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fülle mit größter Frechheit, reitwersS Mb yeV«, üchken Taff?, nusgeführt. ! Berliner Leben. Zwei Fälle illustrieren wieder eiumnl drastisch die Kehrseite des Berliner Lebens. Der eine betrifft den erschütternden Selbstmord der Obristin oon Schulz und .ihrer ISjahrigen blühenden Tochter; beide erschossen sich, weil es am nötigsten fehlte. Im andern Falle erlag ein vierzehnjähriger Knabe einer Gasvergiftung, da das Gas einer schadhaften Leitung durch die poröse /decke seines Zimmers gedrungen war — ein hübscher Beweis, wie in manchen Vierteln der Reichshauptstadt gebaut wird. Der Berliner Spielerprozetz. Die zweite Vernebmung des rumänischen Spielers Bujes gestaltete sich wiederum sehr dramatisch. In einem deutsch-französisch-rumänischen. Kauderwelsch gab er seine temperamentvollen Erklärmngen ab, und er war stolz auf sein Deutsch, „besuchen ich doch jetzt die Hochschule in Plötzensee, Monsieur Präsident", be merkte er. Seine Aussagen enthalten nichts, was die An geklagten wesentlich belasten könnte, er betonte, die reine Wahrheit zu sagen, und als hier ein Beisitzer nieste, rief er begeistert aus: „Monsieur Präsident, es wird beniest, ich hab' recht!" Der Jnsterburger Ulanen-Oberleutnant von Dippe erklärte, daß er durch den Angeklagten Ntemela mit Bujes bekannt gemacht worden sei, im Spiele mit diesen beiden und mit Stallmann seien oft Beträge von 40000Mk. ausgespielt worden. Der Zeuge erklärte, durch den Genuß von drei Flaschen Wein, Sekt, Kognak und Chartreuse betrunken gewesen zu sein, sonst hätte er nicht so hoch gespielt. Dee seltene Aall, daß eine amtliche Geldbeförderung aus dem Zuge gestohlen wird, ereignete sich im Zuge Nord hausen-Nordheim. 8000 Mark fielen dem Diebe in die Hände. Die Eisenbahnoerwaltung hat eine Belohnung auf die Lrareifupg des Tat^ Vsrinischt-s. Des Kaisers Reise nach Mainz am Donnerstag fiel wegen des schlechten Wetters aus. Der Monarch hörte in Homburg die Vorträge der kommandierenden Generale des 8. Armeekorps von Plötz und des 16. Armeekorps von Mudra. — Eine neue AutomvbUflanVarte erhalten die Automobile des Kaisers anstatt der bisher geführten flattern den Fahne. Es wird eine mit den heraldischen Insignien der Kaiseistandarte bemalte Milchglasscheibe oon innen elektrisch beleuchtet. Verläßt der Kaiser den Wagen, so wird die Lampe sofort ausgeschaltet. Prinzessin Viktoria von Battenberg, die älteste Schwester des Großherzogs von Hessen und der Prinzessin Heinrich von Preußen, seiert morgen Sonnabend in Darm stadt ihren 50. Geburtstag. Die Leuchtöttommission des Reichstags erledigte die Petroleummonopolvorlage und nahm mit geringfügigen Änderungen sämtliche Bestimmungen der Regierungsvorlage gegen die Stimmen des Zentrums und der Polen an. Die BestimmungenüberAngestelltenentschädigung wurden erweitert. Dis Altterrichtskommission des preußischen Abge ordnetenhauses überwies eine Petition über die Versorgung von Privatschullehrerinnen der Regierung als Material, eine Petition üher die Regelung des Küsterdienstes zur Be rücksichtigung. Des Königs Bestattung. Die griechische Flagge und der dänische Danebrog hüllten den Sarg ein, in der die Leiche des von Mürderhand niedergestreckten Köoigs Georg bestattet wurde. Athen, die in Weiß schimmernde Stadt, hatte schmarzoiolette Trauerfarben angelegt, und eine zahl reiche, ernstgestimmte Menge wohnte dem Leichenzuge bei, in der Kathedrale fand der Trauergoltesdlenst statt. Die Mitglieder der königlichen Familie, an ihrer Spitze König Konstantin