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abemuer Anzeiger Zkltiillgsm Unrandt, Sklsersdors) Klein- u. GrvPlsn Nunrnrer 12. Fernsprecher: Amt Leubeu 2120 Donnerstag, den 30. Jan. von vormittags 9 Uhr an Johmmes Waithec Thos bei seinen Eitern in Oelsnitz i. V. »m Kieiderschrank versteckt festgenommen wurde, gelang die Hauptstadt Belgrad sich ein österreichisches Militärflugzeug Über Z4,000 ähnlich lautende schriftliche Anerkennungen! mehrere Male herumgeschleudert. Er erlitt schwere Verletzungen, zeigte, daß er auf dem Transport zum Krankenhause verstarb. —— Inserate kosten die Spaltenzeil« oder deren Raum 10 Pf., für aus« wSrtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achlseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. — Die dem Bundesräte zugegangene Elalnachsorderung für die milüäöjche Luftschisfahrl wird dem Vernehmen nach 22 Millionen Mark betragen. Dresden. EtnschltmmerExzeß gegenüber einem G ndarmen in Zivil hat sich nachls auf d»r Schulgutstraße zugetragen. Der Gendarm Hörle aus emer dort befindlichen Restauration, die noch off n war, daß in den Räumen noch lebhafte Unterhaltung geführt wurde. Der Gendarm schritt wegen U-berschreitung der Polizeistunde ein, wurde aber von einem dort anwesenden Ingenieur zur Tür hinauSgebrängt. Vor dem Lokal schlugen nizn eine Anzahl Kolleg.« des In genieurs mu Slöck-n auf den Beamten ein, so baß er Ver letzungen dnvomiug. In der Notwehr mußte der Gendaim von seinem Schlagringe Gebrauch machen una zur Sistierung der Angreifer schreiten. — Der Kommandant v. Adrianopel, Schükci Pascha, will die Stadl zerstören und einen Durchbruch nach Konstan- linopel versuchen. — An der Berliner Börse trat auf die Nachrichten über die türkische Müüärrevolte hin aus den führenden Markt gebieten ein empfindlicher Kurssturz ein. — Die Läget n Konstantinopel wird, nach dem Urteile maßgebender türkischer Stellen in Berlin, für sehr ernst angesehen. — Das neue türkische Kabinett hat sich unter dem Vorsitz Mahmud Schesket Paschas nunmehr end gültig gebildet. Es will keine Wiederaufnahme des Kriege-, sondern die Fortsetzung der Friebensverhandlungen auf er weiterter Grundlage. — Die Balkandelegierten werden voraus sichtlich an die Türkei ein kurzfristiges Ultimatum zur Annahme der Friedensbedingungen richlen. — Kaiser«. König Wilhelm II. vollendet heute Montag sein 54. Lebensjahr. Auf des Lebens Höhe steht der Herrscher, in dem wir des Reiches Oberhaupt verehren. Ein großer Lebensabschnitt liegt hinter ihm. Am 15. Juni d- I. darf er auf eine 25jährige Regierungszeit zurückblicken, eine Zeit voll unermüollcher Arbeit zum Wohle des Reiches, im Dienste deS Friedens, aber auch eine Zeil voll Anfechtungen, Sorgen und Kämpfen. Perioden schwerer politischer Kämpfe und inter nationaler Krisen hat Kaiser Wilhelm II. während seiner Re gierungszeil gesehen. Ec selbst hat mehr als einmal einge- griffen in den TagcSstreit. Manches herrliche, auch manches herbe Wort ist aus seinem Munde gefallen. In den letzten Jahren ist der Monarch stiller und zurückhaltender geworden. — Flüchtig geworden ist in DreSdender 27 Jahre alte Musterzeichner Friedrich Urban. Er hat seinem WohnungS- inhaber ein Sparkassenbuch mit 1475 Mk. Einlage und ferner 80 Mark in Bar gestohlen. — Zwei jungverdorbene