London zum entscheidenden Durchbruch verhalf und es auf seinen Konzertreisen immer wieder spielte, sondern auch seine zahlreichen Schüler nahmen sich des Werkes an und sorgten für seine Ver breitung. Ein neues Werk von Brahms (»Signale für die musikalische Welt«) »Die hauptsächlichste Attraction dürfte das elfte Gewandhausconcert auf Viele wohl durch seine solistischen Bestand- theile ausgeübt haben: gab es doch in dieser Beziehung erstens ein neues Werk von Brahms, dann eine für hier neue Sängerinnen-Erscheinung und endlich den für uns nicht neuen, aber stets hochwillkommenen Joseph Jo achim, der noch dazu die neue Schöp fung seines Freundes hier in Leipzig so zusagen aus der Taufe hob und sie zum ersten Male der Oeffentlichkeit unter breitete - also Alles Personen und Sa chen die wohl Spannung und Interesse zu erregen vollkommen geeignet waren. Was nun zuerst das Concert von Brahms anlangt, so haben wir dasselbe zu den eingänglichsten, klarsten und spontanst erfundenen Erzeugnissen dieses Componisten zu zählen, ebenso wie zu den formell abgerundetsten und in der Darstellung prägnantesten. Es ist in der guten alten dreisätzigen Weise construirt und dürfte nach unserer Schätzung unter diesen Sätzen der erste der gewichtigste, das Adagio der herztreffendste und das Finale der ori ginellste sein. Die Principalstimme spe- ciell hat öfters Mühe sich als solche dem reich ausgestatteten, hin und wie der sozusagen dicht belaubten und ver wachsenen Orchester gegenüber zu be haupten, und ist überdies technisch so schwierig und heikelig geartet, daß selbst Joachim, der gestählte und kampfgewohnte Ringer, ihrer nur mit ersichtlicher Anstrengung Herr wurde. Der Verfasser der Novität (der, wie aus dem Programm ersichtlich, auch in höchsteigener Person als Dirigent fun- girte), sowie der Interpret wurden durch reichen Beifall und einhellige Hervorrufe ausgezeichnet...« Der Geiger Joseph Joachim Im Herbst 184.3 erregte ein zwölfjähriger Knabe mit seinem Violinspiel im Leipziger Gewandhaus die Begeisterung von Publi kum und Musikerkollegen. Es war Joseph Joachim aus dem ungarischen Pest, den das soeben von Felix Mendelssohn Bar tholdy gegründete Konservatorium in die sächsische Musikmetropole gezogen hatte. Er blieb und reifte im Freundes kreis Robert Schumanns heran, Konzert meister Ferdinand David unterrichtete und Mendelssohn selbst förderte ihn. Auch später, als er, vom Ruf des größten Violinvirtuosen seiner Generation umge ben, in Europa umherreiste, zog es ihn immer wieder nach Leipzig zurück. 1848 hörte ihn in Hamburg der fünfzehnjährige Johannes Brahms mit Beethovens Violin konzert und war tief beeindruckt. Die einzigartige Künstlerfreundschaft, die sich später zwischen den fast Gleichaltrigen herausbildete, inspirierte Brahms zu