und die Küniginwitwe, und die fürstlichen Trauer- qäste und Vertreter der Mächte wohnten ihm bei. Den Sarg trugen sechs Prinzen zur Lafette. Unter dem Geläut der Glocken und dem Donner der Kanonen fuhr der Sonder zug mit dem toten König ab, Tatoi zu, dem Lieblingssitz des Königs, an dem er auch zur ewigen Ruhe bestattet sein wollte. Ein neuer Riesendampser der Hamburg-Amerika- Linie lief in Hainburg in Gegenwart des Prinzen Rupprecht von Bayern vom Stapel. Bürgermeister Dr. Schröder taufte das Schiff auf den Namen .Vaterland." rve! sr-MN ren kMng. 1 S cr an ton k. WMcuira. 6-t „Wenn die Schulden bezahlt werden, dann ist es vielleicht möglich," entgegnete der Lankiuektor. »Ich weiß noch nicht, wie schwer sie belaßet is." Frau Woltershausen rang sichtlich mit einem schwe ren Entschluß. „Herr Kommerzienrat, ich besitze ein kleines Vermö gen, ich stelle es zur Verfügung. Sie rustt mich an in ihrer Verzweiflung, ich Kann es nicht übrr mich gewin nen, diesen Ruf ungehört verhallen zu lassen/ „Gnädige Frau, sie können unmöglich dieses Opfer bringen; Sie berauben sich vielleicht selbst Ihres Not pfennigs und diese Frau — nein, sie ist es wahrlich nicht wert — denn wie kann, wie darf eine Frau von Bild ung sich soweit vergessen!" „Sie haben ja recht, Herr Kcmmerzienrat. Wer ge rade die Bildung, und Lehre, welche ihr zu Teil ge worden ist, die Erziehung, welche sie genossen hat, waren nicht geeignet, ihr den festen Halt zu geben, welchen die verschiedenen Wechselfälle Les menschlichen Lebens von uns verlangen." Gespannt lauschte der Vankdirektvr den Worten der Frau, die so wann ihre gefallene Jugendfreundin ver teidigte. „Sie war die einzige Tochter reicher und hochange- fehener Eltern," fuhr Frau Mastershausen nach einer kurzen Pause fort. „Ilnd ein hübsches Mädchen war sie und da sind die Eltern auch nicht zu hart zu ver urteilen, weil sie schwach waren und niemals auf den Gedanken kamen, ihr einziges Kind Könne einmal in Lie harte Lage kommen, schweren Stürmen des Lebens trotzen zu müssen." „Eelbf verschuldeten, nm! Ur Frau Professor, anderen -vch nicht!" ' ' V Bartha«, der französische Ministerpräsident, hat sich von der oppositionellen Presse mmngcnchme Dinge stpen soffen müssen. Der Ministerpräsident hatte bekanntlich die Kammer veranlaßt, eine Amnestie für französische Fahnenflüchtige qb- zutehnen, und jetzt wird in den Blättern erzählt, daß er für seinen Binder, der gleichfalls fahnenflüchtig geworden war, vollen Straferlaß erwirkt und dem Deserteur außerdem eine ebenso vornehme wie einträgliche Stellung im Staats dienst besorgt Hobe. Wohnungsnöte in Varis. Einen wahrhaft teuflischen Streik haben sich die Pariser Transportarbeiter ausgedacht, um ihre Forderungen auf erhöhte Löhne durchzusetzen. Just am 1. April stellten sie die Arbeit ein, und tausende von Pariser Familien kamen dadurch in die größten Ver legenheiten. Der fortschrittliche Wahlaufruf zu den preußischen Landiagswahien, der soeben veröffentlicht wurde, fordert eine zielbewußte Zusammenfassung aller liberalen Kräfte gegen die Konservativen und das Zentrum und eine frei heitliche Ausgestaltung des gesamten Staatswesens. Als seine wichtigsten Forderungen nennt der Aufruf die Ver besserung der Landesverwaltung, die staatsbügerliche Gleich berechtigung, freiheitliche Schulgesetzgebung, eine warmherzige Sozialpolitik und vor allem eine Wahlrechtsreform, die das Hauptziel des Wahlkampfes sei. Das Schreiben des kaiserlichen Kabinetts an den Kadiner Pächter Sahst hatte nach der „Elbinger Ztg." folgenden