stand. Ernst Decsey, Wiener Musikschriftsteller der auf Bruckner folgenden Generation, hat ihm diese echt romantischen Worte gewidmet: .Bruckner ist das Lied vom hohen Berge, in ihm spiegelt sich die Sonnenaufgangspracht, der Schauer der Weiten und Tiefen und die abendli che Verklärung, über die der ausgestirnte Nachthimmel wächst ...‘ Bruckner ist ein öster reichischer Musikant gewesen, Schubert ver- | wandt und - ein wenig entfernter - Haydn so wie - jenseits der Grenze - Dvorak. Repräsentant einer Zeit, eines Glaubens, einer Landschaft. Man | muß an hochbarocke Klöster inmitten blühender Felder denken, weit von der Welt und nahe bei Gott, wenn man Bruckner recht verstehen will. : Am 11. Oktober 1896 starb er in Wien (wenige Monate vor Brahms), aber beerdigt wurde er nicht in der großen, ihm immer ein wenig frem den Stadt, sondern zu Füßen seiner geliebten | Orgel von St. Florian, in einem barocken Kloster 1 inmitten blühender Landschaft, fern der Welt und nahe bei Gott.“ Als Anton Bruckner verstärkt in den Jahren zwi- | sehen 1892 und 1894 an seiner 9. Sinfonie d-Moll arbeitete, war er bereits sehr krank. Aller dings reichen die ersten Entwürfe bis in den Sommer 1887 zurück, bis zu dem Zeitpunkt, als | er seine 8. Sinfonie abgeschlossen hatte. Und als I er am 11. Oktober 1896, morgens noch am Kla vier, über den Skizzen zu einem Finalsatz saß, „Anton Bruckner und die Wiener Kritiker Eduard Hanslick, Max Kalbeck und Richard Heuberger". Gerade der „Kritiker papst" Hanslick (1825-1904) war zu einem entschiedenen Gegner Bruckners geworden und hat oft mals bitterböse Galle über den Komponisten ergossen. Aufführungsdauer: ca. 60 Minuten