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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Inserate tosten die Spaltenzeile Zntmz sm WiM, Snsmdmf, Moi-». HaW,, -AMZW Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 15. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Dienstag, den 4. Februar 1913. Fernsprecher: «mt Leube« 2120 26. Jahrgang. Hus Nab uns fern Rabenau, den 3. Februar 1913. — Die Verzinsung der elektrischen Straßenbahn Dresden- Hainsberg betrug im Jahre 1911 6,654 Prozent gegen 5,805 Prozent im Jahre 1910. — Am Mittwoch, den 5. Februar werden der hiesige Gewerbe- und der Bürgerverein gemeinschaftlich im Amtshof ihr diesjähriges Stiftungsfest, dem die Idee „Bauernball" zu Grunde gelegt wurde, begehen. Das Komitee ist eifrig damit beschäftigt, das Fest auch wirklich originell zu gestalten. Die Mitglieder u. deren Angehörige werden gebeten, sich in diesem Sinne in origineller Bauernkleidung einzufinden, um so das Fest verschönern zu helfen. — Auf der 16. nationalen Grflügelausstellung in Chem nitz wurde für die bronzenen Medaillen u. a. Schaarschmidt- Ober naundorf vorgeschlagen. — Im Bezirksausschuß debattierte man den bekannten Plan einer E n t l a st u n g s st r a ß e im Plauenschen Grunde. Mit dm beteiligten Gemeinden sind erneute Verhandlungen gepflogen worden, als deren Ergebnis deren Bereitwilligkeit feststeht, die Straße zu bauen. Es stehen 90 000 Mark Staats beihilfen in Aussicht, die Gesamtkosten betragen 200 000 Mk. Die vier beteiligten Gemeinden haben also je 55 000 Mark aufzubringen. — Dem Gcmeinderat in Nippten gefällt das neue Projekt, in welchem die Straße über Goppeln nach der östlich des Leubnitz-Neuostraer Friedhofs neugebaulen Straße geplant ist nicht. Dieser Straßenzug würde viel zu weit nach Osten ausbiegen und wesentlich länger werden, als eine Straße durch das Tal der heiligen Brunnen. — Ein Großfeuer hat die König Friedrich-August-Hütte in Döhlen heimgesucht. Das etwa 50 Meter lauge drei stöckige Modellgebäude an der Landstraße geriet in Brand, der rasch großen Umfang annahm und bald das ganze Ge bäude in Flammen fitzte. Die Gefahr war um so größer, als in dem Gebäude auch Oele usw. untergebracht war, doch gelang es, noch rechtzeitig das Petroleum aus dem Modell hause zu bringen. Das Gebäude brannte total nieder. Die Fabrikfeuerwehr und 9 fremde Wehren, darunter ein Spritzen zug aus Dresden, mußten sich darauf beschränken, die anderen gefährdeten Gebäude zu schützen, was auch gelang. — Bei der amtlichen Arbeitslosenzählung im Königreich Sachsen vom 12. Oktober vorigen Jahres wurden im ganzen 11076 Arbeitslose ermittelt, d. h. Personen, die arbeitswillig und arbeitsfähig, aber mangels geeigneter Beschäftigung ar beitslos waren. Davon waren 8248 männlichen und 2830 weiblichen Geschlechts. — Der 43jährige inPotschappel verhaftete Müller- geselle Florian Richter aus Roßwein hat in der Nacht zum 1. Oktober 1912 die Hornmühle vorsätzlich in Brand gesteckt, aus Rache, daß ec am 30. September entlassen wurde. Richter gab beim Freiberger Schwurgericht an, er habe am 30. Sep tember die Nachtschicht in etwas angetrunkenen Zustande angc- treten. Er sei mit Obermüller Voß in Differenzen gekommen, in deren Folge er von ihm aufgefordert wurde, nach Hause zu gehen. Ec sei dann nach nochmaligen Streit entlassen worden und habe hierauf neun Glas Bier und einige Schnäpse getrunken. Als er an der Mühle voebelkam, habe ihn die Wut gepackt. Er habe sich eingeschlichen, Hobelspäne angezündct und wieder fortgtschlichen. Andern Tags stellte ihn ein Polizei hund. Ec trat später in Potschappel in Arbeit, wo er ver haftet wurde. Das Urteil lautete auf 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus. — Bei Reichenau wurde vom Sturm ein Eisenbahnzug umgcworfen, wobei