DRESDNER PHILHARMONIE Noch bevor das Ballett seinen endgültigen Sie geszug um die Welt begann, war - wie bereits er wähnt - 1936 eine erste Symphonische Suite entstanden, zwei weitere folgten (1937 und 1946). Diese Suite behandelt in acht Sätzen eini ge für das Ballett besonders charakteristische Szenen des Werkes. Sie alle sind in den ersten beiden Suiten, wie sie Prokofjew selbst zusam mengestellt hat, schon enthalten, wenn teilweise auch in geänderter Reihenfolge. Aufführungsdauer: ca. 35 Minuten Ballettmusik aus „Romeo und Julia“ Zur Musik Der thematisch-inhaltliche Faden geht aus von der musikalischen Charakteristik beider verfeinde ten Familien, zeichnet das von aufjagenden Ton leitern sekundierte Porträt des Mädchens Julia in ihrer frischen und natürlichen Anmut, feiert im „Menuett“ die Ankunft der Gäste auf dem Ball im Hause der Capulets (ein pompös-würdevolles und ein von Hörnern und Klarinetten intoniertes kan- tabel-weiches Thema stehen sich gegenüber). Da nach deutet bereits alles auf die spätere Trennung der Liebenden hin. In den „Masken“ zeigt sich martialisch erscheinende Männlichkeit und im „Tanz der Antillenmädchen“ tänzerische Fröh lichkeit in aufgelockerten Solopassagen verschie dener Instrumente. Wir finden „Romeo am Grabe Julias“ stehend und erleben in ausgedehnten Va riationen über das Todesmotiv und einem erlö senden schlichten C-Dur-Schluß, daß echte Liebe über den Tod hinaus währt - das Thema der Liebe Romeos triumphiert über das erschütternde The ma der Klage. In dramatischer Wucht, von schril len Dissonanzen durchsetzt, endet diese Suiten- fassung mit Tybalts Tod.