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von dem, was es heißt, Musik zu machen, zu komponieren, als er jemals im heimischen Salz burg hätte erfahren können. In Italien brach seine Liebe zum Gesang und überhaupt Gesanghaften hervor. Er sollte dies für die gesamte Zeit seines Lebens nicht vergessen, nicht nur in seinen zahlreichen Opern, sondern in seiner gesamten Musik. In London beeindruckte ihn der jüngste Bach-Sohn, Johann Christian, ei ner, der vorher lange in Italien gelebt hatte, mit seinen „singenden Themen“ und dem Galanten seines Stils. Aus Paris brachte der junge Mozart den dortigen Geschmack, den französischen „goüt“ mit, hörte aber in Mannheim, später in München einen Orchesterklang, wie er ihn vor dem noch nicht erfahren hatte. Doch Mozart war niemals einer, auch nicht als ganz junger Kom ponist, der unbedingt nach Vorbildern suchte, um sie dann imitieren zu können, sondern er nutzte sie als Sprungbrett. Er flog gleich höher und weiter, sobald er seinen Absprung hatte. Er gab sich einem kostbaren Einfluß ganz unbefan gen, ungekünstelt hin, konstruierte nicht lange herum, hatte im Ohr, wie es andere machten und machte daraus Eigenes. Alles so, als wäre es ganz einfach, als wäre es nichts. Er strebte nicht be wußt nach Originalität, wollte auch gar nicht das Besondere. Er hatte einfach nur keine Mühe, sei nen künstlerischen Gedanken ein ganz persönli ches Gepräge zu geben. Er war schon „Mozart“, ehe er es wirklich selbst bemerkte. Diese Gabe, al les, was ihn interessierte, aufzunehmen, aufzu fangen, sich von all dem inspirieren zu lassen und etwas wirklich Neues zu gestalten, ist wohl be sonders hervorhebenswert. Bei Mozart wurde - nach ersten Anfängen in zartem Knabenalter, versteht sich - eben alles neu. Auch als er damit begann, Sinfonien zu schreiben. Neun Jahre alt war er bei seiner unschuldigen ersten in Es-Dur KV 16. Es sollten über fünfzig werden. (Nicht al le sind erhalten, andere vermutlich nicht richtig zugeordnet. Die alte Mozartausgabe jedenfalls