sem Italien gemacht haben mag, seinem Musik verständnis hätte es fern gelegen, simple musi kalische Landschaftsmalerei zu betreiben. Sein Italienerlebnis war lediglich Anlaß zu Musik als eine sehr persönliche Reflexion, und sein Anlie gen, die südländische Helligkeit und Heiterkeit, den dort allgegenwärtigen Schwung und die unnachahmliche Leichtigkeit musikalisch zu er fassen. Selbst melodische Entsprechungen, deren es einige in seinem Werk gibt, und rhythmische Übernahmen waren ihm nur Mittel zum Zweck. Am 13. Mai 1833 fand in London die stürmisch bejubelte Uraufführung der Sinfonie unter Leitung des Komponisten statt. Doch Mendels sohn war mit seinem Werk schließlich nicht rest los zufrieden. Er dachte an eine grundlegende Überarbeitung. Besonders der erste Satz schien ihm nicht mehr zu gefallen: so fürchte ich, ich muß vom 4ten Takt an das ganze Thema ver ändern, und somit ziemlich das ganze erste Stück, wozu ich aber jetzt keine Zeit habe“, schrieb er im Sommer 1834 an Moscheies. So lie gen nun für den ersten Satz zwei Fassungen vor, für die anderen Sätze sogar drei, doch keine Fas sung stellte den Komponisten wirklich zufrieden. Dies erklärt, weshalb die „Italienische Sinfonie" nicht mehr zu Lebzeiten des Komponisten verlegt worden ist, es auch keine weiteren Aufführungen mehr gab. Erst am 1. November 1849, zwei Jahre nach Mendelssohns frühem Tod, fand die deut sche Erstaufführung im Gewandhaus unter Lei- Während seiner Italienreise schuf Mendelssohn 1830 auch diese Stadtansicht von Florenz. Begeistert schrieb Men delssohn aus Rom nach Hause: „Überhaupt geht es mit dem Componiren jetzt wieder frisch. Die .italienische Sinfonie' macht große Fortschrit te; es wird das lustigste Stück, das ich gemacht habe, namentlich das letzte; fürs Adagio hab ich noch nichts bestimmtes und glaube, ich will es mir für Neapel aufsparen."