N KLEINES LEXIKON RAUMAKUSTIK: BESCHALLUNG Ein Konzertsaal vermittelt den Orchesterklang hinrei chend, und vor 1950 geschriebene Musik bedarf damit keiner Beschallung. Dagegen ist elektronische Musik auf Lautsprecher angewiesen. Ein Vorteil: Der Komponist kann sein Werk dem Ort exakt anpassen. Doch Beschallung ist kei neswegs trivial, vor allem nicht bei langen Wegen. Es wird schwieriger, die richti ge Ortung zu garantieren. St. David’s Hall Cardiff Mit der St. David’s Hall, Spielstätte des BBC National Orchestra of Wales, besitzt die walisische Hauptstadt seit 1982 einen Konzertsaal von Welt rang. Führende Akustiker, die elf britische Säle unter die Lupe nahmen, wiesen ihm in Sachen Klarheit, Intimität und Balance sowie Räumlichkeit und Nachhallzeit jeweils Spitzenpositionen zu. Ziel der Erbauer war nicht, die klassische Quaderform („Schuhkarton“) zu verwen den, wie sie dem legendären Wiener Mu sikverein eigen ist. Diese Lösung hätte zu einer der räumlichen Situation nicht an gemessenen Gebäudehöhe geführt. Das Architekturbüro Seymour Harris entschied sich für ein mehr „theatralisches“ Konzept. Mit der Form eines erweiterten Hexagons bediente man zugleich jenen Trend der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Mu sik in die Mitte zu nehmen. Ähnlich der Berliner Philharmonie befindet sich das Podium an zentraler Stelle, umgeben von 16 Rängen, wobei keiner der 1952 Sitz plätze mehr als 38 Meter vom Ort des Geschehens entfernt liegt. Trennwände verstärken die Rangstruktur, liefern jedoch kaum frühe Reflexionen, da sie in Rich tung Bühne verlaufen. Zur Nachhallzeit von 2,0 Sekunden bei mittleren Frequenzen trägt vor allem die akustisch transparente Decke bei. Das ver zweigte Dachgebälk, ja sogar das Lüftungssystem sorgen als (stille) Reflektoren für exzellenten Raumklang. NEUER Konzertsaal | für Dresden Philharmoniker-Initiative Spendenkonto: Förderverein Dresdner Philharmonie Stadtsparkasse Dresden, Kennwort „Neuer Konzertsaal" BLZ 850 551 42 Kto.-Nr. 140 170 000