Konzertsaal im alten Gewandhaus. Hier wurde 1879 das Violinkonzert von Brahms uraufgeftihrt. Konzert helfen, das wir hier, in Pest oder Prag musizieren könnten. Wäre nicht diese Deine Reise, so hätte ich das Konzert jedenfalls einstweilen lie gen lassen, ich halte es - doch usw. Eine Stimme habe ich schön schreiben lassen und möchte Dir die Partitur dazu schicken, damit Du ehrlich sagen kannst - ob das denn Gastfreundschaft heißt!« Die Idee, mit dem Konzert auf Reisen zu gehen, wurde vorerst nicht realisiert, und die Uraufführung des Konzertes fand weder in Wien, noch in Prag oder Pest statt, sondern in Leipzig. Am Neujahrstag 1879 erklang es unter der Leitung des Komponisten im Saal des Gewandhauses. Der Soffst war natürlich Joseph Joachim. Es war das 11. Abonnementskonzert, und auf dem Programm stand außer einer Ouvertüre von Franz Lachner und der Konstanze-Arie aus Mozarts Oper »Die Entführung aus dem Serail« noch die 7. Sinfonie von Beethoven. Brahms diri gierte nur sein Violinkonzert; die anderen Werke wurden vom damaligen Gewand hauskapellmeister Carl Reinecke geleitet. Viel Zeit zum gemeinsamen Probieren des Violinkonzerts war nicht gewesen, und der Solopart bot selbst für einen so sou veränen Virmosen wie Joseph Joachim noch genügend Schwierigkeiten, deren er »nur mit ersichtlicher Anstrengung Herr wurde«, wie der Kritiker der Zeit schrift »Signale für die musikalische