„Im Frühling"; Gemälde von Anselm Feuerbach (1868). Zwischen Feuerbachs gedämpftem Klassizis mus, hinter dem sich eine tiefe Gefühlsin tensität verbarg, und Brahms' Musik bestehen zahlreiche Affinitäten. Aufführungsdauer: ca. 43 Minuten nicht gewachsen zu sein, hatte sich gelegt, war sogar der Freude gewichen, es wirklich geschafft zu haben. Ja, nun sollte daran angeknüpft wer den, sofort. Die Luft war gut, der Kopf klar und die Seele leicht. „Der Wörther See ist ein jung fräulicher Boden, da fliegen die Melodien, daß man sich hüten muß, keine zu treten". Brahms at mete diese Melodien ein, notierte sie, fand selbst Gefallen an ihnen. Ein erster Satz konnte nieder geschrieben werden. Weitere Sätze waren im Kopf fertig, wußte wenigstens Clara Schumann zu be richten, als Brahms erst am 17. September zu ihr nach Lichtenthal (bei Baden-Baden) eilte. Vor Arbeitseifer hatte er sogar ihren Geburtstag am 13. vergessen. Dort - er wohnte in einem Gast haus - führte er sein großes Sommerwerk zu Ende in der Nähe seiner Vertrauten. Eine Zweite Sinfonie war fertig. Erst gegen Ende Oktober kehrte er nach Wien zurück. Diese Sin fonie wurde Brahms' „Pastorale“. Clara Schumann nannte sie „ganz elegischen Charakters“. Der Brahmsfreund Theodor Billroth glaubte zu er kennen, es herrsche „lauter blauer Himmel, Son-