Wortlaut: Seine Majestät der Kaiser und König haben von Ihrem loyalen und entgegenkommenden Ver halten bei der von Allerhöchst gewünschten Aufgabe der Pachtung des Gutes Rehberg mit Befriedigung Kenntnis genommen und Ihnen den königlichen Kronenoroen vierter Klasse zu verleihen geruht. Allerhöchstem Auftrage zufolge laste ich Ihnen die Ordensauszeichnung hierneben ergebenst zugehen. Der Geheime Kubinettsrat o. Valentini. — Nach einer Darstellung desselben Blattes, die die „Deutsche Tagesztg." bestätigt, besuchte unmittelbar nach 0er Kaiser rede im Landwirtschaftsrat Herr v. Oldenburg-Januschau den Generalbevollmächtigten des kaiserlichen Gutes Kabinen v. Etzdorf und hatte mit ihm mehrfache Unterredungen. Die Angelegenheit wäre noch schneller beigelegt worden, wenn sich ihrer die Presse dicht bemächtigt hätte, jeder Schein aber, als würde ein Druck von außen ausgeübt, vermieden werden mußte. Vas yaadwork rührt sich. Eine Reichstagskommifsion beschäftigt sich bekanntlich mit den Anträgen des Plenums aus reichsgesetzliche Regelung des Submissionswesens. Eine Vertretung der Regierung hatte den jüngsten Verhandlungen des Plenums über diesen Gegenstand nicht be g wohnt. Man gewann aus der Verhandlung jedoch den Eindruck, daß auch die verbündeten Regierungen einer Regelung des Submissionswesens und insonderheit der Festsetzung eines angemessenen Preises geneigt seien, wenn nicht auf dem Wege der Reichs-, fo doch auf dem der Landesgesetzgebung. Inzwischen haben aber auch die Vertretungen des Hand werks selbst nicht geruht, um diese für sie bedeutsame Frag« vorwärts zu bringen. Es wurden Verdingungsämter ein gerichtet, und es soll nunmehr in den 72 deutschen Hand- werkskammerbezirken eine Hauptstelle für das Verdingungs- wesen, eine Art Reichssubmissionsamt, geschaffen werden. Man darf hoffen, daß durch diesen Akt der Selbsthilfe di« schwersten Übelstänbe auf dem Gebiete des Suvmifsions» wesens werden beseitigt werden. Der belgische Erbschafksstrerk. Die Nieder-Fullbucher Stiftung des Königs Leopold von Belgien, auf deren Heraus gabe seine Erben, die Prinzessinnen Louise und Stephanie, erfolglos geklagt haben, besteht aus Mobilien, Pferden, Equipagen und einigen wertvollen Familienstücken im Ge samtwerte oon etwa anderthalb Millionen Mark. Die Prin zessinnen werden wahrscheinlich versuchen, einen Fornifehler des Urteils zu entdecken, das die Stiftung als zugehörig zu den laut Testament des Königs Belgien zufallenden Kongo- werten ansieht. Die vielerwähnte Prinzessin Louise ist augen blicklich sozusagen Bettel-Prinzeß, ihre materielle Notlage ge stattete ihr nicht einmal, eine Rechnungfür erlesene Frühsrüchte im Betrage von 30000 Mark zu bezahlen. Ein Zwergenvolk jn Kamerun. Der Forscher Prof. Thorbecke hat in einein Teile Deutsch-Kameruns ein Zwergen volk entdeck, dessen Rasse grundverschieden oon der übrigen Negeibeoöskeruna Kameruns ist. Für die Aiithrvvolvgen ist „"mit Teis sich KömMttMuÄ. M Mkn glaubten die Tochter geborgen unter dem Schutz des Kammerherm v. Königsheim. Herr o. Königsheim war der ausmerksamjte, liebenswürdigste Bräutigam — aber der unpassendste Ehegatte für eine Adelheid v. Moser und so mußte es denn so kommen, wie es gekommen ist — wem ist nun hier die größte Schuld belzumessen. Und, Herr Kommerzienrat, wie bitter hat sich die Schuld sä on gerächt — denken Sie an das schreckliche Unglück des Geh. Regierung srates, den frühen Tod des Kammer- Herrn, an das körperliche Leiden der Frau v. Moser, die einsam unter sremden Menschen ihre letzten Tage