost an der Seite ihres vor Jahresfrist heimgegangeiikli Gatten iin Städtchen Rabenau. — Dersächsische Staatsfiskus erwarb zur Sicherung von weiteren Kohlenseldecn für den Eisenbahnbetrieb das Rittergut Piskowitz und eine Anzahl bäuerliche Grundstücke bei Kamenz. — Ein Tag ganz besonderer Freude war sür Oelsa der vergangene Sonntag, erhielt doch die Gemeinde an diesem Tage in Herrn Pastor Ernst Arno Hering, bisher in Tc- muco (Chile), ihren erstell Seelsorger. Unter dem Geläute der Schulhausglocke, geleitet von Herrn Superintendent Hempel, einigen Amtsbrüdern, Herrn Negierungsassissoc Dr. Opitz und dem Kirchenvorstande betrat Herr Pastor Hering die geräumige, schön geschmückte Schule in Oelsa, die vorläufig zur Abhal tung der Gottesdienste benutzt wird. Aus vielen Familien