ein Personenwagen verbrannte, Fahrgäste aber nicht verletzt wurden. — Kleine Notizen. — In Kirschau bei Bautzen brannte ein ausgedehntes Niederlagsgebäude der Juteweberei von Gebr. Friese nieder. Ein riesiges Lager von Baumwoll garnen u. Baumwollabsällen wurde vernichtet. Der günstigen Windrichtung ist es zu danken, daß das Feuer nicht auch aus die Fabrik selbst übcrgesprungen ist. Der Schaden wird aus ungefähr 300 000 Mk. geschätzt. Es wird Brandstiftung ver mutet. — In Harthau bei Chemnitz warf der heftige Sturm die hochbetagte Frau Schneider, die ihren 80. Geburtstag be gehen wollte, in den Hartbach. Als man die alte Frau bald darauf auffand, war sie bereits verschieden. — In Oberlungwitz beging die älteste Frau der Gegend, A. verw. Neubert, ihren 95. Geburtstag. Die Frau geht fitzt noch ihrer Beschäftigung nach. — Der 6 jährige Sohn des FablikweberS Wolf in Reichenbach i. V. lief aus Uebermut in dem Augenblick über das Gleis der nach Heinsdorf führenden Rollbockvahn, als gerade ein Personenzug in langsamer Fahrt vorbeikam. Im letzten Augenblick erhielt er von der Loko motive einen Stoß, der ihn auf das Gleis schleuderte. Die Maschine ging über ihn weg, so daß er auf der Stelle starb. — In Treuen i. V. überfiel ein unbekannter, 22 Jahre alter Bursche die Ehefrau des Tischlers Pippig. Der Unbekannte, der unter dem Vorwande, einen Brief von einem bei der Fa milie Pippig wohnenden Mädchen zu erhalten, in die Woh nung kindrang, schlug Frau Pippig beim Suchen dieses Briefes mit einem Schlagring nieder und würgte die Frau. Der Täter ergriff auf die Hilferufe der schwerverletzten Frau die Flucht, Wie gemeldet wird, verhaftete die Plauener Polizei den Täter in Eger in dem böhmischen Maurer Benesz. Der Ver haftete hat erst kürzlich in der Strafanstalt Zwickau eine längere Strafe wegen Nückfalldiebstahls verbüßt. — In Leipzig wurde in der Salomonstraße 14 der Besitzer der Firma I. G. Gottschalck, Fabrik für Ladenein richtungen, vergiftet aufgefunden. Ein Nervenleiden soll sie in den Tod getrieben haben. — Der bei der Häuteverwertung vereinigter Grobschlächter in Berlin beschäftigte 40 Jahre alle verheiratete Buchhalter Wagner hat seiner Gesellschaft über 22 000 Mk. unterschlagen und ist damit g.flüchtet. — Der Reichstag nahm den Antrag der Polen, wonach die Zulassung der Enteignung polnischen Grundbesitzes durch den Reichskanzler nicht der Anschauung des Reichstags entspricht, mit 213 gegen 97 Stimmen bei 43 Stimmenenl- haltungen an. — Die Gewerbekammern Sachsens traten in Plauen zu einer außerordentlichen Tagung zusammen. — Der frühere deutsche Botschafter in Washington von Holleben ist in Charlottenburg gestorben. —- Der Reichskanzler betrachtet nach einer Korrespondenzmeldung das Mißtrauens votum des Reichstages als für ihn nicht vorhanden. — In K on st a n t inop e l und Umgebung herrscht seit einigen Tagen fürchterliches Winterwetier, daß die Wiederauf nahme des Kampfes fihr erschweren dürfte. — Italien hat die Einsetzung eines Ausschusses zur Untersuchung der gegen die mohammedanische Bevölkerung begangenen Greueltalen angeregt. — Die Note der B a lk an v e r b ü n d e t e n, die den türkischen Delegierten überreicht worden ist, erklärt die Ver handlungen für abgebrochen. — Bulgarien wird den Waffen stillstand kündigen. — Das türkische Heer ist in zwei feind liche Lager geteilt, die Situation in Konstantinopel ist äußerst gefährlich. — In Wiener diplomatischen Kreisen ist man der Mei nung, daß das Handschreiben des Kaisers Franz Josef an den Zaren Nikolaus erfolgt sei, als cs der Diplomatie nicht mehr möglich gewesen sei, bessernd auf die Lage einzuwirken. — Die türkischen Delegierten in London haben sich zur Fort setzung der Friedensverhandlungen bereit erklärt. — In Belgrad wurde der frühere Polizeiminister