verbringen muß und an die Lage, in welcher sich die Frau besinoet, welche Sie sür die allein Schuldige zu falten geneigt sind — ich meine, da ist ein gutes Teil der Schuld schor: allenthalben gesühnt." „Gnädige Frau, wenn man Sie so sprechen hört — einen besseren Verteidiger vor den Schranken des Ge richts könnte sich Frau v. Königsheim wahrlich gar nicht wünschen —" „Nein, nein, Herr Kommerzienrat, dahin darf es gar nicht kommen!" unterbrach Frau Mastershausen den Kommerzienrat, über deren geistig feine Auge eine leichte Röte der Aufregung gebreitet lag. „Wie ich schon be merkt habe, biete ich ihr mein ganzes erspartes Vermö gen als Hülfe an." „Das kann ich nicht annehmen. Ihre von treuester Freundschaft diktierten Worte haben mich so gefangen genommen, daß ich an Ihre Seite treten werde. Ich will wahrlich nicht der erste sein, der Steine aus sie wirft und schreit: „Kreuziget sie!" „Wie, Sie wollen!" „Ja, ich werde versuchen, Frau v. Königsheim zu retten, wenn sie noch zu retten ist, um Ihrer treuen Freund- schast willen." .Ich dWkt Ihnen schon M im Namen Miner die EnkSeckmiA von hohem Werk, da sie wichtige Schlüffe auf die prähistorische Bevölkerung Afrikas zuläßt. Die Asberlcmdzenttslon. Von fachmännischer Gcit'- merden der „Franks. Ztg." beachtenswerte Vorschläge ge macht, wie die Staatscegierungen billige Überlandzentcairu entweder in eigner Regie ober unlcr Beteiligung au be stehenden Anlagen schaffen können. Sie müßlen dafür sorgen, daß die Kraftquellen, die überall reichlich vorhanden sind, die überschüssigen Hoch- und Koksosengase, die Rück stände der Steinkohlenu.üsche, die Braunkohlenlager, die Torfmoore und die Wasserkräfte zweckmäßig ausgenutzt werden. Eine weitere Sorge muh sein, jeder Willkür in der Festlegung der Tarife vorzubeugen, ferner einen unab hängigen, kräftigen Handwerkerstand im Jnstallations-Ge- werlte zu erhalten, sodaß den Me wpolisierungsgelüsten be stimmter Großfirmen entgegengetreten werden kann. Ein Ausweg. Das öffentliche Glücksspiel ist bekannt lich in Belgien, und damit auch in Ostende, verboten wor den. Der Pächter der Bank von Ostende gedenkt jetzt einen großen Darnpfer zu chartern, um auf ihm ein elegantes Spiel-Casino einzurichten. In Privatzirkeln wird in Ostende letzt natürlich mebr uespielt als Mvor. Ein glücklicher Ort ist Nordnau im Sauerland. Jedem Hausbesitzer wird, wie die „Tägl. Rdsch." mitzuteilen weiß, eine, Glühlampe nebst Zähler auf Kosten der Gemeinde- kaffe in das Haus installiert. Der Strompreis beträgt 45 Pfg. für die Kilowattstunde. Jeder Hausbesitzer erhält zu dem sür 1 Mark veranlagter Gemeindesteuer den Strompreis von zwei Kilowattstunden aus der Ortskasse erstattet. Der Ort kann sich das leisten, da er außerordentliche, die Aus gaben weit überschreitende Einnahmen aus seinen Wäldern erzielt. j Deutsche Hilfe für Amerika. Die Mainzer Stadtver ordneten beschlossen, 42150 Mark den durch die großen Überschwemmungen in Amerika Heimgesuchten zu überweisens Die, Spende wird zweiftllos Eindruck in Amerika machen,! Marktplätze mit Musik. Daß die Großstadt in manchen Beziehungen hinter mittleren und kleineren Städten her hinkt, ist schon des öfteren festgestellt und soeben wieder durch «in neues Faktum erwiesen worden. Ein Wochenmarkt dec Berliner Vorstadt Schöneberg hatte ein paar Dlusikarüen engagiert, die durch ihr flottes Spiel das Publikum einladen und zu Einkäufen ermuntern sollten. Die Reichshauptstädter hielten diese Art der Reklame für etwas noch nicht Dage wesenes und priesen sie in überschwänglichen