„... typische Züge der Begabung ... unerhörte Mächtigkeit,... Pracht des Kolorits,... kolossale Energie ... mit blendenden Einfällen ..." Im Ergebnis dieses Konzertes tauchten jetzt Prokofjews Kompositionen immer häufiger in den Konzertprogrammen auf. Angebote der Ver leger häuften sich. Sein Name wurde Teil der Petersburger Salons und Theaterkreise und der große Kunstförderer Sergej Diaghilew, der auch als Vermittler russischer Kunst im westlichen Ausland unterwegs war und später mit seinem „Russischen Ballett“ innerhalb kürzester Zeit Weltruhm erlangte, begann sich für ihn zu inter essieren. Daraus entstand schließlich eine frucht bare Zusammenarbeit, nachdem Prokofjew 1918 seine Heimat verlassen hatte und vornehmlich als Pianist und Dirigent ein reges Wanderleben durch Europa und die USA begonnen hatte. Heute gehören Prokofjews Klavierkonzerte zum festen Bestandteil des zeitgenössischen Konzert lebens. Das 2. Klavierkonzert wurde am 5. April 1968 erstmals in einem Konzert der Dresdner Philharmonie aufgeführt. Solist war Peter Rösel. Da die Originalpartitur des 2. Klavierkonzerts verlorenging, hat Pro kofjew die Komposition 1923 rekonstruieren müssen und in dieser Zweitfassung im folgen den Jahr uraufgeführt. Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll Autor der neben stehenden Beschreibung zu Anlage und Aufbau dieses Klavierkonzertes ist der russische Musikwissenschaftler Viktor Berkow Zur Musik Die Ausdrucksmittel, die der Komponist verwen det, sind mannigfaltig: phantasievoll-improvisatorische Klaviersoli, me lodisch weit ausschwingende Kantilenen, tocca taartig-motorische Bewegungen, überraschende Wechsel in entferntere Tonarten, aber immer auf tonaler Grundlage, liedhafte und tänzerische Elemente, brillante Virtuosität des Klavierparts und farbige Instrumentierung des Orchesters. Es ist eine dramatisch erregte, von lyrischen Epi soden durchzogene Musik. Das Hauptthema des ersten Satzes (Andantino) ist eine Melodie von großartiger Schwungkraft über dem Vollklang einer in Trioien mit Quint-