Menschen sind der 25 jährige Walter Knorre und der 18jährige Schneider Adolf Sturm, die aus Böhmen zwei I7jährige Mädchen nach Dresden lockien, weil sie im schönen Elbflorenz „nur in Samt und Seide gehen, viel Geld verdienen und nach Belieben im Auto fahren könnten". Die Burschen wollten die Mädchen gegen Bezahlung in einem öffentlichen Hause unterbringen, vorher aber verleihen. (!) Eines Abends sprachen sie auf der Straße einen Arbeiter an und stellten ihm ein Mäochen zur Verfügung, das aber dem Mann von ihrem traurigen Schicksal Mitteilung machte. Die unerfahrenen Mädchen wurden in ihre Heimat zuiückgebracht. Bei der ehrlosen Gesinnung dec Angeklagten erkannle das Schöffengericht gegen Knorre auf 2 Jahre, gegen Sturm auf 9 Monate Gefängnis. — In einer furchtbarenSitualion befand sich in der Brauerei zum Feldschlößchen in D r esd e n der Ober maschinist, indem er von einer an der Transmissionswelle be findlichen Riemenscheibe erfaßt wurde. Ein aus dir Hilferufe des Verunglückten herbeigeeilter Maschinist brachte die Ma schinen sofort zum Stehen und befreite den mit dem rechten Arm an der Transmissionswelle hängenden Obermaschinist auS seiner schlimmen Lage. Der unglückliche Mann erlitt hierbei einen dreifachen komplizierten Armbruch, einen Schädelbruch, einen Nasenbeinbruch und mehrere größere Ritzwunden. — Die Ortskrankenkasse zu Dresden sprach sich in einer stattgehablen außerordentlichen Generalversammlung einstimmig gIgen die Errichtung einer Landkranktukasse in Dresden aus. — Da die bulgarische Regierung das Ausmaß der Rumänien zu gewährenden Konzessionen bisher amtlich in Bukarest noch nicht mitgeteilt hat, so ist der rumänische Ge sandte in London Mischu beauftragt worden, dem bulgarischen Delegierten Danew mitzuleilen, daß die rumänische Negierung diese amtliche Mitteilung dringend erwarte. — Die Ereignisse in Konstantinopel haben, wie die „Köln. Zlg." mitteilt, in Belgrad große Bestürzung hervorgerufen. Vor allen Dingen erwartet man jetzt ein festes Auftreten Österreichs. Große Unruhe entstand, als über der Verhaftung Vogels inTheuma. Thos lst nach Bayern geflüchtet und hat dort mit seinen Ettern Briefe gewechselt. Diese haben ihrem Sohn beigestanden und ihn nach Oelsnitz kommen lassen. Damit war der Bursche natürlich auch einverstanden, und in der Nacht fand er sich bei seinen Eltern ein. Er scheint aber doch bemerkt worden zu sein, denn die Polizei fand sich in der Wohnung ein, die jedoch verschlossen war. Als ein Schlosser Hrrbeigeholt worden war, fand man Thos im Kleiderschrank. Einem Schutzmann und einem Wärter gelang die Festnahme erst nach heftiger Gegenwehr. — Der Reichskanzler hat unter dem 30. November 1912 genehmigt, „daß in die unterste Klasse der höheren Lehranstalt für künftige Verkehrsbeamte zuAltenberg im Erzgeb. auch Schüler ausgenommen werden, die nur 7 Jahre lang die Volks schule besucht, also erst das 13. Lebensjahr vollendet haben oder doch bis zum 30. Juni des betreffenden Jahres vollenden, so daß diese Schüler Mil 17 Jahren das Zeugnis für den einjährigen Dienst erwerben können." Das bedeutet für die Anstalt, die bisher nur schulentlassene, konfirmierte Knaben aufnebmen durfte, einen ganz bedeutenden Fortschritt und Erfolg. Kleine Notizen. Auf dem Greizer Bahnhöfe wurde der Weichenwärter Korndörfer beim Rangieren schwer verletzt. Ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, starb der Verunglückte im Krankenhaus. — Bet SprengungSarbeiten in cinem Gramtstembruch amGlensberg wurde der Stein brucharbeiter Louis Hoffmann von einem sich loslösendcn schweren Block getroffen. Dem Unglücklichen wurden beide Arme und ein B-in zerquetscht. Er wurde in die Pillingsche Heilanstalt nach Aue gebracht. — Aus Warna wird das Gerücht gemeldet, daß russische Kriegsschiffe vor dein Bosporus kreuzten. Die gesamte englische Mitlelme.rflolte liegt vor Malla abfahrtsbcreil. — Für das 12. Drullche Turnfest Hal der Nal der Stadl Leipzig einen testen Beitrag von 50 000 Mark und auß rdnn einen Garantlefonds Von bO OOO Mk. (zusam men 100 000 Maik) bewilligt. — In Soyland a. S. steckte beim Spielen die 13- jährige Tochter eines Kutschers ihrem I2jährigen Bruder ein Zweimarkstück in den Mund, das der Knabe veischluckle. Durch IchneU hriveigeholle Hirse konnte die Münze bis in den Magen hinabgestoßen und so die Erstickungsgefahr beseitigt werden, — Dec selt Anfang Oktober 1912 dauernde Streik bei der Teppichfirma Schenk, Schmidt u. Beutler in Oelsnitz ist beendet worden. Die Streikenden, etwa 200, haben die Arbeit bedingungslos wieder ausgenommen. — Plötzlich vom Tode ereilt wurde in einem Hotel der Pirnaische« Vorstadt em 69 Jahre aller Kaufmann R. aus Görlitz, der sich seil 14 Tagen in dem Hotel einquarliert Halle. — Der Leichnam eines neugeborenen Kindes männlichen Geschlechts wurde im Park des Krematoriums zu Tolkewitz aufgefunden und zur gerichlsärztlichen Sektion nach dem Land gericht am Münchner Platz gebracht. Die Mutter des aus gesetzten Kindes konnte noch nicht ermittelt werden. — Glück im Unglück halte der Fleischcrgeselle in Oberneukirch, dem dieser Tage, wie berichtet, Schweine 1000 Mark Papiergeld zerfraßen. Ec erhielt nach anfänglichen Schwierigkeiten auch die restlichen sieben 100-Markschetne von der Reichsbank ersetzt, sodaß ihm kein Schaden entstanden ist. — In der Geloschranksabrik Von C. N. Drechsler und Wagner in Chemnitz geriet der eiwa 50-jährige Maurer polier Nebel aus Haithau in die Transmission und wurde Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. üur Nad una fern. Rabenau, den 27. Januar 1913. — Die diesjährige Hauptversammlung des Frauen vereins am 23. Januar wurde mit einer ganz besonderen Feier eröffnet. Mit diesem Tage vollendeten sich 20 Jahre, daß ein treues Mitglied seine Tätigkeit in den Dienst des Vereins gestellt hat. 20 Jahre lang hat Frau Bürgermeister Willig dem Vorstande angchörl und als Vorstandsdame und Kassiererin ohne AushedenS zum Wohle und Besten des Vereins gearbeilet. Die Mitglieder ehrten ihre Jubilarin, indem sie ihr eine Ehrenurkunde und durch die Vorsteherin, Frau Kantor Lange, eme Blumettspende überreichen ließen. Sovann wurde für den erkrankten Herrn Pfarrer P-scheck seine dem Verein zugcdachte^ Rede verlesen. In derselben wurde zunächst der treuen Mit glieder gedacht, die der Verein im vergangenen Jahre durch den Tod verloren hat. Es sind dies Frau Henker, Frau Schubert, Frau Beckert und Fräulein Pfolenhauer. Herr Pfarrer entiollle dann ein Bild von der deutschen Frauen bewegung der Gegenwart und gedachte der Liebestätlgkeil dec Frauenvereine vor 