DRESDNER PHILHARMONIE chen Klavieren beschäftigt (offensichtlich hatte er selbst seit Mitte der 80er Jahre ein solches Instru- I ment besessen) und war ernsthaft bemüht, Klang und Ausdrucksmöglichkeit tiefer zu ergründen. So rühmte er in Briefen an seine langjährige Freundin Marianne von Genzinger mehrfach die Vorzüge seines neuen, 1788 vom Wiener Klavier bauer Wenzel Schanz gefertigten Instruments, auf dem „sich alles besser ausdrücken läßt" und meinte, er könne nicht mehr für das Cembalo j komponieren, weil er „es ganz aus der aller Ge wohnheit habe“. Das Trio D-Dur Hob. XV: 24 datiert ungefähr von 1795. Es gehört jedenfalls zu einer Serie von Klaviertrios, die bei der zweiten Englandreise ent standen ist. Wie auf dem Gebiet des Streich- i quartetts überschreiten auch diese Trios den ! Rahmen des intimen Musizierens und werden zur I Konzertmusik für ein Publikum. Hier versammel te Haydn die ganze Kraft und Meisterschaft des erfahrenen Komponisten und brachte in Erfin dung, Verarbeitung, vor allem aber der Schattie- | rung des Klangs immer neue überraschende , Wunder hervor. Die Klaviersonate A-Dur Hob. XVI: 26 ist vermut lich reichliche zwanzig Jahre älter und gehört zu einer Serie von sechs Werken, die Haydn - aus drücklich für das Cembalo - 1773 komponiert j und seinem Dienstherren, dem Fürsten Nikolaus 1 Esterhazy, gewidmet hat. Diese Sonatensamm lung ist für Kenner und Liebhaber geschrieben und offenbaren Carl Philipp Emanuel Bachs stil bildenden Einfluß. Das Trio F-Dur Hob. XV: 37 gehört zu den recht frühen Werken und dürfte sogar vor 1760, noch während Haydns Anstellung beim Grafen Morzin, entstanden sein, ein Werk im eigentümlich reiz- | vollen, knappen, autodidaktische Züge aufwei senden Jugendstil des Meisters. Die Variationen f-Moll Hob. XVII: 6 waren 1793 entstanden und ausschließlich für das „Piano-