Genftchilsch wegen angeblicher Verschwörung gegen das Leben des Königs zu gunstin des Prinzen Georg verhaftet. Dresden. Tot aufgefunden wurde am Sonntag vor mittag zwischen Carola- und Albertbrücks vor dem Gesaml- miursterium ein 35 Jahre alter Aufwärter aus der Landhaus- stcoße, der sich dicht am Ufer der Elbe ins Herz geschossen hatte. — — Der amerikanische Senat nahm eine Resolution an, die Amtsdauer des Präsidenten aus 6 Jahre,zu verlängern, aber eine Wiederwahl auszuschlsißen. — Au f V ie h w e i d en spielt die Düngung eine eben so wichtige Rolle wie auf Wiesen und Feldern. Je kräftiger auf Weideland die Thomasmehldüngung bemessen wird, um so dichter wird die Grasnarbe, und um so zeitiger stellt sich im Frühjahr das Wachstum ein. Auch im Herbst liefern kräftig gedüngte Weiden noch dann reichliches Futter, wenn das Vieh von unzureichend gedüngten Weiden schon längst abgetrieben werden mußte. — Ist es Zufall, daß die drei stärksten Männer geborene Dresdner sind? In Amerika und Australien weiß man zu erzählen von diesem Kraft-Kleeblatt, das mit Menfchen und Zenlnergewichten hantiert, wie gewöhnliche Sterbliche mit Gummibällen. Es sind etwa 6 Jahre her, daß sie hinaus zogen in die weite Welt. Sie nennen sich „Die menschlichen Säulen" und treten imZircus Sarrasani auf. Eine weitere Attraktion ist „Die lebende Brücke." Zwei Menschen, muskulöse Herkules-Gestalten, spielen die Rolle von Brücken pfeilern. Ein massives Gebälk von Holz wird über die tragenden Glieder hinwegkonstruiert; mit Spannung fürchtet der Zweifler, daß schon unter der Wucht solcher Last die Muskeln gesprengt, die Knochen zerbrochen werden müssen. Und dann kommt das Unglaubliche. Der Motor eines schweren Automobils beginnt zu dröhnen, eines Autos, das mit Menschen vollgepfropft ist. Und dieses Auto nimmt die Steigung der Brücke mit den menschlichen Tragpfeilern und fährt darüber hinweg. Ferner ist eS gelungen, den Ausbrecherkönig „Harry Morton" nach Europa zu locken. Harrh Morton ist ein EntfisslungSkünstler, der vor keinen Schwierigkeiten zurückschreckt. Er bietet 1000 Mark jedem, der ihn so fesselt, daß er sich nicht befreien kann. Ec läßt sich — aufs schwerste gefesselt — einen Strick um den Hals legen, und bis zur Circuskuppel emporzichen, um sich so der Fessel zu entledigen. Es hat Direktor Stosch-Sarra- sani außerordentliche Mühe gekostet, diesen kostspieligen, krimina listischen Zauberkünstler für ein kurzes Gastspiel in die alte Welt zu locken. Hany Morton hat sich in Europa lediglich für den Circus Sarrasani verpflichtet, und verläßt darnach sofort wieder die alte Weft. Sämtliche Attraktionen werden nicht nur abends, sondern auch nachmittags (Sonnabend, Sonn tag, Mittwoch ab 3 Uhr) zur Vorführung gebracht. — In Schönheide erhielt vor einigen Tagen ein Geschäftsmann ein falsches Zweimarkstück, das er von dem Bürstenfabrikanten Morgener in Zahlung bekommen hatte. Eine in der Wohnung Morgcners sofort unternommene Haus suchung durch die Gendarmerie sörderte noch weitere falsche Geldstücke, Werkzeuge und einen Apparat zutage. Morgener wurde in Haft genommen. — In Sebnitz erschien der Stanzer Jakobi in einer Eiscnhandlung, um sich einen Revolver zu kaufen. Als der Inhaber mehrere Waffen herbeiholte, lud der Schmiedegeselle einen bereits vor ihm liegenden Revolver, erschoß sich und war sofort tot. Die Polizei hatte Nachforschungen nach ihm angestellt, da er am Tage vorher in Neichenberg in Böhmen seinen Bruder bei einem Streit erschlagen hat. I-ieftlspisMsawl' krabknau. Mittwoch, den 5. Februar 1913 Kämpfende Herzen, Drama in 2 Akten. Das Mäd chen aus dem Böhmerland, Drama Augustin als Uhrmacher. — Nachm */« 5 Uhr Kinder-Borstellung: Ein gebrochenes Kinderherz, Drama, usw usw. Hierzu ladet ein Üvnmsnn IVIo»ok. *v w WWW WWW WWW