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Seite 10 zu Nr. 147 Donnerstag, 28. Juni 1917 Herabsetzung der Rindviehpretfe. ^.) Tie LandesfleischsteHe schreibtuns: Be kanntlich tritt am 3. Juli 1917 die Herabsetzung der Rind- viehpreise in Kraft. Nur für solche Tiere, welche bis znm 3. Juli dem Biehhandelsverband zum Kaufe an- geboten sind, darf noch bis zum 1. August der alte höhere Höchstpreis weiterge-ahlt werden. Tie Landwirte und sonstigen Viehbesitzer, welche verkäufliches Schlachtvieh haben, werden deebalb gut Inn, noch vor dem 3. Juli das Vieh den Haupthändlern oder Aufkäufern des Vich- handelsverbandes anzubietcn. Tas Angebot hat schriftlich zu erfolgen auf einem besonderen Vordruck, welchen der Biehhandelsverband allen seinen Aufkäufern zur Verfügung gestellt hat. Kein Biehbesitzer versäume sein Angebot durch Ausfüllung eines solchen Bordrucks zu beurkunden. * Ter Landesverband der evangelisch-lutheri schen Jungfrauenvereine im Königreiche Sachsen konnte kürzlich auf ein zehnjähriges Bestehen und erfolgreiches Arbeiten au einem Teile der weiblichen Jugend zurückblicken. Bei der Gründung umfastte der Verband 4 Kreisvcrbände mit 44 Vereinen und 45 Cinzel- vereine, heute gehören ihm 19 Kreisvcrbände mit 397 Vereinen an. Tie Mitgliederzahl ist von rund 4000 bei der Begründung auf 20000 gestiegen. Ter Krieg hat die Teilnahme am Jungfraucnvereinsleben nicht be einträchtigt, ja an verschiedenen Orten ist sogar ein Wachstum zu verzeichnen gewesen. Ter Verband hat sich in jedem Jahre seines Bestehens eine neue Aufgabe ge stellt und sie auch erfüllt. Zum Zwecke der Heran bildung tüchtiger Helferinnen für die Jungfrancnvercins- arbeit wurde im letztverstossenen Jahre in Chemnitz ein Lehrgang für 83 ältere Pereinsmitglieder abgehalten. Tiefes Jahr veranstaltet der Verband von: 28. bis 30. August in Grimma eiueu Lutherkursus. Mit dem Ziele, junge Mädchen gebildeter Stände „tatbereitcr, stärker, pflichttreuer und reicher an verstehender Liebe" zu machen, fand im Sommer 1916 in Gohrisch unter Teilnahme von 45 jungen Mädchen eine sogenannte Freizeit statt, und eine unmittel bare Frucht hiervon waren zwei neue Zu sammenschlüsse in Dresden und Schneeberg. Tie Verbandsleitung erachtet eine planmäßige Arbeit an der gebildeten weiblichen Jugend für not wendig und ist bemüht, einen Zusammenschluß aller dahingehenden Bestrebungen im Königreiche Sachsen zu fördern. In Kriegsnähkursen wird die Ausbesserung schadhafter Stücke, zweckmäßige Verwertung unbrauchbar gewordener Sachen und die Abwehr der Anfertigung von Luxuswäsche erstrebt. Tas Erholungsheim des Ver bandes in Sörnewitz konnte im Sommer 1916 noch 16 junge Mädchen aufnehmen, für dieses Jahr muß es geschlossen bleiben; es stehen aber als Ersatz die Er holungsheime des deutschen Verbandes in Eichberg in Schlesien und in Eichstätten in Thüringen offen. Eine neu in Angriff genommene Kncgsarbeitist die Fürsorge tätigkeit für die sächsischen Munitionsarbeiterinnen inner halb und außerhalb Sachsens. Ten einzelnen Vereinen diente der Verband auch mit Vorträgen, einem eigenen Blatt, Werbemitteln, Lesestoff n. a. m. Ter Verband erfreilte sich der Unterstützung auch von feiten der Köuigl. Staatsrcgiernng, des evangelisch-lutherischen LandeS- konsistoriums und des Landesvereins für innere Mission. * Ten 102. Jahresbericht der Sächsischen Hauptbibelgesellschaft auf das Kalenderjahr 1916 erstattet Prof. I-io. Roth in Dresden. Rach wie vor hat die Gesellschaft es für ihre heilige Pflicht gehalten, jedem sich regenden Bedürfnis nach Gottes Wort entgegenzukommen. Deshalb sind unablässig Sendungen ins Feld hinaus gegangen. Immer wieder wurde der Wunsch laut, nicht einzelne Evangelien, sondern das ganze neue Testament zu besitzen. Auch