100 Jahren. Aus dem Kassenbericht ist folgendes zu entnehmen: Der Verein wendete im v<rfloffenen Jahre zu UnterstützungSzw'cken 497,12 M. auf, die für 360 Stück Butler, 78 B ole, 12 Psund Kaff e, 62 Hekwltier Siemkoylcn u. a. auSg geven wurden, Herr Bü germcister Willig dankte hieraus allen Mitgliedern für ihre Opfer willig- krtl, insbesondere Herrn Pfarrer Pesch, ck, dem er baldige Ge sundheit wünschte. Du Neuwahlen ergaben folgendes Resultat: Durch Zuruf wurden wiedeig,wählt die b.sherige Vorsteherin und alS Vorstanbsnamen Frau Fabrckbcs. Marianne Hamann unv Frau Selma W lluer. N-u wurden t» den Vorstand gewählt F.au Kaufmann Amalie Eisler und Frau R staurateur Minna K'lling Uno zu deren Stellvertreterinnen Frau Marie Hüulch und Frau Frieda Ouo. Möge die Tätigkeit des Ver eins auch im Jahre 1913 eine reich gesegnete sein. — Dec Männerlurnverein „V o r wä r ls" macht durch ein heutiges Inserat wiederholt auf den am 30. Januar im Saale der Albert-Höhe stattfiudenden Maskenball auf merksam. Da dem Feste ein besonderer Charakter nicht ge geben, ist eine zwanglose Wahl und Vielseiilgkeit von Masken geboten. D»s Weiteren wird für Uebcrraschungen gesorgt sein, und wer von den Besuchern noch besonderes hierzu beitragen will, wolle dies beim Komitee melden. Der Saal wird dem Feste entsprechend prächtig dekoriert sein, was zur Stimmung nicht wenig beitragen dürfte. Wie immer, werden auch dies mal die Erwartungen erfüllt werden. — Das in Aussicht g-nommene Konzert der blinden Künstler findet bestimmt am Miitwoch den 12. Februar im AmlShof statt. Der Kartenveikauf Hal sich bisher recht gut angelassrn, so daß ein zahlreicher B-such zu erwarten sein dürste. Das Nähere wird noch bekannt gegeben. — Eine nelle Submisstonsblüte zeitigten die Angebote zur Ausführung des Straßenbaues Tharandt-Förde r- gerSdorf. Das Höchstgebot lautet auf 66000 Mark, dem alS Mmium eine Summe von 46 000 Ma.k gegenüberstebl. Es ist demnach eine Differenz von 20000 Mk. vorhanden. — In dem Konkursverfahren der Firma Wünschmann, Rudolph u. Co. in Reinhardtsgrimma wurde dieser Tuge die Schlußvcrtnlung ang.kündigl und geben die Zahlen den Gläubigern die Hoffnung auf Erhalt von reichlich 5 Pro zent ihrer Forderungen. — Wie das „N-ue Sächs, Kirchenblatl" berichtet, ist eS Tatsache, daß Aböls Stern, der vor einigen Jahren auch in Rabenau u. den Gemeinden des Pr. Grundes durch seine a I h e- lstischenVorlräge bekannt wurde, in der schweizerischen Berggemeuibe Valzema wieder ein Pfarramt angenommen hat. Er sei hierzu, nach seinen eigenen Elkrärungen, durch eine innere Umwandlung getrieben worden, in der er sich noch befinde. Aus dem Saulus scheint demnach ein Paulus ge worben zu sein. — Unter dem dringenden Verdachte, an einer Dlenstmagd in Mohorn das Verbrechen der Notzucht verübt zu haben, wurde ein 20Mriger Bergarbeiter aus Braunsdors verhaftet und in das GerichlsgesängniS Tharandt eingeliefert. — Zwei der Flüchtlinge aus der Bezirksanstalt Voigts- berg bei Oelsnitz, und zwar der Maurer Vogler und der Gelegenheitsarbeiter ThoS, sind festgenommen worden. Während Dienstag, den 28. Januar 1913. »--«sprech-rr ««i 2120 2g. Jahrgang. Werkaus von Seefischen Kabeljau ä Pfund 28 Pfennig, Schellfisch,, „ 3V Grüne Heringe 18 „ Rabenau, den 27. Januar 1913. Der Stadtrat.