Worten. Dabei ist die Marktmustr in Provinzstädten etwas längst bekanntes und kommt in nicht wenigen Städten, so z. B. in Jena, Naumburg a. S. usw., während der Sommermonate regel mäßig zur Anwendung. Die Anfälle in der französischen Marine wollen kein Ende nehmen. An Bord des Panzerkreuzers „Admiral Courbet" stürzten „aus unerklärlicher Ursache", wie die französischen Blätter sich einreden, zwei Kanonen mittleren Kalibers in die Tiefe eines Panzerturms, einen Matrosen erschlagend, einen anderen schwer verletzend. Auch der Materialschude ist bedeutend. Der Panzer hatte soeben seine Ausrüstung beendet und wollte in See gehen, er ist jetzt gezwungen, im Hafen zu bleiben. Eine lustige Szene gab es kürzlich in einer Senats sitzung in Washington. Ein Redner konnte bei seinen Aus führungen kein Ende finden, Viertelstunde um Viertelstunde verrann und der Zeiger der Uhr wies bald aus 12 Uhr. Nach dem Wortlaute der Verfassung mußte die Sitzung um 12 Uhr geschlossen werden. Was tun? Ein Senator winkte eimw Diener, feierlich schreitet der der Wanduhr zu, steigt auf einen Stuhl und — stellt die Uhr um eine halbe Stunde zurück Lächelnd nahmen die Gentlemmi der hochansehnlichen Verjn ni> >nq diese Korrektur des Zeitenlaufs hin. Schelmereien vom Tage. (Durch die neue Steuer- vorlaae wird auch das Erbrecht des Reiches ausgedehnt.) Wer kannt' ihn nicht den Onkel, — Den aus Amerika? — Wenn herrschte hier der Dalles, — War er als Hoffnung da. — Wenn Liese wollte freien, — Und hatte gar kein Geld, — So hat des Onkels Erbschaft— Die Mienen auf gehellt. — Zwar kam sie auch nicht immer, — Denn Onkel- chen verschwand, — Indessen macht' der Glaube — Den Full doch intressant. — Nun hat ein End' das Erben, — Lieb Vaterland sackt ein; — Was nützt der reiche Onkel? — Er bringt jetzt nichts mehr ein. Freundin. Möge diese uneigeniührge ?at auch gut Früchte tragen. Ach, es gibt doch noch edle und gut« Menschen." „Nicht dieses zu große Lob, gnädige Frau. Wat will meine Handlungsweise gegen die Ihrige besagen? Wahl ist man in der jetzigen Zeit geneigt, gerade unse ren Gesellschafttskreifen Mitgefühl für unsere Mitmen schen adzu trecken, uns als diejenigen hinzustellen, deren Denken, Tun nud Treiben einzig von dem grassester Egoismus geleitet wirb. Wenn alles Leid zur richtiger Kenntnis käme und jede Handlung in das richtige Licht geruckt und einen solchen Verteidiger wie Sie fände, so würde mancher Schmerz gefingert, denn das Wort einer Frau wirkt in solchen Fällen viel mehr wie das eines Mannes." „Verzeihen Sie mir die Frage, Herr Kommerzienrat, was muß geschehen, u.n der Frau v. Königsheim Helsen zu können, es muß dies doch so schnell wie möglich ge. schehen?" „Schnelle Hilfe ist allerdings hier nötig, aber wie, darüber bin ich mir selbst nicht klar, weil ich über den Vorall noch nicht genügend unterrichtet bin. Ich werde pruächst sofort an einen befreundeten Rechtsanwalt in Berlin schreiben, der muß sich der Verhafteten annehmen. Soweit es sich um den Kredit betrug und das unterschla gene Pensionsgeld handelt, mira die Anschuld igung leicht zu entkräften sein, wenn die bet reffenden Summen zur Verfügung gestellt weroen.^ Au ch ihre vornehme Ver- wandschaftt dürfte sie der ^chanae wegen nicht im Stiche lassen, wenn es sich um nichts Schlimmeres handelt." „Das glaube ich nicht, wie ich sie doch von Kindheit auf kenne. Sie wird in ihrem Leichtsinn lediglich den Kopf verloren Haden, als alles mit Macht über sie zu sammenbrach. Schon mancher Mensch hat sein Unglück jo verschlimmert." ' Hw-khtzzMi Kilt