dem Wunsche nach einer ganzen Bibel m Taschenformat, der mitunter von Soldaten aus dem Felde an die Gesellschaft gerichtet ward, wurde statt- gegeben. Auch das ev. luth. Landeskonsistorium hat eine große Zahl von Reuen Testamenten und Bibelteilen für das Heer von der Gesellschaft bezogen. Wenn der Ge- famtabsatz von heiligen Schriften 1916 96760 betrug gegen 61478 im letzten Friedensjahre 1913, und wenn man be denkt, daß begreiflicherweise der Verbrauch in der Heimat .zurückging, so kann die Zahl der 1916 an Heeres- angehörige ausgegebenen heiligen Schriften etwa auf 45000 geschätzt werden. 1915 ungefähr 73000, seit Kricgsbegiun bis Ende 1916 etwa 175000. Erfreu liche Erfahrungen werden aus dem Felde berichtet. An in den sächsischen Gefangenenlagern befindliche evan gelische Kriegsgefangene wurden abgegeben 176 französische Evangelien, 176 französische Psalter, 306 russische Evan gelien und 306 russische Psalter. Infolge Steigerung der öerstellungskosteu hat sich eine Erhöhung der Bibek- üttaufspreise nötig gemacht. Mit einer weiteren PreiS- Iteigerung wird zu rechnen sein. Eine 2. Auflage des Echmucktestaments wurde in Höhe von 20000 Stück her gestellt. Insgesamt wurden 96760 heilige Schriften ver breitet. Bedeutsame Mithilfe leisteten die Zweiggcsell- schaften und Pfarramtsagenturen. Tie Gesamteinnahme betrug 132304,60 M., die Gesamtausgabe 93631,22 M. Tie Lsterkollekte erreichte die ansehnliche Höhe von 27539,28 Mark, die beim Jahresfeste 4. Sept. 1916 von v. Cordes über Amos 8, 11. 12 gehaltene Predigt ist dem Bericht beigegeben, ebenso die dei dieser Gelegenheit von Ino. Noth an die mit Bibeln zu beschenkenden Kirchen gehaltene Ansprache. Eine engere Verbindung zwischen den deutschen Schwesterngesellschaften ist angebahnt worden. rammelt Laubheul Dieser Mahnruf kann jetzt, wo durch die starke Trockenheit die zweite Wicsenernte gewiß sehr herabgcdrückt werden wird, nicht eindringlich genug erhoben werden. Einen Ersatz, so schreibt uns Hr. Oleh. Oberforstrat vr. Neumeister, finden wir nur noch im Lanbheu, das, im Juni gewonnen, einen hohen Nährwert hat. Es ist nötig, daß der Wald, die Parks, die Anlagen, die Gärten zur Laubheugewinnung herangezogen werden. Um diese Angelegenheit für Dresden und Umgebung zu fördern, hat sich Frau Kommerzienrat Zietz bereitörklärt, m ihrer Perpackungsstelle, Tresden-A., Eidonienstraße 8 (Tel. 20929), eine Auskunftsstelle über Laubheu zu er richten. Die Tierhalter, namentlich die Besitzer von Ziegen und Kaninchen, werden ersucht, mit dieser Aus kunftsstelle in Verbindung zu treten. Außerdem werden die Besitzer von Parks und Gärten, die Laubreisig zur Verfügung stellen wollen, um Anmeldung an dieser Stelle gebeten, bei der das von der Landesfuttermittelstelle herau-gegebene Merkblatt über Laubheugewinnung zur Einsichtnahme immer auSgelegt ist. Besonders zu emp fehlen ist das Abschneiden der Zweigspitzen mit der so- genannten Rosenschere und da- Sammeln in Säcken, um Verluste an Blättern zu vermeiden. Das Laubreisig wird grün und getrocknet verfüttert, wobei zu beachten ist, daß es allmählich steigendzu A bis dem anderen Futter beigemcngt wird. * Ter Sommerschnitt der Beerensträucher be ginnt schon in der Periode des Wachstums im Juni bis Juli mit dem Entspitzen der Sommertriebe. Alle Seiten- triebe werden, sobald sie über zehn Augen lang geworden siud, auf sechs bis acht Augen gekürzt. Bei kräftig ent wickelten Sträuchern, die auf gutem Bodeu stehen, wird ein derartig starker Trieb zu erwarten sein. Alle anderen Zweige desselben Sommers, die nicht über 10 vm lang sind, bleiben unberührt. Vielfach verbindet man das Ent spitzen der Zweige mit der Gewinnung von Stecklingen, die auch im belaubten Zustande gut wachsen. Tie Be wurzelung erfolgt