,J> DRESDNER O PHILHARMONIE Auftragskompositionen. Aber alle seine Komposi tionen durchzieht eben jener unverkennbare Per sonalstil, der ihn - neben Schostakowitsch - nicht nur zum bedeutendsten Komponisten der dama ligen Sowjetunion gemacht hat, sondern ihm | auch einen vorderen Platz unter den musikali schen Größen des 20. Jahrhunderts einräumt. Einen erheblichen Anteil seines kompositorischen Schaffens widmete Prokofjew der Bühne. Sein ganzes Leben blieb er vom Theater fasziniert und arbeitet geradezu besessen an seinen Opern und Balletten, wobei er nicht immer wußte, ob diese | Werke auch aufgeführt werden. Schließlich hatte er schon frühzeitig einige Niederlagen einstecken | müssen - von späteren Erniedrigungen durch doktrinäre Parteibeschlüsse in seiner Heimat ab gesehen - wie bei seinem ersten Ballett „Ala und Lolly“. Seinem Auftraggeber Sergej Diaghilew, dem berühmten Impresario des „Russischen Bal letts“ in Paris, erschien das Werk schließlich für j eine Aufführung nicht mehr geeignet. Denn kurz | zuvor hatte die Uraufführung von Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ (1913) in Paris einen mächtigen Eklat verursacht, und die Musik von Prokofjews „Ala und Lolly“-Ballett schien zu deutlich von Strawinskys „Sacre“ angeregt. Wie dem auch sei, Prokofjew ließ sich nicht unter- | kriegen und wendete sich - noch in seiner Hei- | mat lebend, die er bekanntlich 1918 für viele Jahre in Richtung Westen verließ - neuen Plänen zu, u.a. einer Oper, „Der Spieler“ (1915-1917), die, wie schon sein Opernerstling „Maddalena“ (1911 - 1913), keine Chance für eine Aufführung erhalten sollte. Am 7. Mai 1918 verließ der junge Komponist das revolutionäre St. Petersburg und trat eine lange Reise in Richtung Amerika an. In seinem Gepäck befand sich die erste Nummer einer Zeitschrift, dieVsevolod Meyerhold (1874- 1940), ein seiner zeit namhafter experimentierfreudiger Theater direktor und Filmemacher, herausgegeben hatte und die den Titel eines Märchendramas von Carlo | geb. 11.(23.) 4.1891 in Sonzowka (Ukraine); gest. 5.3.1953 in Moskau 1904-1914 Studium am Petersburger Konservatorium: Komposition bei A. Ljadow, Instrumentation bei N. Rimski-Korsakow, Klavier bei A. Jessipowa, Dirigieren bei N. Tscherepnin 1914 Londonreise 1918 Emigration, Amerika und zeitweilig längere Aufenthalte in Europa 1923 Paris, erneute Zusammenarbeit mit Diaghilew seit 1927 regelmäßige Besuche der Sowjetunion bis zur vollständigen Rückkehr 1936 1936 „Peter und der Wolf" 1948 „Formalismus- Beschluß" des ZK der KPdSU, verbunden mit Angriffen auf Prokofjew 1951/52 Siebente Sinfonie