d DRESDNER PHILHARMONIE neue Klavierstücke, die er später in sein Opus 3 bzw. 4 aufnahm. Presseberichten zufolge gehör te er plötzlich „zum äußersten Flügel der Modernisten", zu einem, der „in seiner Kühnheit und Originalität viel weiter als die zeitgenössi schen Franzosen“ geht. Nun traute sich Prokof jew auch an größere Werke heran, bemerkenswert genug in den traditionellen Gattungen: Sonate, Konzert, Sinfonie, Oper. Dazu gehört auch sein 1. Klavierkonzert, entstanden 1911. Nachdem Prokofjew im Frühjahr 1914 seine Studien mit großem Erfolg beendet hatte, woll te er seiner zukünftigen Pianistenlaufbahn besonderen Glanz verleihen und den Prüfungs wettbewerb für den ausgesetzten Anton-Rubin stein-Preis gewinnen. Während seine Konkur renten mit Konzerten von Liszt und Saint-Saens antraten, reizte er die konservative Professoren schaft mit dem Vortrag seines eigenen 1. Kla vierkonzertes. Er hatte dieses Werk zwar schon 1912 in Moskau uraufgeführt und erlebt, daß sei ne neuartig wirkende Tonsprache keineswegs überall auf Gegenliebe gestoßen ist. Der junge Komponist und Pianist wußte also genau, wor auf er sich einließ, als er sich mit diesem Werk ei ner ganz der akademischen Tradition verpflichte ten Jury stellte, in der zudem Alexander Glasunow als Konservatoriumsdirektor den Vor sitz hatte. Völlig überrascht von der virtuosen Kraft und der Wucht des Interpretationsstils kam das Gremium nicht umhin, ihm schließlich den Preis zuzubilligen. Mit seinem Erstling wurde er weit über die Grenzen seiner Heimat als Komponist bekannt und hatte seinen Platz in den Reihen der Avantgarde des russischen Kulturlebens gefun den. Mit einem Male stand er, noch Konser vatoriumsschüler, in einer Linie mit den interna tional avanciertesten Komponisten. Schon kurze Zeit später, bereits Ende 1912, be gann er mit der Komposition eines 2. Klavier konzertes g-Moll op. 16. Es sollte ganz anders geb. 11.(23.)4.1891 in Sonzowka (Ukraine); gest. 5.3.1953 in Moskau 1904 - 1914 Studium am Peters burger Konservatorium: Komposition bei A. Ljadow, Instrumen tation bei N. Rimski- Korsakow, Klavier bei A. Jessipowa, Dirigieren bei A. Tscherepnin 1914 Londonreise 1918 Emigration, Amerika und zeitweilig längere Aufenthalte in Europa 1923 Paris, erneute Zusammenarbeit mit Diaghilew seit 1927 regelmäßige Besuche der Sowjetunion bis zur vollständigen Rückkehr 1936 1936 „Peter und der Wolf“ 1948 „Formalismus-Beschluß" des ZK der KPdSU, verbunden mit Angriffen auf Prokofjew 1951/52 Siebente Sinfonie Aufführungsdauer: ca. 33 Minuten