in einem Mistbeet, das geschloffen und ziemlich feucht gehalten wird. Tas zweimalige Entspitzen der Sommcrtriebe wird selten notwendig, da diese nur mehr einen kurzen Trieb aufsetzen. Sollte ein aus nahmsweise starker Trieb vorkommen, so wird er bis auf zwei Augen über die Triebftelle entfernt. (Mitgeteilt vorn Ausschuß für Kleingarteubau der Zentralstelle für Wohnungsfürsorge im Landesverein Sächsischer Heimat« schütz, Dresden-A., Schießgasse 24, II.) * An den Himbeersträuchern sind beizeiten alle überflüssigen Neutriebe wegzuschneidcn, die nicht zum Er satz der alten Fruchtruten verwendet werden können, weil sie die Stöcke nur schwächen; nur etwa sechs der kräftigsten läßt man stehen. Dadurch erspart man den Stöcken den überflüssigen Saftverbrauch, sodaß die stehenbleibenden sich um so besser entwickeln. Es ist gar nicht nötig, daß man mit dem Ausschneiden erst nach der Beerenernte beginnt, denn jeder überflüssige Trieb zehrt vom Strauche und schmälert den Ertrag und die Kraft. (Mitgetcilt vom Aus schuß für Äleingartenbau der Zentralstelle für Wohnnngs- fürsorge im Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Dresden A., Schießgasse 24, II.) * a. Plauen i. B., 27. Juni. In der Neundorfer Straße stürzte am Montag nachmittag der 16jäbrige Klempnerlehrling Gebhardt aus Mehltheuer, der hier in der Lehre steht, von der Plattform eines beim Fahren schleudernden Straßenbahnwagens und erlitt eine so schwere Gehirnerschütterung, daß er dem Krankenhaus zugcführt werden mußte. rv. Adorf i. B., 23. Juni. Das landwirtschaftliche Anwesen des im Felde stehenden Musikinstrumenten machers Weller in Sohl, aus Wohnhaus, Scheune und Schuppen bestehend, ist am 22. Juni völlig nieder gebrannt. Als EntstehungSursache des Feuers wird eiu Efsenschadcn vermutet. Hainichen, 28. Juni. Bei dem am vergangenen Dienstag über die hiesige Gegend ziehenden Gewitter, das den Fluren den lange ersehnten Regen spendete, schlug der Blitz in das Geißlersche Gut in Cunnersdorf ein. Das Gut brannte bis auf das Wohnhaus nieder. sk. Leipzig. Wie das Kriegsernährungsamt mitteilt, muß der Fleifchbedarf Leipzigs zurzeit fast ausschließlich mit Rindern gedeckt werden. Kälber stehen nur in verschwindend kleiner Menge zur Verfügung; noch seltener ist Schöpsenfleisch. Tie wenigen zugewiesencn Schweine schließlich kommen zur Abgabe als Frischfleisch nicht mehr in Frage; sie können nur noch zur Herstellung von Wurst verwendet werden. Nach der der jetzigen Fleischversorgung zugrunde liegenden Biehumlage erhält der Kommunalverband Leipzig seine Rindcrzufuhr über- viegend aus außcrsächsischcn Bezirken. Durch erhebliche Inlostenmschläge stellen sich nun die Ubernahmepreise für Rinder außersächsischer Herkunft wesentlich höher, als für Rinder, die vom Sächsischen Viehhandelsverband geliefert verden. Dazu kommt noch, daß natürlich zur Deckung deZ Fleischverbrauchs auch die vorhandenen Vorräte von Gefrierfleisch mit herangezogen werden müssen, das sich im Einkauf teurer stellt als Frischfleisch. Um die teureren Einkaufspreise wieder auszugleichen, macht sich deshalb nunmehr eine Heraufsetzung der Flcischpreise erforderlich. Laut Bekanntmachung vom 25. Juni 1917 erhöht sich der Preis für Rindfleisch um 20 Pfennige. Die Fleischzulage zum Vorzugspreise wird zu einem Einheits- sreise von 50 Pf. für das halbe Pfund abgegeben. Für )en Bezirk der Amtshauptmannschaft Dresden sind die Rindfleischpreise um 15 Pf. für das Pfund heraufgesetzt worden. kk.