Gezügelte Leidenschaft - geistreiche Anmut - blendende solistische Ausstattung - originell und neu in der Satzfolge des musikalischen Formens, die vollendete Kon ¬ versation, die sich aus dem Dialogisieren von Orchester und Solo ergibt, die Vereinigung von gezügelter Leidenschaft und geistreicher Anmut und nicht zuletzt die blendende solistische Aus stattung, deren besondere Eigenart in der fili granartigen Durchsichtigkeit des prickelnden Laufwerks und der glitzernden thematischen Umspielungen liegt. Originell, ja völlig neu ist die Satzfolge langsam - schnell - noch schneller. Während der l.Satz den Charakter einer großen Klavierimprovisation trägt, bei der das Orchester eine sehr untergeordnete Rolle spielt, bleibt der zu erwartende Dialog zwischen Solist und Orche ster den beiden Folgesätzen vorbehalten. 1. Satz Andante sostenuto 4/4-Takt, g-Moll 2. Satz Allegro scherzando 6/8-Takt, Es-Dur Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll | Zur Musik Solistisch beginnt ein Präludium mit tokkaten- haftem Charakter, frei schweifend mit rauschen dem Passagenspiel. Tuttischläge des Orchesters eröffnen den eigentlichen Hauptteil: ein elegisch verhaltenes Klaviersolo, später sich pathetisch steigernd mit virtuosen Umspielungen, bis das Orchester aus seiner Begleitfunktion heraustritt und machtvoll das Hauptthema aufgreift (rasan te Oktavgänge im Klavier). Der folgende Ab schwung mündet in eine Kadenz und führt zum variiert improvisatorischen Satzbeginn. Inspiriert von Mendelssobnschem „Elfenspuk“, eröffnet dieser Scherzo-Satz eine völlig andere Welt. Einem leisen, geheimnisvollen Paukensignal folgt das duftig-leichte, kapriziöse Hauptthema im Klavier und dem späterhin antwortenden Orchester. Mit einem kantabel-eleganten Gedan ken (2. Thema in Fagott, Viola und Violoncello) wird keineswegs der rhythmisch-tänzerische Gestus aufgegeben. Spielerisch verbinden sich