— Ter türkische Unterrichtsminister Schuekri Bei hat am gestrigen Mittwoch noch der Universität, der Königs. Akademie für graphische Künste und Buch gewerbe, der Handelshochschule, der Zentral bücherei für Blinde und dem Deutschen Buch gewerbemuseum einen Besuch abgestattet und am Nachmittage Leipzig wieder verlassen. i. Zwickau. Eine hochherzige Spenderin, die ihren Namen nicht genannt wissen will, hat dem hiesigen Ver eine für Gemeindediakonie ein Vermächtnis in Höhe von 5000 M. hinterlassen, das der Vereinsarbeit zum Besten der armen Kranken unserer Stadt zugute kommen soll. i. — Zum Besuch von Mitgliedern der Stände- verfammlung in Zwickau wird uns geschrieben, daß sich 72 Abgeordnete zur Besichtigung der Steinkohlen werke für Freitag angemeldct haben. Ten angekündigten Vortrag über „Ter Steinkohlenbergbau in: Zwickauer und Lugau-Olsnitzer Revier" wird Hr. Bergdirektor a. D. Vr.-Inx. Eckardt, Geschäftsführer des Bergbaulichen Ver eins, halten. i. — In Anwesenheit von etwa 150 Vertretern der Berg beamtenschaft Sachsens hielt hier die Vereinigung ehe maliger sächsischer Bcrgschüler ihre Landesver sammlung ab. In Verbindung mit der Tagung fand unter Führung von Bergrat Dittmarsch eine Besichtigung des König-Albertmuseums statt. v. Aus dem oberen Bogtlande. Tie anhaltende Trockenheit hat die auf den Blütenreichtum des Frühjahrs und den vielversprechenden Fruchtansatz der Obstbäume und Beerensträucher gegründeten Ermattungen zum großen Teike vernichtet. Besonder- den Erdbeeren, und zwar sowohl den Garten- wie den Walderdbeeren, hat die große Dürre arg geschadet; aber auch die ziemlich anspruchslosen Heidelbeeren, die in großen Mengen an dem Gesträuch hingen, vermochten der Trockenheit auf die Dauer nicht zu widerstehen, sodaß man in den Waldlichtungen und Reuthen reifende Schwarzbeeren nur in geringen Mengen antrisft; die meisten sind vertrocknet und abgefallen. Die Preiselbeeren, die zum Teil noch in der Blüte stehen, haben bisher augenscheinlich durch Hitze und Trockenheit noch wenig gelitten, doch verlangt auch der Waldbodeu dringend nach befruchtendem Regen, besonders wenn er Pilze hervorbringen soll, die im vergangenen Jahre um diese Zeit schon in großen Mengen gefunden wurden, während sie Heuer bis jetzt noch vollständig fehlen. >v. Oelsnitzi. V. Buttererzeuger und Hühner- Halter im Oelsnitzer Bezirke sind ihren Verpflichtungen gegen den Kommunalverband vielfach unzulänglich oder gar nicht nachgekommen, sodaß dieser sich ge zwungen sieht, die säumigen Ablieferer von Butter und Eiern dadurch zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen an zuhalten, daß er ihnen zunächst vom Juli ab die Zuckerkarten entzieht. Man hofft durch diese Maß nahme auch den auf dem Lande noch vielfach in Blüte stehenden Schleichhandel zu unterbinden. —ck. Reichenbach i. V. Die Treibriemen- diebstähle mehren sich auch hier in erschreckender Weise. Im Laufe der letzten Tage wurde aus einer Fabrikanlage an der Zwickauer Straße ein fast neuer Treibriemen im Wette von 2000 M. und weiter aus einem Fabrikgebäude an der Tunkelgasse zwei Treibriemen von je 7 m Länge und 10 om Breite gestohlen. —cl. Harth au bei Chemnitz. Aus Anlaß seiner Aus zeichnung mit dem Ritterkreuz 2. Klasse des Königl. Sächs. AlbrechtsordenS errichtete Hr. Fabrikbesitzer Wagner hier bei der Schule, bei der Kirche und für die politische Gemeinde drei Oskar Wagner-Stiftungen in Höhe von je 1000 M. —ck. Oederan. Ter Betrieb der Uberland- zentrale Lichtenberg ist eingestellt worden, weil cs der Verwaltung nicht möglich war, die nötigen Kohlen zu erhalten. Mit ihr sind sämtliche an geschlossenen Betriebe stillgelegt worden. i. Hartenstein. Im Anschluß an die Stadtgemcinde- ratssitznng verabschiedete sich Hr. Bürgermeister Möbius vom Stadtgcmeinderate, dessen Vorsitzender er reichlich drei Jahre lang war. Bürgermeister Möbius gab einen Rückblick auf die Zeit seiner hiesigen Wirksamkeit, die für die Stadt Hartenstein ernste Jahre gewesen siud, einmal infolge der früher verübten großen Unterschlagungen, zum anderen infolge des Weltkrieges. Stadtrat Vogel sprach dem Scheidenden den Tank der Stadt für seine aufopfernde Tätigkeit aus. i. Neudörfel bei Ortmannsdorf. Ter Gemeindcrat wählte unter zehn Bewerbern den kriegsbeschädigten Ge- meindeexpcdienten Flader aus Vielau zum Vorstand unserer Gemeinde. v. Radeberg. Den 75jährigen Gedenktag ihres Bestehens kann am 30. Juni die „Radeberger Zeitung" begehen. Dem Ernst der Zeit entsprechend, bat der Verlag von einer besonderen Feier abgesehen. Die „Radeberger Zeitung" (Amtsblatt), früher im Bezirke unter den: Ramen „Echo" allgemein bekannt, ist nament lich unter der Leitung des Anfang dieses Jahres ver storbenen Buchdruckereibesitzers, Stadtrat Max Mauers berger, in die Reihe der angesehensten sächsischen Provinz blätter getreten. Tas Geschäft wird von seiner Witwk weitergeführt. Au» »e« Ausland«. Rotterdam, 27. Juni. Der „Maasbode" meldet aus Madrid vom 24. Juni, daß die englischen Schiffe „Baymanter" (Bayramante?) und „Williams" b^ Malaga und Alicante gestrandet sind. Land- und Forstwirtschaftliches. * In der Sitzung des Ständigen Ausschusses dcS Landeskulturrates vom 25. Juni d. I. wurden unter an deren folgende Beschlüsse gefaßt: Ter Landeskulturrat äußert sich gutachtlich dahin, daß die vom Präsidenten des Kriegs ernährungsamtes beabsichtigte Herabsetzung der Preise für Schlachtschafe nicht cecignet fein dürfte, die im Jnteresfe der Wollerzeugung so unbedingt notwendige Vermehrung der Schaf haltung zu fördern. Die aus diesem Grunde verordnete Erhöhung der Wollpreifc würde durch eine Herabsetzung der Schlachtpreife in ihrer beabsichtigten Wirkung wieder aufgehoben werden. Eine Vermehrung der Schafhaltung kann mit Erfolg nur durchgeführt werden, wenn sie nicht mit Verlusten verbunden ist und wenn Gelegenheit gegeben wird, die zur Zucht geeigneten Bestände an Mutt rschasen zu erhalten u"o zu vermehren. Es ist angeregt worden, durch die Landeszentralbehördc Bestimmungen über Zeil und Ort des Ausdreschens sowie über Anzeige und Festsetzung des Truschgewichtes einheitlich für das ganze Land zu erlassen und das Wiegen des Hafers unmitteibar nach dem Erdrusch zur Pflicht zu machen. Ter Landeskulturrat hält die strenge Durch führung in der Praxis nicht für gewährleistet, weil es vielfach an zuverlässigen Leuten fehlen wird, die ständig beim Dreschen anwesend find, uni die genaue Wäcung vorzunehmen. Es werden häuft i nur Stichproben und danach schätzungsweise Bestimmung des Gewichtes vorgcnommen werden können. Eine genaue Bestimmung über Ort und Zeit des Ausdreschcns wird für undurchführbar gehalten. — Tie Königl. Staatsregicrung soll gebeten werden, nachdem dnrch Erhöhung der Milchpreise ein gewißer Ausgleich in der Höhe der Verwertung der Frischmilch und der Milchprodukte eingctrcten ist, sich dafür zu verwenden, daß die vorzugsweise Lieferung von Kleie an die Milchlieserantcu der Großstädte in Fortfall kommt und die Kleie gleichmäßig verteilt wird. ES erscheint dringend notwendig, daß die früh- zeitig abgecrnteten Getreidefelder umgehend nochmals mit Kohlrüben, Mairübcn, Stoppelrüben, Spinat, Gemenge und Ähnlichem bestellt iverden, nm auf diese Weise Nahrungsmittel und Futterstoffe in vermehrter Weise zu gewinnen. Tas Königl. Ministerium des Innern soll gebeten werden, die Sache dadurch zu fördern, daß den Landwirten, die sich in den Dienst der Sache stellen, als Anreiz und Entschädigung für die vermehrten Bestcll- arbeiten und Kosten Düngemittel zu ermäßigten Preisen zugängig gemacht werden. Ferner soll gebeten werden, dasür zu sorge», daß die landwirtschaftlichen Arbeiter und die selbst arbeitenden Landwirte während der Erntezeit in bezug aus die Versorgung mit Nahrungsmitteln dcn Sch Werftarbeiter» gleichgestellt werden.